Ein Leben nach Saab

Bei aller Citrophilie - aber hierauf hätte ich nur bedingt Lust.

Die Technik des SM und das Fahrerlebnis sind sicher einzigartig, aber teuer erkauft. Und auch hier, wie beim frühen XK 8, sind Steuerkette und -spanner die notorischen Schwachstellen. Und dann diese völlig unterdimensionierte Welle für Klima, Lima, etc. .
Mit meiner DS war ich mehrmals pannenfrei in Südfrankreich, einem SM würde ich das nicht unbedingt zutrauen.
Noch ein Wort zum C6, für den ich mich ja mal ernsthaft interessiert habe. Vom Komfort ist der C6 absolute Spitze - Motor, Getriebe und Fahrwerk sind sehr schön aufeinander abgestimmt - aber wer zum Teufel hat diesem Auto diese völlig unübersichtliche Mittelkonsole verpasst? Eine krasse Antithese zu Ergonomie. Und einem Auto dieser Fahrzeugklasse völlig unwürdig. Aber ich hätte mich dran gewöhnt.......Wie an all die anderen Macken meiner Citroens. Poröse Motorblöcke beim CX Turbodiesel, Kontaktkorrosion der hinteren Bremssättel bei XM, Xantia und C5 ( immerhin eine Zeitspanne von 20 Jahren, um dem vom Herrn Galvani recht gut beschriebenen Prozess Herr zu werden ), etc., usw.
 

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Es liegt mir ja wirklich fern, hier die gesellschaftspolitische Grundsatzdebatte vom Zaun zu brechen, trotzdem fehlt mir doch etwas der gedankliche Zugang zu Branchen, wo angeblich nur jemand etwas zählt, der irgendeine Einheitskiste aus deutscher "Ober-"Klasse fährt. Welche Branchen sind das konkret, wo man als (Außendienst?-)Mitarbeiter den Einheitsheizöltanker fahren muß, um "wer" zu sein? Mich würde es vor allen Dingen deshalb interessieren, weil ich dieses Detail gern meiner Einschätzung der jeweiligen Branche hinzufügen möchte.

Nach meiner Beobachtung sind das die Branchen, in denen Deutschland auf dem Weltmarkt noch gut mitspielt: Automobilindustrie, Zulieferer, Maschinenbau mit allem was dazu gehört, Automation, Robotik, Luftfahrt- und Wehrtechnik, vermutlich auch Chemieindustrie und natürlich die x tausend kleineren Unternehmen in diesen Branchen. Banken, Versicherungen und die restliche Finanzbranche ist mehrheitlich ebenfalls so gestrickt.
Durfte mal mit einem Kollegen mit einem Fremdfabrikat zu einem der süddt. Automobilhersteller - keine Chance, für uns blieb die Schranke unten. Besucherparkplätze nur für die eigenen Produkte, sorry. Wir durften irgendwo draußen parken und zu Fuß zum Termin (immerhin waren wir trotzdem erfolgreich).

In vielen Dienstwagenordnungen ist "deutsches Fabrikat" verankert - auch wenn der Golf Variant mittlerweile in Mexico zusammengedübelt wird.

Ich reime mir das küchenpsychologisch so zusammen: Nachdem man so zirka 50 Jahre lang nicht mehr auf Deutschland stolz sein durfte / konnte / wollte, war man ersatzweise auf "deutsche Produkte" stolz, was ja durchaus einen gewissen Berechtigungskern hat. Das drückte sich einerseits vorzugsweise im sichtbarsten aller Statussymbole aus. Andererseits demonstriert der Fahrer mit seiner einheimischen Marke auch ein Dazugehörigkeitsbekenntnis, aber auch einen Ernstgenommenwerd-Anspruch.

Das ganze Geposte von Jaguars, Maseratis und wasderdeibel ... alles schöne Autos, aber zum 40tkm/Jahr bei jedem Wetter und jeder Jahreszeit runterreißen, na ich weiß nicht. Grade für sowas ist doch eine Leasing-Schlurre prädestiniert, die man alle drei bis vier Jahre durchtauscht und da bleiben wegen Restwert und damit interessanter Monatsrate eigentlich nur die üblichen Verdächtigen.
 
Es liegt mir ja wirklich fern, hier die gesellschaftspolitische Grundsatzdebatte vom Zaun zu brechen, trotzdem fehlt mir doch etwas der gedankliche Zugang zu Branchen, wo angeblich nur jemand etwas zählt, der irgendeine Einheitskiste aus deutscher "Ober-"Klasse fährt. Welche Branchen sind das konkret, wo man als (Außendienst?-)Mitarbeiter den Einheitsheizöltanker fahren muß, um "wer" zu sein? Mich würde es vor allen Dingen deshalb interessieren, weil ich dieses Detail gern meiner Einschätzung der jeweiligen Branche hinzufügen möchte.

