1.300 km Autobahn oder Verkehrserziehung für Schwererziehbare ?

Vorab: Ich verfolge hier im Forum viele Diskussionen und schätze viele Foruristen für Ihre Kenntnisse und ihre (im Vergleich zu anderen Foren) besonnenen Beiträge. Die Äußerung oben finde ich ziemlich widerlich, obwohl ich den Schreiber sehr "mag" und ihm - ohne persönlichen Kontakt (leider!) – hohe soziale Kompetenz attestieren würde. Sorry, dass ich das so deutlich sagen muss, hier wird über Menschen gedacht/geredet!!!

Eines ist mir bei all den Beiträgen in diesem Thread aufgefallen: Hier entsteht ein wenig der Eindruck, jeder Schreiber sei unfehlbar, verhalte sich stets regelkonform und immer seien es "die Anderen", die im Straßenverkehr Fehler begehen. Das alles liegt ja in der menschlichen Natur, aber können wir BITTE mal vom hohen Ross der eigene Unfehlbarkeit herunterkommen? Ich wünsche mir ja auch eine Welt, in der jeder den Freiraum des Anderen achtet usw usw usw usw - "Weltfrieden" ist ja ein tolles Ziel. Aber eben derzeit unrealistisch. Wünschen würde ich mir, dass jeder, der hier gepostet hat, einfach mal ein "guter Autofahrer" ist und auch andere dazu animiert, sich "human" zu verhalten.

Schreibt Einer, der sich heute über das Lächeln eines entgegenkommenden Transporterfahrers gefreut hat, dem er die Vorfahrt gelassen hatte ...
 
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Ich habe den betreffenden Beitrag auf Moderation genommen, das gehört so nicht hierher……

Gruß, Thomas
 
Eines ist mir bei all den Beiträgen in diesem Thread aufgefallen: Hier entsteht ein wenig der Eindruck, jeder Schreiber sei unfehlbar, verhalte sich stets regelkonform und immer seien es "die Anderen", die im Straßenverkehr Fehler begehen. Das alles liegt ja in der menschlichen Natur, aber können wir BITTE mal vom hohen Ross der eigene Unfehlbarkeit herunterkommen? Ich wünsche mir ja auch eine Welt, in der jeder den Freiraum des Anderen achtet usw usw usw usw - "Weltfrieden" ist ja ein tolles Ziel. Aber eben derzeit unrealistisch. Wünschen würde ich mir, dass jeder, der hier gepostet hat, einfach mal ein "guter Autofahrer" ist und auch andere dazu animiert, sich "human" zu verhalten.

Schreibt Einer, der sich heute über das Lächeln eines entgegenkommenden Transporterfahrers gefreut hat, dem er die Vorfahrt gelassen hatte ...

Unfehlbar? Wer denn? Wie gesagt, alles nur Menschen, man kann nicht immer alles zu 100% richtig machen. Ich habe hier nur den Eindruck, dass es hier überwiegend ruhige Fahrer gibt (wer will schon seinen Schatz kalt verformen ?), und dass dieTendenz dahin geht, dass man sich belästig und z.T, auch genötigt fühlt.

Ja, und das gibt es auch, die schönen Momente im Strassenverkehr. Gestern habe ich einfach angehalten, weil der Nachbarsjunge mit seinem Riesen-Kettcar von rechts aus der Nebenstrasse kam. Ich war einfach nicht sicher, was der Junge vor hatte (wollte dann nur wenden). Heute kam er mir mit Kettcar entgegen, er hat gegrüßt, gewunken und gelacht. Da kann man ja mal so grüßen wie das richtige Autofahrer machen:smile: Da bekommt man richtig gute Laune, der Knirps auch. Der hat sich 'nen Keks gefreut.
 
> wer will schon seinen Schatz kalt verformen ?

