SAAB, Opel und wie's weitergeht... / Muller/NEVS reloaded

...definiere "wir"!... da gilt es zwischen dem "fabrikarbeiter" und dem "finanzjongleur" zu unterscheiden!..
wer 40 jahre gearbeitet hat und aufgrund von missmanagement seines firmenchefs in hartz IV geschickt wird, vielleicht noch nen häuschen abzuzahlen hat und auch noch das ein oder andere kind zu ernähren/unterstützen hat - der hat also über seine verhältnisse gelebt...??? ..
Hier der brave Arbeiter, dort der böse Finanzjongleur, neee, so einfach ist die Welt nicht.

Provokativ gesagt, hat der Arbeiter vielleicht auch selbst Missmanagement getrieben, hat seine Risiken nicht richtig eingeschätzt usw.
Alles lässt sich von verschiedenen Gesichtspunkten betrachten, ein nur gut und ein nur böse gibts nicht.
 
Im Moment deutet jedenfalls alles darauf hin, dass der Globalisierung die europäischen Länder langsam zu Fall bringt.


Warum auch nicht? Was hatten wir nicht schon alles für "Hochkulturen": Maya, Azteken, Ming Dynastien, unsere Zahlen sind Arabisch, Ägypten mit den Pharaonen,... zu einer Zeit als wir hier noch auf den Bäumen gesessen haben.

Dann Rom mit Cesar und Great B., die damals die Welt mit den Spaniern unter sich aufgeteilt haben.... Heute: Beides eher durchschnittliche Länder...

Für mich stellt sich das so dar: Es gab noch nie - gar NIEMALS - eine Zeit, wo es so vielen Menschen wie heute gut geht. Im Grunde der gesamten westlichen Welt... Für mich ist einfach klar, dass es wohl einen "Potentialausgleich" geben wird. Dumm für uns nur: wir sitzen oben... aber vielleicht eine Chance für Andere.
 
Und man sollte ganz realistisch sehen, daß der Rest der Welt in den letzten Jahren unter unseren Verhältnissen gelebt hat.
Absolut korrekt

..35 Arbeitsstunden pro Woche und 6 Wochen Urlaub samt arbeitsfrei vei jedem Schnupfen passt jederzeit in diese Welt, auch bei Millionen von billigen Arbeitskräften - weil genau hierin der Unterschied zwischen menschenwürdigem Leben und ausgebeutetem Arbeitssklaven liegt...
Theoretisch könnte es passen, als eine Art Vorgriff aufs Paradies.

Praktisch kann es nicht funktionieren, solange Andere doppelt so viel zu halbem Lohn arbeiten.

Und überhaupt nicht funktionieren kann es, wenn wir "Reichen" dann auch nur noch die Produkte der "Armen" kaufen, wie es weiter oben schon mal geschrieben wurde,
 
Dazu kommen z.B. im Baugewerbe schon auch eine ganz erhebliche Zahl EU-Mitbürger die a) hier auf die Löhne drücken und b) die Knete dann Großteils in ihrem Heimatland verjubeln.

Selten so einen Schwachfug gelesen.

Wo ist denn da das Problem ? Wenn Du 4 Wochen in Südeuropa Urlaub machst verjubelst Du doch auch dort Dein "deutsches" Geld ?!?

Und nur wenn die Südländer eben auch Geld haben, können die auch das eine oder andere Produkt aus Deutschland kaufen. Die aktuelle Krise besteht für Deutschland doch eher darin, daß im Ausland keiner mehr Geld hat, die ganzen hübschen Märklin-Loks, Rosenthal-Services und Schiesser-Unterhosen zu kaufen.

Das einzige Problem seh ich mit unserer massiven Bürokratie und unseren massiven Transfers.

Grüße Hardy

P.S. Endlich Leben in der Bude :-)
 
Die aktuelle Krise besteht für Deutschland doch eher darin, daß im Ausland keiner mehr Geld hat, die ganzen hübschen Märklin-Loks, Rosenthal-Services und Schiesser-Unterhosen zu kaufen.
...

Weil sie zu teuer sind. Siehe oben: 35 Stundenwoche usw...
 
Teuer ist relativ. Gerade das richtig teure Zeug (Maybach & Konsorten) verkauft sich nach wie vor prima.
 
Die aktuelle Krise besteht für Deutschland doch eher darin, daß im Ausland keiner mehr Geld hat, die ganzen hübschen Märklin-Loks, Rosenthal-Services und Schiesser-Unterhosen zu kaufen.

