15 Minuten vor 06:00 Uhr

Was'n Tag...
Madame ist nun definitiv nicht mehr lauffähig, die OP- Wunde hat sich entzündet, krankgeschreiben...
Zuverlässigkeit - eine deutsche Tugend? Pustekuchen, der deutsche Zulieferer sagt uns einen Monat vor der operativen Projektphase zwei Drittel der Fertigung ab. Nach wilden Telefonaten durch den Großraum Paris rufen mich zwei potentielle Lieferanten weit nach Feierabend zurück und bieten Hilfe an.

Ich brauche erstmal ein Glas Wein - französischen... :rolleyes:
 
Es ist mal vor vielen , vielen Jahren gewesen, da bin ich mal schneller gefahren :biggrin: . Aber zuvor eine Erleuterung : Da ich ja nichts wegwerfe, ohne es wirklich aufgebraucht zu haben , bin ich mit ausrangierten , nicht mehr TÜV gerechten Fahrzeugen Cross gefahren , natürlich damals noch die SAAB 99 . Solche Rennen wurden auf abgeernteten Maisfeldern oft ausgetragen . Meine 8 SAAB 99 waren da einfach ganz großes Kino :smile: . Selbst in der 3 Ltr Klasse war der SAAB unschlagbar :top: .
So , nun gehts weiter : verfolgt mich doch auf der Landstrasse ein Auto :rolleyes: , ich im SAAB 99 , der hinter mir hatte die Lichter ziemlich tief und da dachte ich sofort an eine gute Fluchtmöglichkeit . Es war also Nachts und dann bog ich einfach mal in eine schmale Seitenstraße ab, so eine Art Feldweg . Ja siehe da, mein Verfolger auch :rolleyes: und n:rolleyes:un kommts , links war ein frisch abgerentetes Maisfeld und ich ab da rein und quer über das Maisfeld, am Ende vorne wieder raus auf die Landstraße . Im Rückspiegel sah ich wie seine Lichter plötzlich in den Himmel leuchteten . Der Verfolger war also abgehängt . Nun , es war mir nicht ganz wohl bei der Sache und so habe ich im nächsten Ort meinen SAAB erst mal bei einem Bekannten auf dem Hinterhof abgestellt und bin zu Fuß dann in die Disco . Plötzlich kommt einer rein, geht an die Theke und nimmt neben mir Platz , die Hosenbeine bis hoch über die Knie voll Matsch .
Ja wie siehst denn Du aus , sagte ich zu ihm . Ach, weist Du , ich bin Polizist und habe gerade so einen Rüpel verfolgt, der schon auf der Bundesstraße weit über 160 Sachen drauf hatte . Da ich meinen Porsche 914 gerade dabei hatte, dachte ich, den stell ich jetzt aber mal . Doch der ist von der Straße ab , ich dachte es wär eine Wiese , aber das war so eine Art Acker und da bin ich aufgesessen . Bis ich den Porsche da rausgebracht habe , war der weg und wie Du siehst, war es schlammig und matschig . So eine Wildsau, schade, ich konnte das Kennzeichen nicht lesen . Ohh , mach Sachen, Leute gibts vielleicht :biggrin: .

Der jugendliche Sacit in der brünftigen Phase. Unterwegs mit seinem Alter ego. Laue Sommernacht, offenes Dach, die Ente schnattert fröhlich vor sich hin. Die Party war nichts, zuviel Achselhaare. Der Heimweg wird angetreten. Sacit wohnte damals schon ländlich. Noch fern der Heimat überkommt Sacit ein Drang. Die Maisfelder, links und rechts, schon ziemlich hoch. Höher als die Ente jedenfalls. Alter ego wird in den Ausguck beordert und der wilde Reigen im grünen Dickicht beginnt. Sacit sieht nur die grüne Wand im funzeligen Laternenschein der Ente. Es raschelt und rauscht, hin und wieder mahnt der Ausguck zur Kursänderung.Bloß nicht im Graben zu landen. Der Rausch des Raschelns dauert an, Runde um Runde. Lücken tun sich auf im gerade noch so dichten Grün. Das Rascheln wird seltener, der schmale Streifen in Grabennähe ist zu riskant. Das Vergnügen hat ein Ende, lachend wird der Heimweg angetreten. Die Ente rollt auf dem Hof aus, das Dach wird gar nicht erst geschlossen, die Wetterlage ist ja stabil. Ein Bierchen noch auf der Bank, norddeutscher Sommer mit tickender Ente...

