Jetzt werden wir alle sterben!

Wie groß wird die Möglichkeit sein, einen einzelnen kleinen Betrieb aufmerksamkeitswirksam im TV zu platzieren? Falls möglich, klar. Versuch macht kluch.

Lokale Presse könnte vielleicht mehr bewirken, da halt eben lokal und in Betriebsnähe.
 
Sehe ich anders. Es geht doch nicht um den Laden X im Dorf Y. Es geht darum,
dass viele tausend kleine Unternehmer quasi in eine Falle getappt sind.
Noch unter Merkel hat man sich als Helfer in der Not präsentiert, wohl auch
schon mit dem Blick auf die kommende Wahl. Die neue Regierung arbeitet
auch mit der Masche "Wir lassen Euch nicht im Stich", aber jetzt geht es um
die explodierenden Energiepreise.

Ob man sich nicht an Zusagen der Vorgängerregierung gebunden fühlt oder nun
mit Haarspaltereien die Berechtigung der Zuwendung in Frage stellt, ist egal.
Dann kann man ja grundsätzlich garnichts glauben. Kaum ist ein neuer
Entscheidungsträger da, gilt alles nicht mehr, was vorher war? Sind wir eine
Bananenrepublik?

Was Politiker versprechen und nicht wirklich halten, sieht man doch auch an
den Naturkatastrophen. Kaum gibt es ein Hochwasser o.ä., tanzen die Herrschaften
an und klopfen Sprüche (werbewirksam), versprechen schnelle und unbürokratische
Hilfe. Man muss nur ins Ahrtal schauen, wo noch viele warten, weil die "schnelle Hilfe"
von einer typisch deutschen, schwerfälligen und umständlichen Bürokratie ausgebremst
wird. Es würde den Leuten schon helfen, wenn die unnötigen Verwaltungskosten
als Soforthilfe ausgeschüttet würden.

Zu oben:
Der lokale Betrieb dient nur als Beispiel. Die Misere ist aber bundesweit verbreitet und
betrifft viele 1000 Betroffene.

Ich möchte nicht wissen, was allein an Steuergeldern verschwendet wird, um in
jedem Einzelfall herumzustochern und eine Rückforderung zu erwirken. Am Ende
kostet das genauso viel, wie die gezahlten Hilfen.
 
Sehe ich anders. Es geht doch nicht um den Laden X im Dorf Y. Es geht darum,
dass viele tausend kleine Unternehmer quasi in eine Falle getappt sind.
Ja und was soll das bringen? Wenn es doch bisher auch nichts geändert hat? Das ist doch alles nicht neu, auch im TV nicht. Ein 8 Monate altes Beispiel: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/rueckforderungen-corona-hilfen-101.html
Hast du dich dafür interessiert? Hat sich irgendwer außer den betroffenen dafür interessiert? Wo soll man das Senden? Im Unterhaltungsprogramm um die Werbeeinnahmen zu sichern?

Man kann nur hoffen, dass die betroffenen Betrieb und Privat so weit wie möglich getrennt hatten. Und jetzt schlechtem Geld nicht noch gutes hinterher werfen.
 
Man muss es doch immer wieder anprangern, wie man mit den Leuten umgeht.
Vielleicht finden sich ja Anwälte für eine Sammelklage bis in die höchste Instanz.
Klar, dass der Einzelne keine Chance hat und gerade jetzt kein Geld zur Gegenwehr.
Aber vielleicht sensibilisiert es auch die Leute. Man sollte einfach solche "Geschenke"
mit Vorsicht genießen, die einem wieder abgenommen werden und sogar noch
zusätzliche Kosten verursachen.
 
Man muss es doch immer wieder anprangern, wie man mit den Leuten umgeht.
Vielleicht finden sich ja Anwälte für eine Sammelklage bis in die höchste Instanz.
Klar, dass der Einzelne keine Chance hat und gerade jetzt kein Geld zur Gegenwehr.
Aber vielleicht sensibilisiert es auch die Leute. Man sollte einfach solche "Geschenke"
mit Vorsicht genießen, die einem wieder abgenommen werden und sogar noch
zusätzliche Kosten verursachen.


*klugscheiß* in Deutschland gibt es faktisch keine Möglichkeit zur Sammelklage
 
In diesen Fällen ist vielleicht das Problem, dass jeder Fall einzeln betrachtet werden muss.... ich weiss es nicht.

Auf jeden Fall wünsche ich allen Betroffenen eine zufriedenstellende Lösung.

Ich kann den Ärger verstehen, auch wenn ich selbst nicht davon betroffen bin.

