Es wird immer auch Parasiten geben. Aber die Einschränkungen und teilweisen Komplettschließungen
der Betriebe waren staatlich verordnet, also außerhalb der unternehmerischen Verantwortung.
Der Personalmangel war schon immer ein Problem, was aber weniger der Unternehmer zu verantworten
hat. Es liegt einfach daran, dass gerade im Gastronomiebereich viele Leute nicht zu den Zeiten arbeiten
wollen, in denen eigentlich das Geschäft laufen würde. Es liegt wohl in der Natur der Sache, dass man
im Gastronomieservice nicht von 8 - 16 Uhr arbeiten kann, sondern eben versetzt zu den Arbeitszeiten
der anderen Bürger mit Bürojob, Handwerk usw. Wenn ich von der Arbeit heimkam und mit meiner
Frau ins Restaurant wollte, kam man gerade so an, dass die Küche "in 5 Minuten schließt". Deshalb
hatten die italienischen, türkischen usw. Restaurants das Geschäft gemacht, da dort die ganze Familie
mit hilft und nicht so früh Schluss machen will.
Durch die Pandemie wurden viele Leute arbeitslos und mussten sich irgendetwas anderes suchen.
Z. B. etwas, wo man im HomeOffice weiterarbeiten konnte.
Auch im Bereich KH, KiGa, Altersheime usw., wo zum täglichen Stress nun weitere Restriktionen
hinzukamen, gab es eine Personalflucht. Hier kam noch hinzu, dass man nicht einfach schließen
kann, aber durch Personalflucht und positiv Getestete die restlichen Mitarbeiter hoffnungslos
überfordert wurden und immer noch werden. Von wegen 35-Stunden-Woche!
Im KiGa gab es 10 Betreuerinnen. Als schließlich 8 ausfielen, konnten die übrigen 2 das nicht
mehr schaffen. Also wurde der KiGa geschlossen. Für die Eltern entstanden nun ganz andere
Probleme. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich dann Elternteile selbst krankschreiben lassen
mussten. Das sind Kettenreaktionen.
Dass nach Aufhebung der Einschränkungen nun überall noch mehr Personal fehlt, kann man den
Unternehmern doch nicht ankreiden.
Ich muss ja für unsere Events ständig mit Hotels verhandeln. Da erfahre ich, dass trotz großer
Nachfrage z.B. das Restaurant geschlossen bleibt, nur noch Frühstück, und dass sogar nicht
alle vorhandenen Zimmer vergeben werden, weil es an Personal fehlt, um die Zimmer wieder
herzurichten. Wenn der Hotelchef selbst da mithelfen muss, obwohl er eigentlich ohnehin einen
Fulltimejob hat, zeigt das doch, was durch die Restriktionen für Schäden entstanden sind. Dass
diese notwendig waren, steht außer Frage. Aber es ist richtig, dass diese Unternehmen einen
Ausgleich erhalten. Wenn sie den Laden dicht machen, gibt das Arbeitslose, die ja auch Geld kosten,
aber auch weniger konsumieren, wodurch im Endeffekt dem Staat Steuereinnahmen in Höhen
entgehen, die viel dramatischer sind als diese Hilfen es waren.
es ist typisch für diesen Bürokratenapparat, dass die nun meinen, das Geld wieder einsammeln
zu müssen. Dass der Schaden für alle, selbst den Fiskus, dadurch viel größer wird, geht offenbar
nicht in deren Birne hinein.