Mal wieder was von der Front in Stuttgart

Das ist doch Blödsinn.
Ebenso könnte man sagen, dass die - wovon auch immer - nicht beeinträchtigte 'Mehrheit' jedem Unsinn zustimmt, da es sie ja nicht trifft. Eben gnenau nach dem Motto 'Entwertest Du anderer Leute Hauser, sage ich JA. Denn die Alternativen könnten mich selbst treffen ...'

Schaue Dir mal lieber an, wie Entscheidungen zustande kommen. Hier in B wurde drei Standorte über ihre Tauglichkeit für einen künfitigen Flughafen geprüft. Schönefeld war, weit, weit abgeschlagen auf dem letzten und SPerenberg auf dem ersten Platz. Es gab aber seitens der Entscheidungsträger 'gewichtige' Gründe, am deutlich ungeeignetsten aller überprüften Standorte zu bauen, obwohl sich für genau jenen keine privatwirtschaftliche Finanzierung fand.
 
Ihr habt ganz recht!

Bei jeder Strasse, bei jeder Baumaßnahme, bei jeder Baugenhemigung sollen nur noch direkte Anlieger und nicht mehr die gesamten Einwohner befragt werden.

Sankt-Florian offene Volksbefragungen:
Verschon mein Haus! Zünd andere an!

Gekoppelt mit Lärmfaktor: Wer am Lautesten ist, hat immer recht! :biggrin:

Mal wieder gut den Sinn verdreht!

Wenn ein Schinkenräucherer aus dem 200km entfernten Hochschwarzwald über einen Bahnhof in Stuttgart abstimmen soll, den er vielleicht alle 4 Jahre mal sieht wenn er in Stuttgart einen Parkplatz sucht, dann stellt sich m.E. schon die Frage, warum ein Handelsvertreter aus dem 100km entfernten Ludwigshafen das nicht darf, der jede Woche zweimal diesen Bahnhof nutzt?
Der Finanzierungsanteil des Landes ist doch der kleinste Brocken, am Ende zahlt jeder deutsche Steuerzahler (dem gehört ja die Bahn) die Zeche, hat da aber nichts zu melden?

Dennoch geht es darum überhaupt nicht, daran stört sich kaum jemand!
Es geht um das Quorum und das bedeutet nunmal: Wenn der Schinkenräucherer aus dem 200km entfernten Hochschwarzwald nicht zur Abstimmung geht weil ihm der Bahnhof in Stuttgart herzlich egal ist, dann wird er über das Quorum als "für den Bahnhof" gezählt und genau das hat eben nichts mehr mit Demokratie zu tun und auch nichts damit, dass die gesamten Einwohner nicht gefragt werden sollten!

Nochmals:
Damit man mit 50% plus 1 Stimme den Bahnhof zu Fall bringen könnte, müssen beim aktuellen Quorum 66% aller Baden-Würrtemberger zur Abstimmung gehen und nachdem 66% Wahlbeteiligung ziemlich genau dem absoluten Rekord bei einer Landtagswahl entspricht, die die Leute aus dem Hochschwarzwald, dem Allgäu, der Rheinebene, der Ostalb und bis hinauf nach Tauberbischofsheim mit Sicherheit mehr interessiert, ist das Ganze eben eine Farce!

Wenn das Demokratie wäre, hätten in BW sämtliche Landtagswahlen bis auf die letzte ungültig sein müssen oder anders ausgedrückt:
Diejenigen "Parlamente" die diesen Bahnhof beschlossen haben, hatten weit weniger an Stimmen die sie dazu ermächtigt haben, als nun von Nöten sein soll das Ding zu stoppen?

Es geht also nicht um eine landesweite Abstimmung, sondern darum, dass bei einer landesweiten Abstimmung eine wesentlich höhere Wahlbeteiligung als bei einer durchschnittlichen Landtagswahl gefordert wird!

Das ist in etwa dasselbe, als wenn bei der nächsten Bundestagswahl jeder Nichtwähler einfach als Stimme für die CDU gezählt würde, denn wenn der Penner im Stadtpark, der 97jährige Pflegefall und der 18jährige Drogensüchtige das Merkel nichtmehr haben wollte, hätten sie ja wählen gehen können. Fändest Du das richtig?

