Rückkehr eines Cabrios ins Leben oder: wie preiswert kann man ein Saab-Cabrio fahren

Danke Flemming, ich werde das alles angehen sobald es ein paar Grad wärmer ist und ich den Alltags-Saab erfolgreich getüvt habe. Ich werde allerdings nicht mit Rostumwandler arbeiten, weil ich für solche Stellen mit Owatrol-Öl einfach bessere Erfahrungen gemacht habe.

LG Andy
 
Jain. Es spricht ja gar nichts gegen das Öl als Korrosionsschutz. Das Problem ist den Rost so weit wie möglich raus zu bekommen. Das ganz Grobe mechanisch, dann chemisch und dann versiegeln.

Was Öl angeht, kann man auf das Kleben? Denn eine Luftdichte Verklebung zum Abschluss ist wichtig damit es nicht gleich weitergeht.

CU
Flemming
 
Das Owatrol Öl schließt die rostige Stelle seinerseits luftdicht ab, das ist ja das gute an dem Öl. Es bildet am ende eine harte Schicht, die sogar mit bestimmten Grundierungen überlackiert werden kann. Ob Kleber drauf hält, hängt vermutlich vom Kleber ab. Womit würdest Du denn empfehlen, das zu kleben?
Die Entrostung kann ich mir auch gut mit phosphorsäurebasierten Produkten wie z.B. Pelox vorstellen, wobei das Owatrol Öl auf blankem Metall gar nicht so gut haftet, das braucht sogar etwas Rost.

LG Andy
 
"phosphorsäurebasierten" ist doch Rostumwandler.

Kleben würde ich SikaFlex schwarz nehmen. Da sieht aus wie die originale Dichtung und lässt sich nach dem Aushärten schneiden und schleifen wie Gummi. Zudem ist es nicht essigvernetzend wie Silikon (was hinsichtlich Rost Mist ist). Zudem ist es flexibel (im Gegensatz zu z.B. Epoxi).

Aber da gibt es viele Möglichkeiten. Nur da du eh an die Fenstereinstellung ran musst würde ich die Gelegenheit nutzen und das gleich mit machen, also Fenster ausbauen. Dann kann man dass besser entrosten, spülen, einspannen beim Kleben, ...

CU
Flemming
 
genau, so stelle ich mir das auch vor, dann kann ich das bequem im warmen Keller machen...

LG Andy
 
Heute ist die nach Muster angemischte Lederfarbe vom Lederzentrum angekommen:
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Mit Versand 38 Euro, die ich in die Bilanz aufnehme. Macht insgesamt also 738 Euro (die Kosten für die Abholung des Cabrios habe ich bewusst draußen gelassen, wen das stört, der kann ziemlich genau 150 Euro dazurechnen für Bahnfahrkarte, Kurzzeitkennzeichen und Sprit).

Das hat mich motiviert, mal die Sitze aus dem Keller zu holen. Da ich eh momentan sehr erkältet und für nichts richtiges zu gebrauchen bin, habe ich mit der Aufarbeitung der Sitze begonnen.

Am Fahrersitz ist wie zu erwarten vor allem die linke Sitzwange betroffen, am Beifahrersitz sind Kratzer auf der Sitzfläche das größte Manko:
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Insgesamt alles nicht wirklich tragisch, aber es geht natürlich noch schöner.

Ich habe beschlossen, die Reste der Pflegeprodukte von Leatherique (www.leatherique.com) zu verwenden, die bei mir noch vom Aufarbeiten der Porsche-Sitze im letzten Jahr übrig sind. Damals habe ich die Produkte extra in den USA beim Hersteller bestellt, nach dem ich einen sehr positiven Bericht (siehe hier: http://www.alfisti.net/339.2.html) im Alfa-Forum gelesen habe (und es hier keinen Vertrieb dafür gibt). Die positiven Erfahrungen aus dem Alfa-Forum kann ich nach der Aufarbeitung der Porsche-Sitze nur bestätigen.

