SAAB, Opel und wie's weitergeht... / Muller/NEVS reloaded

Wenn ich Jungferninseln höre ... Als ob VM immer noch die Finger im Spiel hätte.
 
Kann mir jemand erklären, wieso sich die Schulden von 250 Mio. Euro innerhalb von acht Monaten auf mehr als das Fünffache erhöht haben? Oder gab es da vorher schon das kleine Minus von einer Milliarde?
Zinsen von Krediten die damals liefen, sind nicht bezahlt (bedient) worden....
Überlege mal: Nimm 10 % Diskontsatzzinsen der Deutschen Bundesbank +5 % "Überziehungszinsen" und das JEDEN Monat....
Ach wir sind ja in Schweden....Wie hoch da die Zinsen (und Zinseszinsen) für Kredite sind?:dontknow:
Ich habe mal aufgrund meiner Annahmen so fast 900 Millionen Euro als Zinsen und Zinseszinsen inkl. Grundschuld von 250 Millionen, ausgerechnet.
 
Es gibt ein neues Buch über den Niedergang der Automarke SAAB :

Jens B Nordström - Saabs sista strid

In dem Buch soll es u.a. um die Rolle von Finanzminister Anders Borg und um Vics Finanzier Antonov gehen. Es wird berichtet, dass Anders Borg den Konkurs hinausgezögert haben soll. Nach dem Produktionsstopp in 2011 soll sich Anders Borg mit einem Schreiben direkt an die EIB (gewährtes Darlehen i.H.v. 250 Millionen Euro) gewandt und um einen Zahlungsaufschub gebeten haben. Mit der Folge, dass bei Saab die Gesamtschulden acht Monate später auf mehr als 1,4 Milliarden Euro anwuchsen.
Hier sieht man wieder mal, wie verstrickt so mancher Politiker mit der Wirtschaft ist und nicht nur in Schweden...
(siehe Schröder/Putin und Gazprom)
 
Werkstatt- und Händlernetz hin oder her. Sicherlich wäre es schön, wenn es dieses gäbe um auch die Präsenz der Marke zu unterstützen und auch, damit sie nicht in Vergessenheit gerät. :afraid:
Sicherlich sind die nicht vorhandenen o.g. Netze auch ein Grund dafür, das sich Saab als etablierte Old- oder Youngtimer Marke schwer tut und auch die Preise für neuere Modelle wie 9-3 und 9-5 kaputt macht.

Aber mal im ernst. Wie viele fahren mit ihren 10 oder 15 Jahre alten Wagen (VW, BMW, MB, etc.) noch zu einem Vertragshändler. Sobald die dann als Verbrauchswagen genutzt werden gehen diese, wenn überhaupt Intervalle eingehalten werden, jahrelang zu den großen Ketten wie A...U, Pitsto.. und billig-billig-heimer. Sobald sich die davon überlebenden zu Youngtimern entwickeln, gehen die zu den etablierten und anerkannten "Schraubern" die sich auf eine Marke oder Old- und Youngtimer spezialisiert haben. Also so wie bei den meisten Saabs. :rolleyes:
Fast genau das gleiche, erlebe ich bei einem meiner Hobbys (Amateurfunk). Die, welche alte Funkgeräte besitzen und betreiben, hegen und pflegen diese soweit Ersatzteile beschaffbar sind. Neuere Geräte, werden zwar auch gekauft (nicht so viel, mangels Nachwuchs), aber die sind mit zuviel Elektronik überfrachtet.
Dafür gibt es meistens wenige Händler bzw. Werkstätten, die entsprechende Servicegeräte vorhalten können und (falls Garantie abgelaufen) sehr teuer sind.
Letzteres trifft auch auf die wenigen Werkstätten zu, die ältere Funkgeräte (noch) reparieren können, sofern die Ersatzteile dafür beschaffbar sind.
Das Ersatzteilproblem bei Funkgeräten (quer aller Marken) trifft teilweise auf ältere, aber auch auf jüngere zu. Bei den jüngeren deshalb, weil die Stückzahlen der produzierten Geräte gering waren und also auch weniger Ersatzteile später vorgehalten werden.

