Blaue Umweltplakette

Ich hätte gern Deine Garage - oder zumindest den Platz
 
Zurück zu meiner Frage:
... Wie liesse sich technisch eine Besserstellung der Abgasqualität auf Euro 3 der älteren Fahrzeuge bewerkstelligen?
Ab einschließlich Euro3 ist eine On-Board Diagnose nach OBD2 zwingend vorgeschrieben. So etwas lässt sich nicht sinnvoll nachrüsten.
Die nationalen Normen D3 & D4 sind bisher den jeweiligen Euro-Normen in allen Belangen gleichgestellt worden, ich gehe davon aus, dass dies auch in zukünftigen Gesetzen und Verordnungen so sein wird. D3/D4 benötigen kein OBD2. Meine persönliche Einschätzung ist, dass man auf D3 noch mit überschaubarem Aufwand nachrüsten kann, z.B Kaltlaufregler oder motornaher Kat in Verbindung mit dem Edelstahlkat. D4 ist schon recht hart, das wird auf eine Sekundärlufteinblasung rauslaufen. LPG bringt nur etwas wenn monovalent/quasimonovalent mit max.15L Benzintank, da ansonsten der Benzinbetrieb ausschlaggebend ist.
Ich hab jetzt schon ein paar Tage nicht mehr in der DB des Bundestages gesucht, aber bisher waren dort keine Dokumente hinterlegt aus denen man hätte entnehmen können ob jetzt Euro3 oder Euro4 Benziner die blaue Plakette bekommen.
 
Also 901 demnach maximal D3, 9000 evtl. Euro3, falls das OBD-Derivat (ab MY96?) anerkannt wird (eher unwahrscheinlich).
 
Wir brauchen hier nicht einer Meinung sein. Aber ich denke es ist so, dass Deine Vorschläge in der Vergangenheit zu genau der heutigen Situation geführt haben. ich behaupte, das geht so keine 20 Jahre mehr so weiter. Ein komplettes Umdenken der Gesellschaft, also aller Privatpersonen, der Arbeitgeber, der öffentlichen Hand, der Politik muss stattfinden. Schlagwort: Paradigmenwechsel, Das ist meine in einem langen Prozess entwickelte Meinung (ich bin der von Dir zitierte rüstige Rentner mit 3 fetten Saabs). Und das heißt nicht, dass ich gegen das Autofahren bin. Ich mache auch keine einzelnen konkreten Vorschläge, zuerst muss das Bewusstsein dafür da sein. Wir brauchen eine Vision was wir, besser gesagt was Ihr:smile: in 20, 30 oder 50 Jahren wollt. Das Rumdoktern an den Symptomen bringt hier die Gesellschaft nicht weiter.

Ach so ich hab vergessen. Neben den 3 Saabs habe ich noch 5 Fahrräder:smile:.
Nun,ich spreche niemandem seine Fahrzeuge ab.Aber der Diesel wurde als Lastenträger,später als Langstreckentriebwerk entwickelt.Für Kurzstrecken ist und bleibt er ungeeignet,und gerade da schmeißt er ja auch am meisten raus.Du wirst mit deinen 3 Saabs nichtmal halb so viel Schadstoffe verursachen wie einer meiner Nachbarn.Es sei denn es sind Diesel.:biggrin:
 
Ich habe schon immer gesagt . es rechnet sich auch nicht wirklich , Diesel zu kaufen , denn der Spritverbrauch meiner SAAB liegt kaum höher als wie beim Diesel . Dazu sind die Reparaturkosten eines Diesel alles andere als günstig, zudem in der Versicherung und Steuer ebenso ein höherer Kaufpreis , kommen auch noch auf die Rechnung dazu . Aber wirklich schlimm ist doch die Tatsache, Krebs durch Dieselabgase zu fördern . Da ich Kinder und Enkelkinder habe, wie auch viele andere, habe ich kein Interesse an einem Diesel , egal wie billig alles werden könnte . Man hat ja auch etwas Verantwortung für unsere Nachwelt .
Lieber fahre ich mit meinen Benzinern etwas bedachter und genieße es, nicht dieses Geknattere und Gekläpper eines Diesels hören zu müssen , vom Dieselgestank rede ich erst überhaupt nicht .

Michel
 
Richtig Schlimm wurde der Diesel ja erst durch die DPF.
 
