Ein offener Brief an die Kanzlerin

josef_reich schrieb:
Na, prima - Wenn wir angeblich unseren Wohlstand der Gnade der Siegermächte verdanken, die großzügigerweise auf Reparationen verzichtet haben (...obwohl von uns nach wie vor erhebliche Reparationen in Geld- un Sachleistungen erwartet und erbracht werden müssen, diese aber anders genannt werden...) - nun, wenn wir jetzt aus "moralischer" Schuld für den selbstverschuldeten Ruin ganzer Völkerscharen aufkommen müssen, mit Berufung darauf, daß wir ja in Wirklichkeit noch eine Schuld einzulösen hätten, dann wird es Zeit, bei noch ein paar anderen eine Schuld einzufordern. Schuld ist schließlich Schuld, oder...?

Fangen wir mal ganz klein an. Da war doch was, am Anfang des 19. Jahrhunderts... - Richtig. Ein übler kleiner Demagoge aus Korsika hat das heutige Deutschland mit einem infernalischen Angriffskrieg überzogen... - Nein, nein - Nicht was *IHR* denkt... - Ich habe beileibe nicht vor, die Jahres-Kastanienproduktion Korsikas zu pfänden. Schließlich ist der kleine, agressive Zwerg als Kaiser von Frankreich aufgetreten. Also, liebe Franzosen - Da gibt es noch eine Schuld.

Und war dan nicht auch mal etwas anderes...? Schließlich sind wir ja ein Saab-Forum. Also, wie war das noch gleich - mit den Schweden und ihrer Invasion in Mitteleuropa...? Eigentlich hätten wir ja als Schadensersatz für das erduldete Leid unserer Vorfahren zumindest Anspruch auf - sagen wir mal - die Hälfte der schwedischen Automobil-Jahresproduktion... - Nun, Volvo ist nicht mehr schwedisch - und bei Saab sind wohl auf absehbare Zeit keine Autos mehr einzufordern.

Also, lassen wir besser den ganzen Scheiß mit historischen Ansprüchen. Jeder dreht sein Ding - und zahlt für seine eigenen Schulden. Wenn jemand glaubt, wir hätten noch eine einzulösende Schluld, dann hätte derjenige etwas früher kommen sollen. Es wie die Russen anstellen, die alles was nicht niet- und nagelfest war, abgeschleppt haben - und danach auch immer wieder auf der Matte standen, um bei ihren eroberten sozialistischen "Brüdern" im ehemals östlichen Teil des *bösen-bösen* Kriegsanzettlers alles abzuräumen, was irgendwie greifbar war.

Wer eine Entschädigung möchte, soll sich nicht an die heutige Generation wenden, sondern sich bei den Verursachern Schadlos halten. Also, bei der Generation von Oma und Opa. Wer mag - und glaubt, er hätte noch Ansprüche, kann ja gerne losstiefeln. Da wären aktuell zu holen: Eine Grablaterne, messing massiv - Ein massiver Stein, Granit behauen - Eine Blumenvase, Plasik gequält. Zudem eine Parzelle, drei mal drei Meter, Miete ist bis zum Jahr 2025 bezahlt.

Mir, für mein Teil geht die ständige Schuldaufrechnerei langsam auf den Senkel. Ohne die massive Unterstützung von deutscher Seite her, würden Griechen, Italiener und Spanier vermutlich noch heute ihre Oliven mit Eselkaravanen über unbefestigte Feldwege transportieren. Genug ist genug - und Vergangenheit ist vergangen.
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Nicht oft, aber hier vollste Zustimmung.....:trytofly::handkiss:
 
josef_reich schrieb:
Mir, für mein Teil geht die ständige Schuldaufrechnerei langsam auf den Senkel. Ohne die massive Unterstützung von deutscher Seite her, würden Griechen, Italiener und Spanier vermutlich noch heute ihre Oliven mit Eselkaravanen über unbefestigte Feldwege transportieren. Genug ist genug - und Vergangenheit ist vergangen.
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ach du meine guete...

was ich meinte ist nur, dass deutschland durchaus eine moralische verantwortung hat, der es ja auch nachkommt. dass deutschland in ein paar jahren an dem gleichen punkt sein wird wie griechenland, portugal usw., ist noch eine andere geschichte. denn die problematik ist systemimmanent. auf schuld und zins basierende wirtschaftssysteme sind nunmal schon rein mathematisch gesehen nur fuer eine begrenzte lebenszeit tauglich.
 