Um zu "unserer" Marke und PKWs zurückzukommen:
Es existiert(e) seit der Vollübernahme durch GM, kein "richtiges" Händler/Werkstattnetz für Modelle vor dem Jahr 1994 mehr. Die wenigen wie Hxx ect. sind mehr oder minder spez. auf bestimmte Modelle und die wiederrum sind auf Ersatzteile (so denn nicht mehr verfügbar) aus geschlachteten baugleichen Modellen angewiesen.
Diese Ersatzteile und die Werkstatt, sind dann eben teurer, als wie bei einem MB 190er des gleichen Baujahres. (bitte legt mich deswegen nicht fest, ich habe das Modell von MB so aus meinen Gedanken von 1988, als ich mir meinen ersten Saab 900 gekauft habe, dazugeholt)
Das trifft auf diejenigen von uns nicht zu, die selbst schrauben können (Geschick und Wissen vorausgesetzt), eine Werkstatt und viel Platz ihr eigen nennen.
Hinzu kommt hier die Problematik der Hersteller von PKW, die keine hohen Stückzahlen produziert haben (das trifft auf Saab zu) und genau von den Modellen, die jetzt auf den Young/Oldtimermarkt drängen, keine oder nur wenige Ersatzteile produziert hatten. (ich rede hier nicht von Teilen die generell in PKW verbaut werden, eher von Teilen die speziell in Saab verbaut wurden)

Nach dem Jahr 1994 und der Übernahme durch GM, wurde es für die Zeit danach (heute) auch nicht besser. (obwohl z.B. viele Ersatzteile beim 902 und 9-3 I vom Opel Vectra stammen). Zwar gab es dann ein Händler/Werkstattnetz über Opelwerkstätten. Nur, dort wurde man (so mein Eindruck) belächelt, wenn man mit einem Saab 902, 9-3 I usw. ankam. Man kann hier und da ins GM-Regal bei Ersatzteilen greifen, aber auch hier nicht unendlich. Denn Teile die bei Saab 902/9-3 wie beim Opel Vectra verbaut wurden, sind beim Baureihenwechsel des Vectra verschwunden.
In diesem Zusammenhang erinnere ich an die EU-Vorgabe/Richtlinie, wonach 7 Jahre nach Produktionsende der Baureihe, noch Ersatzteile vorgehalten werden müssen. Nur was passiert, wenn der Hersteller der PKW (und damit sein Vertriebsnetz) nicht mehr existiert?
 
“Ja till rekonstruktion” so jubiliert die Lokalzeitung heute Nachmittag.

Nevs hatte zuvor einen neuen (ausführlicheren) Antrag gestellt, und dieser wurde überraschend schnell durchgenickt.

Offensichtlich sollen aus China in Kürze etwa 2 M€ überwiesen werden. Weiterhin gibt es konkrete Pläne, die ominöse Phoenix-Platform fertig zu konstruieren und dann samt dem früheren Entwicklungszentrum für über 100 Millionen € zu verkaufen. Försäljningen kommer att ge Nevs minst en miljard, skriver man i ansökan.
 
Ist ja eine ganz originelle Idee, die Phönix-Plattform zu verkökern !?
Dann hat man gar nichts mehr zu bieten. Dann kann ein Teilhaber mit Mehrheitsanteil einsteigen,
zum Beispiel Mahindra, und seine eigenen Plattformen einbringen. Toll...

Hoffentlich bleibt die Saab AB bei ihrer heute bekannt gewordenen Entscheidung, NEVS die Rechte
zur Verwendung des Markennamens SAAB zu entziehen.
 
Über Saab hängen dunkle Wolken. Wir waren am 14.08. dort.