Ich möchte im Zusammenhang mit der diskutierten blauen Umweltzone nochmal eine Schritt zurück gehen. Ich bin kein Jurist, aber es gibt so glaube ich in der Gesetzgebung eine Art Grundsatz, dass die Freiheit des Einzelnen da endet, wo die Freiheit und das Wohlergehen anderer signifikant eingeschränkt werden. Ich finde das sehr vernünftig. Es ist Aufgabe der politischen Verantwortlichen in Europa und in Deutschland, sich darum zu kümmern. Sie vergeigen es regelmäßig und gut gemeint ist oft das Gegenteil von gut gemacht, aber wir können doch nicht alle und alles einfach frei laufen lassen.

Alle Abgasnormen abschaffen, kein Tempolimit, nirgendwo, keine Steuern auf Kraftstoffe – stellt euch doch mal ernsthaft vor wo das hinführt! Wenn vor der Ampel ein alter Sprinter bis auf Oxi-Kat ohne Abgasnachbehandlung steht und mich als Radfahrer in eine massive Rußwolke versetzt mit Stickoxiden hüllt, so dass ich beim Einatmen keine Luft mehr bekomme (alles schon gehabt), wieso darf ich dem nicht an der nächsten Ampel verdorbene Milch in die Lüftung kippen? Wo ist denn da der Unterschied, zumal das vermutlich noch weniger gesundheitsschädlich ist als das was der gemacht hat?

Bei meiner Aktion würden Passanten mit dem Kopf schütteln, der Fahrer würde aussteigen und mir auf die Fresse geben, Leuten, denen ich davon erzähle würden denken ich sei ein Freak. Und das ist das Schlimme! Andere Menschen mit Abgasen verpesten und deren Gesundheit gefährden wird allgemein als normal empfunden! Seid ihr alle noch bei Trost? möchte ich da manchmal fragen.

Ich Ich Ich, Vorteil Vorteil Vorteil, Billig, Billig, Billig. Überall. Im Straßenverkehr auch. 400 Nm-Egomanen im blechgewordenen Verkehrsmanöver-Egoshooter. Na herzlichen Glückwunsch. „Dass der Sprit günstig und der Verbrauch niedrig ist, ist ja nicht Schuld der Dieselfahrer.“ Steht weiter oben. Warum legalisieren wir nicht Waffen wie in den USA? „Dass sich die Leute mit unseren Waffen gegenseitig umbringen ist doch nicht unsere Schuld.“ Können dann die Waffenhersteller sagen. Gut, der Bogen ist jetzt sehr weit gespannt, aber es gibt einen gemeinsamen Nenner: Das Fehlen von Eigenverantwortung.

Menschen fühlen sich von der oft schlecht gemachten Politik und den von ihr gesetzten Regeln bevormundet. Aber viele haben es auch echt nicht besser verdient. Wenn man um die Zusammenhänge weiß, dann kann man doch mal irgendwo anfangen, auch wenn man selbst als einzelner niemals die Welt retten kann. Wir leben alle auf Kosten anderer. Ich auch, das weiß ich, das kann ich auch kaum vollständig verhindern. Aber man kann irgendwo anfangen. Dinge reparieren oder so lange gebrauchen, bis sie wirklich fertig sind. 2nd Hand-Kultur. Nicht jeden Scheiß mitmachen, nur weil er angesagt ist. Versuchen, kein Marketing-Opfer zu sein. Informationen einholen. Nachdenken.

Und so kann man – wenn man es doch weiß – auch mal anfangen beim nächsten Auto keinen Diesel mehr in Betracht zu ziehen und seine Kraftstoffkosten durch eine weniger aggressive, flüssigere Fahrweise mit einem Benziner im Zaum zu halten, sich mit weniger als 400 Nm zufrieden geben oder eben – in einem Benziner der das auch bietet – diese nicht ständig abrufen. Pendler, die wirklich viel fahren, können doch mal ein wenig Zeit investieren und einen guten LPG-Umrüster suchen. Ist das echt zu viel verlangt? Klar stehen Diesel an jeder Ecke und sind leicht verfügbar, aber so lange durch Vergünstigungen oder das Fehlen von technisch begründbaren Zusatzbelastungen die Nachfrage oben gehalten wird, wird sich daran nichts ändern. Ottonormalautofahrer wusste es lange auch einfach nicht besser. Nur wenn man es weiß – und die VW-Krise trägt ja maßgeblich zur Aufklärung bei – dann ist man auch in der Verantwortung. Dann kommt aber der Abwehrreflex mit fadenscheinigen Argumenten, um den eigenen Vorteil zu rechtfertigen. Dann wird der Bedarf so definiert, dass eben nur der Diesel-SUV am Ende übrig bleibt. Ähnlich wie bei den Stellenausschreibungen, die öffentlich gemacht werden müssen, wo der interne Kandidat aber schon fest steht. Zum Glück habe ich auch schon Menschen getroffen, die in Anbetracht der aktuellen Situation gesagt haben: „Ich habe das alles gar nicht gewusst, beim nächsten Mal kaufe ich ein kleineres Auto mit Benziner:“ Es besteht noch Hoffnung.