Das einzige Problem seh ich mit unserer massiven Bürokratie und unseren massiven Transfers.

Grüße Hardy

Ich lache mich schlapp. Der ist gut.

Allerdings haben wir in Deutschland das gleiche Problem.


P.S. Endlich Leben in der Bude :-)

:cheers::cheers:
 
Hier der brave Arbeiter, dort der böse Finanzjongleur, neee, so einfach ist die Welt nicht.

...ach - nicht...??? eben war die welt genau bei dir noch so einfach!! nämlich einfach mal ein paar kleinere brötchen backen und dann kommt irgendwann das gute gute wachstum wieder und die ganze sche.... geht von vorn los... so stellst du es dir doch vor....

aber wir kommen immer wieder an den selben punkt. immer weniger (qualifizierte) arbeitnehmer weltweit werden immer mehr zu produzieren in der lage sein! und das kann nicht ewig gut gehen...aber genauso läuft das mit deinem guten wachstum. wachstum durch rationalisierung - immer weniger produktive arbeit, die durch "arbeitnehmer" zu verrichten ist. kann ja nun nicht jeder ing. oder dr. oder mega-entwickler werden... also heisst es nun doch endlich mal darüber nachzudenken, wie ich das, was ich schaffe, verteile. an alle verteile - nicht nur an 0,5%...und das natürlich global...
 
Weil sie zu teuer sind. Siehe oben: 35 Stundenwoche usw...

Ahhh ja - da ist es wieder: Das Märchen der ach so hohen Lohnkosten. An Oberflächlichkeit kaum zu überbieten. Und wenn es einem bisher entgangen ist - zwei Wörter und eine Suchmaschine genügen: Lohnkosten Deutschland...
 
Teuer ist relativ. Gerade das richtig teure Zeug (Maybach & Konsorten) verkauft sich nach wie vor prima.

... und noch viel besser. Irgendwie auch logisch. Es könnte ja sein, dass die lieben Scheinchen bald nur noch einen Bruchteil wert sind.
 
huii ne politdiskussion

manman, da is man mal nen tag nich da schon gibt es ne systemdiskussion

... da muss ich mal einhaken.

Kann dir zwar in einigen Punkten beipflichten, aber die momentane Krise konnte ohne das Eingreifen des Staates eben nicht mehr durchgestanden werden - das meine ich aber in Bezug auf die Bankenstützungen, nicht in Bezug auf Opel!

Hier wäre das Finanzsystem ganzer Länder zusammengebrochen - das Eingreifen des Staates war/ist lebensnotwendig.
Hier hat das schöne System versagt... :eek:

just my two cents...

Gruß,

Alex

aber schon lange vorher, wenn der staat seine kontrollpflichten nicht nachkommt dann rappelt es halt, beispiele??:

blitzen da wo es geld bring und nicht dort wo es kritisch ist(siehe blitzer thema)

monopolstrukturen verhindern??? hab ihr schon mal wettbewerb bei den tankstellen erlebt??

und eben finanzaufsicht???, statt dessen wurde staatsknete-ne-steuergeld!!-über landesbanken und HRE riskant angelegt( nun wird mit steuergeld das system gerettet damits nicht auffällt)

meiner meinung nach gehören alle infrastrukturen in die öffentliche hand, egal ob abwasserleitung, bahnschiene oder banken-mit unabhängigkeit von politischen tagesgeschäft!! denke mit abstrichen funktioniert das öffentliche rundfunksystem noch am besten(auch da gibt es vorteilsnahme, selbstbedienngsmentalität und versuche politischer einflussnahme-siehe ZDF).

wer dann in den festgesetzten rahmen der öffentlichen infrastruktur wirtschaftlich frei arbeitet ist egal, aber alle haben die gleichen rahmenbedingungen.
und HRE ist eben keine verstaatlichung von kapital wie es uns die FDP weis machen will sondern die verhinderung eines bankrotts den es rein marktwitschaftlich=FDP gegeben hätte.

achja und gleiche rahmenbedingungen weltweit,sonst gehts nicht und das globalisierte kapital vagabundiert zum nächsten schnäppchenstaat!

ich könnte noch endlos drüber denken und schreiben, es gehört aber kaum zum thema,:confused: oder?

achja war nur sporadisch im forum weil wir in sachsen kommunalwahl hatten und ich mit unsere wählervereinigung zumindestens auf stadtebene versuche einfluss zu nehmen....und eben wählervereinigung weil die parteien total festgefahren waren auch lokal!!

so nun macht mal mit saab weiter!!

