Die dümmsten Erfindungen der Autoindustrie

Das war zweifelsfrei eine gute Entwicklung/Erfindung bei Saab. Denn zur damaligen Zeit waren vergleichbare Leistungen (standfest) nur von dickeren Motoren zu kriegen, damals mit entsprechendem Mehrverbrauch.
 
[...] Man ist ja nicht hingegangen und hat Zylinderzahl und/oder Hubraum verringert, um dann mit dem Turbo wieder auf die annähernd gleiche Leistung zu kommen, [...]
Naja, man hatte halt auch keinen Sechszylinder, um die leistungshungrige Klientel zu befriedigen. Es war mutig (wenn auch vermutlich nicht absichtlich), in dieser Klasse zu dieser Zeit einen aufgeladenen Vierzylinder zu bringen. Nur wenige haben damals erlebt, wie leistungsfähig dieses Konzept war. Und seiner Zeit voraus, wenn man so will.
 
Downsizing hat schon Saab mit Erfolg und gutem Grund betrieben, wie kann das eine dumme Erfindung sein? :smile: wenn man es übertreibt und andere Nachteile wir z.b. Haltbarkeit damit erkauft, ist es allenfalls eine schlechte Umsetzung einer an sich Super Idee... :smile:
Jepp. Vor allem darf man beim Downsizing dann nicht am Material sparen. Bzw. wenn dann muss man sehr genau wissen, was man tut. Den prinzipbedingt gehen die Belastungen auf das Material hoch. Und nicht, weil der Hubraum sinkt, runter. An diversen Stellen eher hoch, da die Drehzahlen steigen. So kann das Downsizing z.B. bei den kleinen VW-Motoren nichts dafür, dass diese an Steuerkettenschäden sterben. Um mal ein Beispiel zu nennen.
 
..... Denn prinzipbedingt gehen die Belastungen auf das Material hoch. Und nicht, weil der Hubraum sinkt, runter. An diversen Stellen eher hoch, da die Drehzahlen steigen. So kann das Downsizing z.B. bei den kleinen VW-Motoren nichts dafür, dass diese an Steuerkettenschäden sterben. Um mal ein Beispiel zu nennen.

Haben wir hier schon mal diskutiert, das ist eine Frage der Konstruktion, des Material und der Dimensionierung (gewünschte Haltbarkeit?) und nicht eine Frage der Drehzahl bzw des Kolbendurchmessers und des Hubes. Im Übrigen haben fast alle modernen Motoren Probleme mit Steuerketten, ich weiß das vom X1, und von Peugeot und VW. Warum wohl? An der falschen Stelle gespart. Wenn man das halt nicht beherrscht, was traurig ist, dann muss man eben wieder den Zahnriemen spannen.
 
(...)
Rein leistungsmäßig waren damals die 2 Ltr. Turbos etwa mit einem 3 Ltr. Sauger gleichzusetzen.

Glaube nicht, dass man das so sagen kann. Mein Thema V6 ist jetzt zwar nicht wirklich lahm, aber dennoch weit auch vom Italo-Aero mit 2.0 Turbo entfernt. Einen Thema 2.0 Turbo habe ich leider noch nie gefahren, aber der soll nicht zuletzt dank des geringeren Gewichts der Thema-Karosse besser gehen als der Saab. Zum V6 dann wohl eher ein Unterschied wie Tag und Nacht...

Bei Mercedes reichte definitiv ein 3.2l Motor mit 220 PS auch nicht, um einem Aero auch nur ansatzweise auf der Strasse im Verkehr das Wasser zu reichen, obwohl auf dem Papier die 220 PS Höchstleistung nicht sehr weit von der des Aeros entfernt waren. Für ein ähnliches Gefühl der Sicherheitsreserven braucht es m.M.n. im Benz schon einen 8 Zylinder... :rolleyes:

Aber gut, wirklich down-gesized haben die Saab-Ingenieure natürlich nicht, sondern nur das Optimum aus ihrem Motoren herausgeholt mit der gleichen Technik.