Wieso kann man nicht "Gefällt mir" klicken, wenn man es wirklich einmal möchte? Ein echter Lichtblick in diesem Thread. Danke dafür.
 
Um auch nochmal meine Meinung in die Milch zu krümeln:

Erstens. Es gibt kein Menschenrecht auf Autofahren in der Innenstadt (und wer es aus gesundheitlichen oder gewerblichen Gründen oder aufgrund seines Wohnsitzes nicht muss und klar bei Verstand ist, fährt auch heute schon nicht mit dem Auto in die City einer deutschen Großstadt wie Hamburg). Die Frage, ob und mit welchem Auto man in eine Innenstadt einfahren darf, ist völlig legitimer Bestandteil von gesetzlicher Regulierung. Und es ist Teil einer gesellschaftlichen Güterabwägung, in der die Freiheit des Einzelnen, mit seinem Auto überall hinzufahren, gegen die Gesundheit von Anwohnern abgewogen wird. Was immer bei dieser Abwägung herauskommt und auf demokratischem Wege in Gesetzesform gegossen wird, gilt für alle. Wenn es jemand missachtet, soll er das dafür vorgesehene Bußgeld zahlen. Wenn er es nicht zahlt, soll die Forderung vollstreckt werden, oder er soll ins Gefängnis gehen. Und wer das nicht richtig findet, dem empfehle ich einen Stützkurs zu der Frage, wie die Errungenschaft des modernen Rechtsstaats unser Zusammenleben zivilisiert hat.

Zweitens. So schnell kommt keine blaue Plakette. Der Beschluss, der derzeit alle so aufregt, kommt aus dem Umweltausschuss des Bundesrats. Das bedeutet ungefähr gar nichts. Die politisch Verantwortlichen werden alles – ich meine wirklich: alles – probieren, um weitere Fahrverbote zu vermeiden. Weil sie eben nicht die Büttel der Industrie sind (Gott, diese Verschwörungstheorien nerven so.), sondern den Zorn und Protest vermeiden wollen. Ich glaube allerdings persönlich auch, dass die EU-Grenzwerte für die Luftreinhaltung ohne weitere Fahrverbote nicht eingehalten werden können. Nun kann morgen die EU auseinanderfliegen oder sonst etwas passieren. Aber nach menschlichem Ermessen wird es irgendwann zu Fahrverboten kommen. Weil Strafzahlungen es erzwingen.

Drittens: Ich fände es auch prima, wenn ich das Gefühl hätte, dass gerade in solchen Fragen der Regulierung technischer Sachverstand eine große Rolle spielen würde. Habe ich nicht. Wäre das so, hätten wir wohl nicht seit Jahren die dramatische Fehlentwicklung, dass die ganze Republik Neuwagen mit Diesel-Motoren kauft und sich dabei auch noch ökologisch vorbildlich fühlt, ohne dass mal einer laut sagt: Wer heute noch Diesel kauft, ist ein Depp.

Viertens: Ich glaube zwar, dass es in einigen Jahren eine blaue Plakette geben wird, die massiv ältere Autos treffen wird (die ja zum größten Teil nicht aus Vergnügen und Liebhaberei gefahren werden, sondern weil das Haushaltseinkommen nicht für einen neueren Wagen reicht). Aber gerade deshalb fände ich es fair, wenn man jetzt schon mal effizienter dafür sorgen würde, die richtigen Marktanreize für den Neuwagenmarkt zu setzen. Denn die Neuwagen von heute sind ja die alten Autos von morgen. Von mir aus kann die Mineralölsteuer gerne ein paar Cent rauf, wenn dafür die Infrastruktur für Elektromobilität ausgebaut wird. Und ich habe auch überhaupt nichts dagegen, wenn man heute der Industrie schon klar sagt: In spätestens zehn Jahren werden Neuwagen mit Verbrennungsmotoren bei uns keine Zulassung mehr kriegen. Richtet euch drauf ein, sonst seid ihr weg vom Fenster. Ende der Durchsage.
 
