Ein Leben nach Saab

Kriegen meine Kunden die Krise, bis auf eine die selber mit einem vorfährt! Als Alternative zum Saab hatte ich an einen XF Combi gedacht. Da in D aber zu bezahlbaren Preisen nur als Diesel lieferbar, fällt er aus. Der V8 Komprossor ist "definetly to expensiv". Wenn ich Diesel fahren muss, kann ich auch einen Landy kaufen, da macht der Diesel Sinn.

Ich weiss nicht, die aktuellen Jags gefallen mir nicht mehr...
 
Mir auch nicht. Vor allem nicht dieser völlig mißglückte XJ-Nachfolger. Den scheint auch keine Sau zu kaufen. Habe erst 2 Stück davon in freier Wildbahn gesehen. Bentley ist Massenware dagegen.
 
Mir sagte ein befreundeter Jag-Händler hier im Ruhrgebiet dass er noch nie so grosse Nachlässe hat geben müssen wie beim XJ Nachfolger..... das sagt mir alles...
Heute war in der Post ein Brief von Jaguar mit Werbung für den XF Sportbreak.... könnte auch ein Accord sein.... was ist nur aus Jag geworden... Schade!!
 
... was ist nur aus Jag geworden... Schade!!
Was war nur aus SAAB geworden! :mad:
Sind halt (fast) nur noch die GANZ großen Player wie Toyota, VW und MB, die am Ende über bleiben. Da ist BMW fast schon eine 'kleine Bude'.
 
Vor einiger Zeit stand ich vor der selben Frage wie U11 - nur bin ich in der Folge wieder bei Saab gelandet - nach 20 Jahren Abstinenz! Mein automobiles Leben war überwiegend Citroen - geprägt. Vom CX bis XM, Enten, AMI, GS - da war einiges dabei. Geblieben sind eine DS 21 und eine Wellblechente.
Ausflüge gab es unter anderem zu Jaguar, Volvo, Land Rover, Porsche - und eben zu Saab in Form von zwei 900ern.
Als Nachfolger für meinen letzten C5 hatte ich einen C6 auserkoren. Leider kam mir ein wichtiger Kunden mit dieser Wahl zuvor. Ironischerweise fuhr dieser vorher zwanzig Jahre Saab. Und wie hier schon geschrieben wurde , gleiches oder gar größeres Auto als der Kunde ist schlecht für das Selbstmarketing.
Also doch wieder einen C5? Diese Frage beantworteten mein langjähriger Citroenhändler mit indiskutabelen Angeboten und ein leichter Anflug von Midlife Crisis in mir ( Was willst Du noch fahren? Was willst Du nochmal fahren? Warum nutzt Du Dein Werkzeug so selten? ) Durch nächtelanges Surrogat - Shopen im Netz kam ich auch schnell wieder zu Jaguar. Den XJ-S mit der 4 Liter Maschine fand ich schon immer gut. Und meinem XJ Serie 3 habe ich immer nachgetrauert. Aber Reisen mit etwas mehr Gepäck sind im XJS eigentlich kaum möglich. Also dann lieber einen XJ 40? Den fand ich auch schon immer gut und er ist einfach viel zuverlässiger als sein Ruf. Aber das Image der Unzuverlässigkeit hatte ich ja schon bei Citroen erfolgreich ignoriert. Für Jaguar gibt es ein ähnlich vitales Forum wie dieses hier. Ich habe mir zunächst die Werkstatthandbücher zugelegt und war von den beschriebenen Arbeiten immer noch nicht abgeschreckt. Das Erwachen kam wiederum im Job. 4 Manager eines angesehenen Konzerns steigen nach 500 Km Anreise zu einem Termin aus einem Skoda Fabia! Nichts gegen den Skoda, aber ich wäre dann eventuell alleine aus einem Jaguar ausgestiegen - und hätte sicher nicht nur wohlwollende Blicke geerntet. Hierzulande ist die Crux dieser Marke, daß sie häufig als versnobt und extrem hochpreisig empfunden wird. Ob gerechtfertigt oder nicht, das sei mal dahingestellt. Einen fahrenden Neidfaktor wollte ich mir dann freiwillig nicht aufbürden. Auch nicht in Form des neuen XF oder des XK8.

@ Junger Römer: Bei den frühen XK8 machen neben der Nikasilbeschichtung die Kettenspanner häufig Probleme. Ein teurer Eingriff, wenn man es nicht selber macht.