@J.R. :top:

@Nordman, wenn es deiner eigenen Familie schlecht geht, hilfst du dann auch erst aus moralischen Gründen deinen Nachbarn!? :confused:
 
nordman schrieb:
... auf schuld und zins basierende wirtschaftssysteme sind nunmal schon rein mathematisch gesehen nur fuer eine begrenzte lebenszeit tauglich.
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Wohl wahr!
Das haben aber bisher wohl recht wenige erkannt.

Ansonsten kann ich JR auch nur voll zustimmen. Wenn heute jemand von DEUTSCHLAND oder den DEUTSCHEN schreibt, erblicken einige darin offenbar sehr schnell irgend etwas, was sie gedanklich rd. 70 Jahre zurück führt. Wenn ein Engländer von ENGLAND, ein Pole von POLEN oder ein Franzose von FRANKREICH schreibt, wird dies offenbar völlig anders eingeordnet.
Ich sehe zwar für mich persönlich keinerlei Anlass, in irgend einer Form stolz darauf zu sein, Deutscher zu sein, und sähe dies als Teil einer anderen Nation sicher ebensowenig, weil ich Stolz immer mit selbst erbrachten Leistungen in Zusammenhang bringe, aber auf der anderen Seite sehe ich keinen Grund, einem Volke mehr oder weniger Nationalstolz zuzubilligen als anderen. Denn 'Dreck am Stecken' haben sie im Prinzip alle. Die einen mehr und die anderen wenige. Die einen aus früherer und die anderen aus späterer Zeit. Aber so wie heute niemand mehr greifbar ist, der für die grausamen Überfälle der Wikinger verantwortlich war, so ist die auch mit den in und von Deutschland verübten Verbrechen aus der Zeit des 2. WK.
Sicher ist eine generation zu Teilen dafür verantwortlich, was die Nachfolgegeneration anstellt, da hier sicher die Erziehung zumindest teilweise eine Rolle spielt. Jedoch kann niemals eine Generation für die Vorgängergeneration verantwortlich sein, weil der eigene Einfluss darauf eher null ist.
 
nordman schrieb:
ach du meine guete... was ich meinte ist nur, dass deutschland durchaus eine moralische verantwortung hat......
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Wie dem auch sei..................

Dann soltest Du Dir beim verfassen Deiner Beitäge etwas mehr Mühe geben !

Der Tenor Deines Beitrags war durchaus als "herablassend" aufzufassen, z.B. -> Deutscher Michel

Im Hinblick auf moralische Verantwortung bin ich voll Deiner Meinung, gegen eine moralische Keule allerdings allergisch!

Gruß nach Norwegen ->
 
nordman schrieb:
das ist in etwa die sichtweise, die man im ausland auf deutschland hat. deutschland verspielt derzeit eine menge sympathien.
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Ist das nun der "Auslands-Michel" ???

Oder, wie Deinem Beitrag zu entnehmen war, auch Deine Meinung ?

Gruß->
 
@Nordman,...was derzeit in eurem Lande geschehen ist,...ist sehr tragisch und schlimm. Ich wünsche allen Angehörigen und Betroffenen viel Kraft und Mut, das Geschehene irgendwann verarbeitet zu haben!!

Was Deutschland und seine Vergangenheit betrifft,...meine Großeltern waren beide in Gefangenschaft (Afrika Korps und Russland) und haben für sehr Vieles, was ein wild gewordener "Ausländer" einst angezettelt hatte, gebüßt - seelisch wie auch körperlich!
Ich lebe nun bereits in der 3. Generation - soll mich jedoch noch immer für meine Herkunft als Deutscher schämen und moralisch für geschichtliches im Ausland verantworten??
Unmoralisch finde ich, wenn man als Deutscher anderer Meinung ist und erst die eigenen Probleme innerhalb des Landes für alle, die darin leben (!) gelöst haben möchte, dann mit der geschichtlichen Vergangenheit erpresst wird!!! :mad:
 