Also zunächst die grob gereinigten Sitze mit dem Rejuvenator Oil (welches trotz seiner Bezeichnung lt. Hersteller kein Öl enthält) schön einkneten, als würde man seine Frau mit Sonnenmilch einreiben. Großzügig verwenden (ca. 100 ml pro Sitz). Ist lt. Hersteller auch auf Vinyl-Leder anwendbar, also auch für meine Seitenteile geeignet. Wichtig ist, insbesondere auch alle Nähte gut mit dem Zeug zu behandeln.
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Dieser Arbeitsschritt hat zwei Funktionen: Zum einen wird das Leder wieder schön weich, zum anderen wird tiefsitzender Dreck nach außen transportiert. Die Sitze sehen danach glänzend, fast speckig aus:
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Aber keine Angst, das ist nur vorübergehend.

Das Rejuvenator Oil muss jetzt mindestens 6 Stunden einziehen, also praktisch über Nacht. Empfehlenswert: Einfach große Müllbeutel über die Sitze stülpen damit das Zeug nicht verdunstet sondern komplett ins Leder einzieht. Morgen geht es dann mit dem nächsten Schritt, der gründlichen Reinigung des Leders, weiter.

LG Andy
 
Klasse. Weiter so. Ich freu mich immer, wenn es hier was neues zu lesen gibt.
 
Heute morgen die Sitze angefasst: Sind wieder schön weich geworden (zumindest bilde ich mir das ein:smile:). Dann nächster Schritt: Mit dem ‚Prestine Clean‘ von Leatherique die Sitze gereinigt. Dazu den Reiniger (wie auch das zuvor angewendete Produkt auf Wasserbasis und lösemittelfrei und somit gut im Wohnzimmer einsetzbar wenn die Ehefrau mitspielt) auf ein Frottee-Tuch aufgetragen (reichlich!) und damit alles gut abgerieben. Hierbei nicht die Nähte und die Keder vergessen, da versteckt sich gerne Dreck! Ich habe gestaunt, was da an Dreck runtergekommen ist, auf dem Foto kann man es nur erahnen (der Lappen war vorher komplett sauber!):
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Danach noch einmal alles mit einem feuchten Tuch abgewischt und abgetrocknet. Angenehmer Nebeneffekt dieses Arbeitsschritts: Die Sitze sehen auch wieder matter aus, nicht mehr so speckig:
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(hier im Bild der Fahrersitz).

Jetzt können die Sitze noch gut durchtrocknen bevor es an die Auffrischung der Farbe geht.

LG Andy
 
Nächster Schritt: Sitze an den abgenutzten Stellen nachfärben. Dazu habe ich folgende Dinge verwendet:
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Waschbenzin, ‚Prepping Agent‘ von Leatherique (nicht zwingend erforderlich, aber ich hatte den eh noch da), Fön, Schleifpapier 320 und 600, Lederfarbe Saab K32 vom Lederzentrum und Schwämmchen. Nicht im Bild, aber dringend anzuraten: min. 1 Gummihandschuh.

Also, erstmal die beschädigten Stellen soweit mechanisch nicht mehr glatt kurz angeschliffen. Wirklich nur ganz minimal drübergehen, eigentlich reicht bei den Stellen hier auch 600er. Das 320er braucht man eigentlich nur bei gröberen Schäden oder wenn Stellen mit Flüssigleder ausgebessert wurden.

Dann mit Prepping Agent die Stellen gesäubert und von Fett befreit. Geht auch mit Reinigungsbezin. Ich hab beides genommen. Wichtig ist, dass es wirklich fettfrei ist am Ende, damit die Farbe gut haftet. Von da an also nur noch mit Gummihandschuh anfassen an den Stellen, die bearbeitet werden sollen.

Die Farbe habe ich mit dem mitgelieferten Schwämmchen vom Lederzentrum aufgetragen, wobei ich mehr getupft habe als gewischt. Ein bisschen Wischen muss sein, weil das Tupfen gelegentlich zu kleinen Bläschen führt, die nachher vielleicht nicht so schön aussehen würden.