Nach einigem Abschiedsschmerz habe ich mich dann wieder an meine beiden 900er von früher erinnert. Und mir erst ein 901 CV und kurz darauf ein 901 CC zugelegt, beide in gutem Zustand. Meine Erfahrungen bei Kunden sind durchweg positiv. Als armer Schlucker bin ich noch nicht empfangen worden. Im Gegenteil, ein gepflegtes altes Auto schafft Gesprächstehmen, persönliche Erinnerungen werden ausgetauscht, man kommt sich schneller näher. Ich arbeite u.a. für verschiedene Autohersteller, bislang durfte ich jeden Firmenparkplatz befahren. Mit Saab gehört man zu den "Blockfreien", weder Ringe, noch Propeller oder Stern oder das Wappen fühlen sich vergräzt. Das verschafft mir einen angenehmen Freiraum. Aber vielleicht sollte man einfach das fahren wozu man Lust hat - wenn man selbstbewußt genug ist und man nicht alle Erwartungen erfüllen will. So wie dieser Herr hier, obwohl er "in regenerativen Energien macht"

http://www.welt.de/wams_print/article2732445/Frank-Asbeck-auf-der-Sonnenseite-des-Lebens.html
 
Machen einfach einen schlanken Fuß, sind aber für den Alltag völlig ungeeignet. Wo wir gerade bei diesem Thema sind.

- - - Aktualisiert - - -

So etwas macht auch Spaß. Geht wie eine Sau und säuft wie ein Loch. Kosten in der Anschaffung so gut wie nix. Aber dann...
 

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Nach einigem Abschiedsschmerz habe ich mich dann wieder an meine beiden 900er von früher erinnert. Und mir erst ein 901 CV und kurz darauf ein 901 CC zugelegt, beide in gutem Zustand. Meine Erfahrungen bei Kunden sind durchweg positiv. ...

Kann ich (nochmals) bestätigen.
Das war auch schon zu Neuwagen-Zeiten des 900ers so.

An eine einzige Episode kann ich mich erinnern, die Saab-bezogen eher durchwachsen war, irgendwann Mitte der 90er.
Nach dem ersten Gespräch begleitete mich der Marketingleiter eines mittelständigen Unternehmes Richtung Parkplatz und erkannte das MC-farbige Cabrio sofort als das welches bei ihm zuhause stand. Aber "nur in der Vitrine, als Modell" wie er süffisant meinte.

Unser eingereichtes Angebot wurde anschliessend doch sehr kontrovers diskutiert.:rolleyes:
 
hm, also mein Daimler ist das billigste Auto, das ich je hatte. Die Versuchung dieses Fahrzeug zu bewegen ist so gering, daß ich mit 20 Litern Benzin leicht 5 Jahre auskomme. Angucken kann man die, aber fahren einfach nur sch....
 
Also da muss ich ein bisschen widersprechen: der XJ auf dem 2.Bild mit der entsprechenden Maschine ( 2,7 D) läuft wirklich gut und der lässt sich durchaus mit 9l fahren.
Billig in der Anschaffung ist er aber nicht... preiswert sehr wohl!
Aber Du hast schon recht: der XK geht wie Sau, ist aber zumindest in der Version mit den grossen Bremsen echt unkomfortabel und säuft und säuft...
Gruss
Thorsten
 
Als Halter zweier Sääbe ohne echten Marktwert bekam ich kürzlich im Kollegenkreis die üblichen Peugeot-Kia-Pfennigfuchsereien mit.
Ich sagte nichts dazu. Irgendwann drehte sich jemand mir zu und sagte beinahe gehässig: "Aber du fährst ja Saaab!"
"Hm..."
 
Als Halter zweier Sääbe ohne echten Marktwert bekam ich kürzlich im Kollegenkreis die üblichen Peugeot-Kia-Pfennigfuchsereien mit.
Ich sagte nichts dazu. Irgendwann drehte sich jemand mir zu und sagte beinahe gehässig: "Aber du fährst ja Saaab!"
"Hm..."

Alles Banausen ohne Geschmack...
 
Es ging eher in die Richtung, dass ich 'nen "Luxusschlitten" fahre...:hmmmm2:
 
Es liegt mir ja wirklich fern, hier die gesellschaftspolitische Grundsatzdebatte vom Zaun zu brechen, trotzdem fehlt mir doch etwas der gedankliche Zugang zu Branchen, wo angeblich nur jemand etwas zählt, der irgendeine Einheitskiste aus deutscher "Ober-"Klasse fährt. Welche Branchen sind das konkret, wo man als (Außendienst?-)Mitarbeiter den Einheitsheizöltanker fahren muß, um "wer" zu sein? Mich würde es vor allen Dingen deshalb interessieren, weil ich dieses Detail gern meiner Einschätzung der jeweiligen Branche hinzufügen möchte.

