1.300 km Autobahn oder Verkehrserziehung für Schwererziehbare ?

Es gehören halt immer 2 dazu, die aufpassen müssen, was sie und die anderen so machen.
 
Auf einer 2 Spurigen BAB mit 240 kacheln, wenn rechts LKW und PKW Verkehr ist.....nunja, möchte nicht behaupten, dass das gut gefahren ist, bzw. rücksichtsvoll. Komisch, dass Du die Rücksicht von dem anderen erwartest.... Dem eins auf die Schnauze hauen zu wollen, weil er Dich evtl. nicht gesehen hat, finde ich noch besser. Evtl. könnte ich Deine Reaktion verstehen, wenn er noch extra nach Deiner Lichthupe abgebremst hätte. Wobei das dann auch keine angemessene Reaktion wäre.
Man sollte mit seiner Geschwindigkeit immer angepaßt fahren. Wäre es ein LKW gewesen, hätte der über Deinen 1,9 tonner nur müde gelächelt, schonmal daran gedacht.

Die meisten vergessen, dass wir in D eine Richtgeschwindigkeit von 130 km/h haben. Schnelleres fahren sollte man nur verkehrsbedingt machen. Und ich bezweifle, dass das bei Dir der Fall war.

Ich stimme Dir in Deinen Ansichten teilweise zu. Es war die 2-spurige A81 Heilbronn Richtung Würzburg. Diese war wie so oft werktags ziemlich leer. Vereinzelt mal ein LKW, wenige PKW. Ausgerechnet einer dieser wenigen PKW zieht dann ohne Grund kurz vor mir raus. Der LKW, den er überholen wollte, war noch reichlich entfernt, aber man muß ja mit 120 km/h mit 400 Meter Abstand rausziehen, ohne zu schauen, ob was von hinten kommt. :rolleyes: Und da soll ich gelassen bleiben?! Den möchte ich sehen, der dann noch freundlich winkt und darüber lächelnd hinwegsieht. Zumal ich nur dämliche Blicke vom 3er-Piloten erntete, statt einer Geste der Entschuldigung.

Ja, 240 km/h (lt. Tacho) sind auch auf relativ leerer Autobahn sehr flott und es ist natürlich klar, dass den vermeintlich unschuldigen Fahrer eine Mitschuld trifft, wenn es über 130 km/h scheppert. 240 ist nicht mein bevorzugtes Tempo. Es war in dem Fall eine Probefahrt und ich habe den Wagen kurz ausfahren wollen, um zu sehen, was geht. Das wurde prompt bestraft und hat mich darin bestätigt, dass meine üblichen 140 km/h mit Tempomat weitaus angenehmer sind, zudem ich auf langen Strecken mit Frau, Hund und Gepäck unterwegs bin und der Wagen dementsprechend beladen ist. Da verbietet sich das mit 200 + von selbst.

240 km/h auf freier Strecke kann flottes Fahren sein, 150 auf verstopfter Ruhrpottautobahn irre Raserei.
 
Schon richtig, wenn man sowas übersehen hat, sollte man schon eine Geste der Entschuldigung zeigen.

Aber genau aus den Gründen, habe ich auch aufgehört über längere Strecken schnell zu fahren. Da ist ein PKW mit 120 noch harmlos....

Schneller geht wirklich nur noch auf 3 Spurigen BAB mit wenig Verkehr....und das gibt es kaum noch. Zumindest nicht da, wo ich regelmäßig fahre....

Daher bin ich auch immer im Bereich zwischen 120 und 160 unterwegs. Nur selten werden mal die Sporen gegeben, wenn es der Verkehr zuläßt...
 
ich muss mal was positives schreiben hier:
Ich bin am WE rund 800km gefahren und das quasi ohne jeden Drängler, Schleicher, Schneider, Ausbremser o.ä. Geht also auch.
Teils sogar extrem positiv mit reinlassen, sinnvoll als Kolonne einen LKW überholen, mitdenken an Autobahnkreuzen und Auf- und Abfahrten, es war fast schon beängstigend :top:
Bin aber auch mit max. 140km/h und H-Kennzeichen unterwegs gewesen, vielleicht hilft sowas ja.
 