Hier noch eine "Erfindng", die ich extrem überflüssig finde: Niederquerschnittsreifen. Haben die eigentlich irgendeinen praktischen Vorteil?
 
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Hier noch eine "Erfindng", die ich extrem überflüssig finde: Niederquerschnittsreifen. Haben die eigentlich irgendeinen praktischen Vorteil?

Naja - wer schraubt sich 155R15 Reifen auf den Aero - denn letztendlich ist alles was nicht 100% Reifenhöhe gleich Reifenbreite ist ein Niederquerschnittsreifen - also auch der 195/65R15 ist schon ein Niederquerschnittsreifen.

Aber ich verstehe, wenn wir deine Aussage auf die Reifenhöhen unter 35% einschränken. So ein 215/25/17 ist schon ein wenig wie Gummiring auf Felge. Jedes ersthafte Schlagloch bedeutet da schon den Tod der Alufelge, oder einen Reifenplatzer - einen Bordstein hoch zufahren ebenfalls.
Auf der Katze habe ich momentan die kleinsten erlaubten Reifen - 235/55 R17 - Das sieht schon sehr ballonig aus - aber irgendwie gefällt mir der Style...
 
Thema Downsizing:

Werrr hot’s errrfunden?
Genau – Greenpeace. Die haben zur Zeit, als Mercedes einen Dinosaurier mit 20 Liter Verbrauch auf den Markt brachte, einen Twingo umbauen lassen. Dieser hat die 55 PS statt aus 1,2 Litern aus (nach meiner Erinnerung) 360 ccm geholt, und zwar aus nem 2-Zylinder-Boxer. Und werrrr hat dön herrrgestelllt? Rrrichtig – die Schweijzerrr!! ;)

Ich kann daran nichts schlechtes entdecken. Leider wurde die Idee nur ansatzweise übernommen. Daher auch real kaum Spriteinsparung bei aktuellen Fahrzeugen …
 
Glaube nicht, dass man das so sagen kann. Mein Thema V6 ist jetzt zwar nicht wirklich lahm, aber dennoch weit auch vom Italo-Aero mit 2.0 Turbo entfernt. Einen Thema 2.0 Turbo habe ich leider noch nie gefahren, aber der soll nicht zuletzt dank des geringeren Gewichts der Thema-Karosse besser gehen als der Saab. Zum V6 dann wohl eher ein Unterschied wie Tag und Nacht...

Man kann einen Thema 3.0 V6 mit 171 PS nicht direkt mit einem 2.0 Turbo vergleichen. Der 3.0 wurde als
Reiselimousine für entspanntes Fahren konzipiert. Trotzdem ist er bezüglich Endgeschwindigkeit kaum schlechter
als ein Turbo. In der Beschleunigung hat der Turbo Vorteile, vor allem soll die 177 PS - Version agiler sein als
die mit 201 PS. Den SAAB 9000 2.3 Turbo mit 195 PS kann man auch nicht mit dem Thema 3.0 V6 vergleichen.
Aber der Thema 8.32 mit dem Ferrari V8 ist nur auf leeren Autobahnen geringfügig schneller als der 3.0 V6 und
die Turbos. Ansonsten diesen unterlegen. Es geht ja nicht darum, Beschleunigungswerte und V/max gegeneinander
aufzurechnen, sondern einen gewissen Standard zu bieten. So ist der 3.0 V6 für den normalen Gebrauch vollkommen
ok, die beiden Turbos sind auf langen Strecken auch nicht schneller, aber weniger entspannt zu fahren.
Ich habe große Touren mit meinen drei 3.0 V6 unternommen, als Mitfahrer auch mal im Turbo. Im 3.0 V6 steige ich
ausgeruhter aus. Einmal haben wir die große Portugal-Tour mit einem ganz normalen Thema 2.0 i.e. Sauger mit nur
115 PS gemacht. Bei solchen Strecken und überall Tempolimits ist auch der vollkommen ausreichend.
Interessant war aber, dass der Verbrauch dieser so unterschiedlichen Motorisierungen bei allen so zwischen
8 und 9 l lag (über die Gesamtdistanz gemessen, auch Stadtverkehr dabei).