Und bevor die Ganze Diskussion zum Vierten Mal von vorne beginnt: Ja, ein Quorum ist richtig, wichtig und sinnvoll, aber nicht in einer Höhe, wo selbst mit der Wahlbeteiligung einer Europawahl dann eine 85%-Mehrheit von Nöten wäre, um als Mehrheit anerkannt zu werden!
 
Ein Pfälzer zahlt nicht mit seinen Steuern für S21. Und wenn jemand mit seinen gezahlten Steuern seinen bescheidenen Beitrag zum Etat dieses Landes ( nicht der Bund ist gemeint) leistet, dann wird er wohl auch abstimmen dürfen. Erst nach mehr direkter Demokratie schreien, jetzt kommt sie, und jetzt isses nich mer demokratisch. Was denn nun??

Die ganze Diskussion ist doch immer mehr und mehr belustigend. jetzt, da der Koalitionspartner der Grünen mit den Schwarzen ein Bündniss eingeht ( KLICK!), der gute Kretschmann jetzt in der etablierten Ländlespolitik etwas alleine auf weiter Flur steht, bleibt es weiter spannend. Hat irgendwas von GZSZ oder Sturm der Liebe....

Die selbsternannte Elite bei den Demos, die die armen und notleidenden Massen notorisch einzupeitschen versucht, erkennt irgendwie, daß der Widerstand viel mühsamer ist als gedacht. Die graumelierten Leutchen im Alt-68er Look sollen Volkes Wille reprasentieren?? Leute, das kann nicht euer Ernst sein........

Die ganze Diskussion ist mit soviel Emotionen geführt worden, daß das ganze wie ne Seifenoper erscheint. Wenn ich mir da so manche Transparente angeschaut habe, die Reaktionen der Gegner betrachtet habe, die Gegenargumente der Befürworter reingezogen habe, komme ich zwangsläufig zu dem Schluß, daß keiner von uns bei den Vulkaniern würde mitspielen dürfen. und da spreche von beiden Seiten.
Und wenn man an sachlichen Argumenten scheitert, wird das achso schlimme System herbei zitiert ( also quasi die dunkle Seite der Macht) und schon ist die Welt erklärt, und jeder weiss, wie und wo Harvey der Hase läuft.

Die Gegner kommen mit dem Slogan " Leben in Stuttgart" um die Kurve.......
Der alltägliche Stau auf der Weinsteige macht Stuttgart aber komischerweise nicht weniger lebenswert. Die Kessellage, über der sich die Abgas- Dunstglocke sammelt ist auch hinnehmbar. Aber ein neuer Bahnhof soll ganze Existenzen bedrohen?? K 21 ist bei weitem nicht soo durchgeplant wie S21, aber komischerweise hält jeder S21 Gegner dies für den Stein der Weisen.
Genauso wurde seinerzeit beim Flughafenausbau argumentiert. Komischerweise sieht man auf den Filder und im Aichtal am Wochenende soviele Kennzeichen aus Stuttgart. Und die Mieten auf den Filder sind auch nicht von Pappe. Obwohl das Leben wegen dem Flughäfele ja ach so unerträglich sein soll. Da sind damals die theoretisch erprobten und selbstgebackenen Moral-, Umweltschutz- und Gesellschaftnormen an der Realität zerschellt.

Das Quorum sind die Geister die man rief. Und jetzt wird halt die Suppe ausgelöffelt.
Wenn das Quorum für S 21 ist, was ist dann die nächste Stufe?? Wieder ne Stadtguerilla oder Bürgerkrieg??
Der Widerstand gegen S21 wird immer einen entscheidenden Makel haben: Die Ungnade der späten Geburt.

Und wenn man an sachlichen Argumenten scheitert, wird das achso schlimme System herbei zitiert ( also quasi die dunkle Seite der Macht) und schon ist die Welt erklärt, und jeder weiss, wie und wo Harvey der Hase läuft.
 
Ein Pfälzer zahlt nicht mit seinen Steuern für S21. Und wenn jemand mit seinen gezahlten Steuern seinen bescheidenen Beitrag...