Genauso ist es. Deshalb werden unsere Autos über den Rahmenvertrag mit der Versicherung zu sehr niedrigen Prämien angenommen. Das Risiko ist für die Versicherung sehr viel niedriger als bei 08/15-Autos. Versicherungen rechnen immer mit spitzem Bleistift und haben auch jede Menge Statistiken für die Beurteilung.
 
Die Schweiz hat ein Tempolimit, aber trotzdem ist am Wochenende Chaos auf der Autobahn. Unfälle habe ich auch genug gesehen. Ist die Autobahn ziemlich leer, könnte ein Tempolimit ganz gut funktionieren. Man fährt entspannt und will schon wegen der drastischen Strafen nicht zu schnell sein. Aber ist dicker Verkehr, spielt sich alles deutlich unter dem Limit ab, aber die Leute werden aggressiv und einige fangen an zu spinnen. Z.B. auch solche, die dann die linke Spur mit 100 blockieren, wenn sich zufällig der Stau mal auflöst, damit es nicht wirklich vorwärts geht. Manchmal glaube ich, das ist das Hobby von einigen Geistesgestörten, auf die Autobahn zu gehen und den Verkehr zu blockieren.
Ist ja alles schön und gut, aber was hat das jetzt mit einem Tempolimit zu tun? Oder weshalb soll das ein Argument pro/contra Tempolimit sein? Die Leute sind ja nicht aggressiv weil es ein Tempolimit gibt, sondern weil sie im Stau stehen. Der Grund in der Schweiz ist übrigens genau so banal wie in anderen Ländern: Das Fernstraßennetz ist der Zahl der Autos einfach nicht mehr gewachsen.
 
...Da sind absolute Unfallzahlen gelistet. Wenn also 18-21-jährige weniger Unfälle mit Fahrzeugen über 120 kW bauen als 45-55-jährige, dann liegt das höchstwahrscheinlich schlicht daran, dass die Gruppe der 18-21-jährigen Autofahrer deutlich kleiner ist als die der 45-55-jährigen und zusätzlich seltener Autos mit über 120 kW fahren als 45-55-jährige. Man müsste also eine Statistik nach dem Motto: "Von 100 Fahrern von Autos über 120 kW in der Altersgruppe von a bis b waren x % Unfallverursacher." Alles andere hat doch gar keine Aussagekraft.

Wenn man in dem verlinkten Dokument die Unfallzahlen der 18-25Jährigen summiert kommt man auf 6.200 Unfälle mit Autos über 120 kW. Nimmt man dann die Grafik aus #1551 und vergleicht die gefahrenen km der 18-25 jährigen mit denen der 45-55 jährigen (als Mittelwert aus den 40-50 und den 50-60 jährigen) sieht man, dass die ältere Gruppe ca. doppelt so viel fährt wie die jüngere - und auch doppelt so viele Unfälle baut.

Schaut man sich das in den anderen Leistungsklassen an, bleibt diese Verhältnis bis 75kW gleich - darunter führen die Jungen dann deutlich.
Das wird natürlich auch damit zusammehängen, dass die Jungen verhältnismäßig mehr Kilometer mit leistungsschwächeren Autos fahren als die Älteren. Aber ich denke vor allem in den Klassen zwischen 75 und 110kW (alte GTI, GSI, etc.) sind mittlerweile viele Junge Leute unterwegs und da sind sie statistisch nicht überproportional in Unfälle verwickelt. Ich denke, dass fehlende Leistung oft durch Wahnsinn ersetzt wird und (Ausnahmen gibt es da in allen Altersgruppen) mit den kräftigeren (und teureren) Autos eher vorsichtiger gefahren wird (vor allem wenn es nicht das eigene ist).

