Die dümmsten Erfindungen der Autoindustrie

Viele Fußgängerzonen dürfen befahren werden, man erntet trotzdem böse Blicke, weil Fußgänger keine Verkehrsschilder lesen können.
Diese mag es geben. Ich für meinen Teil muss aber sagen, dass ich mein 'Schildererkennungssystem' beim Verlassen des Autos nicht deaktiviere. Allerdings tue ich dies auch nicht beim Besteigen meines Fahrrades.
Und jetzt ehrlich: Wer hat schon mal einen Radfahrer in Schrittgeschwindigkeit durch eine Fußgängerzone oder eine Spielstraße fahren sehen?!
Ja, ich fahre durch die verkehrsberuhigte Zone bei meinen Eltern mit dem Auto sicher auch schneller als 7 - 8 km/h. Aber blöderweise werde ich dort immer wieder von Fahrrädern überholt.
Fußgänger, die rumträumen und ohne einen Blick zur Seite zu werfen urplötzlich 90° abbiegen, empfinden auch geringe Geschwindigkeiten als Ballern, wenn der aufmerksame Radler sie beim Ausweichmanöver nur um 50 cm verfehlt.
Der Begriff 'geringe Geschwindigkeit' ist halt sehr relativ.
Aber jedem sein Feindbild, gell? Pauschalaussagen gehen mir hier im Forum echt auf den Sack.
Ach Andreas, was heißt hier 'Feindbild' und was sind 'Pauschalaussagen'?
Ich bin selbst in meiner Jugend quasi auf dem Rad zu Hause gewesen. Als ich Wohnung und Firma direkt in der Innenstadt hatte, bin ich damit auch zu Kunden um die Ecke am Ku'damm gefahren (weitaus schneller, als Parkplatzsuche!). Heute fahren meine beiden Jungs damit (fast) täglich zur Schule. Aber ich erachte die allgemeinen Regeln des Straßenverkehrs als auch für Fahrräder gültig. Dies beachte ich, und dies trichtere ich meinen Jungs immer und immer wieder ein. Und ich hoffe überaus stark, dass sie sich nicht nur auf den gemeinsamen Fahrten daran halten.
Aber das, was man oftmals im Berliner Alltagsverkehr erlebt, das ist einfach nicht mehr feierlich. Ursächlich dafür ist natürlich die weitestgehende Sanktionsfreiheit. Allein schon eine Ahndung von Rotlichtverstößen würde sehr, sehr helfen. Nur ist eben leider keine (nachträgliche) Identifikation möglich. Und daher gibt es leider immerhin so viele sich im rechtsfreien Raum fühlende und dies auslebende Radfahrer, dass damit leich, zu leicht, auf 'die Radfahrer' geschimpft wird.
Ist halt ähnlich wie mit 'den ganzen' nicht ordentlich parken könnenden (oder wollenden) SUV-Fahrern. So ist das halt leider immer wieder mit den 'Pauschalaussagen'. :tongue:
Ab etwas mehr als Schrittgeschwindigkeit hört man, zumindest bei Autos, die Reifen. Die sind, unabhängig von der Antriebsart, teilweise lauter als der Motor.
Jein.
Einer unserer Berliner SAAB-Kollegen war mal mit 'nen elektrischen BMW-Zweirad zum SitIn gekommen. Wenn man da steht und sich unterhält, noch mit Straßenlärm nebenan, dann hört man den definitiv nicht ankommen. Haben wir alles probiert.
Siehe auch:
Das kann ich so nicht bestätigen. In Paris fahren kleinere Linienbusse mit E-Antieb. Bei den normalen Umgebungsgeräuschen der Stadt hört man diese Fahrzeuge schlicht nicht.
 
Radfahrer frei.PNG

Hier ein Beitrag von der Homepage des ADFC. Von "grundsätzlich verboten" ist da keine Rede. Dass Fußgänger Vorrang haben und man Acht geben muss ist in Fußgängerzonen klar. Das handhabe ich auch so. Schrittgeschwindigkeit fahre ich nicht, sondern je nach Fußgängerdichte etwa 10-15 km/h. Bevor die Radhasser jetzt die Steine rausholen: Na wer fährt von euch wirklich Schritt mit dem Auto in verkehrsberuhigten Bereichen?

