Frage zur Vorfahrt

Den Link hatte ich zuvor schon gelesen - da steht nix gegensätzliches drin.
Und der Hinweis, dass Fahrlehrer, Richter... auch fehlbar sind, ist hier weder hilfreich noch zielführend.

Aber die Tatsache, wie kontrovers diese Frage diskutiert wird und wieviel Unsicherheit diesbezüglich besteht, bestärkt mich darin, mich NIEMALS darauf zu verlassen, dass ich aus einer vorfahrtberechtigten Straße komme.
Um zu dieser Überzeugung zu gelangen, bedarf es nicht einmal einer Situation wie dieser, die zugegeben doch etwas tricky ist, sondern nur einer einfachen, stinknormalen Kreuzung gleichberechtigter Straßen im eigenen Wohngebiet, um zu erkennen, wie viele Leute ohne jegliche Ahnung von Vorfahrtsregeln durch die Gegend gurken! Wenn ich einen Kotflügel an meinem Auto auf Kosten einer fremden Versicherung reparieren lassen wollte, fände ich die Gelegenheit dazu innerhalb einer Woche! :cool:
 
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Ps @friend Die Rückseite von Verkehrsschildern hat definitiv keine Bedeutung ;)

Bei mir schon. Wenn ich Linkssaabbiegen will und sehe gegenüber einen ovloV hinter einem Oktagon stehen, drücke ich dermaßen auf die Tube, dass der ovloV überhaupt keine Chance hat, seine träge und behäbige, unaerodynamische Masse in Bewegung zu setzen, bevor ich linkssaabgebogen bin ;~)
 
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Bis Du mal an einen V o l v o gerätst, der sich einen SAAB-Motor eingebaut hat :biggrin:
 
Das wäre dann ja noch ungefährlicher. Kenne nur einen (hier aus dem Forum), der dazu aufgrund seines Fahrzeugbestandes in der Lage wäre und der würde mich dann natürlich "die Vorfahrt rauben" lassen. Denn blinken tue ich ja immer... ;~)
 
Über 18 Jahre lang habe ich, um von zuhause überhaupt wegkommen zu können, an dieser ziemlich seltenen Form einer Kreuzung gestanden. Eigentlich ist die Verkehrssituation glasklar definiert, dennoch gab es immer wieder Beinahe-Zusammenstöße, wenn ich nicht rechtzeitig wieder vom Gas gegangen wäre und gebremst hätte. Jedesmal dann nämlich, wenn ich vorfuhr, um zunächst ein paar Meter geradeaus zu fahren und danach auf die Vorfahrtstraße rechts abzubiegen.
Ich habe mir oft darüber Gedanken gemacht, warum die am Stoppschild gegenüber stehenden Fahrzeugführer ihre Lingsabbiegerposition nicht erkennen und hätte am liebsten der Redaktion von VOX für ihre Sonntags-Sendung einen entsprechenden Themenvorschlag gemacht (also Filmaufnahmen vor Ort und mich hätte das Drehteam dann gerne befragen dürfen... :-)

Wie @patapaya schon erwähnte, es gibt wirklich Kreuzungen, die sind "tricky". Verzwickt und vertrackt. Weil man ständig damit rechnen muss, dass Andere sich im Vorfahrtsrecht wähnen. In diesem Fall nehme ich an, dass es deshalb passiert, weil die Vorfahrtsstraße in Verbindung mit der Straße ganz rechts fast im rechten Winkel vor meiner Halteposition verläuft, bei den Stoppschild-Kollegen gegenüber aber bogenförmig. Das stellt eine fließende Fahrbewegung dar, analog dem Verlauf der Vorfahrtstraße. Zudem führt der Weg (vermeintlich) geradeaus auf eine Auffahrt zu einer Schnellstraße, das suggeriert wiederum unterbewusst eine Vorfahrtberechtigung wegen der bald erforderlichen Beschleunigung.

Ohne permanente Vorsicht und Rücksichtnahme (wenn man sieht, dass da jemand auf das Stoppschild nur langsam zufährt, aber voraussichtlich nicht anhalten, sondern einfach beschleunigen wird), kommt man an dieser Stelle wirklich nicht weiter. Und die Unbeteiligten dann erst einmal auch nicht, wenn's gescheppert hat.

Ich habe mal eine Skizze angefertigt:
Titelloses 1.jpg
 
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Folgende Situation haben wir im Ort:

upload_2021-5-24_13-15-7.png

Die senkrecht verlaufende Straße ist in beiden Richtungen vorfahrtsberechtigt, die einmündende Straße muss die Vorfahrt beachten. Die Vorfahrtsstraße hat keine Fahrbahnmarkierungen und ist wechselweise durch Längeparker verengt, so dass 2 Fahrzeuge nicht oder nur sehr knapp aneinander vorbeipassen.