Da das Leder nach der Farbbehandlung deutlich matter aussah als der Rest, habe ich immer ganze Segmente behandelt und nicht nur die kleinen schadhaften Stellen. Die gelieferte Menge (150 ml) der Farbe reicht auf jeden Fall. Nach dem Farbauftrag immer direkt vorsichtig trocken föhnen. Dann kann die nächste Schicht drauf. Da die Farbe bei mir nicht sehr gut gedeckt hat, habe ich teilweise bis zu 5 Schichten aufgetragen.

Am Ende sah der Sitz dennoch etwas fleckig aus, was mich erst einmal erschreckt hat:
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(in der Mitte so halbwegs zu erkennen).

Nachdem die Farbe immer wieder trockengefönt und noch ein paar Stunden getrocknet war, habe ich mich an den letzten Arbeitsgang gemacht: das Leder erneut zu versiegeln. Ich habe allerdings nicht die Produkte des Lederzentrums genommen (die sicher auch sehr gut sind) sondern das Zaino Z10, welches ich besonders mag, da es dem Leder seinen Lederduft zurück gibt. Ich verwende das immer im Porsche, der dadurch im Innenraum fast wie ein Neuwagen riecht.
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Das habe ich dann ausgiebig mit dem Pad einmassiert. Und siehe da, nach dieser Behandlung sind die fleckigen Stellen komplett verschwunden.
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Man muss also keine Angst haben, wenn es nach dem Färben erst einmal etwas fleckig aussieht.

Nur die Sitzfläche vom Beifahrersitz, wo es ja heftige Kratzer gab, ist noch nicht so gut geworden wie ich mir das wünschen würde:
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Die Kratzer sind noch deutlich zu sehen, auch Spuren vom Schleifen. Ich werde das im Auge behalten, und wenn es nach einigen Monaten Benutzung und der einen oder anderen Behandlung mit dem Zaino immer noch unbefriedigend ist, werde ich es vielleicht noch mal mit 2000er Schleifpapier bearbeiten und noch einmal nachfärben.

LG Andy
 
Nachdem ich gestern länger mit Achim (majoja02) telefoniert habe, bin ich mir gar nicht mehr so sicher gewesen ob ich das Projekt eigentlich weiterverfolgen soll. Zumal meine Frau das grüne Cabrio absolut nicht mag. Ich hatte ja geplant dass sie nach der Fertigstellung des grünen Cabs das blaue was ich jetzt fahre übernehmen soll, aber sie hat sich jetzt doch entschieden ,lieber einen Volvo C30 haben zu wollen als das blaue Cabrio.

Dann habe ich heute noch mal den Motor gestartet und wieder gemerkt, ich möchte schon gern einen V6 haben. Hm, auf jeden Fall muss ich eine helle Innenausstattung einbauen, wenn ich den "Segen" meiner Frau für das Auto haben will (also damit sie auch mal mitfährt meine ich). Schwierig, ich weiß momentan noch nicht definitiv was werden wird, aber ich mache erstmal weiter. Das blaue Cabrio könnte ich ja immer noch verkaufen wenn das grüne fertig ist, der blaue ist jetzt ja absolut in Ordnung mit neuem Auspuff, neuen Reifen, neuem Querlenker, neuem Kühlerschlauch und neuer Klemme zur Befestigung der Bremsleitung.

Heute das gute Wetter genutzt. Erstmal den grünen Saab auf Stahlfelgen gestellt und die Alus gründlich gereinigt (davon habe ich leider keine Bilder gemacht): Zuerst nicht zu knapp mit P21S Felgenreiniger (der beste den ich kenne) eingesprüht, dann mit einer weichen Felgenbürste in aller Ruhe behandeln, dann einmal alles mit Wasser runter, dann mit Iron-X einsprühen und nochmals mit der Felgenbürste alles behandeln, dann mit Wasser runter und gut ist. Sind super geworden, bin absolut zufrieden.

