SAAB, Opel und wie's weitergeht... / Muller/NEVS reloaded

@christoph:


Das wäre ja quasi History repeating.

Genau die selbe Nummer hat FIAT schon mit LANCIA gemacht, allerdings vor ziemlich genau 40 Jahren. LANCIA, als der ehemalige Nischenhersteller produzierte äusserst innovative Autos mit teilweise verschrobenen und viel zu aufwändigen Detaillösungen.
Die Autos waren unterm Strich auch nicht rentabel und so wurde Lancia vom FIAT-Konzern einverleibt und als Premium-Segment weitergeführt, allerdings mit teilweise miserablen Qualitätsansprüchen. Das hat letztlich die LANCIA-Kunden auch vergrault.
Parallelen zu SAAB und GM sind hier deutlich zu erkennen.

Und das ganze jetzt noch mal in Grün? Das wäre m.E. nicht zielführend.

:cool:

naja, ist vielleicht naiv, aber: es könnte ja sein, dass es südlich der alpen in den letzten 40 jahren einen erkenntnisfortschritt gegeben hat? also: die eigenen erfahrungen mit lancia (oder: "wie wirtschafte ich eine marke runter?") UND eine analyse der GM-versagens bei SAAB (oder: "wie wirtschafte ich eine marke runter?") könnten ja beim denkenden menschen dazu führen, dass er was dazulernt. die hoffnung mag ich irgendwie nicht aufgeben...

:redface:
 
natürlich macht opel für fiat eigentlich überhaupt keinen sinn.
Warum eigentlich nicht... Platform-Sharing, Rebadging, verschiedene Marktfokussierungen und 2 Marken koennen vieles sinnvoll machen.
Fiat verkauft in Mitteleuropa fast nur Kleinwagen, In Schweden gibt's kaum FIATs, damit koennte FIPEL dann Nordeuropa besser bedienen, in Suedeuropa laeuft Opel aehnlich gut wie FIAT, aber das heisst ja nicht, dass durch rebadging jetzt weniger Autos gekauft werden. Alles auf gemeinsamen Plattformen... FIPEL kann sich seine Kleinransporter in Zukunft von Renault ODER PSA holen, schon wieder eine Synergie... Das Premium Segment wird durch rebadgte AlfSabCias bedient, die eine gemeinsame Entwicklung basierung auf FIPEL bekommen.... Fuer mich hoert sich das an, als ob der Plan aufgehen koennte.
Dazu noch die Marke Chrysler um auf dem amerikanischen Markt punkten zu koennen.... evtl noch Saturn dazu und unter dieser Marke -wie GM es schon vorhatte- Fahrzeuge mit europaeischem Flair und geringen Spritverbrauch drueben an den Mann bringen...
Geniestreich!
 
... Platform-Sharing, Rebadging...

Das Premium Segment wird durch rebadgte AlfSabCias bedient, die eine gemeinsame Entwicklung basierung auf FIPEL bekommen...

...Geniestreich!

hm.

naja.

wie schlimm es daneben gehen kann, wenn man nicht ein produkt mit einem imageabstrahlenden alleinstellungsmerkmal hat und einem außer kostensenkung durch badge engineering nix mehr einfällt, hat GM ja in den letzten 25 jahren eindrucksvoll bewiesen...
 
Zusammenfassend: Niemand wartet auf solche Gefährte.
 
Diese Mär " GM hat Saab kaputtgewirtschaftet" ist ebenso zäh wie Loch Ness Monster.
Einer hats in die Welt gesetzt und Alle plapperns nach.

Mal zum Nachdenken:
Saab ist bis jetzt weitestgehend eigenständig gewesen
Saab bestätigt bei jeder Gelegenheit, wie unabhängig von GM/Opel sie sind.


Als Beweis dafür sollten die vielen, kostenintensiven und letzlich verlustbringenden Eigenlösungen reichen.
 
Mal zum Nachdenken:
Saab ist bis jetzt weitestgehend eigenständig gewesen
Saab bestätigt bei jeder Gelegenheit, wie unabhängig von GM/Opel sie sind.