...wird das achso schlimme System herbei zitiert ( also quasi die dunkle Seite der Macht) und schon ist die Welt erklärt, und jeder weiss, wie und wo Harvey der Hase läuft.

Nicht ganz unwirr, aber unterhaltsam.

Erklärt aber nicht die Tatsache, warum in diesem-unserem (TM) pseudodemokratischen Staatsgebilde auf einmal die ansonsten hirngewaschen-gleichgeschaltete Bevölkerung zu zehntausenden auf die Straße geht - und dies wegen so etwas unbedeutendem, wie diesem nutzlos-überteuerten Prestige-Bahnhof. Bin eigentlich nur noch gespannt, ob sich die Tendenz des Widerstandes gegen willkürlich herbeibeschlossene Irrsinnsprojekte auch dann fortsetzt, wenn dann auf einmal "ganz-überraschend" dieser endverkackte Euro über'n Jordan ist, die Konten dicht und die Supermärkte leer sind.

Vielleicht treffen sich ja dann auch die Protest-Rentner und Endzeit-68er zur Nachlese auf den Kartoffelfeldern. Dann wäre es wenigstens keine störende und die Bau-Zwangsmaßnahmen behindernde Stadt- sondern eine Landguerilla - und all die innovationsfreudigen Investoren könnten in Ruhe weitere Steuergelder in einen zusätzlichen Betonbunker versenken, dabei die eh schon vor Häßlichkeit strotzende Stuttgarter Innenstadt endlich mal wieder in Ruhe umpflügen und neu gestalten.
 
Ein Pfälzer zahlt nicht mit seinen Steuern für S21.
Ach, macht die Bahn plötzlich so hohe Gewinne dass der Staat keine Subventionen mehr für Schienenwege abdrücken muss oder hat sich ein edler Spender gefunden, der diese Subventionen übernimmt um Deutschland zu entlasten?
(doch selbst wenn es so wäre, würden sich die Bahngewinne wieder auf den Bundeshauhalt auswirken und nicht an das Land BW überwiesen werden)

Im Ausschmücken und Hindrehen frei erfundener und sachlich falscher Behauptungen, bist Du wirklich Weltmeister!

Die Bahn selbst rechnet S21 ja schon an der absoluten Wirtschaftlichkeitsgrenze (vermutlich wirst Du jetzt auch wieder sogar die Bahn bestreiten und eine höhere Wirtschaftlichkeit Blafaseln?), während die Bahn selbst einräumt, dass für Projekte mit exorbitant höherer Wirtschaftlichkeit (sprich dort, wo es sich wirklich rechnen würde) auf Jahre hinaus keine finanziellen Mittel vorhanden sind.
 
Ach, macht die Bahn plötzlich so hohe Gewinne dass der Staat keine Subventionen mehr für Schienenwege abdrücken muss oder hat sich ein edler Spender gefunden, der diese Subventionen übernimmt um Deutschland zu entlasten?
(doch selbst wenn es so wäre, würden sich die Bahngewinne wieder auf den Bundeshauhalt auswirken und nicht an das Land BW überwiesen werden)

Dann müssten wir also deutschlandweit über S21 abstimmen, weil ja jeder irgendwie dafür zahlt/betroffen ist? Dann wäre die Wahl aber wieder antidemokratisch, weil außer den Gegnern auch noch andere gefragt wurden? Bin doch nah dran, oder?
 
Erklärt aber nicht die Tatsache, warum in diesem-unserem (TM) pseudodemokratischen Staatsgebilde auf einmal die ansonsten hirngewaschen-gleichgeschaltete Bevölkerung zu zehntausenden auf die Straße geht - und dies wegen so etwas unbedeutendem, wie diesem nutzlos-überteuerten Prestige-Bahnhof.

Diese Art von politischer Bewegung klappte in Deutschland schon immer ganz gut........
Die Antwort auf deine Frage könnte schon in dieser liegen??
Warum sind diese denn nicht schon vieeeeel früher auf jene Straße gegangen?? Weil es ihnen Mitte der 90er keiner sagte?? Wären sie ohne Plakate auch dorthin, ohne die Medienunterstützung die das Aktionsbündnis erfuhr??
Wenn du das mit Gleichschaltung meinst, könntest du Recht haben.