Am Interessantesten finde ich ich die Beiträge von jenen, die wirklich betroffen sind. D.h. die sich z.B. nur noch Rotz 95 leisten können...
 
Haben wir keinen Journalisten im Forum, der das mal entsprechend lancieren könnte :confused:
 
Haben wir keinen Journalisten im Forum, der das mal entsprechend lancieren könnte :confused:

Warum? Ein bisschen Eigeninitiative sollten die Betroffenen schon anstreben, da es ja um deren Existenz geht.
Mein Wissensstand für die Corona-Soforthilfen war, dass das Geld nur für Unterhalt der Geschäftsgebäude und Gehaltszahlungen für Angestellte genutzt werden durfte. Für nichts anderes, den betroffenen Selbstständigen wurde nahegelegt, Hartz IV zu beantragen, um den eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten.
Und das überschneidet sich dann, wenn man die Angestellten dann in Kurzarbeit geschickt hat, weil man nicht mehr arbeiten durfte. Dann trägt die Gehaltszahlung die ARGE.
Das ist alles ein wirklich kompliziertes Konstrukt und ich glaube nicht, dass man ohne Eigeninitiativen und Anwälte aus dieser Nummer mit den Rückzahlungen wieder herauskommt.
Und mit diesen Soforthilfen sollte man wirklich ganz penibel Buch geführt haben, was man wofür genau ausgegeben hat. Ich befürchte, wenn man das nicht selbst machen kann, braucht man auch noch zusätzlich einen Steuerberater oder ein erfahrenes Lohnbüro.
 
Soforthilfen sind keine Almosen - sie sollten über die Zeit helfen, auch seine Angestellten halten zu können - nicht sich, bzw den Betrieb persönlich zu bereichern. Wer hat die denn finanziert - richtig die Steuerzahler, also wir. Wenn ein Betrieb nun wieder in der Lage ist, die Übergangshilfe zurückzuzahlen, wo liegt dann das Problem ...... das wäre nur aufrichtig von den damals Hilfebedürftigen, denen geholfen wurde (damit auch zukünftig Hilfsprogramme auf den Weg gebracht werden können). Aber unsere Gesellschaft hat ja nunmehr den Anspruch, alles in den Hintern geschoben zu bekommen.... ich finde es richtig, dass die Auslagen zurückgezahlt werden müssen, wenn es die neue finanzielle Situation ermöglicht - das waren Steuergelder....bzw. Schulden, die von Steuerzahlern beglichen werden müssen.....nun lasset den Shitstorm beginnen....

P.S.: Ich habe während meines Sudiums am Ende des Monats jede übrige DM auf ein Konto eingezahlt und nebenbei gearbeitet - nach Auslaufen der Rückzahlungspflicht, den gesamten Betrag zurücküberwiesen - ja, dadurch habe ich 50% erlassen bekommen - man muss halt auch mal seinen Arsch hochkriegen und nicht nur jammern....ich hätte es auch verleben können, um dann zu jammern anzufangen.... das ist nicht mein Stil, auch heute noch nicht....das habe ich von früh auf in einer 9-köpfigen Familie gelernt......
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Wissensstand für die Corona-Soforthilfen war, dass das Geld nur für Unterhalt der Geschäftsgebäude und Gehaltszahlungen für Angestellte genutzt werden durfte. Für nichts anderes, den betroffenen Selbstständigen wurde nahegelegt, Hartz IV zu beantragen, um den eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten.
Da dürfte das Hauptproblem gelegen haben. Die Regelungen haben sich ja mehrfach geändert, so dass selbst die Fachleute (Steuerberater, etc.) nicht mehr mit gekommen sind. Geschweige denn schon gestellte Anträge. Wäre vorher allen klar gewesen was kommt und wie geprüft wird, dann wäre wohl einiges an Ärger erspart geblieben.
 
Da dürfte das Hauptproblem gelegen haben. Die Regelungen haben sich ja mehrfach geändert, so dass selbst die Fachleute (Steuerberater, etc.) nicht mehr mit gekommen sind. Geschweige denn schon gestellte Anträge. Wäre vorher allen klar gewesen was kommt und wie geprüft wird, dann wäre wohl einiges an Ärger erspart geblieben.

:top:
 
Es war alles klar - dass das kein Geschenk ist, war allen klar, nur den "Parasiten" nicht.... es gibt im Leben nix geschenkt..... auch die Hilfspakete zahlen wir zurück - zumindest der der kann....wie weltfremd seid ihr eigentlich?

Ich vergaß, das Geld kommt ja aus der Steckdose.....