Kommt man aus Richtung A, benutz man deshalb die 'Gegenfahrbahn' (die die Fahrbahn in beide Richtungen darstellt und deshalb keine 'Gegenfahrbahn ist). Grundsätzlich gilt natürlich, das ein entgegen Richtung A fahrendes Fahrzeug Vorrang hat, weil die Verengung in Fahrtrichtung A liegt. Soweit so gut, das kapieren auch die meisten.

Anders bei einer stattlichen Zahl an Fahrern, die aus Richtung B kommen und entgegen Richtung A einbiegen wollen: Es besteht bei einem Teil der Hohlköppe die feste Ansicht, dass B immer nach rechts abbiegen darf, auch wenn aus A ein Auto kommt, weil dieses ja 'die falsche Fahrbahnseite' benutze. Das führt regelmässig dazu, dass sich der Verkehr aus Richtung A staut, weil ein B einfach einbiegt und darauf besteht, dass die Fahrzeuge aus A ihm Vorfahrt gewähren durch zurücksetzen oder sich in Luft auflösen.

Mir hat diese Kreuzung, aus A kommend, bereits auf Höhe der Einmündung befindlich, 3 Tage Krankenhaus und einen Totalschaden beschert. (Aber auch die Tatsache, wieder Saab zu fahren ;)

B kam an die Kreuzung und schaute nur, ob von links alles frei sei und bog dann schwungvoll nach rechts ab. In der Mitte der Einmündung erwischte mich B stumpf aufs linke Hinterrad (Rahmen krumm), mein Auto drehte sich, ich knallte mit dem Schädel gegen die Seitenscheibe und war für 1 oder 2 Minuten weg.

Der Fahrer von B regte sich fürchterlich auf, dass ich dort nicht hätte fahren dürfen sondern er Vorfahrt gehabt hätte. Hatter aber nicht.
 
Wobei die zuletzt gezeigte Konstellation im Vergleich zur vorher diskutierten glasklar ist.
 
Wobei die zuletzt gezeigte Konstellation im Vergleich zur vorher diskutierten glasklar ist.

Schon, aber sie zeigt auch, dass sich ein Haufen Autofahrer immer wieder was aus Vorfahrstvermutungen zurechtschustern, obwohl es bei einer anderweitigen Regelung exakt null komma null Bedeutung hat.
 
Ich schrieb ja, dass ein Kreisel solche Probleme löst, sofern der Platz reicht.

Im Nachbarort hätte man genügend Platz gehabt, aber ein Straßenplaner hat
sich ein Konstrukt ausgedacht, das derart bekloppt ist, dass man sich fragt, wie
so etwas genehmigt wird.

Entlang einer Bahnlinie führt die mit 50 limitierte Straße auf diesen Kreisel zu
(in der Skizze von rechts nach links). Oberhalb der Straße sind mehrere Supermärkte
samt Parkplätzen. Nahe der Grenze sehr beliebt beim Publikum aus dem Elsass.

Korrekt würde man den Kreisel auf der grünen Linie fahren. Dort geht es dann weiter
zur Straße Richtung Grenze. Da Zone 30 werden Einmündungen, rechts vor links,
grundsätzlich überfahren. Lediglich im Kreisel hat man Vorfahrt.

Im Kreisel selbst, der in der Mitte keinerlei Aufbauten hat, fahren sehr viele Pkw die rote
Linie, also ein Stück als Geisterfahrer.

Logischerweise gibt es wegen der Supermärkte auch jede Menge Lkw, zudem geht hier
eine Buslinie durch. Die können garnicht anders als der blauen Linie zu folgen, also auch
teils als Geisterfahrer oder sie holen den Bogen so weit, dass sie einfach irgendwie über
das Gelände fahren. Der Planer hatte offenbar noch nichts vom Wendekreis von Lkw und
Bussen gehört und den Durchmesser gerade mal so für Pkw berechnet. Das Ganze wäre
ja noch verständlich, wenn es keinen Platz gäbe. Aber ein entsprechend größerer Kreisel
hätte alles gelöst. Auch wer von unten diesen kleinen Abschnitt nach rechts fährt,also die
blaue Linie andersherum hat Vorfahrt gegenüber einem aus dem Kreisel kommenden Auto.
Auf der Zeichnung nicht erkennbar: Etwas unterhalb dieses Machwerks
ist ein Bahnübergang. Ist die Schranke unten, gibt es ein echtes Chaos.