Der Knaller aber ist die linke Kombination. Mit der werden seit einiger Zeit ehemals kombinierte Rad und Fußwege, auch relativ breite, umgezeichnet. Habe ich in Aachen, aber auch hier im Emsland beobachtet. So wurde der Weg entlang der Ortsumgehung hier bei uns so umgezeichnet. Ein von Schülern, die aus den Wohngebieten kommen, standardmäßig verwendeter Schulweg mit dem Rad. Na Herzlichen Glückwunsch! Damit werden Radfahrer de facto auf die Straße gezwungen. Da freuen sich aber wieder die Autofahrer.

Als Radfahrer bist du echt jedermanns Feindbild und manche Kommunen unterstützen sowas auch noch. Ich kann gerade gar nicht so viel fressen wie ich kotzen könnte. Da lobe ich mir die Niederländer oder Dänen...
 
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Ist halt ähnlich wie mit 'den ganzen' nicht ordentlich parken könnenden (oder wollenden) SUV-Fahrern. So ist das halt leider immer wieder mit den 'Pauschalaussagen'. :tongue:

Möööp! Große SUV passen in viele Parklücken gar nicht mehr richtig rein, das hat mit Einparkkünsten gar nichts zu tun, auch wenn manche (nicht alle!!!) offenbar zudem kein Gefühl für die monströsen Ausmaße ihres Gefährtes haben.
 
Schrittgeschwindigkeit fahre ich nicht, sondern je nach Fußgängerdichte etwa 10-15 km/h. Bevor die Radhasser jetzt die Steine rausholen: Na wer fährt von euch wirklich Schritt mit dem Auto in verkehrsberuhigten Bereichen?
Da hole ich alles andere als Steine heraus. Eher Blumen für einen der wenigen, die es wirklich vernünftig machen. :top:
Als Radfahrer bist du echt pauschal jedemanns Feindbild ...
Wie wir wissen, gibt es 'den Radfahrer' ja gar nicht. Aber leider, leider nicht wenige arbeiten täglich sehr intensiv daran, das genannte 'Feindbild' zu festigen.
Kennzeichen ran wie bei motorisierten Zweirädern, und dann gibt es evtl. die Möglichkeit den Wahnsinn etwas einzudämmen. Gerade die vernünftigen und verantwortungsbewußten Radfahrer, welche am Ende ja auch unter dem zu leiden haben, was einige Idioten so verzapfen, müßten ja eigentlich die energischsten Befürworter hiervon sein.
 
Aber leider, leider nicht wenige arbeiten täglich sehr intensiv daran, das genannte 'Feindbild' zu festigen.

Klar, Schwarze Schafe gibt es überall. Ich stelle manchmal fest, dass Fußgänger, wenn ich rechtzeitig klingel, fast schon panisch zur Seite springen. Man kann sich vorstellen, was die schon erlebt haben.

Ich halte mich als Radler übrigens nicht übermäßig an Verkehrsregeln, wenn ich z.B. spät abends an eine leere Kreuzung mit roter Ampel komme, fahre ich einfach drüber. Ich fahre aber z.B. niemals über rote Ampeln, wenn Kinder in der Nähe sind. Woran ich mich aber halte, ist §1 StVO:

(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.

(2) Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.

So, jetzt aber genug OT von mir.
 
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Ich halte mich als Radler übrigens nicht übermäßig an Verkehrsregeln, wenn ich z.B. spät abends an eine leere Kreuzung mit roter Ampel komme, fahre ich einfach drüber. Ich fahre aber z.B. niemals über rote Ampeln, wenn Kinder in der Nähe sind. Woran ich mich aber halte, ist §1 StVO:

(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.

(2) Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.

So, jetzt aber genug OT von mir.


An Arroganz nicht zu überbieten - nach dem Motto: Ich fahre auch mit dem SAAB mit 70 km/h duch die Ortschaft, aber........ siehe oben........

Hoffentlich läuft da nicht mal ein Kind über den Weg, oder ein Kinderwagen steht im Weg......oder ein Autofahrer erschrickt sich und landet im Schaufenster, oder sonst wo

DAS MUSSTE SEIN - SORRY

https://www.saab-cars.de/threads/1-...erkehrserziehung-fuer-schwererziehbare.24336/

scheint auch für die Radler zu gelten...... Im Übrigen fahre ich gerne Rad..... aber nicht so......
 
