9. Juli 20169 j [mention=1307]René[/mention] Zu den ökologischen Rahmenbedingungen von Wasserkraft solltest du dich auch nochmal informieren. Die sind keinesfalls unkritisch.
9. Juli 20169 j Sicherlich kann man auch Wasserkraft in ökologisch unsinniger oder gefährlicher Weise nutzen. Da fallen mir z.B- riesige Stauanlagen im 'Rech der Mitte' ein. In N würde ich dies jedoch recht weitgehend verneinen. Bei den beiden anderen o.g. Stromquellen ist die Problematik jedoch nicht Option, sondern zwingender Bestandteil der Grundausstattung.
10. Juli 20169 j Das siehst du leider falsch. Das für die Nutzung von Wasserkraft erforderliche Staubauwerk zerstört die Gewässerökologie tiefgreifend und nachhaltig. Die Auen unterhalb des Bauwerks fallen trocken, die oberhalb werden überflutet. Auen sind die hochwertigsten Ökosysteme in Mitteleuropa mit der höchsten Biodiversität in Fauna und Flora. Der komplette Charakter eines Fließgewässers wird durch die Stauhaltung in ein Stillgewässer verändert mit der Folge, dass sämtliche Arten, die auf fließendes Wasser angewiesen sind, nicht mehr existieren können. Das Staubauwerk selbst zerstört die Duchgängigkeit des Gewässers, so dass Salmoniden nicht mehr ihre Laichgebiete erreichen können und Mikro- und Makroorganismen sich nicht mehr im Gewässer ausbreiten können. Das gilt im Prinzip für jeden Mühlenweiher, auch in Norwegen. Ganz nebenbei sind durch wasserbauliche Maßnahmen europaweit bereits über 90% aller Auen zerstört. Das nur als kurzer Abriss zum Thema.
21. Juli 20168 j Es gibt derzeit den globalen Trend, sich von fossilen Energieträgern zu verabschieden. Dies geschieht, weil man die Notwendigkeit erkannt hat. Eine rasant steigende Nachfrage auf ein begrenztes Gut, das kann nicht mehr lange gut gehen. Nein, das geschieht, weil einer damit angefangen hat und die anderen Angst haben, den Anschluß (und damit Marktanteile, also Profit und Macht) zu verlieren. Um nichts anderes geht es. - Ein "begrenztes Gut" ist Erdöl seit über 50 Jahren. Wir sind jetzt schon im Rückstand, was Schlüsseltechnologien wie die Akkutechnik angeht. Wenn "wir" Deutschland sein soll, sind wir nicht nur im Rückstand, sondern haben nicht nur bei der Akkutechnik, sondern so ziemlich überall im Autosektor den Anschluß verloren: stufenlose Getriebe, alle Verbrennungsmotoren außer dem (prinzipbedingt nicht sauber zu bekommenden) Diesel, effiziente Hybridantriebe, alternative Antriebe, praxistaugliche Elektroautos, Hybrid-Busse - alles können andere inzwischen besser als die Deutschen. Konkrete Beispiele: das Power Split Device (Getriebeeinheit des Hybrid Synergy Drive von Toyota), der Turbobenziner (deutsche Hersteller haben da nie den Stand von Saab erreicht), Hybrid Synergy Drive (HSD) von Toyota, der Toyota Mirai (Brennstoffzellenfahrzeug), Tesla S und Nissan Leaf, über 2000 Volvo- und 600 Wrightbus-Hybridbusse (gegenüber 21 Vorserienmodellen von Mercedes) - sind das genügend Beispiele dafür, wie tot die deutsche Zukunft des Autos ist? Daß deutsche Großunternehmen nicht vermarkten können, was sie entwickelt haben, ist im übrigen nichts Neues - das Faxgerät und der Wankelmotor sind nur zwei Beispiele für deutsche Erfindungen, die erst von Japanern erfolgreich gemacht wurden, weil die Deutschen es nicht hinbekommen haben. Gelernt hat man daraus: nichts. Innovation sehe ich nur (noch) im Mittelstand. Worin wir jedoch führend sind, auch wenn es nicht so aussieht, ist die systemische Umsetzung der Energiewende. Daran müssen wir weiter arbeiten, das ist das was ich in meinem Job mache. Klingt ziemlich abstrakt - was soll das sein bzw. was machst Du da? Es geht nicht um E-Autos, es geht um die zukünftige Energieversorgung, diese muss durch erneuerbare Energieträger gewährleistet werden. Anders werden wir den weltweit wachsenden Energiebedarf nicht decken können. Dafür gibt es ein schlüssiges Szenario: autarke, dezentrale Energiegewinnung. Das setzt aber voraus, daß möglichst viele Menschen in die Lage versetzt werden, Eigentum zu erwerben, denn nur dann sind sie auch bereit, Solarenergie, Erdwärme, Windkraft, Wasserkraft und vieles mehr aktiv zu nutzen, indem sie die Gewinnungsanlagen dafür auf ihrem Grund und Boden installieren. Es muss ein Ausstiegsszenario aus den fossilen Energieträgern geben. Wenn wir dies nicht selber aktiv erarbeiten, sehen wir dieser Entwicklung machtlos zu und werden abgehängt. Solange Eigeninitiative abgewürgt und Ideologie über pragmatisches Handeln gestellt wird, werden wir immer weiter abgehängt werden.
21. Juli 20168 j Das siehst du leider falsch. Das für die Nutzung von Wasserkraft erforderliche Staubauwerk zerstört die Gewässerökologie tiefgreifend und nachhaltig. Die Auen unterhalb des Bauwerks fallen trocken, die oberhalb werden überflutet. Auen sind die hochwertigsten Ökosysteme in Mitteleuropa mit der höchsten Biodiversität in Fauna und Flora. René spricht von Norwegen, also Nordeuropa. Da werden durch Stauwerke erst Gewässer geschaffen. Ich habe nicht den Eindruck, daß Du Dich mit norwegischer Wasserkraftnutzung auskennst. Da gibt es keine Auen, dafür umso mehr Wasserfälle... Zu Mitteleuropa nur soviel: Die Wasserkraftanlagen im Paderborner Land haben mehr Biodiversität geschaffen als zerstört. Es geht also offenbar auch anders, nur eben nicht mit Großanlagen.
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