SAAB, Opel und wie's weitergeht... / Muller/NEVS reloaded

Die "Zusammenarbeit" war ja doch vor allem von GM nicht mehr gewünscht. GM wollte/mußte SAAB explizit loswerden. Das muß sie dann eben auch etwas kosten, nämlich vor allem - für eine Übergangszeit - die Überlassung der Technik für die aktuellen und neuen Modelle gegen (untergeordnete) Aktienbeteiligung.

Ich gebe Jonsson recht: SAAB kommt als "Anhängsel" eines Großserienherstellers nicht zum Zuge. Das hat mit GM nicht geklappt und würde auch mit Fiat oder NewOpel oder sonstwem nicht klappen. Daß es mit einer Gruppe privater Investoren geht, zeigt das Beispiel Aston Martin. Im aktuellen SPIEGEL ist eindrucksvoll beschrieben, wie die früher von Ford lieblos verwaltete und jetzt im mehrheitlichen Besitz kuwaitischer Investoren stehende Marke wiederbelebt wurde.

Natürlich ist das Beispiel nicht 1:1 auf SAAB übertragbar; aber der Grundgedanke ist m.E. schon stimmig...
 
...Ich gebe Jonsson recht: SAAB kommt als "Anhängsel" eines Großserienherstellers nicht zum Zuge. ...
Saab war nie ein Anhängsel.

Sie hatten stets wesentlich mehr Freiheiten als zB. Opel, haben diese aber nie richtig genutzt.
Statt gemeinsame Komponenten sinnvoll einzusetzen, wurde teure Speziallösungen konstruiert.

Obwohl die GM Direktive , gleiche Komponenten für "all under hood and carpet" zu verwenden, recht eindeutig war.
 
Saab war nie ein Anhängsel.

Sie hatten stets wesentlich mehr Freiheiten als zB. Opel, haben diese aber nie richtig genutzt.
Statt gemeinsame Komponenten sinnvoll einzusetzen, wurde teure Speziallösungen konstruiert.

Obwohl die GM Direktive , gleiche Komponenten für "all under hood and carpet" zu verwenden, recht eindeutig war.

einzig beim 9-7x hats funktioniert:rock:, dafür fehlte der europäische motor!:egg:
 
Daß es mit einer Gruppe privater Investoren geht, zeigt das Beispiel Aston Martin. Im aktuellen SPIEGEL ist eindrucksvoll beschrieben, wie die früher von Ford lieblos verwaltete und jetzt im mehrheitlichen Besitz kuwaitischer Investoren stehende Marke wiederbelebt wurde.

Natürlich ist das Beispiel nicht 1:1 auf SAAB übertragbar; aber der Grundgedanke ist m.E. schon stimmig...


Davon kann überhaupt nicht die Rede sein!

Aston Martin wurde im März 2007 von Prodrive übernommen. Alle wesentlichen Entwicklungen zu dem, was Aston Martin heute ist, fanden in der Ford-Zeit statt: Vanquish (eingestellt), DB8, DB9

Vor Ford 1985 war Aston Martin nichts weiteres als der Hersteller des V8, der völlig überaltert - und im Grunde genommen der facegeliftetete DBS von 1967 war.

Erst durch Ford kam das neue Modell DB7 auf Basis Jaguar XJ-S zuerst mit Jaguar-Motoren. Später dann von Cosworth (Ford)

Die Konzern-Mutter Ford hat es möglich gemacht, den brillianten 12-Zylinder und den V8 zu entwickeln und zu produzieren und Geld für neue Platformen gabs von dort auch. Und nicht davon zu sprechen, wieviele Millionen das Erscheinen in mehreren Bond-Filmen gekostet haben wird.

Ohne Ford wäre Aston Martin mausetot und es kann sicher keiner behaupten, dass Ford lieblos mit der Firma umgegangen ist. Schau Dir alleine die Verwaltung und das neue Werk in Gaydon an.

Ich würde eher behaupten, dass die Renaissance von Aston MArtin ein Musterbeispiel dafür ist, dass ein kleiner, heruntergewirtschafteter Betrieb durch die Übernahme durch einen Großkonzern mit viel Geduld, Liebe, Sachverstand und Geld wieder zu neuer Blüte geführt werden kann.

Das ist sicher ein Verdienst der PAG (die durch Herrn Reitzle entstand), Ford als Konzernmutter und auch von Ulrich Bez, der immer noch zeigt, dass er längst nicht zum alten Eisen gehört.
 
