So der Ordnung halber und in der Rückschau kann ich nun berichten, dass wir es mit unserer „Coronaparty“ sogar in die Münchner Bild- u. Abendzeitung geschafft haben. Letztlich waren wir nicht 120, sondern circa 70, und davon haben sich elf Personen nachweislich bei einer abendlichen Veranstaltung, die nichts mehr mit der Betrieblichen zu tun hatte, infiziert. Alle, wirklich alle waren geimpft, und das war vorher auch alles gecheckt worden. Zudem hatten alle, die nicht durchgeimpft waren, einen frischen, vorliegenden PCR Test. Der Verlauf war bei 2-3 Pers. leicht, bei 3 etwas merkbarer, beim Rest mittel schwer und unangenehm. Einige haben den Geruchssinn verloren, einige den Geschmackssinn. Noch nicht bei allen ist dieser wieder zurückgekehrt. Ich hatte wirklich allerersten Kontakt (sowas von idiotisch und naiv von mir), zudem am Abend ohne Maske. Daraus habe ich gelernt! Zudem gehört tatsächlich die Person, die mit uns im Auto für mindestens eineinhalb Stunden gefahren ist, zu den Personen mit mittelschweren Problemen. Ihr Ansteckungswert liegt bei ziemlich genau 30. Ich selber bin nach wie vor negativ (2xPCR). Es hat mich also trotz größter, länger dauernder Nähe (indoor u. outdoor) nicht erwischt, aber ich verspürte über mehrere Tage hinweg eine ziemlich große Müdigkeit. (?)
Der jetzt gemessene Immunwert liegt bei über 250, meine zweite Biontech-Impfung liegt circa zwei Monate zurück. Ich bin sehr froh, dass wir so viele vernünftige Leute im Kollegenkreis haben, und ich bin auch froh, dass ich das Impfen für mich nie infrage gestellt habe. Das liegt aber auch an meiner Krebs-Vorgeschichte.
Allerdings muss ich sagen, dass die Nebenwirkungen vom Impfen bei mir schon auch deftig waren und noch immer anhalten. Zudem sind sie identisch zu einem zweiwöchigen Vorfall im letzten Sommer. Ich glaube daher rückblickend, dass ich im vergangenen Jahr im Sommer möglicherweise Corona positiv war, ohne es zu realisieren/ realisieren zu wollen. Vielleicht macht mich ja die Genesung im letzten Jahr und die Impfung in diesem Jahr tatsächlich etwas resistenter?
Sorge bereitet mir tatsächlich, wie es denn nun eigentlich langfristig weitergehen soll, wenn, wie in der US–Studie dieser Tage, von einem Corona Hotspot auf Cape Cod gemeldet wird, dass Geimpfte das Virus in gleicher Weise weitergetragen haben, wie Ungeimpfte. Korrigiert mich bitte, wenn ich das falsch verstanden habe. Das würde letztlich doch bedeuten, dass der einzige Vorteil des Impfens darin besteht, dass man selber nicht mehr so schwer erkranken kann. Aber wie, zum Teufel, wollen wir denn dann dieses verfluchte Virus langfristig wirklich eindämmen?