Wieso waren nicht alle dort??
 
Dann müssten wir also deutschlandweit über S21 abstimmen, weil ja jeder irgendwie dafür zahlt/betroffen ist? Dann wäre die Wahl aber wieder antidemokratisch, weil außer den Gegnern auch noch andere gefragt wurden? Bin doch nah dran, oder?
Fast!

Im Prinzip wäre es schon richtig, entweder Deutschlandweit oder Region Stuttgart, denn entweder sollen alle die entscheiden, die letztendlich diesen Wahnhof mitblechen müssen oder aber nur die, die der Bahnhof auch außerhalb der Finanzierung betrifft, beides wäre demokratisch, je nachdem wie man es sehen will, aber willkürlich irgendetwas dazwischen ist es nicht.

Aber nochmal, das ist nicht der Punkt! Ich denke, auch mit einer landesweiten Abstimmung könnte jeder leben, nur eben dann nicht, wenn jeder den diese Abstimmung gar nicht interessiert, als Stimme FÜR den Bahnhof gezählt wird! Es geht um das irrwitzig hohe Quorum und um nichts anderes!
Wie gesagt, selbst bei einer landesweiten Wahlbeteiligung in Höhe einer durchschnittlichen Europawahl mit 80% der Stimmen gegen S21, wäre das Quorum nicht erfüllt und der Volksentscheid würde als "FÜR den Bahnhof" gewertet!

Stimmen beim Volksentscheid 51% für S21, sollen die das Ding von meiner Seite aus bauen, egal wie schlecht und wie teuer dieses Immobilien-Projekt auch wird, das ist nunmal Demokratie und das Quorum wäre dann ne Wurscht!
Was aber wenn z.B. 60% gegen den Bahnhof stimmen und das Ding dann wegen nichterfülltem Quorum trotzdem gebaut wird? Ist das demokratisch?
 
Warum sind diese denn nicht schon vieeeeel früher auf jene Straße gegangen??
Das hatten wir doch schon 100 Mal, lies es einfach nach wenn Du so dermaßen merkbefreit bist!

Wären sie ohne Plakate auch dorthin, ohne die Medienunterstützung die das Aktionsbündnis erfuhr??
Vermutlich nicht, aber wäre irgendjemand für einen 10 Milliarden Wahnhof gewesen, wenn der bestehende doch einer der pünktlichsten in Deutschland ist und noch lange nicht an seiner Kapazitätsgrenze, ohne dass Bahn, Stadt und Land zig Millionen in Werbekampagnen gepumpt hätten?
Und die größte Medienunterstützung, nach der die Demos dann auch von 20.000 auf über 100.000 Teilnehmer explodiert sind, waren die Bilder des 30.09. und die wurden gewiss nicht von den Gegnern inszeniert oder auch nur geplant!

Wieso waren nicht alle dort??
Sehr gute Frage! Zeugt von hohem Intellekt, wieviel Einwohner hatte noch gleich die DDR, waren es 15 oder 18 Millionen? Wieviele davon waren noch gleich auf den Montagsdemos? 500.000 oder gar über eine Million? Ganz schnell wieder aufbauen die Mauer, diese Zahlen beweisen doch dass mindestens 90% in der DDR unbedingt selbige behalten wollten!

Polemik ist ja ein gebräuchliches und legitimes Instrument, wenn man aber alle für ganz doof hält, dass man ihnen selbst mit den allerdämlichsten Phrasen kommen kann, hat man entweder nicht für 2 Cent nachgedacht oder glaubt wirklich selbst an solch einen Stuß!

Lästig wie 10 Pfund stinkender Fisch (wollte Josef diesen nicht endlich in Dosen...?) ist eine solche Dummenpropaganda allemal!
 
Jungs, ihr diskutiert euch ja wirklich die Köpfe heiß.

Wie ist eigentlich der Status Quo in Stuttgart? Wird der Bahnhof jetzt weitergebaut, oder liegt aktuell alles auf Eis?

Klärt mich doch mal auf, habe irgendwie den Überblick verloren ....
 