Ich brauche weder im TV, noch in der Presse solche Geschichten, wie von einem Starkoch, der als Millionär leider seine 12 Restaurantes nicht mehr betreiben kann..... hoffentlich hat er genügend Kochlöffel gespürt....


Unser Lebensstandard wird sich in den nächsten 10 Jahren um 30 bis 50 Prozent reduzieren - länger arbeiten und weniger netto (bzw höhere Ausgaben für Energie, Lebensmittel und Wasser) - da geht kein Weg dran vorbei- die fetten Jahre haben ausgedient....
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich brauche weder im TV, noch in der Presse solche Geschichten, wie von einem Starkoch, der als Millionär leider seine 12 Restaurantes nicht mehr betreiben kann..... hoffentlich hat er genügend Kochlöffel gespürt....
Ich weiß zwar nicht worauf du anspielst. Von sowas bekomme ich hier recht wenig mit. Aber hat er die 12 Läden alleine betrieben? Wohl eher weniger. Und ohne Chef keine Angestellten.

Ich vergaß, das Geld kommt ja aus der Steckdose.....
Ja fast, meist nennt sich der Geldgeber auch Arbeitgeber. Und ob der Siemens heißt oder ein kleiner Friseursalon ist, der 2 Angestellte hat, ist da recht egal.
 
[...] "Parasiten" [...]
Es ist schon erstaunlich, daß nach einem Jahr schon wieder vergessen ist, was hier zu Lockdownzeiten los war. Das Dienstleistungsgewerbe lag am Boden. Friseure, Boutiquen, Reisebüros uvm. durften gar nicht und der Einzelhandel nur für den täglichen Bedarf aufgesucht werden. Hotellerie- und Gastronomiebetriebe durften nur außer Haus verkaufen, Beherbergung oder Bewirtung vor Ort war verboten. In meiner Gemeinde (10000 Einwohner) sind zwei Gasthöfe, ein Reisebüro, eine Konditorei/Café und ein Metzger für immer geschlossen.

In meinem Fall konnte ich auch wochenlang nachmittags zumachen, weil keiner mehr kam. Trotzdem mußte ich die laufenden Kosten in vollem Umfang weiterbezahlen. Ich habe auch meine Angestellten nicht in Kurzarbeit geschickt, sondern die Gehälter voll weiterbezahlt bei massiv reduzierter Stundenzahl. Unter diesen Voraussetzungen war es für mich und die meisten anderen Selbständigen/kleinen u. mittleren Betriebe naheliegend, die Soforthilfe zu beantragen. Nicht alle haben genug Rücklagen, den Betrieb aus eigener Tasche weiterlaufen zu lassen. Daß sich im Nachgang trotz Umsatzrückgang nahezu niemand dafür qualifiziert, mag jeder selbst beurteilen.
 
Dein Handeln ehrt Dich, somit musst Du Dich ja auch nicht angesprochen fühlen - das Sterben der Gastronomiebetriebe und des Einzelhandels ist jedoch nur bedingt durch die Corona-Lockdowns bedingt (ja, es ist beschleunigt worden). Vielmehr leiden diese Gewerbe unter fehlendem Personal, sowie der online Branche.
Meine Aussage oben war, dass die Betriebe, die es können, Hilfen auch wieder zurückzahlen sollten - diejenigen, die dazu derzeit nicht in der Lage sind, natürlich nicht - jedoch sollten die Betriebe sich hier auch ehrlich machen.....
 
Es wird immer auch Parasiten geben. Aber die Einschränkungen und teilweisen Komplettschließungen
der Betriebe waren staatlich verordnet, also außerhalb der unternehmerischen Verantwortung.
Der Personalmangel war schon immer ein Problem, was aber weniger der Unternehmer zu verantworten
hat. Es liegt einfach daran, dass gerade im Gastronomiebereich viele Leute nicht zu den Zeiten arbeiten
wollen, in denen eigentlich das Geschäft laufen würde. Es liegt wohl in der Natur der Sache, dass man
im Gastronomieservice nicht von 8 - 16 Uhr arbeiten kann, sondern eben versetzt zu den Arbeitszeiten
der anderen Bürger mit Bürojob, Handwerk usw. Wenn ich von der Arbeit heimkam und mit meiner
Frau ins Restaurant wollte, kam man gerade so an, dass die Küche "in 5 Minuten schließt". Deshalb
hatten die italienischen, türkischen usw. Restaurants das Geschäft gemacht, da dort die ganze Familie
mit hilft und nicht so früh Schluss machen will.