Sind auch reingegangen und haben mit Mitarbeitern gesprochen, zu dem Zeitpunkt stand die Produktion (ehem. 5 Saabs pro Tag) still, die draußen stehenden Neu-Saabs können wohl online gekauft werden.

Es gab an dem Tag Testfahrten mit einem Verbrennungsmotor-gesteuerten Saab. Das wurde uns auch soweit bestätigt.

Wenige Tage später wurden die E-9-3 in Trollhättan präsentiert. Meines Erachtens nach die einzige Chance für Saab und die Zukunft. Für die Turbo-Antriebe liegen die Patente bei GM - d.h. das "eigene" ließe sich nicht ohne Ärger bzw. unaufwendbare Kosten bauen.

Größtes (finanzielles) Problem dürfte die Entwicklung einer neuen Plattform darstellen. Oder man übernähme andere Plattformen - und selbst in diesem Falle wäre der dann neue Saab ein gelabelter Fremd-Wagen. So traurig es ist, Saab ist leider nicht mehr Saab.
 

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Ist ja eine ganz originelle Idee, die Phönix-Plattform zu verkökern !?
Dann hat man gar nichts mehr zu bieten. Dann kann ein Teilhaber mit Mehrheitsanteil einsteigen,
zum Beispiel Mahindra, und seine eigenen Plattformen einbringen. Toll...

Hoffentlich bleibt die Saab AB bei ihrer heute bekannt gewordenen Entscheidung, NEVS die Rechte
zur Verwendung des Markennamens SAAB zu entziehen.

Das war auch höchste Zeit. Wenn das Gericht jetzt zustimmt, das unwürdige Spiel zu verlängern, sieht das doch im Ablauf ganz genau so aus wie die Sache unter VM. Wir sollten hier auch aufhören, in diesem Zusammenhang den Namen SAAB in den Mund zu nehmen. "Unser SAAB" hat es nicht verdient, mit NEVS in Zusammenhang gebracht zu werden. Meine Meinung.

Gruß Frank
 
Mir gehen immer wieder die Produktionskosten von SAAB durch den Kopf.
Meine bescheidenen Eindrücke beruhen auf Eindrücken aus der Slowakei, Ungarn etc. Dort sah ich in den letzten Jahren viele Autotransporter beladen mit Peugeots, Citroens, Audis ......Ich selbst war in einem Werk in Posen, wo Kotflügel für VW hergestellt werden. Wo ist der Billiglohnzulieferer für SAAB? Finnland ist kein Billiglohnland. In den baltischen Kleinstaaten ist wohl nicht viel zu machen. Das natürliche Billiglohnland für SAAB wäre Russland. Aber da gibt es wohl die alten schwedisch-russischen Probleme - man traut sich nicht über den Weg.
 
ja ist schade, die "geiz ist geil"-Käufermentalität und das eigene globale Denken der Unternehmen zwingt zu Dumpinglohn. In Schweden wird die KFZ-Prodution wohl unbezahlbar bleiben. Und wie mir ein Veteran in Trollhättan sagte, wäre es eben auch kein Saab, wenn 76% der Teile "made in China" wären und nur in Trollhättan zusammengesetzt wären.

Es gilt, jeden Saab zu pflegen und zu erhalten. Es werden keine Neuen mehr nachkommen.
 
Transport ist doch billig genug.
Wo auf der Erde ein Hersteller am Ende sein Logo aufs Produkt klebt um über ein "Made in..." ein paar Euro Mehrpreis und entsprechendes Markenimage zu erreichen ist nahezu wurst. Alle derzeit angebotenen PKW sind Konglomerate aus Zulieferteilen aus aller Welt. Ich bin mir auch sehr sicher, dass die wenigsten fertigen PKW-Produkte als Ganzes mal so viel Kilometer abspulen, wie die Summe der Zurückgelegten Wege seiner Zulieferteile hat zusammen kommen lassen.
 
