So, hier der versprochene Fahrbericht als erster Eindruck:
Donnerstag Mittag, 9°C, alle Flüssigkeiten und Schläuche gecheckt, ausnahmsweise V-Power im Tank, damit alle Unwägbarkeiten ausgeschlossen sind. 30 km Landstraße zum warm fahren, dann wegen Geschwindigkeitsbegrenzungen auf der A7 schon ab Geesthacht auf die Bahn. Alleinfahrt. Kaum Gepäck. Mittlerer Gegenwind, etwas böig. Der Wagen tanzt etwas, muss also demnächst doch noch die Spur justiert werden. Die Motorhaube zittert wie eh und jäh, fängt ab 160 an zu flattern. 180 ist die höchste Geschwindigkeit, die ohne Ladedruck gehalten werden kann.
Um alle (mit Stoppuhr) gemessenen Werte nachvollziehbar zu machen, hier eine Abstimmtabelle des Verhältnisses Drehzahl zu Geschwindigkeit auf meinen Anzeigen:
4. Gang: 100 km/h bei 3.200 U/min. 120 bei 3.500
5. Gang: 100 bei 2.500, 120 bei 2.800, 140 bei 3.200, 160 bei 3.600, 180 bei 4.100, 200 bei 4.600, ab 220 bei 5.100 zittern der Tachonadel.
Ladedruckanzeige ist folgendermaßen geeicht: (GLD etwa zwischen 0.5 und 0.6 bar) 2/3 orange 0.7 bar, Ende orange 1.1 bar, Anfang rot 1.2 bar, Hälfte rot 1.4 bar, Anschlag Nadel rechts über rot hinaus 1.7 bar.
Als erstes fiel auf, dass zu keinem Zeitpunkt der vor der Revision anliegende Overboost von 1.7 bar auch nur kurzfristig erreicht werden konnte. Der Maximalwert lag etwa bei 1.4 bar. Die Zeigergeschwindigkeit beim Abregeln war stets langsam (wobei das Anzeigegerät wegen des großen TL so oder so immer träger als bei einem kleinen TL reagiert hat. Eine zuckende Nadel gab es auch beim Druckaufbau früher nie).
Der vierte Gang fährt deutlich leiser als früher, wo er sich ab 4.000 U/min. so rau anhörte, dass man freiwillig hoch geschaltet hat. Jetzt dreht der 4. Gang ohne Auffälligkeiten und Lärm bis in den Begrenzer (laut Anzeige bei 6.300 U/min.) LD bleibt dabei im roten Bereich. Wird ab etwa 4000 U/min. hoch geschaltet, scheint der Schub zu „versanden“. Es fühlt sich in etwa so an, als ob die Handbremse gezogen wird. Nach etwa 3-5 sek. Verzögerung regelt APC auf 1.2 bar ab. Beim Beschleunigen im 5. Gang geht die LD-Anzeige über 4.000 U/min. nicht mehr über 1.2 bar (also kein Druckaufbau mit Overboost). Nach etwa 3 sek. fallend auf konstant 1.0 bar. Ab etwa 220 km/h LD fest auf 0.7 bar. Dank Gegenwind war bei dieser Geschwindigkeit Ende der Fahnenstange. Mein Verdacht dazu: ab 4.000 zu mageres Gemisch. Richtiges Klingeln kann es nicht sein, da LD immer noch über GLD liegt (APC also kein Klingeln vernimmt). Das Phänomen taucht nur im 5. Gang auf. Vorab any Ideas dazu? Kann man meinen Verdacht mit einem dieser variablen BZD-Regler verifizieren?
So, hier noch die gemessenen Beschleunigungswerte für die, die es interessiert. Auf eine Standbeschleunigung habe ich vorerst verzichtet. Ebenso auf die Werte im 2. Gang, da einem da fast das Lenkrad aus der Hand gerissen wird, und ich mich auf die Geradeausfahrt und den Verkehr konzentrieren musste. Gestoppt wurde per Stoppuhr aus der Hand. Alle Werte dreifach genommen und Mittelwert auf 0,5 sek. genau gerundet.
3. Gang: 50-100 in 5 sek., 70-100 in 2,5 sek., 70-120 in 5 sek.
4. Gang: 100-140 in 4,5 sek., 120-160 in 5 sek.
5. Gang: 120-160 in 8 sek., 150-180 in 4,5 sek., 150-200 in 8 sek.
Alle Werte (bis auf 5. Gang Pos.1) mit bereits anliegendem Ladedruck.
Am nächsten Tag bei 12°C Rückfahrt mit leichtem Seitenwind. Verbesserung der Werte nur im 5. Gang: 150-180 in 4 sek., 150-200 in 7 sek. Höchstgeschwindigkeit bei Tachonadel zittrige 230. Höchste Geschwindigkeit ohne LD war 185.
So, jetzt könnt ihr euch die Köpfe heiß reden, was woran liegt. Ich mach erstmal Wochenende. Alles heil geblieben – ich bin vorerst zufrieden.