Ich lese so viel Weisheit aus den Posts und bin beeindruckt von soviel Disziplin. Ich selber bin da nur ein kleiner Wicht, der sich je nach mentaler Tagesform völlig unterschiedlich daneben benimmt. Mal generös, mal aufbrausend, mal trödelnd, mal drängelnd. Immer abhängig davon, welche Musik läuft, wer Beifahrer ist und/ oder welches Fahrzeug unter meinem Hintern klebt: Sitze ich im Auto, sind es die Taxifahrer und die Fahrradfahrer, die auf den Mond geschossen gehören, sitze ich auf dem Sattel, gilt meine Wut den Fußgängern und den Autofahrern, die nicht akzeptieren wollen, dass ich andere Rechte genieße. (Oder etwa nicht?). Als Fußgänger ist es freilich noch klarer: Da habe ich schlicht alle Rechte auf meiner Seite und darf ja wohl erwarten, dass man auch auf einer dreispurigen Straßen für mich bremst. Dafür hat man doch Augen, oder? Und wäre ich Taxler, hasste ich sicher alle immer dann am meisten, wenn mich die trinkgeldlose Fahrt mit einem Vollidioten von Fahrgast mal wieder in die Walachei führte - ohne Chance auf eine bezahlte Retour. Oder wenn ein Strafzettel hereingeflattert käme wegen Rumrangierens bei Rotlicht auf einer Kreuzung zum Zwecke des Erheischens eines Fahrgasts. Daher fühle ich mich jetzt ganz klein und kann nur staunend vernehmen, wie souverän, verantwortungsvoll und vor allem rücksichtsvoll Ihr durch die Gegend tourt. Das verdient wirklich Respekt und ein Lob direkt aus Flensburg.

:cool:
 
Aber genau aus den Gründen, habe ich auch aufgehört über längere Strecken schnell zu fahren.

Das habe ich mir vor ca. 6 oder 7 Jahren auch abgewöhnt. Wir fahren u.a. 2x jährlich 1120 km einfache Anreise ins Ausland. Meine Oldies haben dort 2 Ferienhäuser. Von den 3 Ländern, die ich befahre, sind 2 tempolimitiert. (130 km/h auf der AB) Vor diesen 6 oder 7 Jahren habe ich irgendwann festgestellt, dass es sich mit diesen 140 km/h mit Tempomat auch sehr gut in D fahren läßt und man sehr gut im Geschehen mitschwimmen kann, ohne großartig den Anker werfen zu müssen. Es schont Nerven, das Portemonnaie, das Material, es ergibt 1100 km Tankreichweite und es kommt mir längst nicht mehr auf eine halbe Stunde Reisezeit hin oder her an. Fazit: So macht das Reisen mehr Spaß. Früher mit Anfang/Mitte 20 war es natürlich ein Highlight, Vadder´s damaligen Audi V8 4,2 mal "etwas" flotter ranzunehmen, aber man wird ja älter... Meinen V70 habe ich in 3 1/4 Jahren und auf 60.000 km ganze 3x voll ausgefahren. 1. macht es mir keinen Spaß mehr und 2. gehe ich damit Situationen wie im vorigen Beitrag geschildert aus dem Weg. Wenn man einen anderen Verkehrsteilnehmer mit +/- 100 km/h Geschwindigkeitsdifferenz abschießt, ist der Spaß definitiv vorbei.
 
ich muss mal was positives schreiben hier:
Ich bin am WE rund 800km gefahren und das quasi ohne jeden Drängler, Schleicher, Schneider, Ausbremser o.ä. Geht also auch.

Das habe ich auch schon auf den oben erwähnten 1120 km Strecke geschafft und was soll ich sagen: Ich bin völlig entspannt am Ziel ausgestiegen, habe ausgeladen, die Hütte klargemacht und mir ein Bier aufgemacht. Manchmal hat man so glückliche Tage, an denen es wirklich reibungslos läuft.
 
Zwischen Schimpfen und > Rausholen und auf die Schnauze hauen. :mad: < liegen aber doch Welten.

Nun, solche Gedanken sind in dem Moment legitim, finde ich. Machen würde ich es allerdings nicht. Ich war schon immer der Typ, der körperliche Auseinandersetzungen hasst und Dinge lieber verbal klärt. Auch ist mein Ärger relativ schnell wieder verraucht.
 
.Zwischen Schimpfen und > Rausholen und auf die Schnauze hauen. :mad: < liegen aber doch Welten.

@ jungerrömer

Meine Aussage war nicht als Kritik an Deinem Beitrag gedacht !