Dann habe ich die Heckklappe abgebaut.
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Hm, der Rostbefall ist doch schlimmer als ich es in Erinnerung hatte:
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OK, erstmal das grobe mit einer lila CSD-Scheibe abgenommen (damit ich nicht noch gesundes Material entferne)
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Dann sah es so aus, schon etwas besser:
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Trotzdem noch ein deprimierender Zustand, ohne Frage. Ich habe mich für folgendes Vorgehen entschieden: Von außen trage ich massiv (wirklich nach dem Motto "viel hilft viel") Owatrol Öl auf. So viel, dass das Owatrol-Öl in jeder noch so kleine Ritze fließen kann um die Sauerstoffzuvuhr abzuschneiden und das Weiterrosten zu verhindern. Ich werde es definitiv mehrmals auftragen, da das Owatrol-Öl noch rostige Teile lösen kann, und darunter soll es natürlich auch nicht weiterrosten.
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Hier nach dem ersten Auftrag von Owatrol Öl.

Ergänzend werde ich durch die drei kleinen Öffnungen Fluid Film mit der langen Sonde innen rein sprühen, ebenfalls nicht zu knapp (nachdem das Owatrol-Öl getrocknet ist). Dann sollte auch Rost, der schon innen im Holraum ist (und ich bin sicher, dass da schon welcher ist) gestoppt werden. Von Außen kann ich dann noch Brantho Korrux nitrofest Grundierung und anschließend Spachtel und Füller auftragen, bevor es lackiert werden kann. Damit sollte das Leben der Heckklappe dann deutlich verlängert sein.

LG Andy
 
Hallo Andy,

also nachdem Du die Bedenken und Hinweise diverser Forianer hier bezüglich Aufbau und Restaurierung des V6 Cabrios in so einem Zustand geflissentlich abgewimmelt hast, machst Du jetzt gefälligst weiter. :cool:

Die ersten Schritte hast Du gemacht und die Heckklappe scheinst Du ja auch einigermaßen hinzubekommen.

Innenraum, Verdeckkasten und Leder hast Du ebenfalls entschimmelt und recht ordentlich restauriert.

Was ich an Deiner Stelle machen würde ist, ein Endoskop zu leihen oder jemanden kommen zu lassen der eins hat und sämtliche Hohlräume zu untersuchen.

Wo ich allerdings komplett schwarz sehe, ist das Verdeck. Du wirst es wohl schaffen, das Verdeck als Solches zu bekommen, aber bei der gesamten Elektrik (Stellmotoren, Microschalter, Gestänge) sehe ich fast keine Chance, das je wieder zuverlässig hinzubekommen.

Wie ich schon anfangs schrieb, sind die Verdecke der 900/II Cabrios schon in intaktem Zustand recht intolerant was auch nur geringste Verspannungen, Blockierungen oder Belastungen anbetrifft.

Denke bitte über die Möglichkeit Aus-2-Mach-1 nochmal nach.

Wie willste das alleine mit der Innenausstattung machen? Komplette Garnitur mit Türverkleidungen in beige zu bekommen dauert und selbst dann ist meistens noch ein Auto dran.

Viele Grüße

Andreas_HH

P.S.: Die Heckklappe in Norderstedt ist noch da.
 
Hallo Andreas_HH,

Aus 2 mach 1 - wie soll das sinnvoll gehen in meinem Fall? Ich habe einen gut fahrenden (jedenfalls aktuell) blauen Wagen mit recht ordentlicher heller Innenausstattung. Den Wagen werde ich nicht schlachten, dafür ist er wirklich zu schade. Das Dach funktioniert (bis auf das gelegentliche Rattern des Verdeckkastens, welches ich mit Hilfe der Anleitungen hier im Forum zu korrigieren hoffe). Technisch ist er ok, und ich brauche ihn aktuell als Alltagsauto. Und einen neuen Keilriemen kriegt er noch. Liegt schon bereit.