Ich halte mich als Radler übrigens nicht übermäßig an Verkehrsregeln, wenn ich z.B. spät abends an eine leere Kreuzung mit roter Ampel komme, fahre ich einfach drüber.
Ich unterstelle jetzt mal, dass Du im Auto sitzend auch nachts um 03:00 auf 'grün' warten würdest.
Falls ja: Warum dieser Unterschied?

Merkst Du eigentlich, wie Du Dich in dieser Thematik vollständig selbst disqualifizierst?
Und ist Dir auch nur ansatzweise klar, dass Du damit, dass selbst ein sonst so besonnener und überlegt handelnder Mensch, als welchen ich Dich zumindest auch aus unseren PNs kenne, als Radfahrer quasi direkt und mittig auf die komplette STVO scheißt, jegliche Pauschalisierung hinsichtlich 'der Radfahrer' vollständig legitimierst?
 
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@ René: :top:

Als Schüler bin ich jeden Wochentag um die 25 km mit dem Rad gefahren, von zu Hause zur Schule, mittags heim, danach z.B. ins Schwimmbad oder zu einem Klassenkameraden. Oft wurden dann schon mal 50 km/Tag daraus. Sommer wie Winter, egal welches Wetter. Es gibt ja Schutzhauben. An Wochenenden und in den Ferien habe ich oft Touren von 200 km unternommen. Karlsruhe - Stuttgart und zurück. Nordschwarzwald usw. Alles mit einem Tourenrad OHNE Gangschaltung. Man hat es an den Waden gesehen :smile: Da sind im Jahr über 10.000 km zusammen gekommen, mehr als mancher Autofahrer absolvierte. Aber ich habe mich grundsätzlich an die Verkehrsregeln gehalten und bin auch nie in einen Unfall verwickelt worden. Als erstes kam ein Rückspiegel ans Rad. Auf Straßen ohne Radweg droht Gefahr von hinten. Ich konnte nie verstehen, dass jemand als Radfahrer Kamikaze spielt, wo doch selbst leichte Berührungen mit einem Auto tödlich enden können. Ein Schulkamerad stieg vom Rad auf das Mofa um und war 4 Wochen später tot. So etwas hinterlässt einen Eindruck.

Ich finde es schon bedenklich, wenn jemand rote Ampeln einfach ignoriert. Im letzten Herbst ist eine Frau (weiß nicht mehr wo) bei Rot in einen korrekt fahrenden Radler geknallt und gestorben. Geradezu ein Wunder, dass der andere einigermaßen davon kam. Und wie sollen Kinder lernen, sich korrekt zu verhalten, wenn Erwachsenen das alles am A... vorbei geht?

So, das war nun wirklich OT, aber eben auch im Stammtisch legitim.
 
(...) Bei den normalen Umgebungsgeräuschen der Stadt (...)

(...)noch mit Straßenlärm nebenan, (...)
Das sind ja die hierbei wichtigen Stichworte.
Hört man da wirklich nur die E-Fahrzeuge nicht? Und wie laut sollen dann die Soundgeneratoren sein?

Mal abgesehen davon das die (Groß-)Stadt nicht das Testgebiet für blindes Straßeüberqueren ist, in dieser Situation kann sich auch ein aktueller Verbrenner „anschleichen“. Die sind doch mittlerweile so gut gedämmt das man sie bei geringer Geschwindigkeit kaum noch hört (Basstölpel und Klappenauspuff-immer-auf-Fraktionen wie immer ausgeschlossen).

Aus was besteht denn Straßenlärm/ normale Umgebungsgeräusche der Stadt? Neben Stimmengewirr, Hupen und Motoren auch zu einem guten Teil aus dem Abrollgeräusch der Reifen.
„Bei ca. 40 Stundenkilometern ist das Geräusch von Motor und Auspuffanlage gleich laut wie das Rollgeräusch.“
http://www.laerm.ch/de/laerm-und-ruhe/leiser-mobil-sein/laermarme-reifen/laermarme-reifen.html
 
Das sind ja die hierbei wichtigen Stichworte.
Hört man da wirklich nur die E-Fahrzeuge nicht? Und wie laut sollen dann die Soundgeneratoren sein?

Mal abgesehen davon das die (Groß-)Stadt nicht das Testgebiet für blindes Straßeüberqueren ist, in dieser Situation kann sich auch ein aktueller Verbrenner „anschleichen“. Die sind doch mittlerweile so gut gedämmt das man sie bei geringer Geschwindigkeit kaum noch hört (Basstölpel und Klappenauspuff-immer-auf-Fraktionen wie immer ausgeschlossen).