Wie ist eigentlich der Status Quo in Stuttgart? Wird der Bahnhof jetzt weitergebaut, oder liegt aktuell alles auf Eis?

Klärt mich doch mal auf, habe irgendwie den Überblick verloren ....

Vereinfacht gesagt: sie bauen mit halber Kraft, sprich die Rohrleitungen für die Grundwassermanipulation werden aktuell aufgestellt und am Gleisvorfeld weitergewerkelt.

Die Abrissbirne gegen den Südflügel zu schwingen oder Bäume zu fällen trauen sie sich dann doch nicht vor dem Volksentscheid, denn das würde vermutlich wieder 100.000 auf die Straße bringen. Dass selbiger von Rechts wegen durch das Quorum eine einzige Farce ist und deswegen niemals von den Gegnern gewonnen werden kann ist das eine, aber vorher noch Fakten zu schaffen, dass ein Baustopp keinen Sinn mehr machen würde, selbst wenn durch ein Wunder das Quorum erfüllt würde, das würde wohl fast jeden hier auf die Straße treiben.

Meine persönliche Meinung ist, dass das Ding so oder so gebaut wird. Wie gesagt ist das Quorum nicht zu erfüllen und die Bahn hat bis dahin soviel Aufträge vergeben, dass ohne dieses verbindliche Rechtsmittel die imaginären Ausstiegskosten nichtmehr verhandelbar sind. Durch das Euro-Debakel ist sogar fraglich, ob überhaupt noch eine Mehrheit gegen S21 zustande kommt, denn im Schwarzwald und auf der Alb haben sich die Leute noch nie mit dem technischen Murks des Bahnhofs beschäftigt (wozu auch, wenn sie ihn eh nie nutzen?) und ich schätze, dass "die Milliarden ausnahmsweise mal in Deutschland verpulvern" fast zu einer Art "Protestwahl" werden könnte.
Doch selbst wenn ein Wunder geschehen würde, das Quorum erreicht wird und die Mehrheit gegen S21 stimmt, betrifft das ja lediglich den Finanzierungsanteil des Landes und der beträgt nichtmal 10% der Gesamtkosten, das visioniert sich die Bahn dann gegen virtuel viel höhere Ausstiegskosten zurecht und baut munter weiter, frei nach dem Motto: "wenn erstmal 5 Milliarden drin versenkt sind, wird der Rest schon irgendwoher kommen".

Die größte Befürchtung ist eigentlich, dass wir in ein paar Jahren mitten in unserem schönen Stuttgart die größte Bauruine der Welt haben werden, plus einen völlig maroden, halb abgerissenen, provisorischen Alt-Bahnhof, weil die Baukosten nach Vorbild der Elbphilharmonie ins unendliche explodiert sind und niemand in Deutschland mehr diese Kohle für einen Bahnhof ohne Nutzen im größten Dorf der Welt aufbringen kann.

Eine kleine Skurilität noch am Rande: Die Privatbahnen in BW haben einen Verband gegründet und angemeldet, die Gleisstrecken des bisherigen Bahnhofs auch für Güterverkehr nutzen zu wollen. Die Rechtslage ist hier ganz klar und eindeutig: die Bahn darf diese Strecken dann nicht stillegen, zumal Güterzüge schon wegen der Steigung gar nicht durch den neuen Tiefbahnhof fahren könnten. Bedeutet: die ganzen Flächen für den neuen Stadtteil würden dann nicht frei werden und es fehlen dadurch mehrere Milliarden!
Dürfte sehr interessant werden, wie man sich hier dann wieder über geltende Gesetze hinwegsetzen wird, bislang jedenfalls ist die Argumentation der Bahn gegen diesen Punkt so dermaßen schwach (es wäre keine Stillegung sondern angeblich nur eine Verlegung), dass sie diese selbst nur unter einem "man müsste prüfen ob..." und "...das würde ja eh erst in 10 Jahren relevant und wer weiß, was bis dahin..." formuliert.
Außer ein paar fanatischen Parkschützern erwartet sicherlich keiner, dass dies das Projekt wirklich noch stoppen könnte oder die alten Gleisanlagen wirklich bestehen bleiben, aber mit welcher Argumentation man da wieder geltendes Recht brechen wird, ist schon spannend?
 