Es schellt Sturm. Hans, mein Vermieter, steht vor der Tür.
- Bei Karl ist gestern jemand durchs Maisfeld gefahren!
- Was? heuchele ich Überraschung, noch nicht ganz wach. Doch diese Botschaft verstand ich ohne vorherige Kaffeezufuhr.
- Und Ihr seid das gewesen, brauchst gar nichts zu sagen.
Hans hält mir ein Maisblatt vor die Nase.
- War an der Ente, ich hab schon nachgeschaut. Alles voll von unten, überall! Karl wartet auf Euch, sieh' zu!

Doch einen Kaffee inhaliert und dann die lange Auffahrt runter. Gegenüber bei Karl die lange Auffahrt rauf. Norddeutsche Hofanlagen halt.

Ich klingele.
Karl öffnet.
- Moin Karl!
- Moin Sacit!
- Öhm, Dir ist jemand durch ein Maisfeld gefahren!
- Joa, hast Du es schon gehört? Die Polizei war schon mit dem Hubschrauber da und hat Fotos gemacht. So sieht das aus...
Ich schaue auf eine Luftaufnahme und sehe etwas, das nichts von den geordneten Kornkreisen hat, die man sonst so kennt.
Ich mache mich locker in den Knien. Karl ist Rechtshänder. Ich stehe genau richtig. Aus seiner Sicht. Ich werde gleich eine gescheuert bekommen.
Ich räuspere mich kurz.
- Karl, daß mit dem Maisfeld waren wir!
Ich warte auf den Schlag, mache mich noch lockerer.
Nichts.
Karl schaut mich an, ziemlich entgeistert. Und spricht diesen Satz:
- Und mit der Ente ist nichts?
Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Der soll mir jetzt eine scheuern, dem anderen auch, verdient haben wir es - also bringen wir es hinter uns.
- Nein, mit der Ente ist nichts.
- Das ist ja'n Ding! Kommt rein.
Wir schauen uns ungläubig an.
Die Tür fällt schwer ins Schloß. Jetzt gibt es eine Packung, ich ahne Schlimmes.
Karl geht ins Nebenzimmer, telefoniert. Telefoniert nochmal. Kommt mit einem Zehnerträger Dortmunder Union und einer Flasche mit Tierbildern auf dem Etikett zurück.Ein prächtiger Rammler ziert die Flasche.
- Prost Jungs!
Es ist morgens, außer dem Kaffee gab es keine Spur eines Frühstücks.
- Prost Karl! ...im Kanon.
- Nehmt hier mal einen von!
Der Flasche mit dem Rammler wird geöffnet.
- Prost Jungs!
- Prost Karl! ...im Kanon.
Der Schnaps ist fürchterlich.
- Noch ein Bier Jungs?
Widerstand wäre sinnlos.
- Ja Karl! ...im Kanon.
- Prost Jungs!
- Prost Karl! ...im Kanon.
Es nimmt kein Ende. Der nächste Zehnerträger.
- Prost Jungs!
- Prost Karl! ...im Kanon.
Mir ist speiübel.
- So Jungs...
- Boh, kein Bier mehr, bitte nicht
- Zuhören!
- Ja Karl! ...im Kanon.
- Jeder zahlt 250 Mark, einverstanden? Die Anzeige habe ich zurückgezogen.
- Ja Karl! ...im Kanon.
- Bis morgen Abend ist das Geld da, abgemacht?
- Ja Karl! Abgemacht ...im Kanon.
- Noch ein Bier Jungs? Eins geht noch...
Es ging gerade gut. Wir wankten raus, die lange Auffahrt runter. Karl schaute sich unseren Riesenslalom von hinten an. Am Ende der anderen Auffahrt stand Hans, grienend.
Wir fielen, standen wieder auf, torkelten weiter. Warum müssen norddeutsche Auffahrten so lang sein? Und warum in aller Welt hat Karl in einer ganz anderen Gegend ein Maisfeld?
Wir schafften es irgendwie an Hans vorbei in meine Wohnung.
Die Strafe waren nicht die 250 Mark. Die Strafe kam am nächsten Tag - Rammlers Rache. Ein Schädel, wie man ihn nicht haben will.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ob wir die beiden Storys in einen neuen Thread verschieben?

Titelvorschlag:

VERJÄHRT!

:biggrin:
 
Ganz ehrlich - wenn ich an den Kennzeichenthread von hutzelwicht denke, kann ich auf ähnliche Reaktionen gut verzichten. Das wird wieder in diese Richtung gehen. Wir teilen hier einen ähnlich gearteten Humor, wir kennen uns schon etwas länger, wir können unsere Prosa untereinander einschätzen.
Es ist nett gemeint, aber laß mal lieber...
:top:Oh ja, in meinem Beitrag waren in der Tat einige Humorlegastheniker unterwegs.......... Ganz ehrlich: Das hätte ich mir im Leben nicht träumen lassen, dass der Beitrag derart abschmiert................
 