Also ich zahle meine Versicherungsbeiträge pro Jahr. Und Versicherungen interessieren eben auch die Schadensfälle (eigentlich sogar gar nicht die sondern die Schadenssummen) pro Jahr. Von daher schon verständlich wie die rechnen. Denn wer besser fahren kann ist denn eigentlich egal. Und wenn (Schublade auf, kann ich nicht beweisen) Frauen wenig fahren, dadurch absolut weniger in Unfälle verwickelt sind und wenn sie einen Verursachen dann meist billige Parkrempler, dann ist das der Versicherung auch (relativ gesehen) recht. Kann man dann nämlich in der SFK hochstufen ;-)

Das erklärt doch aber nicht, warum man, wenn man die gleichen Grundvoraussetzungen annimmt (km-Leistung, SF-Klasse, Fahrzeug, Wohnort, ...) und nur das Geschlecht sich unterscheidet, als Frau weniger zahlt als als Mann.
 
weil du wider nur die Unfallzahlen und nicht die Schadenssummen nimmst.

Ob die ganze Differenziererei unter dem Strich Sinn macht oder ob das inzwischen ein Marketinggag ist, der zum Selbstläufer geworden ist, wer weiß. Denn die Männer werden ja nicht zur Frau so dass sie dann weniger Unfälle bauen. Höchstens wird der Wagen auf die Frau angemeldet.
 
Ist ja alles schön und gut, aber was hat das jetzt mit einem Tempolimit zu tun? Oder weshalb soll das ein Argument pro/contra Tempolimit sein? Die Leute sind ja nicht aggressiv weil es ein Tempolimit gibt, sondern weil sie im Stau stehen. Der Grund in der Schweiz ist übrigens genau so banal wie in anderen Ländern: Das Fernstraßennetz ist der Zahl der Autos einfach nicht mehr gewachsen.

Das hat sehr wohl etwas damit zu tun. Ein Tempolimit verschärft die Situation, wenn die Straßen dem Verkehrsaufkommen nicht gewachsen sind. Jedes Limit verdichtet den Verkehr (reine Mathematik, wie schon erwähnt). Wir haben in Europa nicht so viel Platz wie in Nordamerika oder Australien. Also ist es entscheidend, ob ich das Straßennetz z.B. 3 Std. unlimited nutze oder durch künstliche Einbremsung 4 bis 5 Std. Da das auf alle Verkehrsteilnehmer zutrifft, ist das ursächlich für höhere Verkehrsdichte und Staus mit allen Nebenwirkungen. Ich theoretisiere hier nicht, sondern habe viele Erfahrungen mit 100.000en km auf Autobahnen gemacht.

Ein Beispiel aus meiner Region. Ich wohne Luftlinie etwa 30 km südlich von Freiburg. Die A5 macht aber einen Bogen und ist deutlich länger als die B3. Als es hier kein Tempolimit gab, war die Autobahn immer ziemlich leer (bis auf ein paar Tage des Rückreiseverkehrs mit vielen NL-Wohnwagen). Man war ganz schnell und bequem in Freiburg, konnte mit etwa 150 km/h flüssig und angemessen sparsam dahin rollen. Dann hat irgendein rechthaberischer RegPräs einen Großversuch mit 120er Limit gestartet. Dieser Versuch zeigte, dass das Limit hier unsinnig ist. Aber diese Leute kümmert das nicht und das Limit kam trotzdem. Jetzt fährt man lieber über die B3 nach FR, zumal witzigerweise inzwischen ein unlimitiertes Autobahnstück dazwischen gebaut wurde. Auf der A 5 kann man froh sein, wenn 120 überhaupt möglich sind. Viel dichterer Verkehr und immer irgend so ein Vollpfosten, der mit knapp 100 auf der linken Spur schläft oder absichtlich die anderen einbremst.

Ein Tempolimit ist immer angebracht, wenn es um Gefahren geht. Kurven, die für Ortsunkundige kritisch sind, schlechter Straßenbelag usw. Oder am Aichelberg, wo extreme Tempounterschiede zwischen Lkw und Pkw entstehen. Die schaffen manchmal kaum noch 30 km/h und ein starker Pkw könnte trotzdem mit 180 durch diese Kurven donnern. Da sind 100 km/h angebracht und nachvollziehbar.