Halvar aus Flake schrieb:
Mit dieser Userschaft, die hier ansässig ist, ist das Thema Forenhygiene vernachlässigbar. Ich habe selten so eine problemlose Community gesehen wie diese hier. Und das ist nur einer der Gründe warum ich mich hier gerne aufhalte, anstatt im Politikforum.
Ich werde mich versuchen zu bessern.....
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...danke...
 
nordman schrieb:
das ist in etwa die sichtweise, die man im ausland auf deutschland hat. deutschland verspielt derzeit eine menge sympathien.
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Ach, Du liebes Lieschen... - Sollten wir uns ausgerechnet deshalb mal wieder dem uns zwangsweise aufgedrückten Schuldkomplex für 1933-1945 zuwenden...?

Und ja, Du hast sicherlich recht. Es gibt aber *mindestens* genau so viele Ausländer, die sich zur Zeit gerade innerhalb Deutschlands eine Menge Sympathien verspielen. Blöderweise nehmen sie dabei keinerlei Rücksicht auf die deutschen Interessen. Aus meiner Sicht eigentlich kein Problem - Da wir ja so unsympathisch sind, gibt es *bestimmmt* noch andere Staaten, die man sich zwecks Einwanderung und Abgriffs von Sozialleistungen aussuchen könnte. Dann wünschen wir unsympathischen deutschen doch ganz einfach mal angenehme Reise...

Oder meintest Du mit Deinem Sympathie-Hinweis gar wohl etwas ganz anderes...??
 
Ein von der "geistigen Elite" gern verwendeter Ausdruck, der mich in regelmäßigen Abständen zur Weißglut treibt: "Die deutsche Gesamtschuld"
Wenn mir jemals einer diesen Ausdruck vis-á-vis entgegenbringt um jedwede missbeliebige Zustände in Sachen Subventionen, Auslandspolitik oder Integrationspolitik zu rechtfertigen, der lernt mich von meine finsteren Seite kennen, vor der sogar ich mich manchmal fürchte!

Diese moralisch -mittlerweile morsche- Keule wird erstaunlicherweise von immer den gleichen (deutschen) Wirrköpfen geschwungen. Im internationalen Ausland belächelt man uns nur noch kopfschüttelnd, wie sehr wir uns als Nation permanent am Nasenring durch die Manege führen lassen, weil wir noch immer auf den selben Trick reinfallen: 3.Reich und WK II. Zwei Schlagworte, die jeden -gerade noch selbstbewussten- Deutschen mit einem quasi sofort einsetzenden Pawlowschen Reflex in ein zusammengekauerten und eingeschüchterten Europäer verwandelt.

Und weil das (unter anderem!) so ist, laufen wir mit dem Geldbeutel durch die Welt und versuchen uns die Sympathie und das Wohlwollen der Welt zu erkaufen, auf das die beiden Schlagworte bitte nicht fallen mögen.
Sicher ist aber auch, dass es handfeste politische Motivationen gibt, gewisse unsinnige Projekte zu fördern. Da geht es schlicht um die Sicherung von politischen Beziehungen. Entweder beruhen diese auf Sympathie, oder auf finanziellen Zuwendungen, die eine (optimistisch angenommen) stabile wirtschaftliche Zusammenarbeit fördern. Von zweifelhafteren Beweggründen spreche ich erst garnicht. Greift Punkt 1. nicht, muss eben der Scheck ausgeschrieben werden. Dafür ist man dann aber in einer -vielleicht politisch- heiklen Region ein "Buddy" der aktuellen Regierung....oder wie immer man das nennen möchte. Dies kann dem deutschen Volk zuweilen durchaus recht sein, geht es um die Sicherung von Energieträgern oder um Wirtschaftsaufträge. Moral? Was zum Teufel ist das? Können wir uns das leisten? Bestimmt.....wenn wir bereit sind den entsprechenden Preis aus der eigenen persönlichen Tasche zu zahlen. Jeden Monat. Wer das nicht will, der wird am Ende ziemlich isoliert dastehen. Die Wahrheit schmerzt und ist wirklich unbequem, aber ohne monetäre Beziehungen zu teilweise mehr als zwielichtigen Regierungen, würden wir vermutlich noch mieser dastehen.

