Na ja Schaeffler macht mich ein wenig unfroh - wenn schon Milliardäre für Fördermittel vom Staat auf die Straße gehen und dafür bejubelt werden... Dabei stellt sich bei mir als Steuerzahler ein ganz komisches Gefühl ein.
naja, schaefflers haben halt richtig auf risiko gezockt und dann wurd's wirtschaftlich düster. bad luck. auch in dem fall erwarte ich von meiner regierung, dass sie die kasse zuhalten und KEIN geld rüberschieben. der staat ist ja keine vollkasko für unternehmerisches risiko.
Bei allen “Opel weg” Rufen sollte man doch zwischen Eigenverschulden ( Banken, Schaeffler ) und offensichtlichem Fremdverschulden ( Opel ) unterscheiden.
Bei Opel wäre Hilfe schon angebracht, da es sich wahrscheinlich auch nur um eine Anschubfinanzierung handelt.
"nur" eine anschubfinanzierung? das wird doch ein fass ohne boden wie der deutsche steinkohlebergbau im ruhrgebiet und an der saar. ich habe ja vor einem vierteljahr auch noch gedacht, man könne opel retten (s. startposting dieses freds). aber inzwischen denke ich: nö, es langt dann auch mal.
mir ist schon klar, dass ein aus für opel eine wirtschaftliche katastrophe für rüsselsheim (die stadt gibt's ja eigentlich nur wegen opel...), kaiserslautern, bochum und eisenach bedeutet. aber vermutlich kann man mit 200.000 euro pro betroffener arbeiter- und angestelltennase sinnvollere infrastrukturprojekte auflegen als den nationalen teil eines durch und durch maroden konzerns am leben zu halten, der seit jahrzehnten produkte herstellt, die die welt nicht braucht.
in der reinen lehre sieht es doch so aus:
die banken, die sich mit ihren toxischen wertpapieren selber vergiftet haben, musste man vor dem tod retten, weil die banken eine für den rest des wirtschaftssystems westlicher prägung konstitutiv sind - ohne kreditversorgung geht eben nix. (wobei, der einschub sei erlaubt, ich mich immer noch frage, ob man mit dem vielen stützgeld für die banken nicht vielleicht neue, weniger kriminelle banken hätten gründen können, statt die alten, offensichtlich kriminellen banken zu retten...?)
aber ohne GM bricht ja nicht das ganze wirtschaftssystem system zusammen. ist halt nur ein unternehmen von vielen, die im prinzip dasselbe produkt herstellen. anders gesagt: es tritt ja keine autoknappheit auf, wenn die GM-marken verschwinden.
(meine gewährsleute in der landespolitik sagten mir übrigens eben, dass es einen zwischenstand aus der AR-sitzung in rüsselsheim gebe. danach sieht es ziemlich düster aus bei opel: offensichtlich haben sie derzeit weder an ihren patenten noch an ihren produktionsanlagen das eigentum. um 15 uhr sollen wir mehr wissen. puh.)
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edith sagt: marbo hat das alles auch schon gesagt - nur mit weniger worten...