Durch die Pandemie wurden viele Leute arbeitslos und mussten sich irgendetwas anderes suchen.
Z. B. etwas, wo man im HomeOffice weiterarbeiten konnte.

Auch im Bereich KH, KiGa, Altersheime usw., wo zum täglichen Stress nun weitere Restriktionen
hinzukamen, gab es eine Personalflucht. Hier kam noch hinzu, dass man nicht einfach schließen
kann, aber durch Personalflucht und positiv Getestete die restlichen Mitarbeiter hoffnungslos
überfordert wurden und immer noch werden. Von wegen 35-Stunden-Woche!

Im KiGa gab es 10 Betreuerinnen. Als schließlich 8 ausfielen, konnten die übrigen 2 das nicht
mehr schaffen. Also wurde der KiGa geschlossen. Für die Eltern entstanden nun ganz andere
Probleme. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich dann Elternteile selbst krankschreiben lassen
mussten. Das sind Kettenreaktionen.

Dass nach Aufhebung der Einschränkungen nun überall noch mehr Personal fehlt, kann man den
Unternehmern doch nicht ankreiden.

Ich muss ja für unsere Events ständig mit Hotels verhandeln. Da erfahre ich, dass trotz großer
Nachfrage z.B. das Restaurant geschlossen bleibt, nur noch Frühstück, und dass sogar nicht
alle vorhandenen Zimmer vergeben werden, weil es an Personal fehlt, um die Zimmer wieder
herzurichten. Wenn der Hotelchef selbst da mithelfen muss, obwohl er eigentlich ohnehin einen
Fulltimejob hat, zeigt das doch, was durch die Restriktionen für Schäden entstanden sind. Dass
diese notwendig waren, steht außer Frage. Aber es ist richtig, dass diese Unternehmen einen
Ausgleich erhalten. Wenn sie den Laden dicht machen, gibt das Arbeitslose, die ja auch Geld kosten,
aber auch weniger konsumieren, wodurch im Endeffekt dem Staat Steuereinnahmen in Höhen
entgehen, die viel dramatischer sind als diese Hilfen es waren.

es ist typisch für diesen Bürokratenapparat, dass die nun meinen, das Geld wieder einsammeln
zu müssen. Dass der Schaden für alle, selbst den Fiskus, dadurch viel größer wird, geht offenbar
nicht in deren Birne hinein.
 
Das Problem scheint mir zu sein, dass diverse Ausgleichstöpfe zusammen betrachtet werden. Was jetzt zurückgefordert wird, war von Anfang an nur für wenige bestimmte Belastungen gedacht und wurde nur selten entsprechend verwendet. Die Rückzahlungsverpflichtung ist völlig in Ordnung. Die Art der Rückforderung finde ich allerdings auch wenig angemessen, das sollte anders gestaltet werden. Ich denke an die Möglichkeit zur Abzahlung mit geringen Zinsen, die im Bereich der Inflation liegen sollten und Rabatten bei vorzeitiger Rückzahlung. Eben so, dass kein Gewerbebetrieb so belastet wird, dass das die Existenz des Unternehmens bedroht.

Die Rückzahlverpflichtung sollte grundsätzlich bestehen bleiben. Die Gelder, um die es hier geht, waren nur für ganz bestimmte Kosten gedacht und wurden - was oft genug in den Medien thematisiert wurde! - sehr oft vorsätzlich anderweitig eingesetzt. Wie oft haben wir denn damals die Berichte im Fernsehen sehen oder in den Zeitungen lesen können, dass sich gerade kleinere Unternehmer mit dem Geld den eigenen Lebensunterhalt finanziert haben statt die Gelder wie vorgesehen einzusetzen? Das war doch gefühlt täglich!

Andere Hilfsmaßnahmen mussten und müssen nicht zurückbezahlt werden. Weil sie von Anfang an andere Bedingungen hatten. Aber wie gesagt, da werden diverse Maßnahmen fröhlich in einen Topf geworfen, um mal wieder lustiges Politikerbashen zu spielen. Dabei wurde hierzulande angesichts der schwierigen Lage die Krise bisher relativ gut gemeistert. Klar, einiges ging schief, aber weit mehr erwies sich als gut. Zum Beispiel, dass mit den vielen Hilfen mehr Unternehmen überleben konnten, als zu befürchten war. Oder anders ausgedrückt: Es wurden nicht alle gerettet, aber die meisten.


Gruß Michael
 
Vielleicht hätte man es von Anfang an "Kredit" nennen sollen und nicht "Corona Soforthilfen".
Das weckte bei mir als einfachem Pöbel einfach eine andere Assoziation :redface:
 
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