Internationale Politik ist ein dreckiges Geschäft. Die Deals werden hinter verschlossenen Türen gemacht. Die sauberen Geschäfte schaffen es in die Nachrichten, der Rest (der das richtige Geld bringt) bleibt im dunkeln. Und seien wir ehrlich: Der "deutsche Michel" verträgt die Wahrheit nicht! Zu viel Moral, zu wenig Realitätssinn.

Und so könnten wir noch 3000 Seiten im Forum füllen. Jeder mit einer Meinung, keiner mit konkretem Wissen. Selbst das von mir Geschriebene ist "nur eine Meinung".
Go ahead.....
 
-15Grad schrieb:
Ein von der "geistigen Elite" gern verwendeter Ausdruck, der mich in regelmäßigen Abständen zur Weißglut treibt: "Die deutsche Gesamtschuld"
Wenn mir jemals einer diesen Ausdruck vis-á-vis entgegenbringt um jedwede missbeliebige Zustände in Sachen Subventionen, Auslandspolitik oder Integrationspolitik zu rechtfertigen, der lernt mich von meine finsteren Seite kennen, vor der sogar ich mich manchmal fürchte!

Diese moralisch -mittlerweile morsche- Keule wird erstaunlicherweise von immer den gleichen (deutschen) Wirrköpfen geschwungen. Im internationalen Ausland belächelt man uns nur noch kopfschüttelnd, wie sehr wir uns als Nation permanent am Nasenring durch die Manege führen lassen, weil wir noch immer auf den selben Trick reinfallen: 3.Reich und WK II. Zwei Schlagworte, die jeden -gerade noch selbstbewussten- Deutschen mit einem quasi sofort einsetzenden Pawlowschen Reflex in ein zusammengekauerten und eingeschüchterten Europäer verwandelt.
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Nein, das ist kein Pawlowscher Reflex. Je nach Betrachtungsweise nennt man dieses, von Kleinauf eingetrichterte Verhalten entweder "Generationenübergreifende Umerziehung" oder gar "Gehirnwäsche" - mit dem Ziel, jegliches nationale Bewusstsein dauerhaft und anhaltend auszuschalten. Zudem ist es kein Zufall oder Ergebnis von wirren Gedanken, sondern wurde geplant und gezielt in der kollektiven Denkweise verankert - zudem durch ständige Medienpräsenz regelmäßig aufgefrischt.
 
Ein wahres Wort gelassen ausgesprochen.
 
nordman schrieb:
... deutschland verspielt derzeit eine menge sympathien.
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Das glauben nur manche Deutsche, oder Leute, die gerne Forderungen stellen.

Komischerweise wird die Haltung, dass Deutschland da mal langsam einen Riegel vorschieben will in Spanien und Italien (das konnte ich in den letzten Wochen bei häufigen Dienstreisen in diese Länder sehen) sogar als die einzig vernünftige bezeichnet.....komisch, dass betroffene Spanier und Italiener das so sehen....:tongue:

Natürlich handelt es sich bei diesen Leuten um Personen, die selber beruflich stark an die Wirtschaft gekoppelt sind.
 
josef_reich schrieb:
..........mit dem Ziel, jegliches nationale Bewusstsein dauerhaft und anhaltend auszuschalten...
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Es ging wohl mehr darum den Auswirkungen der vorausgegangenen "Nationalsozialistischen" Umerziehung entgegenzuwirken.

josef_reich schrieb:
"Generationenübergreifende Umerziehung" oder gar "Gehirnwäsche" -
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josef_reich schrieb:
........sondern wurde geplant und gezielt in der kollektiven Denkweise verankert....
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...........kann ich in obigem Zusammenhang nur begrüßen.

Das dies nicht zu "Duckmäusertum" führen soll / muß / darf, kann ich nur unterstreichen.

Gruß->
 
Nachtrag

[video=youtube;0LI35DsFPgU]http://www.youtube.com/watch?v=0LI35DsFPgU&NR=1[/video]

Herzlichst->
 
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