und ich arbeite die sachen ab die wegen der wahlliegegeblieben sind, der saab-königsegg wird bestimmt nicht billiger:biggrin:
 
...aber wir kommen immer wieder an den selben punkt. immer weniger (qualifizierte) arbeitnehmer weltweit werden immer mehr zu produzieren in der lage sein! und das kann nicht ewig gut gehen...aber genauso läuft das mit deinem guten wachstum. wachstum durch rationalisierung - immer weniger produktive arbeit, die durch "arbeitnehmer" zu verrichten ist. kann ja nun nicht jeder ing. oder dr. oder mega-entwickler werden... also heisst es nun doch endlich mal darüber nachzudenken, wie ich das, was ich schaffe, verteile. an alle verteile - nicht nur an 0,5%...und das natürlich global...

Also erst mal die Emotionen ausschalten. Nicht gut für den Blutdruck und am Denken hindert's auch manchmal.

Wachstumskritik gibt es schon, seit es Volkswirtschaftslehre gibt. Trotzdem gibt es schon seit Jahrzehnten (meistens positives, einzelne Jahre auch negatives) Wachstum. Warum ist das so ? Dieses Wachstum wird ja in Geldwert gemessen und nicht in Zentimetern. Und wie jeder weiß, der längere Zeit mal seinen Geldbeutel beobachtet hat oder Telekomaktien hatte, ist nichts so flüchtig wie der Geldwert.

Wachstum gibt es nicht nur durch Rationalisierung und "immer-mehr-produzieren". Das gibt es auch durch qualtitative Veränderungen. Das neueste Smartphone, die neueste Mode ... sind dieses Jahr mehr wert als der alte Ladenhüter von letztem Jahr und werden ein klein bißchen teurer verkauft - schon haben wir Wachstum im Textilsegment.

Außerdem ist Rationalisierung was sehr feines. Wir befinden und in den westlichen Ländern ja in einem Schlaraffenland, wie es sich die größten Visionäre des vorletzten Jahrhunderts es sich nicht erträumten. Das wäre nicht gegangen ohne die massive Mechanisierung und Rationalisierung, die uns jede schwere und eintönige Arbeit abnimmt und für einen beispiellosen Güterüberfluss sorgt.

Außerdem muß nicht jeder Dr. Ing. Superentwickler werden. Mein Friseur machte seit mindestens 40 Jahren den gleichen Job in der gleichen Geschwindigkeit. Die Schnitte waren von gestern (bei Herren egal), die Preise aber eher von vorgestern. Hatte keine Lust mehr, sich neue Zahlen zu merken und trotzdem war's auskömmlich. Dienstleistungen wie diese kann man halt schlecht importieren ...
 
Diese Diskussion bringt mich wieder mal zu einer Frage, die mir noch niemand zufriedenstellend beantworten konnte : Vorausgesetzt, es geht um ein ausreichendes Ein- oder auch Auskommen für alle...........warum muss ein Betrieb auf Teufel komm raus expandieren ? Warum müssen Umsätze oder Absätze permanent gesteigert werden ? (Ausser weil die Aktionäre mehr Dividende sehen wollen während sie gleichzeitig nach Schnäppchenpreisen für gute Qualität schreien). Und wie soll ich den Absatz eines Produktes kontinuierlich steigern können ? Am Beispiel Auto: Selbst wenn ich der Kundschaft den Viertwagen schmackhaft machen kann (und sie sich den leisten kann)........irgendwann ist Schicht mit "schneller, höher, weiter".
Wie also soll es dauerhaft funktionieren ? Oder denke ich da zu naiv oder gar zu wenig kapitalistisch ?
 
Auf welcher Höhe soll dieses ausreichende Ein- oder Auskommen denn liegen ?

das frage ich mich auch immer, reicht ein gebrauchter saab 900I für 500euronen, ein gebrauchter 9-7x oder ein neuer 93turbox für 45keuronen oder ein königseeg für 1mioeuronen.

hier falle ich mit dem 97 total auf, in M-grünwald bin ich wahrscheinlich die arme suppe und es muß schon der königseeg sein um aufzufallen (ich hab den 97 nicht wegen des auffallens!!)

ich könnte es mit meinem gewissen nicht vereinbaren auf teufel komm raus kunden und mitarbeiter abzuzocken, da genieße ich doch lieber die provinzielle gemütlichkeit, delegiere an meine mitarbeiter, stelle einen ein wenns zu viel arbeit wird...dafür erziele ich halt auch keine rendiete von 25%....

ansonsten bin ich der meinung wer mit seinem eigenen geld und seine eigene firma aufbaut, kann verdienen was er will solange es legal und die geschäftsidee ok ist. wer angestellter geschäftsührer, besonders bei ehemalige staatsbetrieben ist sollte doch wohl eher sehr begrenzt werden, meine an den umsatz-gewinn-gehälter-und langfristigen firmenwert-orientiert bezahlt werden!
 