Zuletzt bearbeitet:
Könnte somit kontraproduktiv wirken, dieser Vorstoß. Schieben einer Neuanschaffung. Benziner mit höherem Verbrauch kaufen, schönen Gruß an die CO2-Ziele, ...
 
Ich möchte im Zusammenhang mit der diskutierten blauen Umweltzone nochmal eine Schritt zurück gehen. Ich bin kein Jurist, aber es gibt so glaube ich in der Gesetzgebung eine Art Grundsatz, dass die Freiheit des Einzelnen da endet, wo die Freiheit und das Wohlergehen anderer signifikant eingeschränkt werden. Ich finde das sehr vernünftig. Es ist Aufgabe der politischen Verantwortlichen in Europa und in Deutschland, sich darum zu kümmern. Sie vergeigen es regelmäßig und gut gemeint ist oft das Gegenteil von gut gemacht, aber wir können doch nicht alle und alles einfach frei laufen lassen.(...)

Dem kann ich nur zustimmen. Die Ampelgeschichte habe ich so auch schon (mehrfach) erlebt. Danke für den Beitrag ! :top:
 
Bei alle der Schadstoffklassendisskussion werden meines Erachtens zwei Dinge mal wieder wunderbar unter den Tisch geschoben:
- Jedes neu produzierte Auto ist schon mal Schadstoffausstof schlechthin. 2 Autos mit 10 Jahre Euro1 und 10 Jahre Euro25 haben am Ende wahrscheinlich mehr Dreck zu verantworten, als die Euro1-Karre über 20 Jahre.
- Neuere Motoren mit besseren Euro-Einstufungen sind nicht immer wirklich in allen belangen die 'saubereren' Autos. Gerade die Direkteinspritzer-Benziner reißen dabei meines Wissens Löcher auf, die es bei den alten Benzinern so gar nicht gab.
 
Wer bezahlt eigentlich die schicken Audi, BMW und Mercedes von Bundesregierung, Parteien und EU :confused:
 
Ein komplettes Umdenken der Gesellschaft, also aller Privatpersonen, der Arbeitgeber, der öffentlichen Hand, der Politik muss stattfinden. Schlagwort: Paradigmenwechsel.

Ich glaube, dass so ein Paradigmenwechsel bereits stattfindet. Die aktuell junge Generation, hat am Auto nur noch ein weitaus geringeres Interesse als wir hier. Spätestens wenn das autonome Fahren Realität wird, wird der Individualverkehr immer unwichtiger. Wenn ich mir morgens tatsächlich ein Fahrzeug aus einem Fahrzeugpool ordern kann und das dann selbst bis vor meine Tür fährt, brauche ich wohl wirklich kein eigenes Fahrzeug mehr. Die Grenzen zwischen ÖPNV und Individualverkehr verschwinden meiner Meinung nach dann Stück für Stück. Beim autonomen Fahrzen wird das Auto auch immer mehr zu einer Blackbox, bei der es mich nicht mehr interessiert, ob da ein Diesel, Benziner oder Elektroantrieb drin ist. Ich sitze ja nur noch drin und mache nichts mehr mit dem Fahrzeug. Da geht es dann nur noch um einen ordentlichen Fahrkomfort und geringe Kilometerkosten. Ich denke, dass sich die "Autokultur" in den nächsten 20 Jahren gewaltig ändern wird und hoffe, dass die Hersteller da wirklich drauf vorbereitet sind.
 
Ich glaube allerdings persönlich auch, dass die EU-Grenzwerte für die Luftreinhaltung ohne weitere Fahrverbote nicht eingehalten werden können.
Und ich befürchte, daß die Feinstaub-Grenzwerte auch mit einer lila- oder goldfarbenen Plakette nicht eingehalten werden können. Weil die wesentlichen Ursachen für Feinstaub eben nicht dadurch beseitigt werden, daß einer ssehr geringen Tranche der Gesamtautomobilität ein lokales Fahrverbot auferlegt wird (noch dazu teilweise solchen Fahrzeugen, die im Gegensatz zu denen, die fahren dürfen, nicht mal Partikel erzeugen können asdf ).

Solange man versucht, eine kleine Verursachergruppe noch kleiner zu machen - die eigentlichen Ursachen aber nicht bekämpft - muß das schiefgehen. Aber währenddessen werden neue Autos verkauft. Das ist ja auch schön. Muß man ausnutzen, bis Herr Musk seine Gigafactory fertig hat. :biggrin:
 
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