Mein V6 - ja, ich baue ihn weiter auf. Habe gerade das Verdeck bezahlt, werde also eins bekommen. Versuche auch gerade, an eine helle Innenausstattung zu kommen. Der Verdeckmechanismus funktioniert ja bis auf das Rattern des Verdeckkastens, welches bei diesem Exemplar in meinen Augen zusätzlich noch dadurch verständlich ist, dass die rechte Feder vom Verdeckkastendeckelmechanismus gebrochen ist. Ich bin da erstmal noch optimistisch, dass mit einer neuen Feder und einer überarbeiteten Motorhalterung alles wieder funktioniert (und einem neuen Verdeckstoff natürlich). Vielleicht irre ich mich, dann werde ich schauen müssen. Ich bin immer erstmal sehr optimistisch, sonst würde ich mich an soetwas nicht rantrauen. Vielleicht bin ich in den Augen einiger auch zu blauäugig, mag schon sein. Aber, viel Arbeit wird es wohl noch werden... Heizung funktioniert ja auch nicht fällt mir gerade ein, Klima keine Ahnung ob die geht, und irgendwas sagt mir, da kommt noch mehr. Ach ja, und die ganzen Kratzer und Beulen... und am linken Seitenteil hinten Übergang Stoßfänger da rostet es auch... Viel Arbeit eben.

LG Andy
 
@andyz:
Unabhängig davon, ob du dein Projekt weiterverfolgst (auch ohne beige Innenausstattung... :-/ ?) nur der Tip: FluidFilm erst in die Hohlräume, wenn die Rostbehandlung incl. Lackierung fertig ist, sonst kriegst du Probleme!
 
Ja, da hast Du natürlich recht. Wenn Fluid Film an die Stellen läuft, die noch lackiert werden sollen, haftet der Lack nicht. Und nach einer beigen Innenausstattung werde ich weiter Ausschau halten.

LG Andy
 
So, mal wieder ein paar winzige Schritte weiter. Aber heute habe ich ja immerhin noch am Alltagscabrio den Verdeckkastenmotor stabilisiert nach der Methoda von patapaya. So kann ich damit jetzt wieder gut offen fahren wenn es schön wird.

Am grünen Cabrio habe ich weiter den Innenraum entkernt, Seitenteile, Einstiegsleisten, Handschuhfach...
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Außerdem habe ich den hinteren Stoßfänger abgenommen um mich dem Rostbefall am hinteren linken Seitenteil zuwenden zu können (siehe Foto).
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Ich weiß, es ist kaum der Rede wert. aber es braucht eben alles so seine Zeit...

LG Andy
 
Ich verfolge deine Fortschritte mit großem Interesse. Auch die kleinen Dinge machen schließlich ein Ganzes.
:top: :flowers:
 
So, heute bin ich endlich mal wieder dazu gekommen am grünen Saab weiterzumachen. Habe erstmal weiter den Innenraum entkernt. Türverkleidungen raus, Unterseite Armaturenbrett raus, Mittelkonsole raus, Sitzschienen raus und dabei noch einen kleinen Fund gemacht:
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Zum Entfernen der Spreiznieten (Türverkleidung) habe ich mir mit der Flex aus einem Montagewinkel ein kleines Werkzeug gebaut:
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Etwas schwieriger fand ich, die Mittelkonsole auszubauen. Man soll ja mit der Verkleidung des Zündschlosses beginnen, diese vorn links lösen und anschließend hinten. Das habe ich auch so gemacht, aber mich doch gefragt, welches Werkzeug man dafür am besten nimmt. Ich habe einen großen Schraubenzieher genommen, der leider ein paar Spuren hinterlassen hat.

Dann konnte der Teppich raus. Darunter, der eine oder andere mag es schon ahnen, zwei weitere Feuchtbiotope, im Fahrer- und Beifahrerfußraum. Da der Teppich vor dem Ausbau keinerlei Feuchtigkeit zeigte, war ich überrascht. Aber die Dämmung/der Schaumstoff unter dem Teppich hat alles aufgesogen. Also raus damit und direkt in die Tonne.
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Interessanter (und glücklicher) Weise hat das Wasser, was ja schon länger da unterm Teppich gewesen sein muss, fast keinen weiteren Schaden angerichtet. Lediglich ein Massepunkt auf der Beifahrerseite war etwas rostig:
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was sich zum Glück mit einer neuen Mutter, etwas Schleifpapier und WD40 leicht beheben ließ.