Na endlich , denn das ganze Hick Hack bringt keinen echten neuen SAAB mehr auf die Strasse . Da kann man sich nur glücklich schätzen, wenn man noch einen echten SAAB hat .
 
Das hat sich im Moment eh erledigt. Man hat keine Namensrechte mehr....
Noch scheinen die Namensrechte nicht ganz geklärt zu sein.

Die Lokalzeitung zitiert Nevs: "Vi kan få varumärket tillbaka" -Wir können die Markennamen zurückbekommen- und verweist auf ein recht kompliziertes Vertragskonstrukt um die Namensrechte, welches sich aus den wechselnden Eigentümerverhältnissen der letzten 20 Jahre entwickelt hat.
Mal abwarten.
 
Wir sollten hier auch aufhören, in diesem Zusammenhang den Namen SAAB in den Mund zu nehmen. "Unser SAAB" hat es nicht verdient, mit NEVS in Zusammenhang gebracht zu werden. Meine Meinung.

Gruß Frank
Frank meine vollste Zustimmung!
Der Hersteller mit Namen SAAB ist mit Produktionsende 2011 TOT! Begreift das endlich....
NEVS ist NICHT SAAB!
Wenn es in den nächsten Jahren! jemanden gibt (sei es Mahindra oder sonstwer), der eine Produktion von Fahrzeugen im Stil und Aussehen eines SAAB bauen wird, der hat den Namen SAAB verdient....
 
Mir gehen immer wieder die Produktionskosten von SAAB durch den Kopf.
Wo ist der Billiglohnzulieferer für SAAB? Finnland ist kein Billiglohnland. In den baltischen Kleinstaaten ist wohl nicht viel zu machen.
Genau dort sehe (und sah) ich die Chance für SAAB, billig Fahrzeugteile zu produzieren und die wären in nullkommanix über die Ostsee nach Trollhättan geschippert. Aber nein....Es wird schon seit 20 Jahren nur noch global gedacht, was den Warenaustausch angeht.
Die Schweden sollten sich mal an die Zeiten erinnern, als im Mittelalter z.B. die Hanse als Handelsflotte auf der Nord und Ostsee fungierte. Dadurch wurden so Städte wie Hamburg, Kobenhagen, Stockholm ect. gross, im Sinne von Reichtum, Ausdehnung und Macht.
So ähnlich wollen die Chinesen sich auf der Welt ausbreiten. Sie kaufen Firmen und fast ganze Konzerne auf, produzieren auf Teufel komm raus in ihrem Land VR China die Teile und lassen in den Ländern der Firmen die sie aufgekauft haben, diese zu fertigen Produkten zusammensetzen und dann vorerst im eigenen Land verkaufen. Falls es da aber keinen Markt gibt, werden die Produkte in alle Welt als "Made in VR China" verkauft.
Die Russen gehen einen anderen Weg.....
Aber das wird teilweise OT hier. (mein Gefühl)
 
Trotzdem: Neues aus Trollhättan.

Vor 5 Jahren ( schon so lang her ? ) wurde der 9-5II auf der IAA vorgestellt. Grund für etwa 30 stolze Besitzer dies mit einer Sternfahrt zum Saab Museum zu feiern. http://ttela.se/ekonomi/saab/1.3413957-firar-5-ar-av-nya-9-5

Was gibts sonst noch?

Die Augustlöhne wurden inzwischen ausbezahlt und der Nevs Pressesprecher relativiert die Schulden im Vergleich zu Muller Aera. Damals stand Saab mit 1500 Millionen Euro in der Kreide, Nevs kommt nur auf 55 Millionen. Nur?!?

Mit welchen beiden Firmen derzeit verhandelt wird, wollte er weiterhin nicht verraten, ausser dass es wahrscheinlich zu einem Eigentümerwechsel kommen wird und der bisherigen Besitzer Kai Johan Jiang nur noch Minoritätseigner wird.
 
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