Aus was besteht denn Straßenlärm/ normale Umgebungsgeräusche der Stadt? Neben Stimmengewirr, Hupen und Motoren auch zu einem guten Teil aus dem Abrollgeräusch der Reifen.
„Bei ca. 40 Stundenkilometern ist das Geräusch von Motor und Auspuffanlage gleich laut wie das Rollgeräusch.“
http://www.laerm.ch/de/laerm-und-ruhe/leiser-mobil-sein/laermarme-reifen/laermarme-reifen.html
Ich wohne in Paris in einer sehr ruhigen Seitenstrasse. Weit ab von den Verkehrsadern. Die größte "Lärmquelle" hier sind die Kinder auf den Weg zum Kindergarten in der Nähe. Mein Gehör funktioniert nachweislich noch sehr gut. Dennoch, diese Busse hörst Du nicht ankommen...
 
Klar, Schwarze Schafe gibt es überall.

[...]

Ich halte mich als Radler übrigens nicht übermäßig an Verkehrsregeln, wenn ich z.B. spät abends an eine leere Kreuzung mit roter Ampel komme, fahre ich einfach drüber.
Damit führst Du unbeabsichtigt den Beweis, daß die so verhaßten Klischeeradler eben keine "schwarzen Schafe" sind, sondern daß es offenbar einfach jeder so macht. Das deckt sich auch mit meinen Beobachtungen in der Großstadt. Richtungsanzeige (Hand raus beim Abbiegen) ist inzwischen völlig ausgestorben. An Ampelkreuzungen wird sich unabhängig von den Signalen irgendwie durchgedrängelt und Licht benutzt sowieso keiner mehr. Eine Zulassung von Fahrrädern (analog wie bei Mofas) würde da evtl. ein wenig Disziplin in den Haufen bringen, ist aber natürlich utopisch.
 
Zum "Radgelaber":

Meines Erachtens macht sich allgemein ein Nichtbeachten der Regeln breit, insbesondere im Straßenverkehr. Ein paar Beispiele:

In einer städtischen Straße mit je einer Fahrspur je Richtung, in der Autos auf der Fahrspur parken dürfen und vereinzelt mal hier, mal da stehen, ist es seit einigen Jahren üblich, dass dem Fahrer ohne Hindernis auf seiner Spur vom entgegen kommenden Fahrer*, auf dessen Spur sich ein Hindernis (parkendes Auto) befindet, die "Vorfahrt" genommen wird.

*egal, ob mit motorisiertem Kfz oder Fahrrad

Das passiert sogar, wenn der Beifahrer des den Gegenverkehr behindernden Fahrzeugs ein Fahrlehrer ist! Ich habe leider 10 Jahre in einem städtischen Verkehrsübungsplatz (viele gleichrangige Straßen, ein paar Einbahnstraßen, ein paar Straßen mit 50, ein paar mit 30 km/h) gewohnt und das so gut wie täglich erlebt.

Was sagen die Herrschaften außerdem zum Blinken? Blinken beim Abbiegen - wer macht das noch? Vom Blinken beim Überholvorgang ganz zu schweigen ... Nein, nicht Du, lieber Leser, aber allgemein "die Autofahrer"? Es hat nachgelassen.

Was ist mit den Leuten auf der linken Spur? Früher ist mir auf jeder längeren Fahrt ein Fahrer auf der linken Autobahnspur begegnet, der da nicht hingehörte: ein brauner 190er, Fahrer kurz vor der Rente der älter. Einer. Und heute? Heute fährt "jeder" links (wenn die Leute mal so viel links wählen würden!). Und man könnte noch etliche weitere Standardvergehen des durchschnittlichen Autofahrers benennen.

Deshalb: Wer frei ist von Fehlern, werfe das erste Lenkrad (auf die bösen Radfahrer)!

Das Problem ist meines Erachtens, dass das Fehlverhalten (von Radlern, von Autofahrern ...) nicht geahndet wird. Von wem auch! Polizei? Was ist das? Politessen, die Falschparker aufschreiben sehe ich jeden Tag, aber echte Polizei? Vergiss es, die scheinen anderes zu tun zu haben! Ich wurde in den letzten 15 Jahren noch nie stichprobenweise kontrolliert (Fahrzeugpapiere, Alkohol, was weiß ich).