...meine branche zählt zum beispiel dazu (bauprojektsteuerung). allerdings variiert das sehr stark nach auftraggeber.
als wir am hauptbahnhof dienstleister für die db ag waren gab es z.b. einen eklat der fahrzeuge wegen. die auftraggeberseitigen projektleiter wurden regelmäßig mit dem neuesten 5er bmw ausgestattet. unser damaliger projektleiter war/ist lexus-liebhaber... die projektleitung des auftraggebers liess nach monatelangen sticheleien dann mehr oder weniger "anordnen", dass der damals nagelneue lexus (keine ahung, was für ein modell, war ein coupé) auf dem firmenparkplatz nicht länger erwünscht sei. seither wurde dann woanders geparkt... nein - kein witz!

allerdings bin auch ich schon des öfteren auf meine saabs angesprochen worden - sei es 9oo oder 9k - das waren dann aber auftraggeber von der bauausführenden seite...
 
...meine branche zählt zum beispiel dazu (bauprojektsteuerung). allerdings variiert das sehr stark nach auftraggeber.
als wir am hauptbahnhof dienstleister für die db ag waren gab es z.b. einen eklat der fahrzeuge wegen. die auftraggeberseitigen projektleiter wurden regelmäßig mit dem neuesten 5er bmw ausgestattet. unser damaliger projektleiter war/ist lexus-liebhaber... die projektleitung des auftraggebers liess nach monatelangen sticheleien dann mehr oder weniger "anordnen", dass der damals nagelneue lexus (keine ahung, was für ein modell, war ein coupé) auf dem firmenparkplatz nicht länger erwünscht sei. seither wurde dann woanders geparkt... nein - kein witz!

allerdings bin auch ich schon des öfteren auf meine saabs angesprochen worden - sei es 9oo oder 9k - das waren dann aber auftraggeber von der bauausführenden seite...

... man fasst es nicht! Was machen die eigentlich, wenn dann einer mit ´nem nagelneuen 6er vorfährt? Wird der dann auch auf 5er assimiliert??? Ich glaube, ich würde mich ärgern, wenn ich Betroffener wäre...:mad:
LG KonradZ
 
Wie gut, dass meine Autos Privatvergnügen sind und sich höchstens die Nachbarn Gedanken darüber machen. :biggrin:
 
Wie gut, dass meine Autos Privatvergnügen sind und sich höchstens die Nachbarn Gedanken darüber machen. :biggrin:
Genau das dachte ich auch gerade. Wenn ich selbstständig wäre (und die Wahl hätte) würde ich Kunden, die mir meinen Wagen diktieren wollen, ignorieren.
 
um mal wieder zum Thema zu kommen. Einen Golf-II-Country, den könnnte ich mir auch noch recht gut vorstellen. Ich vermute mal, die Anschaffungskosten sind noch recht überschaubar. Da dürfte es eher das Problem sein überhaupt einen zu finden. Wartung und Reparaturen werden mit Sicherheit im Rahmen bleiben, Teile werden sich zuhauf finden (mal ab von den Country-spezifischen Teilen)
 
Bei aller Citrophilie - aber hierauf hätte ich nur bedingt Lust.
Ah, wunderbar, die Schlangengrube:biggrin: Gab es für das Ketten/Spannerproblem nicht später ein Verstärkungssatz oder etwas ähnliches mit dem zumindest diese Problematik gelöst wurde?
 
Einen Golf-II-Country, den könnnte ich mir auch noch recht gut vorstellen. Ich vermute mal, die Anschaffungskosten sind noch recht überschaubar. Da dürfte es eher das Problem sein überhaupt einen zu finden. Wartung und Reparaturen werden mit Sicherheit im Rahmen bleiben, Teile werden sich zuhauf finden (mal ab von den Country-spezifischen Teilen)

:top: Das Teil finde ich auch klasse. So einen Country hatte mal ein Stubenkamerad in meiner Wunderwehrzeit. Habe grad spaßeshalber mal geschaut: Autoscout listet gerade mal 11 Fahrzeuge, von denen vielleicht 2-3 hinsichtlich Zustand, Laufleistung und Preis interessant sind.
 
Die Frage sollte wohl eher lauten: WO hast Du gesucht? :rolleyes:
 
Autoscout? Gott! Das zeigt mal wieder, welches Portal die Nase vorn hat.
 
ist doch wurst wo - wir können festhalten: es gibt nicht viele Countrys auf dem Markt
 
Sorry, aber den 2er Country hielt ich schon damals für ne Lachnummer...
 
Bevor ich ein Auto aus dem Piech-Konzern kaufe, fahre ich lieber mit dem Rad!
 
Ein Golf II Country wird nicht mehr gebaut. Wenn man einen Gebrauchtwagen kauft, kann man vom Konsumverhalten her also nichts mehr gegen den Hersteller ausrichten.

EDIT: Ersatzteile mal ausgenommen...

EDIT2: Kaufanreiz bei Neuwagenkäufern durch hohen Wiederverkaufswert aufgrund starker Nachfrage auf dem Gebrauchtwagenmarkt mal ausgenommen... :biggrin:
 
Wenn man einen Gebrauchtwagen kauft, kann man vom Konsumverhalten her also nichts mehr gegen den Hersteller ausrichten
Indirekt schon. Wenn der Besitzer ihn nicht los wird (oder nur schwer), dann kauft er nächstes Mal vielleicht was anderes...
 
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