Der jugendliche Sacit in der brünftigen Phase. Unterwegs mit seinem Alter ego. Laue Sommernacht, offenes Dach, die Ente schnattert fröhlich vor sich hin. Die Party war nichts, zuviel Achselhaare. Der Heimweg wird angetreten. Sacit wohnte damals schon ländlich. Noch fern der Heimat überkommt Sacit ein Drang. Die Maisfelder, links und rechts, schon ziemlich hoch. Höher als die Ente jedenfalls. Alter ego wird in den Ausguck beordert und der wilde Reigen im grünen Dickicht beginnt. Sacit sieht nur die grüne Wand im funzeligen Laternenschein der Ente. Es raschelt und rauscht, hin und wieder mahnt der Ausguck zur Kursänderung.Bloß nicht im Graben zu landen. Der Rausch des Raschelns dauert an, Runde um Runde. Lücken tun sich auf im gerade noch so dichten Grün. Das Rascheln wird seltener, der schmale Streifen in Grabennähe ist zu riskant. Das Vergnügen hat ein Ende, lachend wird der Heimweg angetreten. Die Ente rollt auf dem Hof aus, das Dach wird gar nicht erst geschlossen, die Wetterlage ist ja stabil. Ein Bierchen noch auf der Bank, norddeutscher Sommer mit tickender Ente...

Es schellt Sturm. Hans, mein Vermieter, steht vor der Tür.
- Bei Karl ist gestern jemand durchs Maisfeld gefahren!
- Was? heuchele ich Überraschung, noch nicht ganz wach. Doch diese Botschaft verstand ich ohne vorherige Kaffeezufuhr.
- Und Ihr seid das gewesen, brauchst gar nichts zu sagen.
Hans hält mir ein Maisblatt vor die Nase.
- War an der Ente, ich hab schon nachgeschaut. Alles voll von unten, überall! Karl wartet auf Euch, sieh' zu!

Doch einen Kaffee inhaliert und dann die lange Auffahrt runter. Gegenüber bei Karl die lange Auffahrt rauf. Norddeutsche Hofanlagen halt.

Ich klingele.
Karl öffnet.
- Moin Karl!
- Moin Sacit!
- Öhm, Dir ist jemand durch ein Maisfeld gefahren!
- Joa, hast Du es schon gehört? Die Polizei war schon mit dem Hubschrauber da und hat Fotos gemacht. So sieht das aus...
Ich schaue auf eine Luftaufnahme und sehe etwas, das nichts von den geordneten Kornkreisen hat, die man sonst so kennt.
Ich mache mich locker in den Knien. Karl ist Rechtshänder. Ich stehe genau richtig. Aus seiner Sicht. Ich werde gleich eine gescheuert bekommen.
Ich räuspere mich kurz.
- Karl, daß mit dem Maisfeld waren wir!
Ich warte auf den Schlag, mache mich noch lockerer.
Nichts.
Karl schaut mich an, ziemlich entgeistert. Und spricht diesen Satz:
- Und mit der Ente ist nichts?
Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Der soll mir jetzt eine scheuern, dem anderen auch, verdient haben wir es - also bringen wir es hinter uns.
- Nein, mit der Ente ist nichts.
- Das ist ja'n Ding! Kommt rein.
Wir schauen uns ungläubig an.
Die Tür fällt schwer ins Schloß. Jetzt gibt es eine Packung, ich ahne Schlimmes.
Karl geht ins Nebenzimmer, telefoniert. Telefoniert nochmal. Kommt mit einem Zehnerträger Dortmunder Union und einer Flasche mit Tierbildern auf dem Etikett zurück.Ein prächtiger Rammler ziert die Flasche.
- Prost Jungs!
Es ist morgens, außer dem Kaffee gab es keine Spur eines Frühstücks.
- Prost Karl! ...im Kanon.
- Nehmt hier mal einen von!
Der Flasche mit dem Rammler wird geöffnet.
- Prost Jungs!
- Prost Karl! ...im Kanon.
Der Schnaps ist fürchterlich.
- Noch ein Bier Jungs?
Widerstand wäre sinnlos.
- Ja Karl! ...im Kanon.
- Prost Jungs!
- Prost Karl! ...im Kanon.
Es nimmt kein Ende. Der nächste Zehnerträger.
- Prost Jungs!
- Prost Karl! ...im Kanon.
Mir ist speiübel.
- So Jungs...
- Boh, kein Bier mehr, bitte nicht
- Zuhören!
- Ja Karl! ...im Kanon.
- Jeder zahlt 250 Mark, einverstanden? Die Anzeige habe ich zurückgezogen.
- Ja Karl! ...im Kanon.
- Bis morgen Abend ist das Geld da, abgemacht?
- Ja Karl! Abgemacht ...im Kanon.
- Noch ein Bier Jungs? Eins geht noch...
Es ging gerade gut. Wir wankten raus, die lange Auffahrt runter. Karl schaute sich unseren Riesenslalom von hinten an. Am Ende der anderen Auffahrt stand Hans, grienend.
Wir fielen, standen wieder auf, torkelten weiter. Warum müssen norddeutsche Auffahrten so lang sein? Und warum in aller Welt hat Karl in einer ganz anderen Gegend ein Maisfeld?
Wir schafften es irgendwie an Hans vorbei in meine Wohnung.
Die Strafe waren nicht die 250 Mark. Die Strafe kam am nächsten Tag - Rammlers Rache. Ein Schädel, wie man ihn nicht haben will.