Als Beweis dafür sollten die vielen, kostenintensiven und letzlich verlustbringenden Eigenlösungen reichen.

Das halte ich auch nach wie vor für ein Gerücht. Aber über das Verständnis der Konzernlenker gegenüber dem europäischen Markt und dem Saab-Kunden im speziellen haben wir schon ausführlich diskutiert.

Mal zum Nachdenken:

Saab bestätigt bei jeder Gelegenheit, wie unabhängig von GM/Opel sie sind.

Ja, und jeder Junkie wird dir auch alles versprechen um den nächsten Schuß zu bekommen.
Nur mal zum Nachdenken: Kann es sein das Du auch viel nachplapperst?
 
Hallo!
Also ich war gestern noch zur Inspektion bei meinem Saab-Händler und laut seiner Aussage gibts nichts neues in der Nachrichtenlage.
Gruß,Thomas
 
ach, tinchen...

...es ist immer wieder gut, jemanden wie dich zu lesen.

jemanden...

...der die weis- und wahrheit mit löffeln gegessen;
...der den totalen durchblick;
...der eine starke meinung;
...der im kopf feste bilder von seinen mitmenschen;

und

...der keine angst davor, sich unbeliebt und lächerlich zu machen,

hat.

niemand hat behauptet, SAAB sei eine prosperierende, kraft- und gewinnstrotzende automarke gewesen, als GM eingestiegen ist. niemand zweifelt daran, dass ohne den einstieg von GM die schweden selbst bei SAAB den stecker rausgezogen hätten - und zwar spätestens 1995.

damals hatte SAAB schwere probleme. heute hat SAAB immer noch schwere probleme.

und da liegt der kern des unternehmerischen versagens von GM: dass GM kein einziges der schweren probleme bei SAAB gelöst hat, sondern mit jedem lösungsversuch ein schweres problem bei SAAB nur durch ein anderes, schweres problem ausgetauscht hat.

das kann man durchaus als "herunterwirtschaften" bezeichnen. weniger in finanzieller hinsicht, sondern mit blick auf markenkern, markenimage und markenakzeptanz.

verschiedene menschen haben es dir hier auf verschiedene weise zu erklären versucht und es ist mir egal, wenn du es auch diesmal nicht begreifst - ich schreibe es dir nochmal auf, weil ich die hoffnung nicht aufgebe, dass eines tages wenigstens ein zartes wispern des begreifens durch deinen scheinbar undurchdringlichen panzer des nichtverstehenkönnens dringt.

es geht bei der frage "hat GM die marke SAAB heruntergewirtschaftet?" nicht um die finanzen in trollhättan. es geht um teils objektiv vorhandene, teils subjektiv empfundene werte wie anspruchsvolle technik und kreativen fortschritt, um distinktion und status. das alles bot SAAB früher einmal. und der lohn dafür war eine zahlungskräftige und -freudige kundschaft, die sich mehr als die kunden anderer marken an technischen gimmicks erfreute (auch wenn diese gimmicks beim einsteigen nicht unbedingt sichtbar waren), die sich mit einem SAAB bewusst von anderen autobesitzern abgrenzen (distinktion) und gleichzeitig dokumentieren konnte und wollte, dass ein gewisses maß an wohlstand vorhanden war (status). dieses schwer zu beschreibende anderssein (wer den früheren SAAB-käufern übelwollte, könnte auch sagen: diese arroganz) war der kern der marke.

was nun mit dem einstieg von GM passierte, war die zügige demontage dieses markenkerns.

es war mit blick auf die bisherigen kunden von SAAB zweifellos ein fehler, dass laut hinaustrompetet wurde, welch grandiose einsparungen beim SAAB 900-II durch eine verkürzung der montagezeit, durch die verwendung der bodengruppe des opel vectra A und durch den einsatz anderer konzernkomponenten angeblich erreicht werden konnten.