Kreisel.jpg
 
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Jou - Kreisverkehre mit Kreisverkehrsumfahrungsstrassen - das sind Erfindungen, die auch die NÖ Strassenbaubehörde gerne vollzieht - Schlimmer geht fast nimmer. Zwischen Raasdorf und Groß Enzersdorf (ca. 6 km Landstrasse) hat man es geschafft nun 4 wirklich große Kreisverkehre unterzubringen, bei 3 davon sind die Anschlüsse aktuell noch tot - sprich es sind Kreisverkehre mit je 1 Ein und 1 Ausfahrt.... aktuell auch noch nicht erkennbar, welches Erdäpfelfeld damit erschlossen werden soll
 
Jou - Kreisverkehre mit Kreisverkehrsumfahrungsstrassen - das sind Erfindungen, die auch die NÖ Strassenbaubehörde gerne vollzieht - Schlimmer geht fast nimmer. Zwischen Raasdorf und Groß Enzersdorf (ca. 6 km Landstrasse) hat man es geschafft nun 4 wirklich große Kreisverkehre unterzubringen, bei 3 davon sind die Anschlüsse aktuell noch tot - sprich es sind Kreisverkehre mit je 1 Ein und 1 Ausfahrt.... aktuell auch noch nicht erkennbar, welches Erdäpfelfeld damit erschlossen werden soll

Na Hauptsache erstmal bauen um die Geschwindigkeit rauszunehmen....
In Italien und Luxemburg stehen diese Dinger auch überall
 
Werden die nicht den Discountern zur Auflage gemacht.
Gefühlt entsteht doch neben jedem neuen Aldi/Lidl/... auch ein neuer Kreisverkehr.
 
Jou - Kreisverkehre mit Kreisverkehrsumfahrungsstrassen - das sind Erfindungen, die auch die NÖ Strassenbaubehörde gerne vollzieht - Schlimmer geht fast nimmer. Zwischen Raasdorf und Groß Enzersdorf (ca. 6 km Landstrasse) hat man es geschafft nun 4 wirklich große Kreisverkehre unterzubringen, bei 3 davon sind die Anschlüsse aktuell noch tot - sprich es sind Kreisverkehre mit je 1 Ein und 1 Ausfahrt.... aktuell auch noch nicht erkennbar, welches Erdäpfelfeld damit erschlossen werden soll

Ne, ich denke eher, wir sind in Summe noch ein bischen zu blöd für Kreisverkehre. Im Gegensatz zu Franzosen, Spaniern und Italienern fehlen uns da einfach ein paar Lehrjahre. Ich weiss aus den Ende 90er und Anfang 00er Jahren aus diversen Erschließungsplanungen, wie sich die Verkehrsplaner und Straßenbaubehörden damals noch mit Händen und Füssen gegen Kreisverkehre (weil ang. total untauglich) gewehrt haben. Mittlerweile hat da Gottseidank ein Umdenken stattgefunden.

Das Ein-und Ausschleifen in mehrspurigen Kreisverkehren sowie die Rechtsabbiegerumfahrung erhöhen den Durchsatz gewaltig. Ich habe den 'Königsteiner Kreisel', der vor einigen Jahren so umgebaut wurde, quasi direkt vor der Haustür. Und es funktioniert. Man kommt da deutlich schneller durch - immerhin die Kreuzung zweier Bundesstraßen.

Starre Kreisel können hingegen echte Verkehrhindernisse sein, sobald es etwas mehr Verkehr gibt und zudem viele Autofahrer noch auf das Ausblinken verzichten. Meistens bildet sich dann eine 'Verlierereinmündung' aus, an der man ewig stehen kann.

Aber sobald sich doch mal rumgesprochen haben sollte, dass man nie nach links in einen Kreisel einfährt und dass man den Kreisel immer auf der innersten Bahn umrundet und die äusseren nur zum Ein- und Ausfädeln genutzt werden sollten, sowie, dass Überholen im Kreisel eine strunzblöde Idee ist, dann wird vielleicht alls gut :hello:
 
Das sind leider ein paar zuviele "sobald" und "wenn", um auf schnelle Erfolge zu hoffen :-)
 
Die spiralförmigen gespurten Kreisverkehre in Berlin funktionieren hervorragend - wenn alle wissen, wie's geht...
 
In Frankreich gibt es auch 2-spurige Kreisel und es funktioniert sehr gut.
Allerdings kann ich nicht nachvollziehen, warum man in Frankreich beim
Einfahren links blinken muss. Verwirrend, zumal man möglicherweise
gleich wieder rechts blinkt und absolut unnötig.

Allerdings scheint eine größere Anzahl der Franzosen bzw. Elsässer
alle Tugenden zu vergessen, sobald sie die Grenze überschreiten.
 
Die spiralförmigen gespurten Kreisverkehre in Berlin funktionieren hervorragend - wenn alle wissen, wie's geht...

Und tatsächlich bräuchte es diese Spurführung (Turbinenkreisel) eigentlich gar nicht, weil die Regeln für den Kreisverkehr das schon per se vorgeben. Aber es spart DIskussionen in sito, das ist sicher so :biggrin:

Und hier mal ein Beschildrungsschmankerl (auch in meinem Wohnort), zu dem ich nix abschließendes im Netzt gefunden habe. Selbst in Juraforen wird da wild diskutiert:

upload_2021-5-27_20-26-41.png
 
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