Wesentliche Unterschiede entstehen wohl eher durch den Fahrstil.
 
Thema Downsizing:

Werrr hot’s errrfunden?
Genau – Greenpeace. Die haben zur Zeit, als Mercedes einen Dinosaurier mit 20 Liter Verbrauch auf den Markt brachte, einen Twingo umbauen lassen. Dieser hat die 55 PS statt aus 1,2 Litern aus (nach meiner Erinnerung) 360 ccm geholt, und zwar aus nem 2-Zylinder-Boxer. Und werrrr hat dön herrrgestelllt? Rrrichtig – die Schweijzerrr!! ;)

Ich kann daran nichts schlechtes entdecken. Leider wurde die Idee nur ansatzweise übernommen. Daher auch real kaum Spriteinsparung bei aktuellen Fahrzeugen …
Ich habe in einer zeitgenössischen Autozeitschrift einen Artikel über ebendiesen Twingo gelesen. Kritisiert wurde darin mangelnde Transparenz bezüglich der Verbrauchsmessungen. Dabei wurde scheinbar nicht gerade wissenschaftlich exakt vorgegangen. Das Auto an sich soll in der vorgestellten Form auch keineswegs alltagstauglich gewesen sein. Ich müsste den Artikel mal wieder ausgraben, dann könnte ich genauere Kritikpunkte nennen.
 
Eine Autozeitung, soso ... "Wes' Brot ich ess ..."

Eine Autozeitung testete eines Tages 6 Diesel-Limousinen. (Warum auch immer Diesel ...) Mit von der Partie u.a. Skoda Superb und Saab 9-5. Ich glaube, es handelte sich um 6 verschiedene Fahrzeuge. Der Skoda heimste den 1. Platz ein, der 9-5 II den 5. Platz.

Auch wenn ein Saab nun mal ein einigermaßen straff gefedertes Fahrzeug ist, ein Skoda ist dagegen "Holzklasse". Aus den Messwerten ergab sich nicht eindeutig, warum der Saab so schlecht abschnitt. Über Geräusche wollen wir mal ganz schweigen ...

Danach fuhr ich mal ausgiebig einen 4-Zylinder E-Klasse-Mercedes mit ca. 190-PS-Diesel Probe, leider ohne Luftfederung. Im Vergleich zu Saab hölzern und laut .... Wie sahen Testberichte beider Fahrzeuge aus?? ;)

Die Autozeitung, der ich ein Wort glaube, die muss erst noch erfunden werden.
 
Da stimme ich mit dir prinzipiell überein. In diesem Fall handelte es sich allerdings um die Auto Revue, und genau dieser Zeitschrift nehme und nahm ich es in der Vergangenheit noch mehr ab, das Auto auch kritisch zu betrachten und nicht bloß einer Lobby oder Marke nach dem Mund zu schreiben. Das ist in vielen Artikeln auch wirklich deutlich formuliert worden.
Vielleicht finde ich das Heft ja noch.
 
[...]wieso haben die F1-Autos eigentlich Ballonreifen? :redface:

...weil seit über vierzig Jahren 13"-Felgen im technischen Reglement vorgeschrieben sind, und sich die Teams seit vielen Jahren nicht auf eine diesbezügliche Änderung einigen können.

Der Hintergedanke dieser Reglementierung war einst die Begrenzung der Bremsleistung durch den hierdurch vorgegebenen maximalen Bremsscheiben-Durchmesser.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Twingo Smile ist ein sehr interessantes und begrüßenswertes Konzept, die haben aber auch nur mit Wasser gekocht und das Motorenkonzept hat Schwächen: Es ist für den realen Betrieb zu klein. Ich habe in Netz das Verbrauchskennfeld des Motors gefunden:

