Das Stichwort heißt "
Schmerzgrenze".
Das Ergebnis ist eine möglicht lang anhaltende Blockade neuer Umwelttechnologien durch die wirtschaftliche und politische Lobby.
- Die Automobilbauer wollen eine bestimmte Anzahl an Autos bauen und damit einen bestimmten Ertrag erwirtschaften.
- Die Ölindustrie will mit ihrem Sprit ebenfalls einen bestimmten Ertrag erwirtschaften.
- Die Regierung will eine gewisse Höhe an Steuereinnahmen sicherstellen.
Der Autofahrer, durch den Anspruch der Arbeitgeber zur Flexibilität gezwungen, möchte aber möglichst wenig bezahlen.
Fakt ist - der Begriff
Endverbraucher sagt es - daß er am Ende der ökonomischen Kette steht.
Da sich Endverbraucher untereinander selten einig sind, wird der Endverbraucher nie zum Frontverbraucher, welch Glück für Industrie und Staat. Also bezahlt er - bis die Schmerzgrenze erreicht wird.
Ein Elektroauto zum Preis von 35.000 € von der Größe einer E-Klasse, 220 km/h schnell, ausgelegt für 1000 km Strecke, einem Verbrauch von 1 Kilowattstunde auf 100 km und einem 5 minütigen Wiederbeladevorgang, würde von den drei Lobbyisten sofort zwei auf den Plan rufen. Der Staat verliert einen Großteil seiner Einnahmen, die Ölkonzerne ihre Einnahmen (Und die Scheichs ihr geplantes Investitonsvolumen für ein hoch-technisiertes Arabien).
Der Staat könnte natürlich die Stromsteuern hochsetzen, würde damit aber nur sich selbst helfen und nicht der betroffenen Industrie, die sofort mit Entlassungen im 5-stelligen Bereich drohen würde. Da würden also wieder erhöhte Steuerausgaben bei den Arbeitsämtern anfallen.
Um also die Lobby nicht zu verärgern, gibt es stattdessen Konzepte:
Die Ölindustire nimmt den Normalsprit wird aus der Produktion, der höhere Superpreis wird allein relevant und der leichte Verbrauchsrückgang wird finanziell aufgefangen. Der Staat hebt die Steuer wird auf die eine oder andere Weise an oder senkt die Steuerrückerstattungen, um die Einnahmen nicht zu gefährden. Oder es werden völlig unnötig Millionen grüner Plaketten verteilt, die wiederum Millionen an Einnahmen bringen. Außerdem werden viele Schilder aufgestellt, damit es so aussieht, als hätte wirklich einer was für die Umwelt getan.
Der Ping-Pong Ball ist der Verbraucher, der langsam durch Privatfernsehen und Dschungelkamps zum Verblöden verurteilt und mit mehreren gezielten Häppchen an Informationen langsam an die als nächstes kommenden Konzepte gewöhnt wird.
So könnte der
Dialog zwischen Staat und verdummten Verbraucher aussehen mit dem Ziel, erstmal die Schmerzgrenze zu erreichen, damit auch alle Lobbyisten gut gesättigt werden:
"Du kleiner böser Verbraucher, mach doch die Umwelt nicht so dreckig. Zahl Papa Staat ein bißchen mehr Geld und Du darfst wieder ein gutes Gewissen haben."
"Aber gibt es denn keine bahnbrechende, saubere und günstige Technologie, die ich nutzen kann? Ich muß doch auch flexibel sein und hinter meinem Arbeitgeber herlaufen, sonst baut er künftig alle seine Handys in China und ich bin arbeitslos?"
"Gibt es, wird aber in Deutschland nur wenig gefördert, damit es noch eine Weile dauert. Es muß erst alles so richtig teuer werden, damit sich der Schritt zu so einer neuen Technologie auch lohnt."
"Und was mache ich nun?"
"Mehr Geld an mich zahlen. Oder viele Stunden mehr unterwegs sein und dafür trotzdem viel Geld, diesmal aber an Onkel Mehdorn zahlen."
"Aber dann sehe ich meine Kinder ja gar nicht mehr?"
"Das soll ja auch so sein, Deine Kinder können dann ja viel mehr Privatfernsehen gucken als Du und stellen dann, wenn sie groß sind, auch keine Fragen mehr wie Du."
Gruß,
Thomas