Und deswegen: meines Erachtens ist es Unsinn, nun auch noch Fahrräder mit Kennzeichen zu versehen. Im öffentlichen Leben, insbesondere im Straßenverkehr, fehlt ganz klar die Anwesenheit von Polizei.

PS: Noch schöner als all dies ist es, wenn ich, brav 100 km/h fahrend, auf der auf 100 km/h begrenzten Stadtautobahn von einem Polizeiauto, das ohne Blaulicht und/oder akustisches Signal ca. 115 bis 120 km/h fährt, überholt werde oder o.g. Fahrfehler von Polizeiautos begangen werden (Nichtblinken fällt mir besonders häufig auf). Jaja, wir sind alle nur Menschen ...
 
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Fußgängerzonen heisen Fußgängerzonen weil dort Fußgänger das alleinige Vorrecht haben !
Fahrräder sind dort eigentlich garnicht erlaubt, rein rechtlich dürfen Fahrräder da nichtmal durchgeschoben werden ....
Tom

Hallo Tom,

wo steht das denn, dass man Fahrräder in der F-Zone nicht schieben darf? Wir sind Deutschland (und der EU!) zwar echt ziemlich einmalig, was unsinnige* Regelungen betrifft , aber das kann ich mir wirklich nicht vorstellen!

Beste Grüße
Sören

*(nicht nur unsinnige, auch den Rechtsstaat gefährdende usw., aber das hat hiermit nix zu tun)
 
In einer städtischen Straße mit je einer Fahrspur je Richtung, in der Autos auf der Fahrspur parken dürfen und vereinzelt mal hier, mal da stehen, ist es seit einigen Jahren üblich, dass dem Fahrer ohne Hindernis auf seiner Spur vom entgegen kommenden Fahrer*, auf dessen Spur sich ein Hindernis (parkendes Auto) befindet, die "Vorfahrt" genommen wird.
...
Das passiert sogar, wenn der Beifahrer des den Gegenverkehr behindernden Fahrzeugs ein Fahrlehrer ist! Ich habe leider 10 Jahre in einem städtischen Verkehrsübungsplatz (viele gleichrangige Straßen, ein paar Einbahnstraßen, ein paar Straßen mit 50, ein paar mit 30 km/h) gewohnt und das so gut wie täglich erlebt.
Auf 'normalen' Straßen hast Du selbstverständlich recht, dass seitens desjenigen, auf dessen Spur sich das Hindernis befindet, grundsätzlich eine Wartepflicht besteht.
Nicht der Fall ist dies meines Wissens jedoch in (gestrichen: Tempo30-Zonen, neu:) verkehrsberuhigten Bereichen.
 
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Auf 'normalen' Straßen hast Du selbstverständlich recht, dass seitens desjenigen, auf dessen Spur sich das Hindernis befindet, grundsätzlich eine Wartepflicht besteht.
Nicht der Fall ist dies meines Wissens jedoch in Tempo30-Zonen.

Seit wann soll das denn der Fall sein? Das habe ich noch nie gehört und kann es mir auch nicht vorstellen.

Hast du dafür eine Quelle, die das aufklären könnte?
 
Sorry, war gerade neben der Spur. Ich meinte natürlich verkehrsberuhigte Bereiche.
Wobei ich mir trotzdem einbilde, auch bzgl. T30-Zonen mal ein sehr stark in diese Richtung gehendes Urteil gelesen zu haben.
 
Spielstraße ist ein anderer Schnack, jo. :smile:
 
Aufgrund von unhaltbaren Unterstellungen motiviert durch die Aufrechterhaltung des pauschalen "Kampfradler"-Feindbildes und/oder aber Nicht-richtig-lesen-könnens oder zumindest Nicht-richtig-lesen-wollens sehe ich mich trotz des Kein-OT-Versprechens zu einer Gegendarstellung genötigt.

Hier habe ich geschrieben

Ich halte mich als Radler übrigens nicht übermäßig an Verkehrsregeln,...