Dann habe ich mich an die rostige Stelle am hinteren linken Seitenteil gemacht. Mit der Schruppscheibe etwas gesäubert, sah es so aus:
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Wie auf dem Foto zu erahnen, ist da schon mal jemand sehr laienhaft tätig gewesen - und hat den Rost unter einer ca. 5mm dicken Spachtelschicht versteckt. Ich habe natürlich erst einmal von Innen kontrolliert, ob da nicht ein Unfallschaden war, aber nach Entfernung der Kofferraumverkleidung gab es Entwarnung. Blech ist vollkommen glatt, kein Unfallschaden. Hat also wirklich nur jemand den Rost überspachtelt. Warum auch immer mit so viel Material.

Ich werde dem Rost nun mit Pelox zu Leibe rücken, bis wirklich nichts mehr da ist. Dann werde ich wohl der Einfachheit halber den weggeschliffenen Spachtel wieder ersetzen, so dass eine glatte Fläche entsteht.

Auch um die Roststelle an der Unterseite der Fahrertür habe ich mich gekümmert, diese freigelegt und mit meinem geschätzten Owatrol-Öl behandelt. Das werde ich noch einmal wiederholen, dann kann Grundierung drauf und etwas grüne Farbe.
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(Fahrertür unten)

Schließlich habe ich mich noch in aller Ruhe um die gesammelten Dichtungsgummis des Autos an Scheiben und Türen gekümmert. Jetzt weiß ich auch woher der Begriff "Moosgummi" kommt. Alle Gummis, die von Außen zugänglich waren, waren ziemlich vermoost:
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(hier zum Beispiel der Blick auf die Tür von oben)

Ich habe im ersten Arbeitsgang mit klarem Wasser und einem Spülschwämmchen das Gröbste entfernt, dann in einem zweiten Arbeitsgang mit einem Schaumstoffpad und Koch PlastStar alle Gummis behandelt. Jetzt sehen sie wieder deutlich besser aus:
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(nochmal Tür von oben)

und neben der optischen Verbesserung dürfte das auch dem Material gut tun und seine Lebensdauer spürbar verlängern.

LG Andy
 
Heute ein paar weitere Schritte unternommen:
- die beiden hinteren Seitenscheiben ausgebaut, um sie in Ruhe im Keller entrosten zu können. War einfacher als gedacht. Dabei festgestellt, dass es doch etwas Rost in den hinteren Karosserieholräumen gibt, an den Schweißnähten:
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(hier ein Bild in den hinteren linken Hohlraum nach Ausbau der Scheibe)

Da werde ich also auch Fluid Film reinsprühen auf die betroffenen Bereiche.

Dann noch den Schweller links unter der Fahrertür freigelegt, weil dort auch schon Anzeichen der braunen Pest zu sehen waren. Und direkt die Behandlung mit Pelox gestartet.
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Und schließlich noch ein kleines weiteres Rostnest an der Fahrertür unten entdeckt und behandelt:
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LG Andy
 
Hallo Andreas,

erst einmal freue ich mich einfach nur mit, dass Du weitermachst!
Ausserdem moechte ich einfach nur bemerken:
Deine Art, im Forum zu kommunizieren, ist schlichtweg angenehm. Mir selbst faellt es schwer, im Schriftlichen allgemein den Ton zu treffen, den ich im Kopf und auf der Zunge habe... bei Dir habe ich auch ohne persoenliches Treffen oder weiteres Kennen ueber Beitraege hinaus direkt einen Draht, das ist mir bisher so intensiv noch nicht passiert. :smile:
Falls Du das Cabrio irgendwann mal abgeben wollen solltest, gib die Grunddaten in die Maske ein, den Link zum Thread dazu und lass ihn fuer sich sprechen. Auch wenn vielleicht der ein oder andere (Versuchs)Vorgang dem ein oder anderen aufstossen sollte, sieht man einfach, dass da richtig Energie drinsteckt.
Und wenn's nur die kleinen Schritte, und auch wenn andere mehr getan haben: Bei Dir nimmt man's nunmal wahr. :smile:
Die 6 Mark fuffzig sind fuer sechs Zylinder und einmal Durchsaugen, und die 10 Kronen kannst Du Dir nach dem ganzen Rundumschlag selbst aufsetzen.

Danke! :hello:
 
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