Auf welcher Höhe soll dieses ausreichende Ein- oder Auskommen denn liegen ?
In einer Höhe, die es z.B. einer durchschnittlichen Familie erlaubt mit dem Monatseinkommen eines Ernährers ohne Probleme über die Runden zu kommen.Sprich: Miete,Essen, Auto, Kinder, was eben so in einem nicht auf Luxus getrimmten Haushalt anfällt. Und das sollte mit dem Lohn auch bezahlt werden können, ohne daß zur "Grundsicherung" auch der Gatte arbeiten gehen muss oder man am Nötigsten knappst.
 
So, mal wieder zurück zum Thema. Jetzt ist ja auch der Name des Interessenten aus dem fernen Wyoming bekannt geworden. Es soll sich um die Handelsbank "Merbanco Inc Merchant Banking" handeln, ein Familienunternehmen. Wyoming ist ja eine Steueroase in den USA, auf deren Homepage wird auch ganz offen dafür geworben. Wer genau die Geldgeber hinter Merbanco sind, ist natürlich unklar. Die Gerüchte ranken von Politikergeldern (gibt ja das Dick Cheney Federal Building in Casper) bis hin zu Hollywoodmillionen. Merbanco ist wohl der Bieter, der von Anfang an dabei war, zuletzt aber sein Konzept noch einmal nachbessern musste. Und jetzt kommt der clou : Auch wenn niemand Merbanco kennt, so steht dahinter u.a. die Firma AGCO, die wohl einen ziemlich guten Ruf unter den Landwirten hat und folgende Marken aufgekauft hat : KHD, Fendt, Massey-Ferguson,... und Valtra/Valmet Finnland

Wäre mir persönlich irgendwie sympathischer als Renco... und realistischer als Koenigsegg.
 

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In einer Höhe, die es z.B. einer durchschnittlichen Familie erlaubt mit dem Monatseinkommen eines Ernährers ohne Probleme über die Runden zu kommen.Sprich: Miete,Essen, Auto, Kinder, was eben so in einem nicht auf Luxus getrimmten Haushalt anfällt. Und das sollte mit dem Lohn auch bezahlt werden können, ohne daß zur "Grundsicherung" auch der Gatte arbeiten gehen muss oder man am Nötigsten knappst.


Mhhh - ich fuerchte das ist ein Stueck zu kurz gesprungen. Das erklaere mal unseren Ing., Managern, etc. in Bukarest oder Almaty.... Die sind verheiratet, haben zwei Kinder und wohnen mit seinen Eltern in einer zwei Zimmer (!) Wohnung. Also seine Eltern ein Zimmer und er mit seiner Frau und den beiden Kindern ein Zimmer. Natuerlich kein Auto. Und trotzdem fuehlen sie sich wohl - machen ziemlich genau meinen Job. Haben aber das Gefuehl, dass es voran geht.... Und das ihr leben (relativ gesehen) schon etwas Luxus erlaubt, naemlich das die Firma mal eine Dienstreise nach Warschau in ein recht anstaendiges Hotel bezahlt.... Ich war in Warschau und habe gedacht: Den Kasten muesste man mal dringend neu streichen....


Daher ist es nicht ganz so leicht zu beantworten, was "einer durchschnittlichen Familie erlaubt mit dem Monatseinkommen eines Ernährers ohne Probleme über die Runden zu kommen.Sprich: Miete,Essen, Auto, Kinder, was eben so in einem nicht auf Luxus getrimmten Haushalt anfällt" das heissen soll.

Ich denke: Stillstand ist Rueckschritt. Daher bleibt nur die Spirale des Wachsens. Und wenn wir Glueck haben, koennen wir damit ne Zeit den status quo halten.

Und nein: Ich bin trotzdem ein positiver Mensch!
 
Danke ! So war's gemeint. Ob nämlich das Level von Angola, Bangladesh oder das Hinterland Mittelamerikas oder das von Nordeuropa - das ist ein weiter Unterschied. Und genau dieser Unterschied wird auch immer den Wettbewerb und den Kostendruck befeuern. Und das ist auch gut so.
 
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