damit es nochmal klar wird: es ging und geht nicht darum, ob der durchschnittliche autofahrer den unterschied zwischen beispielsweise der aufwändigen (und teuren) hinterachse eines SAAB 900-I und der weniger aufwändigen (und billigeren) hinterachse eines SAAB 900-II wirklich bemerkt. es geht auch nicht darum, ob die klappen im lüftungssystem mit unterdruck oder mit elektrischen stellmotoren bewegt werden, was dem durchschnittlichen autokäufer natürlich völlig wumpe ist, solange am ende die luft dahin geht, wo sie hin solll.

es geht darum, dass die stammkunden von SAAB keine durchschnittlichen autokäufer waren. und darum, dass mit der offensiv kommunizierten plattform- und gleichteilstrategie das anderssein (distinktion) vom markenkern abgeschliffen wurde. die objektiv billigeren bauteile aus dem GM-baukasten wurden subjektiv als minderwertig wahrgenommen - und damit das ganze auto. und zwar unabhängig davon, wieviele gleichteile mit opel und anderen marken des GM-konzerns wirklich zum einsatz gekommen sind. dadurch verlor die marke auch den status, den sich die SAAB-fahrer bis dahin mit ihrer markenwahl erkauft hatten - opel galt zu der zeit nunmal als billigheimer.

wir sprechen von einem strategie- und kommunikationsproblem, das verheerende folgen hatte: die früheren SAAB-kunden wollten sich nicht für dasselbe geld wie früher ein auto andrehen lassen, von dem jedermann wusste, dass es billiger gebaut wurde als der vorgänger. und kunden von anderen fabrikaten fragten sich, warum sie für den preis eines kleinen BMW oder benz etwas kaufen sollten, von dem sie zu wissen glaubten, dass es im wesentlichen doch ein opel sei.

und diese katastrophale markenführung ist es, die ich meine, wenn ich aus voller brust sage: ja, GM hat SAAB heruntergewirtschaftet.

und jetzt kannst du gerne wieder die bilanzzahlen von früher und heute vergleichen, echte gleichteile nachzählen und weiterhin erklären, dass die GM-konzerntechnik doch sooo schlecht nicht sei.

du wirst trotzdem nie verstehen, worum es eigentlich geht.

also: keep on posting.
 
Zusammenfassend: Niemand wartet auf solche Gefährte.

Nun, dass wir hier im SAAB Forum darauf nicht warten ist eigentlich klar... in der boesen Welt ausserhalb des Forums gibt's sie schon. Denn Opel/Fiat haben waehrend der Entwicklungsphase der aktuellen Modelle kooperiert.
Und die Stueckzahlen sprechen fuer sich.

Am besten gefällt mir in diesem Zusammenhang OPIAT
wobei weder Fiat noch Opel fuer besonders langsame Fahrzeuge bekannt waeren...
 
Hallo Christoph,

darf ich der Einfachheit halber direkt in deinen Beitrag antworten ?
Danke
.
„jemanden...
...der die weis- und wahrheit mit löffeln gegessen;
...der den totalen durchblick;
...der eine starke meinung;
...der im kopf feste bilder von seinen mitmenschen“
Ja, genauso würde ich dich auch beschreiben;

und
...der keine angst davor, sich unbeliebt und lächerlich zu machen,
nein, damit habe ich tatsächlich kein Problem

...niemand hat behauptet, SAAB sei eine prosperierende, kraft- und gewinnstrotzende automarke gewesen, als GM eingestiegen ist.
Doch, Du zum Beispiel. Frag mich nicht in welchen Posting, aber ich bin mir da ganz sicher. Deshalb zweifele ich auch öfters deine automobile Kompetenz an.

...und da liegt der kern des unternehmerischen versagens von GM: dass GM kein einziges der schweren probleme bei SAAB gelöst hat, sondern mit jedem lösungsversuch ein schweres problem bei SAAB nur durch ein anderes, schweres problem ausgetauscht hat.
Einspruch, nicht GM hat die Probleme geschaffen, sondern Saab selbst. Die Modellpalette war zwar definiert, die Ausführung jedoch hat Saab zu verantworten. Einmal, weil die GM Vorschrift „All under hood and carpet has to be common“ sträflich missachtet wurde.
Zum anderen, da Saab jahrelang ohne etwas gegenzusteuern Verluste gemacht hat, die auch von GM anstandslos bezahlt wurden.

