Saab 900i '86 nach langer Standzeit wiederbeleben.

Ich denke auch: Besorg dir ruhig mal ein Gerät zum entlüften. Sehr praktisch, kann man immer gebrauchen. Egal ob bei Arbeiten an Kupplung oder Bremse. Ob das nun ne‘n Ezibleed oder was anderes ist, ist ja egal. Ich hab erst seit kurzem ein Ezibleed und bin total begeistert. Egal ob 900er oder ovloV V70-2. Klappt bei mir echt gut. Ein Gerät was ich mir vor Jahren mal bei eBay gekauft habe, ist dagegen allerdings echter Kernschrott.
 
Ich hab gestern erfahren, dass mein Vater wohl noch irgendwo eins hat, wenn das auch nach seiner Aussage eher mäßig funktioniert. Ich werds erstmal damit versuchen.

Nachdem ich gestern den neuen Geber für die Kupplung eingebaut hab, hab ich das mit dem Pedal Entlüftem mal versucht, ohne Erfolg. Das scheint wohl nen Grund zu haben, dass in der Anleitung das Ezibleed o.Ä. als muss drin steht. Da wird dann heute mal versucht.
 
Eine U/Ü-Druck Prüfpumpe wie Mytivac oder eine billigere Kopie hast du nicht? Plus passenden Deckel oder Stopfen mit Loch für den Ausgleichsbehälter natürlich.
 
@Jimsalabim,
funktioniert die Kupplung nun?
Und, hast du den Wagen schon ein paar Meter fahren können, bzw. Springt er an?

Viele Grüße
Frank
 
@Jimsalabim,
funktioniert die Kupplung nun?
Und, hast du den Wagen schon ein paar Meter fahren können, bzw. Springt er an?

Viele Grüße
Frank


Ja, mittlerweile arbeitet die Kupplung wieder wie sie soll! Das hat zum Glück noch hingehauen, bevor er im März fürs erste zurück in seinen Schuppen musste.

Grund dafür ist, dass ich seit dem und momentan ein halbes Jahr beruflich im Ausland bin, und daher leider nicht aktiv am Auto weiter arbeiten kann. Sobald ich wieder daheim bin steht allerdings erstmal ein längerer Urlaub an, in dem ich wieder mehr zum schrauben kommen möchte. Mal sehen, wie viel Zeit bleibt zwischen Freunden, Familie und vor allem Freundin...

Was das Anspringen betrifft ziert er sich nach wie vor sehr. Kalt geht kaum was, aber wenn man ihn einmal warm georgelt hat, dann läuft er recht gut. Meiner bisherigen Untersuchung nach liegt das wohl am Kaltstartsystem, das gegenwärtig elektrischen Totalausfall probt.
Ob es nur daran liegt vermag ich nicht zu sagen. Das er aber nach nunmehr fast 25 Jahren seit dem letzten regelmäßigen Fahrtbetrieb nicht ganz so flott auf den Füßen ist, ist aber mit Sicherheit ebenfalls ein Faktor.

Die Elektrik ist nach wie vor der schwierigste Teil des ganzen. Da das Auto ja mal auf LPG umgerüstet wurde, ist an der Steuerung des Kraftstoffsystems einiges umgeklemmt worden, was ohne die dazu gehörenden Schaltpläne verdammt schwierig nach zu vollziehen ist. Jetziger Plan ist ohnehin, den ganzen LPG-Kram raus zu räumen (was anteilig schon geschen ist) und den "Originalzustand" vor allem Elektrisch wieder her zu stellen. Das dürfte aber auch noch einiges an Arbeit bedeuten.

An dieser Stelle: hat jemand Schaltpläne bzw Stromlaufpläne für das Kraftstoffsystem im '86er 900i mit B201i Motor und K-Jettronic? Ich finde in der Sammlung die ich hab nur die für die LH-Jettronic, was ja das falsche System (mit Heizdraht) ist wenn ich mich nicht irre?
 
Schau mal in den Link zum WHB, der enthält auch die Pläne für die K-Jetronic der letzten Jahre, auf jeden Fall zurück bis 87. Auch wenn sich wohl wirklich jährlich was geändert hat, wäre das zumindest ein guter Anhalt für dich, falls es den 86er Plan darin nicht geben sollte.
Link zum WHB hab ich hier am Tablet aber gerade nicht parat.
 
@patapaya die PDF's hab ich mittlerweile alle heruntergeladen, da gibts eben B201i K-Jet '87 oder LH-Jet '86. Dennoch danke dir für die schnelle Antwort. Irgendwo in der Mitte wird die Wahrheit wohl liegen, ich denke das muss ich dann mit dem Abgleichen, was ich bei mir im Auto finde.
 
Mal eine grobe Liste von dem, was noch ansteht bzw ich mir vorgenommen hab, ganz grob nach Priorität geordnet. Kein Anspruch auf Vollzähligkeit.

