Ich kenne einen Elektronikspezialisten, der auch Seminare für Mechatroniker veranstaltet. Der sagte mir, dass es z.B. beim Lancia Thema noch (theoretisch) möglich wäre, Steuergeräte nachzubauen. Ich verstehe nichts davon, aber irgendwie ist es wohl möglich, die Daten abzugreifen. Ob sich das dann finanziell lohnt, bzw. ob man genügend Interessenten zusammen bringt, um eine bezahlbare Miniserie aufzulegen, steht auf einem anderen Blatt. Die Autohersteller verlangen ja für solche Ersatzteile Mondpreise, obwohl man mit ganz anderen Stückzahlen operiert. Die Elektronik im Nachfolgemodell k (Kappa) ist dagegen viel komplizierter. Der Nachbau eines Steuergerätes wäre nur unter Mitwirkung des Autoherstellers möglich. Dieser ist aber überhaupt nicht daran interessiert. Fragt man dort an, heißt es nur: "Schmeißt die alte Kiste in den Schrott und kauft neue Autos!"
Firmen, denen das Wasser bis zum Hals steht, werden solche Aktionen eher boykottieren, sabotieren oder sogar versuchen, diese gerichtlich zu verhindern. Es gibt ja Bestrebungen, das geistige Eigentum des Herstellers so weit zu schützen, dass Nachproduktionen immer mehr erschwert werden. Andere Firmen, die erfolgreich sind und zudem erkannt haben, dass auch Oldtimer ein Geschäft sind und bei entsprechendem Service Kunden an die Marke binden, werden wohl auch für heutige Automodelle die Ersatzteilversorgung lange sicher stellen. Der Fiat-Konzern gehört nicht dazu und Firmen, die es nicht mehr gibt schon garnicht.