Wenn GM die globalen Entscheidungen trifft, die Bosse bei Opel selbst ernennt, kann es zumindest einen Teil der Misere auf die eigene Kappe nehmen. Ich bin kein Opel-Fan und schon garnicht Fan des VW-Konzerns. Der große Unterschied zwischen VW, aber auch Mercedes und BMW zu Opel und Ford Europe besteht eben darin, dass die einen unternehmerisch frei entscheiden können, sich zunächst auf dem europäischen Markt etabliert haben und dann andere Märkte in Angriff genommen haben, die anderen dirigiert werden. Wenn schon Opel's Einsatzgebiete durch GM eingegrenzt werden, musste es ja bergab gehen. Dürfte VW nur in Europa verkaufen, hätten die ganz genau die selben Probleme. Dann kommt noch hinzu, dass Daewoo unter dem Namen Chevrolet mit Niedrigpreisen in den Markt gedrückt wird. Wahrscheinlich wird den Leuten suggeriert, dass diese Kisten eigentlich Opel unter anderem Namen, aber viel billiger sind. Wenn schon Koreaner, dann Hyundai/Kia. Das sind wenigstens keine Mogelpackungen.
Im Unterschied zum PSA-Konzern, der es quasi verschlafen hat, auch außereuropäische Märkte zu erobern, wurde es Opel verboten. Der Effekt ist aber der selbe.
Sicher ist richtig, dass Opel (und SAAB) zum jeweiligen Übernahmezeitpunkt herunter gewirtschaftet waren und dass GM im Laufe der Zeit sehr viel Geld hineingepumpt hat, aber als neuer Eigentümer darf man nicht nur Geld versenken, sondern muss auch die richtigen Entscheidungen treffen. Wer einen Konkurrenten aufkauft, übernimmt damit auch die volle Verantwortung für jegliche weitere Aktivitäten.