Da steht nicht "gar nicht" oder "nie" sondern "nicht übermäßig". Soll heißen: Ich halte mich nicht streng an die StVO, sondern verstoße vereinzelt mutwillig dagegen, wenn die Verkehrslage es zulässt. Damit meine ich die rote Ampel nachts, natürlich nur bei guter Sicht und nach vorherigem langsameren Heranrollen und Umschauen, damit meine ich z.B. an Ampelkreuzungen Überfahren des Haltebalkens (streng genommen ist das auch ein Rotlichtverstoß) um an der Ampel am abgesenkten Bordstein abzusteigen, weil da ein Geschäft ist in das man will, damit meine ich Überfahren von durchgezogenen Linien und Sperrflächen, damit meine ich das Durchfahren von Spielstraßen mit 20-25 km/h statt Schrittgeschwindigkeit, damit meine ich ohne Anzuhalten Stoppschilder überfahren, natürlich unter Gewährung der Vorfahrt und damit meine ich Dinge wie kurzzeitige Benutzung von Gehwegen, wenn dort kein Fußgänger ist oder die Benutzung der linken Seite eines Radweges, wenn es nur für ein paar Meter ist und man sonst 2x die Straße überqueren müsste.

Im dichten Verkehr tagsüber halte ich mich sehr wohl stark überwiegend an die Verkehrsregeln, weil man das sonst als Radfahrer nicht überlebt. Mehr noch: Ich beharre nicht mal strikt auf meiner Vorfahrt, sonst würde ich hier auch nicht mehr sitzen, so oft wie mir von Autofahrern, z.T. sehenden Auges, die Vorfahrt genommen wurde.

Daher ist diese Unterstellung:

..., als Radfahrer quasi direkt und mittig auf die komplette STVO scheißt, jegliche Pauschalisierung hinsichtlich 'der Radfahrer' vollständig legitimierst?

BULLSHIT, denn ich schrieb ja:

Woran ich mich aber halte, ist §1 StVO:

(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.

(2) Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.

Das heißt, die STVO ist für mich alles andere als ein Dogma, aber ich versuche möglichst

a) Autofahrer nicht zu nerven und zu behindern und

b) Fußgänger und andere Radfahrer nicht zu gefährden.

Und außerdem: Wie viele Autofahrer fahren in Spielstraßen etwas schneller als Schritt, überfahren durchgezogene Linien oder fahren 10 km/h über Tempolimit oder fahren "noch eben schnell" bei rot über die Ampel? Aber bei Autofahrern ist es natürlich nur ein Kavaliersdelikt, ist klar. Der Radfahrer muss an die Wand. Wer stets ohne Regelverstoß ist, der werfe den ersten Stein! Autofahrer ziehen sich auch auf Regeln zurück und schalten das Hirn aus, fahren z.B. innerorts immer 50 (eher 60), obwohl man auf manchen Abschnitten gut und gerne 70 fahren könnte, an andern engen Stellen mit parkenden Autos lieber 40 oder noch weniger fahren sollte. Aber hey, innerorts gilt 50, wozu nachdenken?

Hoffentlich läuft da nicht mal ein Kind über den Weg, oder ein Kinderwagen steht im Weg......

Genau, nachts um zwölf an einer augenscheinlich völlig verlassenen kleinen Kreuzung ist die typische Situation, wo plötzlich eine Mutter mit Kind über die Straße hechtet…

Neulich habe ich das noch selber erlebt: Mutter mit Fahrradanhänger fährt langsam über den Radweg, leicht versetzt davor ein kleines Kind auf einem kleinen Puky-Rädchen. Wer das kennt weiß, die haben das gerade erst gelernt und eiern noch ziemlich rum. Kommt ein Radler von hinten und fährt mit 25 km/h und nur einem Meter Abstand vorbei. Da schwoll mir der Kamm. Sowas würde man bei mir niemals sehen.

Ich finde es schon bedenklich, wenn jemand rote Ampeln einfach ignoriert. Im letzten Herbst ist eine Frau (weiß nicht mehr wo) bei Rot in einen korrekt fahrenden Radler geknallt und gestorben. Geradezu ein Wunder, dass der andere einigermaßen davon kam. Und wie sollen Kinder lernen, sich korrekt zu verhalten, wenn Erwachsenen das alles am A... vorbei geht?

Bullshit-Post. Begründung 1: Ich ignoriere Ampeln nicht "einfach so". Sondern nur in Ausnahmesituationen, wenn keine anderen Verkehrsteilnehmer in der Nähe sind.

Begründung 2:
Ich fahre aber z.B. niemals über rote Ampeln, wenn Kinder in der Nähe sind.

Kannst du nicht lesen???

