Opel
Deutsche Fabriken an US-Banken verpfändet
Eine Rettung von Opel wird immer unwahrscheinlicher: Der Mutterkonzern General Motors hat sämtliche Vermögenswerte wie Werksgelände und Fabriken der europäischen Tochter an US-Banken verpfändet.
An eine US-Bank verpfändet: Das Opel-Werksgelände in Eisenach
Das bestätigte ein Mitglied der Bundesregierung dem FOCUS. Der Autobauer besitze keinerlei Vermögenswerte: „Opel ist nur eine Hülle. Und GM hat darauf auch keinen Zugriff mehr.“ Als Sicherheiten für Milliardenhilfen habe GM auch die Opel-Patente an die US-Regierung abgetreten.
Die ohnehin schwierige Investorensuche gerate für die große Koalition zur „Mission impossible“, so der Regierungsvertreter weiter. Der Plan, die GM-Tochter aus dem globalen Verbund herauszulösen, werde komplizierter und vermutlich auch teurer als gedacht. Dem einst größten Fahrzeughersteller der Welt droht die Insolvenz. GM verpfändete laut FOCUS alle Opel-Standorte an die Banken, als Sicherheit für Kredite, die der Konzern zum Überleben braucht. Betroffen sind die vier deutschen Fabriken in Rüsselsheim, Bochum, Eisenach und Kaiserslautern, aber auch die Werke in anderen europäischen Ländern.
„Diese Situation macht die Suche nach einem Investor fast unmöglich“, heißt es im Bundeswirtschaftsministerium. Wer sich für den Einstieg interessiert, muss nicht nur mit GM verhandeln, sondern auch komplizierte Gespräche mit mehreren US-Kreditinstituten führen. Werksgelände, Produktionsanlagen und Patente müssen erst wieder ausgelöst werden. US-Präsident Barack Obama hat nach FOCUS-Informationen Kanzlerin Angela Merkel auf dem G20-Gipfel in London zugesagt, alle Schritte in Sachen GM eng abzustimmen. „Wir nehmen diese Zusage sehr ernst“, so ein Merkel-Berater.