Ansonsten ist es noch akzeptabel, wenn flexible Limits je nach Situation auf diesen Anzeigebrücken über der Autobahn angezeigt werden. Man kann dadurch auch den Verkehr rechtzeitig herunterbremsen, wenn irgendwo ein Unfall passierte. Aber starre Limits oder gar generelle halte ich auf unseren Autobahnen für kontraproduktiv und gefallen nur militanten Autogegnern.
 
... Als es hier kein Tempolimit gab, war die Autobahn immer ziemlich leer ....

Das muss über 25 Jahre her sein.
Ich kenne den Bereich bis zur Schweizer Grenze ganz gut, da wir dort seit den 90ern Kunden haben: Leer war es dort schon früher frühestens ab Mitternacht.
 
Jedes Limit verdichtet den Verkehr (reine Mathematik, wie schon erwähnt).
Das musst Du mir mal vorrechnen.
Wenn Autos mit 30 km/h reinfahren und auch mit 30km/h rausfahren, so sehe ich den einzigen Grund der Verdichtung darin, dass weniger Mindestabstand eingehalten werden muss.

Klar wirken z.B. baustellenbedingte Tempolimits wie ein Trichter, der an dieser Stelle den Verkehr verdichtet. Ein generelles Tempolimit wirkt aber genau in die entgegengesetzte Richtung, weil es die punktuelle Verdichtung vermindert.

Und genau das ist auch nur das Problem, die "punktuelle Verdichtung".

... Dieser Versuch zeigte, dass das Limit hier unsinnig ist....
Wer sagt das ?

... Auf der A 5 kann man froh sein, wenn 120 überhaupt möglich sind. Viel dichterer Verkehr und immer irgend so ein Vollpfosten, der mit knapp 100 auf der linken Spur schläft oder absichtlich die anderen einbremst. ....
Weil alle jetzt lieber ueber die B fahren, ist die A jetzt voller ? Und das liegt am Tempolimit ?
die Logik musst Du mir mal erlaeutern, ohne, dass da mind. ein weiterer Faktor hinzukommt.
 
Das hat sehr wohl etwas damit zu tun. Ein Tempolimit verschärft die Situation, wenn die Straßen dem Verkehrsaufkommen nicht gewachsen sind. Jedes Limit verdichtet den Verkehr (reine Mathematik, wie schon erwähnt).
Das ist keine Mathematik, das ist Blödsinn. In NL z.B. wird gerade wenn das Verkehrsaufkommen hoch ist auf der Autobahn das Tempolimit nach unten geregelt 90/70km/h. Deiner Logik nach würde das für zusätzlichen Stau sorgen...ob die Verantwortlichen das im Sinn haben? "Juhu, dichter Verkehr, jetzt ärgern wir die Autofahrer mal richtig und senken das Tempolimit damit die RICHTIG im Stau stehen..."
 
Ich vermute weniger Bosheit als Angst: "Oh Himmel, da ist soo viel Verkehr, wenn da jetzt einer nicht aufpaßt, kracht es, da regeln wir doch das erlaubte Tempo weiter runter, damit es wenigstens nicht solche Folgen hat, wenn ein Unfall passiert." Dank diverser Schutzeinrichtungen gibt es tatsächlich bei Unfällen mit niedrigen Geschwindigkeiten kaum noch (Schwer-)Verletzte. Aus der Sicht haben die "Angsthasen" recht, was sie in ihrem Handeln bestärkt.

Die Unfallwahrscheinlichkeit steigt allerdings nach meiner Erfahrung: je langsamer auf Autobahnen gefahren wird, desto häufiger kracht es. Von den letzten 10-12 Autobahnunfällen, die ich gesehen habe, waren bis auf zwei alle in Abschnitten, auf denen 100 km/h oder weniger erlaubt waren.