Letztendlich wird es bei diesem Projekt nur Verlierer geben.......................
 
Ich habe meine Meinung mittlerweile geändert. Geld ist ja scheinbar bis zum Abwinken vorhanden. Sonst würden wir keine Staaten wie Israel oder Griechenland (weiß gerade nicht, was schlimmer ist, den einen schenken wir U-Boote für Atomraketen, den anderen den Freibrief zum rumsandeln) unterstützen.

Daher stehe ich auf dem Standpunkt: Es ist mir mittlerweile völlig egal, für welche Luxusprobleme Steuermilliarden aus dem Fenster geworfen werden, solang der Blödsinn in unserem Staat stattfindet und nicht irgendwelche Bundesstraßen auf La Palma zu drei gottverlassenen Observatorien Eu-gefördert werden.

Also - raus mit dem Geld! Und wenn der Bahnhof hinterher viel zu klein ist, die Kinderwägen reihenweise in die Gleisbetten fallen und sich an den Rolltreppen Staus bis in die Züge bilden - dann bauen wir halt wieder um!!!!

Ist doch egal. In diesem Land....
 
@saabwilliger: Danke für die Zusammenfassung.

@jungerrömer: Vielleicht hast du gar nicht so unrecht.
 
Ich habe meine Meinung mittlerweile geändert. Geld ist ja scheinbar bis zum Abwinken vorhanden. Sonst würden wir keine Staaten wie Israel oder Griechenland (weiß gerade nicht, was schlimmer ist, den einen schenken wir U-Boote für Atomraketen, den anderen den Freibrief zum rumsandeln) unterstützen.

Daher stehe ich auf dem Standpunkt: Es ist mir mittlerweile völlig egal, für welche Luxusprobleme Steuermilliarden aus dem Fenster geworfen werden, solang der Blödsinn in unserem Staat stattfindet und nicht irgendwelche Bundesstraßen auf La Palma zu drei gottverlassenen Observatorien Eu-gefördert werden.

Also - raus mit dem Geld! Und wenn der Bahnhof hinterher viel zu klein ist, die Kinderwägen reihenweise in die Gleisbetten fallen und sich an den Rolltreppen Staus bis in die Züge bilden - dann bauen wir halt wieder um!!!!

Ist doch egal. In diesem Land....

Einen entscheidenden Punkt hast Du leider nicht berücksichtigt:
Das zu verplempende Geld ist NICHT da - zumindes NOCH nicht.

Es handelt sich hierbei vielmehr um die KÜNFTIGEN Steuereinnahmen, die voreilig und vorsätzlich in den Gulli gerauscht werden. - Nett formuliert, oder...?
Folge ist *mal-wieder* (TM) eine weitere Erhöhung der Verschuldung seitens der Staats- und Landeshaushalte, deren ständig zunehmende Zinslast dann durch Verzicht auf weitere, eigentlich sinnvollere Projekte und durch massivste Einschränkung in anderen Haushaltsbereichen kompensiert und gegenfinanziert werden muß.

Das Vorsichhinschieben der ständig steigenden Schuldenlast ist nichts ungewöhnliches in einem Staat, in dem die Verantwortlichen nicht für ihren Irrsin haften müssen. Die gleiche Strategie funktioniert übrigens seit Jahrzehnten hervorragend beim Verbuddeln von Atom-Müll. Wer's irgendwann mal zufällig findet, weil er drüber stolpert, darf dann zahlen. Die Verursacher haben sich ein nettes Leben gemacht und liegen längst in ihren Holzkisten, die nächsten Generationen dagegen freuen sich über das unerwartete "Erbe" - Einziger Unterschied - Schulden haben die Eigenschaft, wesentlich früher ihre Auswirkungen in die Gesellschaft einzubringen, dafür hat dann der Atom-Müll wesentlich wirksamere Langzeit-Qualität.

