Naja, jede Marke hat so ihre Tiefpunkte. Saab übrigens auch.
"Völkisch"? "National" vielleicht. "Was Rassistisches" ist hier ebenso wenig anwesend. Mit etwas gutem Willen kommt man vielleicht zu diesen Gemeinsamkeiten:
Besonders große, langlebige, robuste, sichere, familienorientierte, komfortable, winterfeste Langstreckenautomobile. Stilistisch im Spektrum der geradlinigen, schnörkellosen, zeitlosen Designs verortet, die eine Marke etwas radikaler kantig, aber beide abseits der gewöhnlichen Linien. Hinsichtlich des Designs, und nicht nur dort, lässt sich der Breitengrad eben nicht außer Acht lassen, denn beide beziehen ihre geteilte Sonderstellung in der Automobilindustrie aus dem, was skandinavisches Design im engeren und skandinavische Kultur im weiteren Sinne ist. Beide mit innerhalb des Premiumsegments besonderen markentypischen Antriebsaggregaten (Vierzylinder bzw. Fünfzylinder). Beide mit langen Modellzyklen und evolutionären, nicht revolutionären Weiterentwicklungen (beide eben wieder typisch schwedisch: nutzen, was da ist, neudeutsch "recyclen").
Bei diesen zwei Modellen lohnt z. B. der stilistische Vergleich der Armaturenbretter:
Anhang anzeigen 168361 Anhang anzeigen 168362
Oder bei diesen beiden Modellen der Vergleich des Frontdesigns:
Anhang anzeigen 168363 Anhang anzeigen 168364
Die Unterschiede: Saabdesign ist klar thematisch orientiert (Luftfahrt) und mit diesen Designelementen komplexer und noch distinkter als das ovloVdesign. Saabs technische Lösungen und Innovationen beruhten meist auf mangelnden Ressourcen und Kapazitäten, ovloV war schon immer der größere, besser ausgestattete Konzern. Möglicherweise ist Saab die sportlichere Marke, wenn man die prototypischen Markenvertreter miteinander vergleicht (900 vs. 240), aber auch diese Unterscheidung bedarf des differenzierenden Vorbehalts, denn auch ovloV baut schnelle turbogetriebene Autos, ebenso wie es mindestens ein markentypisches Saabmodell gibt, das nur geradeaus gut fahren kann (9000).