Dickes Blech gibt die Energie nur nach innen weiter.
Oder an den Unfallgegner.
So ein Crashtest ist ja nur bedingt aussagekräftig; er simuliert ja einen Aufprall gegen ein gleichschweres Auto.
Daß heutzutage auch unterschiedliche Gewichtsklassen - also Smart gegen S-Tonne oder Polo gegen Phaeton (der gar keiner ist, aber das ist eine andere Geschichte) gut ausgehen lönnen liegt daran, daß
beide Autos aufeinander abgestimmt werden. Stammt Dein Unfallgegner aus der guten alten Zeit vor der Erfindung des Partnerschutzes kann das ganz böse enden.
Nichtsdestotrotz hat es ganz gewaltige Fortschritte gegeben, das streitet ja auch keiner ab! Dafür wiegt ein aktueller Golf aber auch schon beinahe so viel wie ein w123.
Und bei Crashs im "verträglichen" Geschwindigkeitsbereich bist Du wahrscheinlich im modernen "Klein"wagen besser dran, das stimmt. Nur wie viele wirklich moderne Klein- und untere Mittelklassewagen sind denn für einen Fahranfänger finanzierbar?
Wenn ich mir anschaue, was da so gefahren wird - 5-15 Jahre alte Fiat Panda, Renault Twingo, Clio, Polo 6n, Golf II und III, Suzuki Swift - dann hat sich die Diskussion über deren Sicherheit gerade erübrigt.
Dem Golf IV traue ich nicht über den Weg, soo viel hat sich nicht geändert zum IIIer, außer der Verarbeitungsqualität, und ob ein Airbag das rausreißt wenn die Karosse kollabiert?
Letztendlich zählt doch nur "real life safety". Irgendwer in Deinem Bekanntenkreis ist sicher bei der Feuerwehr oder im Rettungsdienst. Unterhalt Dich mal mit denen, zumindest auf dem Land kriegst Du da ganz schnell zu hören, daß es letztendlich doch meistens auf die Größe ankommt.
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Falls es doch ein "neuer" Kleinwagen mit aktuellen Standards werden soll, gilt das natürlich nur eingeschränkt. Da täuscht dann allerdings das ganze Elektronikgelump nämlich eine Fahrsicherheit vor, die letztendlich gar nicht vorhanden ist, und der Junge hat keine Chance, das lernen.
Ich bin heilfroh, daß ich auf einem alten Auto angefangen habe und meine Fahrpraxis zum größten Teil auf eben solchen alten Schlurren erfahren habe. Ich bilde mir nicht ein, autofahren zu können (daß ich es nicht kann, hat man ja im Oktober beim Training gesehen), aber ich habe zumindest gelernt das Auto halbwegs einzuschätzen und den Wagen vielleicht doch etwas besser unter Kontrolle als Otto Normalfahrer.
Und ich habe schon etliche Situationen erlebt, wo es genau diese beiden Punkte waren, die mich davor bewahrt haben, in den Gegenverkehr zu rutschen, mich um nen Baum zu wickeln oder denen ich zu verdanken habe, daß ich es geschafft habe, von der Straße runterzukommen bevor der 40Tonner oder der Irre im getunten Golf auf meiner Spur in meinen Kühler einschlugen.
Und dieses Gefühl fürs Auto bekommst Du nicht in so einer Plastikgurke. Ich hab das an Kameraden erlebt, die ähnliche Kilometerleistungen abreißen wie ich, mithin denselben Erfahrungsschatz haben sollten, und dann beim Abbiegen auf Kopfsteinpflaster und Schneematsch einfach nicht merken, wie die Karre weggehen will und nur noch von der Elektronik mühsam unter Kontrolle gehalten wird.