Wenn Ihr Euch also in zwei, drei Jahren über eine Autobahn wundert, die wegen einer nicht verrotteten und mehr befahrbaren Brücke komplett gesperrt ist, dann fahrt doch gefälligst mit der Bahn. Blöd nur, wenn die Brücke zusammengebrochen, der Bahnhof aber noch nicht fertig ist. Hat was gutes. Dann bleibt Ihr daheim und habt wenigstens Zeit, falls Ihr Kinder habt, mit lustigen bunten Plastikeimern zum Kindergarten zu fahren. Einfach deshalb, weil dort die Scheißhäuser seit Monaten defekt sind - und blöderweise der Instandhaltungs-Etat eingespart wurde.

Falls Ihr dann auf der Heimfahrt in ein Schlagloch radelt und auf der Schnauze liegt, weil wieder mal die Frostschäden nicht beseitigt wurden, haltet bitte den gut gefüllten Eimer möglichst gut fest. Nein, nein... - Nicht was Ihr jetzt denkt. Ihr sollt lediglich darauf achten, daß er nicht in die Baugrube des angefangenen, aber wegen Geldmangels niemals vollendeten Bahnhofs trudelt - weil - Das Bahnhofs-Projekt ist ja dann schon im Eimer und stinkt zum Himmel, da ist Euer zusätzliches, gut gefülltes Plastik-Dingens vom Kindergarten gar nicht mehr erforderlich.
 
So. Womit wir beim Punkt wären. Nämlich der völligen Unfähigkeit der politischen Kaste. Kaste? Nö. Nomenklatura passt viel besser. Fein, die an sozialistische Planwirtschaft erinnernde Europaseligkeit mit all ihren aberwitzigen Konstruken zum künstlichen Erhalt. Und reizend das gebetsmühlenartige Runterbeten immer gleichen Unsinns. Dass alles "alternativlos" ist etc. etc. Es ist nicht mehr lang hin, dann haben wir Wahlbeteiligungen von unter 40 Prozent und Zulauf bei hoffentlich entstehenden, populistischen Parteien.
 
Kaum ein Staat hat von Europa und dem Euro so profitiert wie Deutschland. Die deutschen Unternehmen (zusammen mit einigen französischen) beherrschen oder dominieren doch auf fast allen Geschäftsfeldern den europäischen Markt. Die Defizite der Griechen sind auf der anderen Seite unsere Überschüsse ... insofern ist es schon o.k., wenn man da hilft.
BTW: Der Niedergang von Saab ist nicht zuletzt auch der starken deutschen Automobilindustrie zu "verdanken" - gegen so eine titanische Konkurrenz ist es schwer zu bestehen, da wird einfach jede Nische plattgemacht.

Und wie das Eurotheater ausgehen wird, ist im Prinzip auch schon klar, auch wenn das expressis verbis natürlich niemand so äußert: Entweder die Griechen (und alle anderen) kriegen das wirtschaftspolitisch selbst gebacken, genügend Steueraufkommen zu generieren, um die Schulden zu bedienen. Andernfalls gibts in kurzer Frist nur noch Geld gegen Ware: Investorenfreundliche Gesetze, Soldaten für den nächsten Feldzug, Infrastruktur und Immobilien ... was ein Staat halt so zu bieten hat. Die Griechen haben in Griechenland dann halt nichts mehr zu bestimmen, denn ohne Moos nix los.

Das könnte soweit gehen, daß man den deutschen Atommüll irgendwann mal einer "innovativen griechischen Entsorgungsfirma" zur endlosen Zwischenlagerung überlässt. Oder die notwendigen, aber ungeliebten Windräder eben auf griechischen Hügeln oder vor griechischen Küsten aufstellt ... ja sorry, die brauchen das Geld, da darf man nicht so zimperlich sein.

Ach ja und der Bahnhof: Der wird wohl gebaut, leider. Der technische Murks stinkt ja zum Himmel. Daß man sich von Bauträgerseite an die in der Schlichtung vereinbarten Verbesserungen hält ist wohl eher unrealistisch. Aber um Nutzwert und technische Integrität ging und geht es ja sowieso nie bei diesem Milliardengrab.

Aber ich freue mich schon auf die nächste OB-Wahl in Stuttgart. Dann ergibt sich die Chance, die nächste städtische Kläranlage nach dem dann ausscheidenden Amtsträger zu benennen.
 
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