@Südschwede

Schon klar, "Maulhelden" werden selten handgreiflich :biggrin:

Und hier noch so'n Schlauer:


Das Festhalten und Befolgen der Grundsätze, den ihnen entgegenwirkenden Motiven zum Trotz, ist Selbstbeherrschung.

Arthur Schopenhauer


Gute Fahrt->:hello:
 
Es hilft, wenn man in seinem abgeschlossenen fahrbaren Kämmerlein in kritischen Situationen kurz "Idiot" brüllt. Nicht, weil man das dem anderen als Beleidung zukommen lassen möchte, sondern nur als Ventil für einen selbst. Das ist gesünder, als alles still herunter zu schlucken und irgendwann Magengeschwüre zu bekommen. Im Cabrio geht es leider nicht, weil dann zum kurzen Ärger noch ein längerer hinzukommen kann.

Und wenn es kracht, nützt es auch keinem, die Fäuste fliegen zu lassen oder den anderen wild zu beschimpfen. Als mir eine junge Dame mit Vater auf dem Beifahrersitz derart von links die Vorfahrt nahm (Landstraße), dass ich um mm rechts vorbei"flog", weil weder bremsen noch links ausweichen gegangen wäre, und dann quer vor dem Fiesta zum Stehen kam, hatte ich mich schon längst abgeregt. Bin hin gegangen, habe ihr die Hand hingestreckt und gesagt: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!* Damit war alle Brisanz heraus. Ob man das immer hinbekommt, weiß ich nicht. Wenn man (oder Mitfahrer) verletzt oder gar tot sind, mag es anders sein. Da meidet man wohl am besten jegliche Konfrontation.

* SAAB 99 TU mit 100 km/h in die Seite des Fiesta wäre fatal.
 
Vor einigen Jahren mit meinem 901 Turbo auf einen Sharan aufgefahren, einer der Kölner Ringe, minutenlanger Stopp &Go - mein Fehler, nicht aufgepasst.
Der Fahrer stieg zeitgleich mit mir aus, ein drahtiger 60er, General AD, einen Kopf größer, letzterer tiefrot!
Aus dem Augenwinkel sah ich zwei Kindersitze "mit Inhalt"
Ich: Sorry, es tut mir aufrichtig leid, geht es den Kleinen gut, haben sie sich erschrocken, ist da alles klar??

Er starrte mich an, ich behielt Augenkontakt,

Ich noch einmal: "Geht's den Kindern gut?"

Da holt er tief Luft und sagt:
" Dass sie das fragen!
dass sie das fragen!
Ich war so wütend, aber jetzt ist alles gut! - ja es ist nichts passiert!"
Dabei lächelte er das erste mal.
Und wir haben die Angelegenheit ganz friedlich regeln können!
 
Vor einigen Jahren mit meinem 901 Turbo auf einen Sharan aufgefahren, einer der Kölner Ringe, minutenlanger Stopp &Go - mein Fehler, nicht aufgepasst.
Der Fahrer stieg zeitgleich mit mir aus, ein drahtiger 60er, General AD, einen Kopf größer, letzterer tiefrot!
Aus dem Augenwinkel sah ich zwei Kindersitze "mit Inhalt"
Ich: Sorry, es tut mir aufrichtig leid, geht es den Kleinen gut, haben sie sich erschrocken, ist da alles klar??

Er starrte mich an, ich behielt Augenkontakt,

Ich noch einmal: "Geht's den Kindern gut?"

Da holt er tief Luft und sagt:
" Dass sie das fragen!
dass sie das fragen!
Ich war so wütend, aber jetzt ist alles gut! - ja es ist nichts passiert!"
Dabei lächelte er das erste mal.
Und wir haben die Angelegenheit ganz friedlich regeln können!

Da kommt mir der Autofahrer in den Sinn, der, nachdem er mich vom Fahrrad katapultiert hatte,
immer stammelte "......meine Prämie, meine Prämie".
 
...eigentlich ja traurig - oder?....
Rational ja, aber emotional? Für Leute, die ihr Heiligtum ausführen, ist ein solches Ereignis eine Katastrophe.
Dass denen bei einem unverschuldeten Crash dann der Draht aus der Mütze fliegt, ist eigentlich nicht verwunderlich.
Acron hat mit seiner Intervention, besser, seiner paradoxen Intervention die emotionale Befindlichkeit relativ schnell befriedet.
 
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