Damit führst Du unbeabsichtigt den Beweis, daß die so verhaßten Klischeeradler eben keine "schwarzen Schafe" sind, sondern daß es offenbar einfach jeder so macht. Das deckt sich auch mit meinen Beobachtungen in der Großstadt. Richtungsanzeige (Hand raus beim Abbiegen) ist inzwischen völlig ausgestorben. An Ampelkreuzungen wird sich unabhängig von den Signalen irgendwie durchgedrängelt und Licht benutzt sowieso keiner mehr. Eine Zulassung von Fahrrädern (analog wie bei Mofas) würde da evtl. ein wenig Disziplin in den Haufen bringen, ist aber natürlich utopisch.

Ich gebe IMMER Handzeichen, wenn ich nicht allein auf der Straße bin, das ist wie Blinken beim Auto, das gehört dazu (sollte man vielen Autofahrern auch mal klar machen…)
Fahrrad ohne Licht im Dunkeln GEHT GAR NICHT. Sieht man leider immer wieder. Bei mir nicht. OK, etwa einmal im Jahr habe ich nicht rechtzeitig meine Batterien geladen.

Merkt ihr eigentlich, dass ihr jetzt versucht, mich nicht nur als Kampfradler mit angedichteten Eigenschaften, sondern zudem als solcher auch noch pauschal mit allen anderen Radlern gleichzusetzen, nach dem Motto, Scheiß-Radler, siehste, alle gleich?!? Es gibt bestimmt auch genug die sich streng an die Verkehrsregeln halten. Aber die Polen und Rumänen, die klauen ja auch alle, gell?

Ich unterstelle jetzt mal, dass Du im Auto sitzend auch nachts um 03:00 auf 'grün' warten würdest.
Falls ja: Warum dieser Unterschied?

Habe ich auch mit dem Auto nachts bislang schon 2x gemacht. Beide Male Engstellen mit einspurigen Verkehr durch Bauarbeiten an Brücken, wo man eine mobile Ampel aufgebaut hatte und man sehr genau sehen konnte, dass weit und breit kein Auto entgegen kam.

Kleine Anekdote dazu: Ein spanischer Student wurde von meinem ehemaligen Kollegen mal gefragt, was für ihn denn typisch deutsch sei. Er antwortete: Wenn ihr mit dem Auto nachts an eine verlassene Kreuzung kommt und die Ampel ist rot, dann bleibt ihr bestimmt davor stehen bis die grün wird. Mein Kollege (lacht): Ja, genau so ist das. Student: Das ist für mich typisch deutsch.

So, und jetzt erklärt ihr mir mal, wo das Problem ist! Wo ist die Gefährdung und/oder Behinderung anderer Verkehrsteilnehmer?

An Arroganz nicht zu überbieten - nach dem Motto: Ich fahre auch mit dem SAAB mit 70 km/h duch die Ortschaft, aber......

Rechne mal aus, wie viel kinetische Energie du mit deinem 1,5-Tonnen Cabrio bei 70 km/h umherfährst und wie viele Meter pro Sekunde du bei der Geschwindigkeit zurücklegst, bevor du überhaupt reagieren kannst. Na, hinkt der Vergleich vielleicht ein bisschen?

Gibt es eigentlich eine Statistik, wie viele Fußgänger jährlich von PKW verletzt und getötet werden und wie viele von Radfahrern? Da wäre ich ja mal gespannt…
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde auch, dass man sein Gehirn ja doch zum Denken hat, trotz Verkehrsregeln. :smile: Mal Hand hoch, wer bei roter Fussgängerampel, leerer Strasse und ohne Kinder weit und breit, nicht über die Strasse läuft... :smile: das sind dann wohl die durch und durch Deutschen... :smile:
 
Dann bin ich wohl, auch wenn ich fette, prollige 17er auf dem cleanen, schwarzen, tiefer gelegten 900er habe, zumindest zu Fuß 'durch und durch deutsch'.

Allerdings bin auch ich bereits mehrfach über rote Ampeln gefahren, dies jedoch ausschließlich um den Weg für 'Fahrzeuge mit Sondersignal' (Dies gebietet mir die Achtung vor dem Leben Dritter, welches es evtl. gerade zu retten gilt.) frei zu machen.
Etwas anderes käme mir, sofern das Ding nicht defekt ist und auf Dauerrot steht, auch nie in den Sinn.
 
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