Kein Wunder: je langsamer gefahren wird, desto dichter wird der Verkehr. Das konnte man bis vor kurzem bei uns in einer Baustelle in der Nähe täglich beobachten: Hier wurden nur die Spuren (geringfügig) schmaler, und daher war diese Baustelle (Standstreifen) auf 80 km/h beschränkt. Die Anzahl der Spuren blieb. Ergebnis: vor der Baustelle floß der Verkehr normal, er verdichtete sich vor dem Limit, in der Baustelle klebte alles aneinander, und hinter der Baustelle... löste sich alles auf, man hatte Platz zum Fahren, und alle PKW waren wieder mit 110 bis 150 km/h unterwegs. Und wenn es Unfälle gab, dann immer in der Baustelle - nicht davor oder dahinter. Eigenartig, oder?
 
Das ist keine Mathematik, das ist Blödsinn. In NL z.B. wird gerade wenn das Verkehrsaufkommen hoch ist auf der Autobahn das Tempolimit nach unten geregelt 90/70km/h. Deiner Logik nach würde das für zusätzlichen Stau sorgen...ob die Verantwortlichen das im Sinn haben? "Juhu, dichter Verkehr, jetzt ärgern wir die Autofahrer mal richtig und senken das Tempolimit damit die RICHTIG im Stau stehen..."
diese Herangehensweise (NL) findet man im Ballungsraum Rhein/Ruhr auch vor, ich nehme an, dass dies die "Bremsdominoeffekte" bei zu hohen Geschwindigkeitsunterschieden zwischen den Verkehrsteilnehmern minimieren soll.
 
Wieso verdreht Ihr immer alles? Wenn jeder Verkehrsteilnehmer die Straßen unter unlimitierten Bedingungen eine bestimmte Zeit nutzen, so sind sie durch das Tempolimit länger auf der Straße. In der Summe verdichtet das den Verkehr. Ist das so schwer zu verstehen?

Der Versuch hier in Südbaden:
Vor dem Versuch, Anfang der 80er Jahre bin ich jeden Morgen ca. 7.00 Uhr auf die A5 gegangen und konnte feststellen, dass der Verkehr kontinuierlich zunahm, je weiter man nach Norden kam. Das ist auch logisch, weil von der CH-Grenze durch die Kontrollen die Autos "tröpfchenweise" losfuhren. Dann kommen nach und nach über die Einfahrten weitere Autos hinzu. Aber bis etwa Bühl ging alles sehr flüssig. Je näher man an Karlsruhe kam, desto dichter wurde es, weil auch viele Pendler über die Autobahn fuhren.
Nun kam das Versuchslimit von 120 km/h von Weil bis Ettenheim. Schlagartig war der Verkehr deutlich dichter. Aber ab Ettenheim, wo das Limit aufgehoben war, ging es nur ein paar km und alles verteilte sich wieder, war wieder wie zuvor. Dann wurden die Strecken getauscht. Weil - Ettenheim ohne Limit, ab Ettenheim nordwärts mit Limit. Schon waren auf dem Südteil wieder die alten Verhältnisse. Dafür verdichtete es sich ab Ettenheim deutlich mehr als üblich. Nach dem Versuch, der über eine längere Zeit ging, schrieb die Badische Zeitung, dass es absolut nichts gebracht hätte und nun die Schilder wieder wegkämen. Aber die Verantwortlichen hatten eine andere Idee. Zunächst ab Kreuz mit der frz. Autobahn bis Freiburg kurz vor Abfahrt FR-Mitte wurde das Limit dauerhaft eingerichtet. Im Bereich Bad Bellingen hat man dann noch erweitert, angeblich wegen Lärmschutz, was aber angesichts der Länge und des dazwischenliegenden Waldes auch nur ein Witz ist.