Damit wir uns nicht mißverstehen: ich hatte vor meinem ersten Saab auch einen Z4 (bekanntermaßen aus US-amerikanischer Produktion...) Der war auch prima, aber der gehört ja auch nicht zu dem Kreis von Autos, die "man" fahren soll. Und wenn es Leute gibt, die die schwarzen Oberklasseeinheitskombis gut finden, dann nur zu - ich mag es nur nicht, dass man dazu gezwungen wird, weil irgendein nicht näher definierter "Kunde" das erwartet.

Sicherlich habe ich es einfach, weil im Bereich Lehre und Forschung, in dem ich mich beruflich bewege, solche Statussymbole nicht wirklich wichtig sind; das beste Beispiel ist für mich ein Kollege, der einen völlig verranzten Scirocco I mit der 1,5l 70PS-Maschine durch die Gegend juchtelt. Das meiste Aufsehen hat in diesem Kreis der 90er erregt, aber auch das nur positiv, weil selten und individuell.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man nicht auch mit einem gut gepflegten alten Fahrzeug einen ordentlichen Eindruck hinterlassen kann. Und selbst einem Finanzberater würde ich positiv unterstellen, dass er sein Geld für etwas Wichtigeres als für Leasingsonderzahlungen und Leasingraten ausgibt. Ich bin davon überzeugt, dass ein Individuum, das sich ggf. sogar noch eine eigene Meinung und einen eigenen Geschmack leisten darf, erheblich besser beim "Kunden" ankommt, als der weichgespülte, aalglatte Dynamikyoungstar, dessen Meinung und Geschmack jeden Morgen neu in Meetings festgeklopft wird.

Ich möchte mit diesem Post niemanden herabwürdigen oder gar persönlich diskreditieren, ich meine auch niemanden persönlich. Ich will nur deutlich machen, dass ich es ablehne, Menschen an Dingen zu messen, die sie besitzen.

Ein letzter Satz:
Das Sprichwort sagt:"Wer bezahlt, bestimmt auch die Musik." Das gilt natürlich auch für Firmenwagen. Das heißt auch, dass nur ein egrenzter Einfluß auf die Entscheidung über den Firmenwagen seitens des Benutzers vorhanden ist. Trotzdem darf der Uniformzwang nicht soweit gehen, dass ich auch privat so etwas fahren muß.

LG KonradZ
 
Das unterschreibe ich sofort. Ich brauche keinen 500 SE, um meine Qualifikation zu unterstreichen. Statussymbole sind mir persönlich völlig egal. Ich fahre, was mir Spaß macht und was meine Anforderungen erfüllt. Als ich noch als Grafiker zu Kunden fuhr, war es schon wichtig, NICHT mit einer Protzkarre vorzufahren. Die kam aber für mich sowieso nicht infrage. Ich habe auch meistens das stärkste Modell einer Baureihe gefahren, aber immer ohne Schriftzug. Damit schwimme ich aber eher gegen den Strom (nicht in einem Forum für individuelle Autos, aber insgesamt gesehen). Es war z.B. für Mercedes ein Riesengeschäft, 220 SE - Schriftzüge zu verkaufen, die dann an das Heck eines 190er Heckflosse montiert wurden. Was eigentlich Blödsinn war, da der 190 ganz andere Scheinwerfer hatte. Aber diese Angeberei war/ist weit verbreitet.
Als ich einen 633CSi suchte (ich wollte den zu sehr ausgereizten 635 nicht und vor allem keinen hässlichen Heckspoiler), habe ich erst nach wochenlanger Recherche einen gefunden, der nicht nachträglich auf 635 getrimmt war. Ich werde nie verstehen, was die Leute antreibt. Der Preisunterschied bei den Gebrauchtwagen ist deutlich geringer als die Kosten für die Nachrüstung. Da kaufe ich doch gleich den Wagen, den ich dem Nachbarn vor die Nase stellen will.

Inzwischen ist das eh alles egal. Ich fahre zu keinem Kunden. Wofür gibt es Telefon und Internet? Ich suche auch keine neuen Kunden mehr, sondern bereite mich auf die Rente vor. Aber wer gerade anfängt, sollte es sich schon überlegen. Es geht aber im Geschäftsleben eher nicht darum, mit einer Luxuslimousine zu protzen, sondern etwas Vernunft zu zeigen. Kommt sicher besser an.
 