Kennfeld Smile.JPG

Die Leistungs- und Drehmomentangaben beziehen sich auf die obere Kurve, mit 75 Nm und 40 kW max. Auf dem Prüfstand haben die dann die Leistung künstlich begrenzt (auf ca. 57 Nm und 30 kW). Der Bestpunkt im Kennfeld liegt schon bei gut 50% der maximalen Leistung an und erst bei erstaunlich hohen Drehzahlen. Der Bestwert von 260 g/kWh ist auch nicht besonders gut, aktuelle Serienmotoren erreichen 230 g/kWh. Der Motor ist am besten bei einer abgerufenen Leistung im Bereich von 15-20 kW. Und das ist - ta-daaa - genau der Leistungsbereich, den man im NEFZ erreicht.

Der Smile ist genau das, was auch den Herstellern zu Recht vorgeworfen wird: Er ist auf den NEFZ maßgeschneidert. Und zwar noch stärker als bei den Downsizing-Konzepten der etablierten Hersteller. Man sieht nämlich im Kennfeld selbst in der reduzierten Variante zwei Effekte: Durch den sehr geringen Hubraum muss sehr stark aufgeladen werden. Das erhöht die Klopfneigung - schon in dieser reduzierten Variante. Der spezifische Verbrauch steigt vom Bestpunkt in Richtung reduzierte Volllast nämlich von 260 g/kWh wieder auf 300 g/kWh an. Auch der späte Bestpunkt bei mittleren Lasten deutet auf eine verstärkte Neigung zu Beschleunigungsklopfen bei niedrigen Drehzahlen hin. Genau da ist die reduzierte Volllast auch besonders stark beschnitten worden. Mir leuchtet ein warum...

Bei zügigen Überlandfahrten oder gar auf der Autobahn würde dieses Auto saufen wie ein Loch. Cleverer wäre gewesen, eine weniger stark aufgeladene Variante mit 700 cm³ zu wählen, um auf die angepeilten 75 Nm und 40 kW zu kommen. Dann hätte es aber nicht die Halbierung im NEFZ gegeben, mit der man eine sehr hohe Aufmerksamkeit erzielen konnte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die diversen Umweltorganisationen sind oft auf Effekthascherei aus. Es ist aber geradezu heuchlerisch, den Autoherstellern Falschinformation vorzuwerfen, wenn man selbst auch mit unlauteren Mitteln arbeitet. Greenpeace fischt neue Mitglieder vor allem durch spektakuläre Aktionen, damit in der Tagesschau usw. darüber berichtet wird. DUH halte ich für einen professionellen Abmahnverein.
Wirklich überzeugen kann man doch nur, wenn man (nachweislich) selbst mit gutem Beispiel voran geht.

Zu diesem Twingo. Ich bin zwar kein Techniker, aber es leuchtet ein, dass ein zu schwacher Motor nur dann sparsam ist, wenn man beim Fahren entsprechend agiert. Aber damit wird man zum Verkehrshindernis oder gar zur Unfallgefahr. Ich hatte schon mehrfach das stärkste Auto einer Baureihe und in der Familie gab es auch die schwächste Version. Letztere war der größte Spritschlucker.
 
Den Effekt kenne ich auch bei weniger extremen Unterschieden. Wir hatten eine Weile lang immer Mercedes Transporter 210D, also der 5-Zylinder. Irgendwann wurde es nur ein 208D, ist ja sparsamer, der 4-Zylinder. Pustekuchen. Da man die Kiste ständig mit Vollgas fahren musste was ein Mehrverbrauch mit der kleineren Maschine von über 2l/100km üblich. Tolle Einsparung.
 
Eben, ein gutes Verhältnis Hubraum/max. Aufladung hatte Saab realisiert, Vielleicht tatsächlich aus purem Zufall, weil eben der Motor schon existierte, aber hat eben gepasst, auch mit der Haltbarkeit. Der Begriff Downsizing beschreibt ja nicht nur die Motörchen wie in dem oben genannten Twingo, sondern auch z.B. einen 4.7 V8 mit Turboaufladung im Vergleich zum Vorgänger Sauger 5.5 l bei Mercedes.. :rolleyes:
 
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