Warum der Verkehr auf der A5 jetzt so dicht ist, liegt schon an der Limitierung, aber auch am immer höheren Lkw-Aufkommen. In Ri. Süden kommt hinzu, dass die Schweiz den Lkw-Verkehr stark behindert (zu Recht), aber der Rückstau jeden Morgen viele km lang ist. Es gibt zu wenig Ausweichparkplätze und auch die regulären sind total verstopft. Wer aber im Kurzstreckenbereich nach Freiburg will, fährt lieber über die B3, zumal es jetzt die Umfahrung bei Bad Krozingen gibt. Würden die auch noch die A5 nutzen, wäre es noch schlimmer. Ich fahre da nur noch über die A5, wenn ich z.B. nach Karlsruhe oder Frankfurt will, nehme aber die sog. Rheinstraße bis Auffahrt Bad Krozingen und habe so schon einiges umgangen. Es ist aber auffällig, dass oft nicht mal 120 möglich ist, weil einige Pkw-Fahrer blockieren oder Lkw Elefantenrennen veranstalten. Ich kann nur feststellen, dass sich mit Einführung des Limits die Lage drastisch geändert hat. Das würde nur funktionieren, wenn wirklich alle 120 fahren und die Lkw nicht überholen dürften.
 
Das ist keine Mathematik, das ist Blödsinn. In NL z.B. wird gerade wenn das Verkehrsaufkommen hoch ist auf der Autobahn das Tempolimit nach unten geregelt 90/70km/h. Deiner Logik nach würde das für zusätzlichen Stau sorgen...ob die Verantwortlichen das im Sinn haben? "Juhu, dichter Verkehr, jetzt ärgern wir die Autofahrer mal richtig und senken das Tempolimit damit die RICHTIG im Stau stehen..."
Da schmeißt du aber auch zwei Sachen in einen Topf, oder so ähnlich. Die machen das Dynamisch. Hochdynamisch verglichen mit Deutschland. Die Schilderbrücken stehen an den kritischen Stellen um ein Vielfaches dichter und die ziehen dort, wo sich der dichte Verkehr auflöst auch das Limit sofort wieder hoch, so dass sich dasn ganze schneller wieder auseinander zieht.

diese Herangehensweise (NL) findet man im Ballungsraum Rhein/Ruhr auch vor, ich nehme an, dass dies die "Bremsdominoeffekte" bei zu hohen Geschwindigkeitsunterschieden zwischen den Verkehrsteilnehmern minimieren soll.
Ja, nur das man das hier wegen der Langsamtkeit der Anlagen und der Abstände so weit vorzieht, dass kaum noch jemand die Dinger für voll nimmt.
 
Und wenn es Unfälle gab, dann immer in der Baustelle - nicht davor oder dahinter. Eigenartig, oder?
Aber es liegt doch ganz klar an der Baustelle und nicht an der Geschwindigkeit... Auf einer Landstrasse, auf der 60 erlaubt ist, passiert sicher weniger als in einer BAB-Baustelle mit 60, alternativ auf einer BAB ohne Begrenzung. Keine Aepfel mit Birnen vergleichen. (Immer vorausgesetzt, alle Teilnehmer halten sich an die Beschraenkungen...)
 
Wieso verdreht Ihr immer alles? Wenn jeder Verkehrsteilnehmer die Straßen unter unlimitierten Bedingungen eine bestimmte Zeit nutzen, so sind sie durch das Tempolimit länger auf der Straße. In der Summe verdichtet das den Verkehr. Ist das so schwer zu verstehen?
Du vertsehst was nicht.... Weil sich der Verkehr z.B. ueber eine Stunde betrachtet verdichtet, ist das ueber den Tag noch lang nicht so, ueber Tag koennte es sogar zu Entzerrung fuehren. Insgesamt, ist die gleiche Anzahl Fahrzeuge am Tag unterwegs. Also es kommt auf die Betrachtungsweise an.
 
Ist ja alles schön und gut, aber was hat das jetzt mit einem Tempolimit zu tun? Oder weshalb soll das ein Argument pro/contra Tempolimit sein? Die Leute sind ja nicht aggressiv weil es ein Tempolimit gibt, sondern weil sie im Stau stehen. Der Grund in der Schweiz ist übrigens genau so banal wie in anderen Ländern: Das Fernstraßennetz ist der Zahl der Autos einfach nicht mehr gewachsen.