Wenn es um den dienstlich wohl durchdachten Auftritt geht:

http://www.nzzfolio.ch/www/d80bd71b...cle/79cfa5c9-2a1c-4803-93e2-5fccedca9d75.aspx

"Und wenn wir über Deutschland hinausgehen?

Es gibt weltweit drei Differenzierermarken. Das sind Automarken, deren Käufer mit der Wahl ihres Autos bewusst oder unbewusst mitteilen wollen, dass sie anders sind als der Rest der fahrfähigen Welt. Diese drei Marken sind Alfa Romeo, Citroën und Saab.

Was drückt man mit ihnen aus?

Citroën ist die Marke der Künstler, Alfa Romeo jene für die Frauenfreunde, die sich nicht binden mögen, die eine unberechenbare Geliebte einer zuverlässigen Ehefrau vorziehen. Und Saab ist die Marke der eher anonymen Intellektuellen und Selbständigen, etwa der Verlagsleiter, Journalisten und Architekten. Saab-Fahrer haben gewöhnlich ihre ganz eigenen Ansichten und Lebensgewohnheiten."

Wenn man dieser These von drei Differenzierermarken folgen möchte, wäre Saab für mich die einzige Differenzierermarke, die Individualität und Vernunft verbindet. Man kann sein Auto eben nicht nur damit begründen, dass es anders ist. Man kann es auch damit begründen, dass es besser ist. Und in der Tat finde ich, dass man mit einem Saab dienstlich und privat immer gut angezogen ist. Aufmerksamkeit bekommt man auch mit anderen Autos. Aber so viele durchweg positive Reaktionen nur mit Saab.

Als ich im letzten Jahr mal über einen Neuwagen nachdachte und den 9-5/II nach zweimaliger Probefahrt ausgeschlossen hatte, kamen eigentlich nur folgende Modelle in Frage:

Volvo V70: Eine feste Größe. Lauwarm sympathisch, angenehmes Reiseauto, teflonbeschichtetes Image. Macht man nix verkehrt.
Land Rover Freelander II: Nach der Probefahrt mein Topfavorit.
Alfa Romeo 159 SW: Außen wie innen schön anzuschauen. Aber dieses "Die Fuhre läuft"-Urvertrauen, das mir ein Saab gibt, hab ich da nicht.
Citroen C5 Kombi (wieso heißen die eigentlich nicht mehr Break?!): Immer noch eine unerreichte Sänfte - und famose Dieselmotoren. Aber das Design ist so ...:boring: Nichts ist so deprimierend wie eine legendäre Marke, die den eigenen Ansprüchen nicht mehr gerecht wird.

Leider habe ich dienstlich keine Wahl. Mercedes oder Audi. Die werden meinen Ansprüchen gerecht. Ich habe nämlich keine an sie.
 
@ KonradzZ und LCV,
genau das richtige Statement !!
Völlig meine Meinung, dass man gerade in Berufen die bekannt für Protz sind , sich genau hier abheben muss! Ich oute mich mal: ja, ich arbeite inzwischen in der Finanzbranche und, ja, vorher habe ich lange bei Apple gearbeitet.
Und ( nochmal) ja- auch ich habe sie alle durch- die XJ's, die XK's u.ä.
In meinem Fall war es sicher ein gruppendynamischer Grund, solche Autos zu fahren verbunden mit ganz normaler Angeberei...

Erfolgreicher UND zufriedener wurde ich durch schlichtes um- und nachdenken.
Seit ca 5 Jahren fahre ich Autos, die weit weg vom automobilen Vertretereinheitsgraukombigedöns sind- es geht auch und gerade bei Kunden weit problemloser. Es ist aber wie immer eine Frage des Anspruchs.... ich möchte meiner Klientel NICHT das Gefühl geben, ich könne mir mehr erlauben als der Durchschnitt. Das sorgt für deutlich angenehmere Gelassenheit!

Auch und gerade mit Saab erlebe ich ausschlieslich positive Eindrücke.. Gut so !!

Es grüsst
Thorsten
 
@ lunatic-factor: Lancia gehörte auch dazu, ist aber gerade dabei, sich von dieser Philosophie zu verabschieden.

> Aufmerksamkeit bekommt man auch mit anderen Autos. Aber so viele durchweg positive Reaktionen nur mit Saab.

Ich pfeife auf Aufmerksamkeit. Ich fahre MEIN Auto für MICH. Was andere denken, ist mir gleichgültig. Lediglich in meinen Anfangsjahren musste ich die Rücksichten auf mein Geschäft nehmen, wie bereits beschrieben. Fiel mir nicht schwer, da ich diesbezügliche Autos sowieso nicht fahren würde.
 
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