1. Motor u Getriebe ziehen
2.Beides (teilweise) zerlegen, reinigen, entrosten und neu abdichten
3. (potentiell Motor Überholen)
4. Elektrik...
5. Motorraum reinigen, auf Rost prüfen, bei Bedarf Rostschutz und neuen Lack verbringen
6. Lenkung auf Dichtigkeit prüfen, ggf überholen
7. Bremsleitungen auf Rost prüfen, im zweifel neu
8. (Hauptbermszylinder überholen. In anbetracht des Zustandes (Rost) in dem alles andere an diesen Kreislauf angeschlossene war ist das eigentlich Pflicht.)
9. Rost an Karosserie sichten, beseitigen und konservieren, wo nötig Reparieren
10. Rost am Fahrwerk sichten, beseitigen, konservieren, ggf reparieren/erneuern
11. Zustand Fahrwerk allgemein, evtl Verschleißteile erneuern
12. Auspuff neu
13. Windschutzscheibe reparieren/neu
14. Reifen neu
 
Gut zu tun...
 
Bei so einer Liste wird ein normaler Urlaub nicht reichen.

Wenn du zunächst nur die Gasanlage ausbaust und die Bremsen gängig machst, könntest du erst mal ein wenig fahren
Das hilft bei der Priorisierung der nächsten Reparaturen.
Könnte gut sein das das Kaltstartphänomen nach Ausbau der Gasanlage weg ist.
VG
Frank
 
Sooo, lange ist es her, aber es ein paar Updates. Ist ja seit dem letzten Beitrag hier auch schon fast ein Jahr vergangen. Dementsprechend hat sich einiges getan, wenn auch nicht ganz so viel wie ich das gern hätte. Aber von vorn:

Nachdem ich ja letzten Sommer hier meine To-Do's grob umrissen hatte, hab ich mich ans Werk gemacht und erstmal fleißig auseinandergenommen und "entkernt". Motor und Getriebe waren da der erste und aufregendste Schritt.

Beides wurde aus dem Auto entfernt, von einander getrennt und dann erstmal zerlegt.

Beim Getriebe hab ich mich auf das öffnen der von aussen zugänglichen Deckel und Abdeckungen beschränkt, sowie die Antriebswellentöpfe entfernt. Größtenteils um die Dichtungen, an die ich heran kommen konnte, zu ersetzen.

Beim Motor gings da etwas mehr zur Sache. Den habe ich komplett in seine Bestandteile zerlegt und mir dessen innereien mal gründlich angesehen. Nach dem Abnehmen der Kopfes wurde schnell klar, dass sich in einem Zylinder, wohl auf Grund von Kühlwasser im Zylinder während der längeren Standzeit Rost eingefressen hatte. Deutlich sichtbares und Spürbares Pitting auf der Unterseite des Zylinders waren die Folge. In meiner Bewertung gabs zwei lösungen:

1. Den alten Motor aufbohren lassen und mit übermaßkolben weiter machen
2. Einen neuen Block besorgen

Da Idee 1 aufgrund mangelnden Angebotes für Übermaßkolben und den Kosten verbunden mit dem aufbohren lassen des Blockes nicht sehr praktikabel erschien, bagann ich mich nach einem Ersatzmotor um zu schauen. Fündig wurde ich wenig später bei Marktplaats, wo jemand einen B201, ebenfalls von '86 in Vergaservariante und mit der Hälfte an Kilometern auf dem Buckel zu einem annehmbaren Preis anbot.
Ein paar stunden auf niederländischen Autobahnen später hatte ich dann den zweiten Motor zum zerlegen zuhause.

Beim Zerlegen machten sich dann einige Unterschiede zwischen den beiden Motoren bemerkbar. Die waren mir, ob mangelnder Begutachtung vor Kauf, nicht aufgefallen. Sie beliefen sich hauptsächlich auf die Aufnahme und den Typ des Anlassers (Der Tauschmotor hat noch den alten, großen Anlasser unterm Krümmer) sowie dazu gehörend den Stirndeckel an der Schwungradseite. Ausserdem unterschieden sich Ölpumpe und dazu passend das Kettenrad der Steuerkette. Insgesamt hatte ich aber dennoch alles da, um einen kompletten Motor zu bauen.

Den nackten Block habe ich dann erstmal beim Motorenbauer um die Ecke abgegeben und Hohnen lassen.

Im weiteren Verlauf meines Urlaubs habe ich dann den Vorderen teil des Autos einmal komplett leer gemacht. D.h. Fahrwerk vorne raus, gesamten Motorraum leer, Stoßstange, Scheinwerfer, frontblech, kabel, leitungen,... alles entfernt. Das einzige was zurück geblieben ist ist der Bremskraftverstärker. Darauf folgend bin ich mit Spachtel (dem werkzeug), schraubenzieher und Bürste dem angesammelten Dreck im Motorraum und in den Achswellentunneln zu leibe gerückt. Das stellte sich als absolute Sisyphosarbeit heraus, weshalb ich mir recht zeitig einen Kärcher zur Hilfe nahm. Nach zwei Stunden konnte ich dann endlich das Blech an den Böden der Achswellentunnel bestaunen. Siehe da: keine Durchrostungen! Scheinbar hat der zentimeterdicke Dreck über die Jahre doch den Sauerstoff fern gehalten.
 
Zurück
Oben