Den Brummschädel würd ich auch nie vergessen , da fällt mir grad einer ein, aber nee, den erzähl ich lieber nich :biggrin:
 
Schönen guten Morgen ...:coffee::smokin:

nette Jugendstories ... lesen sich gut ...:flute:
 
So Jungs ... bis ihr vollends aus den Federn kriecht bin ich schon uff der Autobahn ...:driver:

Wünsche einen schneefreien Tag :vroam:
 
Ja liecht det Jelumpe immer noch in de Poofe , na dann raus , Schnee schippen und schön langsam zur Arbeit fahrn, wejen der Knöllchen :biggrin:
 
Was'n Tag...
Madame ist nun definitiv nicht mehr lauffähig, die OP- Wunde hat sich entzündet, krankgeschreiben...
Zuverlässigkeit - eine deutsche Tugend? Pustekuchen, der deutsche Zulieferer sagt uns einen Monat vor der operativen Projektphase zwei Drittel der Fertigung ab. Nach wilden Telefonaten durch den Großraum Paris rufen mich zwei potentielle Lieferanten weit nach Feierabend zurück und bieten Hilfe an.

Ich brauche erstmal ein Glas Wein - französischen... :rolleyes:
Hör ma , ich kenn da eine, weist wat die immer saacht :rolleyes: : wir schaffen dass :biggrin: . Deiner Frau gute Besserung und einen besseren Heilungsverlauf . Und was Dich betrifft : pass uff, dat de nich noch nen Schluckspecht wirst :biggrin: . Hast von damals de Nase noch nich voll jehabt :tongue: :biggrin::biggrin::biggrin:
 
Ich hatte ja ne schlechte Kindheit , meine Eltern hatten nämlich kein Auto :eek: . So sah ich mich gezwungen , Automechaniker zu werden :hmpf: . Nun mussten wir ja alle uns in der Gewerbeschule anmelden und dort schickte man uns in den Bereich einer Werkstatt , dass hätten sie nicht tun sollen . Dort stand ein fahrtüchtiges Untergestell eines VW Käfers . Nachdem ich damit auf dem Pausenhof mit quitschenden Reifen meine Runden gedreht hatte , fing das Übel eigentlich erst richtig an und nahm von da an seinen Lauf . Erster Schultag und schon nen Eintrag im Klassenbuch - na dass kann ja heiter werden , dacht ich mir und ich sollte Recht haben :biggrin: .
Im praktischen Unterricht ging es ans Feilen . Jeder bekam so nen Eisenklotz und ne Feile in die Hand gedrückt . Daraus feilt ihr einen Würfel . Nach dem der Leher erst mal weg musste , hatte ich seine Pläne auf meine Art geändert , denn als er nach 20 Minuten zurück kam , präsentierte ich schon meinen Würfel . Ja wie, schon fertig , das geht doch nicht , sagte er zu mir . Doch, Sie sehens ja . Bei Dir liegen ja überhaupt keine Spähne unter dem Schraubstock . Ja nee, geht ja auch nicht, ich war doch an der Schleifmaschine damit . Ja aber ich habe doch die Feile Dir in die Hand gedrückt, warum gehst Du denn an die Maschine da drüben ran . Ooch, das ging da viel schneller und einfacher . Ich brauche ja jetzt kaum erwähnen, dass ich den Nachmittag am Schraubstock verbrachte und zwar feilend asdf :biggrin: .
 
So war der Michel für ne Weile
Doch sehr beschäftigt mit der Feile.
Er drückte auf die Tube
Denn er wollte in die Grube
ein Lehrer stoppte seinr Eile!!
 
Zurück
Oben