Pff.....mobiler Buntglascontainer. Ich hatte einen der ersten Generation als Neuwagen, dem ich dank Digitec ein bisschen Beine gemacht habe. Drolliges Ding, dass knapp 175 in den Tacho gemeißelt hat. Aber bei schwerem rechtem Huf, war der 33 Liter Tank schneller leergenuckelt als die Kornpulle vom örtlichen Clochard. Dann gingen da über 10 Liter durch die Einspritzdüsen auf 100 Entfernungseinheiten.
Der Elefantenrollschuh ging dafür aber höllisch los. Quasi der vielzitierte Schuhkarton, den man mit Anlauf wegtritt.
Dem Untersteuern konnte man damals mit 175ern auf der VA entgegenwirken. Hat man manuell die Kommandos an die Schaltbox weitergereicht, dann konnte man sogar ohne Nicken eine vernünftige Längsbeschleunigung erreichen. Die Kritiker des Smart-Getriebe waren alle durch die Bank zu dusselig das Prinzip des Räderkastens zu verstehen. Sogar im Automatikmodus hätte ich einen Espresso Doppio auf dem Amaturenträger ohne Kleckerei auf Endgeschwindigkeit durch die norddeutsche Geographie beschleunigt. Man hätte einem grenzdebilen Baumschulabbrecher nach fünf Minuten beibringen können, wann die Schaltpunkte sind, und wann man genau an diesem Punkt ein bisschen vom Gas geht, damit Oma sich beim automatischen Kuppeln auf dem Soziasitz nicht das Genick bricht. Aber nööööö, die Herren Autozeitschriftredakteure mussten ja des Gaspedal gedrückt halten, als gelte es den schlimmsten Feind zu treten und zu unterdrücken. Und dann dibberten sie rum, dass man im Smart aussieht, als ob man auf dem Wacken Open Air in der ersten Reihe den Headbang Wettbewerb für sich entscheiden wollte, sobald die Schaltbox das nächste Zahnradpaar an die Front beruft. Dilettanten!
Dafür hat es den Lader bei 40tkm nach Wallhalla geschickt. Das Ding ist gerade mal so groß wie eine Jahrmarktjaule, die man sich zur Belustigung der Kinderwagenbesatzung zwischen die Zähne presst. Und genauso klingt das Ding auch. Geht man bei Vollast vom Gas, klingt das Pop-Off Valve, als ob man Omas Wellensittich in einem nächtlichen Überraschungsangriff die Schwanzfedern ausrupft. Die lütte Turbine läuft aber unter Last knapp 290.000 U/Min!
Wenn es dir dann nach einer Digitec-Kur den Lader himmelt, dann ist das nicht überraschend. Aber einmal neu gemacht, ist der Spaßfaktor wieder hergestellt.
Die Materialanmutung dieser Zweimannzellen,....sozusagen, das Automobile Guantanamo, ist allerdings unterirdisch. So unterirdisch, dass dir das Atomendlager in Gorleben vorkommt, wie ein alpines Hochplateau. Einzig pfiffig: Das herausnehmbare Rückenpolster der Sitze. Wenn man das Ding rausgeklipst hat, hat man nie wieder einen verschwitzen Rücken. Dummerweise lesen die wenigsten das Manual, um dieses klasse Detail zu finden, so dass deren Hemden im Sommer auf dem Rücken immer aussahen wie die Stirn von Gorbatschow. Egal, ob sich der kleine Klimakompressor im Heck abrappelt oder nicht. Wem es, so wir mir damals, egal war, was andere denken, der hat einfach im Sommer die Heckscheibe offen gelassen. Klimaanlage kann aus bleiben, wir haben dem Balkon offen.
Ist man auf den Kiez gefahren, hat man den schmalär***igen Kumpel hinten quer eingeladen, die Heckklappe offen gelassen und einem veritablen Dreisitzer gehabt. Ein Balkonblumenkasten an der Heckklappe, mit Geranien bewachsen, wäre sicher noch ein adäquates Zubehör gewesen, aber der wäre am nächsten Morgen auf St.Pauli eh nur vollgekotzt gewesen.
Der Kunststoff im Innenraum hingegen ist so kratzempfindlich, dass allein die Androhung von Berührung schon weiße Striemen in die Tupperware schmirgelt. Absolut ätzend. Aber bei weitem nicht so elendig , wie die gelackten Gelköppe vom Smart-Service. Mann, was hab ich mit den Evolutionsbremsen diskutiert. Stellt euch vor, Larry Flint würde mit Alice Schwarzer diskutieren. Multipliziert dieses Szenario mit Unendlich und ihr seid nicht mal annähernd dran. Es gibt aber einen abkürzenden Ausdruck, der diese Szene in einem Wort zusammenfasst: Vollpfosten!! Naja....zwei Worte: Vollpfosten Deluxe!
Dafür war der Hotzenblitz 2.0 wenigstens optisch....naja......sagen wir mal.......weniger beleidigend.
Der aktuelle Smart sieht aus, als ob ein allergischer Verne Troyer von einem Schwarm Bienen malträtiert worden wäre.
Da wirft ein Designer einen Klumpen Lehm an der Kamera vorbei, und das Ergebnis wird im Daimler-Vorstand nach zwölf Bembel des Grauens abgenickt. Himmel....was ist da los in Stuggi? LED Augenringe wie einst Horst Tappert, ein dicklippiges Angesicht wie einst jenes von Dolly Buster und alles auf die Körperlänge eines Rehpinscher reduziert. Musste man sich vorher schon von sämtliche automobilen Ansprüchen trennen, wenn man einen Smart sein Eigen nannte (ja....ich hatte so eine Phase, von der ich therapiert wurde!), so muss man heute eigentlich die komplette Kontrolle über sein Geschmacksleben verloren haben, um seine Signatur unter einen Erwerbskontrakt für diese optische Kriegserklärung zu setzen.
Zum Teufel.......wer sowas in Produktion schickt, der bestellt zur Currywurst auch einen Latte Macchiato und prahlt mit dieser Kombo auch noch vor der letzten offenen Zeche im Pott.