Nochmal: Saab hat auf GMs Rechnung Verluste gemacht, nicht umgekehrt
....
...verschiedene menschen haben es dir hier auf verschiedene weise zu erklären versucht und es ist mir egal, wenn du es auch diesmal nicht begreifst - ich schreibe es dir nochmal auf, weil ich die hoffnung nicht aufgebe, dass eines tages wenigstens ein zartes wispern des begreifens durch deinen scheinbar undurchdringlichen panzer des nichtverstehenkönnens dringt.
Was sollen diese intelligenzbefreiten, persönlichen Angriffe ? Wenn ich eine andere Meinung habe als Du, heisst das noch lange nicht, dass sie automatisch minderwertig ist.
....
...es war mit blick auf die bisherigen kunden von SAAB zweifellos ein fehler, dass laut hinaustrompetet wurde, welch grandiose einsparungen beim SAAB 900-II durch eine verkürzung der montagezeit, durch die verwendung der bodengruppe des opel vectra A und durch den einsatz anderer konzernkomponenten angeblich erreicht werden konnten.
Genau das waren aber die nötigen Massnahmen, um konkurrenzfähig zu werden und eine 2. Pleite nach 89 zu verhindern.

....es geht darum, dass die stammkunden von SAAB keine durchschnittlichen autokäufer waren.
Trotzdem haben sie ab 88 „ihrer“ Marke den Rücken gekehrt..warum wohl ?.

...und darum, dass mit der offensiv kommunizierten plattform- und gleichteilstrategie das anderssein (distinktion) vom markenkern abgeschliffen wurde.
Diese Kommunikation ging aber weder von Saab noch GM aus, sondern von irgendeinem Journalisten, dem -wie in vielen Fachzeitschriften üblic-h einfach nachgeplappert wurde. Tatsächlich ist die Anzahl der Gleichteile minimal und für die objektive Qualität unerheblich.
...
...und diese katastrophale markenführung ist es, die ich meine, wenn ich aus voller brust sage: ja, GM hat SAAB heruntergewirtschaftet.
Hier haben wir sogar teilweise Übereinstimmung: die Markenführung ist katastrophal, aber dafür ist Saab und nicht GM verantwortlich. Dass zB. Saab den riesigen Deutschen Markt nicht hinreichend bedient, kaum Werbung macht aber anstatt dessen kleinlich die wenigen Kunden vergrätzt, ist sicher keine GM Direktive, sondern Saabs eigene Entscheidung.
...
du wirst trotzdem nie verstehen, worum es eigentlich geht.
Möglicherweise Du auch nicht

also: keep on posting..


Aber klar doch:biggrin:
 
es ist so - sinnlos.
 
also ich finde es klasse, daß ihr euch hier a bissl kebbelt - ohne reibung keine energie/wärme ;) oder so ähnlich (in physik war ich nicht unbedingt die leuchte...)
 
nun, die ratten und das sinkende schiff eben... :biggrin:

Merkwürdigerweise scheint es bei der GM Führungsspitze wenig Vertrauen in das eigene Unternehmen zu geben.....

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,624181,00.html

Apropos Ratten und Vertauen.

Die beiden Vorstände der Telekom Obermann und Höttges haben etwa für 720.000 € Aktien ihres Unternehmens gekauft.

Damit wollen die Beiden lt. Pressemitteilung zeigen, dass sie für das Unternehmen eine positive Zukunft sehen und dass sie bereit sind, sich dafür einzusetzen.

Der Aktienmarkt hat die Pressemitteilung heute folgendermaßen honoriert: Die Aktie hat sich nicht bewegt. :biggrin:

Als Kommentar kam nur zurück, dass es im Moment günstig sei, bei so viel darniederliegenden Aktien zu investieren. Nach dem Motto: Es kann sowieso nur nach oben gehen.

Nur mal so als Beispiel, wie sehr so eine Aktion - je nachdem, wer sie durchführt - auch in die Hose gehen kann.
 
ist man eigentlich spießig, wenn man noch nie aktien gekauft hat? ich frag ja nur... ;-)
 
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