So sieht es aus. Gerade die Autobahnen sind zu voll und auch zu schlecht. Deswegen werde ich für meinen Teil aber nicht aggressiv, man kann es nicht ändern.
Das ändert sich schlagartig, wenn ich richtige Angst bekomme. Die bekomme ich nicht, wenn ich jemanden im Rückspiegel sehe, der mit 250+ von hinten angeflogen kommt. Dem wird Platz gemacht.

Die Unfallwahrscheinlichkeit steigt allerdings nach meiner Erfahrung: je langsamer auf Autobahnen gefahren wird, desto häufiger kracht es. Von den letzten 10-12 Autobahnunfällen, die ich gesehen habe, waren bis auf zwei alle in Abschnitten, auf denen 100 km/h oder weniger erlaubt waren.

Kein Wunder: je langsamer gefahren wird, desto dichter wird der Verkehr. Das konnte man bis vor kurzem bei uns in einer Baustelle in der Nähe täglich beobachten: Hier wurden nur die Spuren (geringfügig) schmaler, und daher war diese Baustelle (Standstreifen) auf 80 km/h beschränkt. Die Anzahl der Spuren blieb. Ergebnis: vor der Baustelle floß der Verkehr normal, er verdichtete sich vor dem Limit, in der Baustelle klebte alles aneinander, und hinter der Baustelle... löste sich alles auf, man hatte Platz zum Fahren, und alle PKW waren wieder mit 110 bis 150 km/h unterwegs. Und wenn es Unfälle gab, dann immer in der Baustelle - nicht davor oder dahinter. Eigenartig, oder?

Da sollte man dann aber auch eine Analyse haben. Eigene Beobachtung, wenn das Verkehrsleitsystem einblendet: 80, 60 "Stau" nimmt es irgendwie keiner ernst. Da wird weiter gebrettert. Überraschenderweise kommt dann ein Stau, das ist wie Weihnachten, das kommt auch immer so plötzlich:rolleyes:
Ich habe hier die A2 vor der Haustür, da brettert gefühlt 1-2x die Woche irgendwer in Lehrte/Hämeler Wald oder Zweidorfer Holz ein Stauende:eek:

Aber manchmal scheint man Fahrern auch zu wenig zuzutrauen. Keine Autobahn, aber eine schmucke Bundesstrasse, die einen komplett neuen Belag bekommen hat. 1-spurige B5 Brunsbüttel - Heide, mit Stand- bzw. Kriechspur für landwirtschaftliche Fahrzeuge, anno 2013. Wurde nach Vollsanierung mit Vollsperrung wieder freigegeben, mit Achtung 40asdf, weil die Fahrbahnmarkierung noch fehlte.
Versuch mal 22 km 40 zu fahren, auf einer 15 m breiten schnurgeraden Strasse, da fährt man Schlangenlinien, weil man kurz vor dem Einschlafen ist. Das ging wirklich eine Woche, 40 galt pro Achse, da konnte man nicht 40 fahren. Irgendwann konnte man anscheinend 70-Schilder in ausreichender Menge auftreiben und dann eine Firma die Markierungen neu aufgebracht hat. Aber das mit den 40 war echte Folter, das ging gar nicht.
 
Ja, die Nummer war gut. Auf der A1 die 80 nachdem man jeweils am Wochenende ein paar Kilometer neu Tapeziert hatte war zwar etwas nervig, aber für ein paar Wochen war das OK.

Aber was das angeht ist man sich ja eh recht uneinig was richtig ist. Ich habe auf dem Weg ein paar Autobahnparkplätze die erneuert werden und daher der Standstreifen auf der Länge des Parkplatzes zur Hälfte gesperrt ist, samt den Zufahrten natürlich. Teilweise ist deshalb 80. Auch mal 120. Und an einem ist überhaupt keine Begrenzung. Einziger erkennbarer Unterschied: Anderes Bundesland. Je nach Bundesland ist also Autofahren auch unterschiedlich gefährlich?
 
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