Mag sein, daß Du recht hast, aber in dem SPIEGEL-Artikel klangs anders. Danach soll Ford die ersten 15 Jahre Aston Martin eher stiefmütterlich behandelt und u.a. mit Mazda-Rückleuchten und veralteten Jaguar-Komponenten ausgestattet haben. Reitz kommt dabei auch schlecht weg, erst unter Bez soll die Marke wieder Eigenständigkeit erlangt und in den letzten 8 Jahren die Produktion annähernd verzehnfacht haben.

Entscheidend ist doch, daß der "spirit" einer Marke erhalten bleibt und gepflegt wird. Das geht m.E. besser mit wechselnden Kooperationspartnern als mit einer "all under hood and carpet"-Strategie eines Großkonzerns. Anders ausgedrückt: Die "Direktiven" müssen aus Trollhättan kommen, nicht aus Detroit, Dearborn oder Turin...
 
.... man soll nicht alles glauben, was in der Zeitung steht.
Und dem Spiegel würde ich nicht zuviel Kompetenz auf dem Automobil-Feld unterstellen.

Mir ist es völlig wurscht, woher die Direktiven kommen, Hauptsache, es kommen die Richtigen.

Die englischen Eigentümer haben in der Vor-Ford-Zeit Aston Martin 2 mal in die Pleite gefahren, und die hatten den Sitz in UK und vermutlich auch ein gutes Gefühl für den "Spirit" der Marke.

Nur die Kohle und die technologische Anbindung fehlte und deshalb konnte man bei allem Spirit und britishness keine marktfähigen Autos mehr bauen.
 
Optimismus ist völlig ok.
Aber etwas Realismus und Logik sollte schon dabei sein.
Jonsson will weg von GM, arbeitet -wie er sagt schon jahrelang daran- will aber gleichzeitig noch Geld, Schuldenerlass und weiter Technologie Transfer von GM.

Passt irgendwie nicht zusammen...

Das er Opel für X Jahre am Tropf danke sagt, will glaube ich keiner mehr hören. Er bedient nur die vorherschende Meinung. Die meisten Nicken dann als Patrioten. Alles ein Spiel um in der Aufmerksamkeit zu bleiben. Ein bisschen Kontroverse hier, ein wenig zu viel Otimismus dort und schon fangen alle an zu debatieren. Ziel erreicht würde ich sagen.

Alles Entspannt um über das Sommerloch zu kommen.
 
Wenn er dann auch noch das Geld findet, um über das Finanzierungsloch zu kommen....:smile:
 
.... man soll nicht alles glauben, was in der Zeitung steht.
Und dem Spiegel würde ich nicht zuviel Kompetenz auf dem Automobil-Feld unterstellen.

Aha, dafür aber der Autopresse, die um Hofberichterstattung oft garnicht herumkommt, um die Redaktionen halten zu können?
 
Mhmmm...

.... man soll nicht alles glauben, was in der Zeitung steht.
Und dem Spiegel würde ich nicht zuviel Kompetenz auf dem Automobil-Feld unterstellen...

Aha, dafür aber der Autopresse, die um Hofberichterstattung oft garnicht herumkommt, um die Redaktionen halten zu können?

Hallo,

ich lese auch Spiegel oder befinde mich häufig bei SPON, aber über deren automobile Redakteure, insbesondere Thomas Hillenbrand, schweigt man wirklich besser.

Die Redaktionen von AMS, sport-auto, etc., vor allem die der motorwelt :eek: sind trotzdem sicher tendenziöser und wohl auch manch Werbekunden oder Hersteller mehr verbunden.
Grüße
 
@ Tina - Du kennst Dich bei Internas sicherlich sehr gut aus aber das Saab ein GM-Anhängsel war liegt leider auf der Hand. Die hätten sogar Ihre Produktion vom 9-5er II(I) nach Rüsselsheim geben müssen... wieviel Freiheit ist das denn dann noch. Saab war nur in der BioPower-Entwicklung führend und sonst leider tatsächlich von so ziemlich jeder GM und Opel-Entscheidung abhängig... leider!!
Ich glaube auch nicht, daß sie sich über einen 9-2X, 9-7X etc. wirklich gefreut haben... zumal sie die Autos auch nur in Amerika verkaufen mußten. GM wollte da den schnellen Rubel machen und hat auf japanische/amerikanische Chasis einfach mal Saab geklebt.
WER WO WAS WIE produziert war schon lange nicht mehr in den Händen von Saab... um so besser, daß es jetzt hoffentlich anders laufen wird.

Nachtrag: Da die Produktionskosten in Schweden zu teuer waren, hatte GM entschieden, den neuen Saab 9-5 in Rüsselsheim bauen zu lassen. Ich hätte mir gut vorstellen können, daß GM auch nicht davor zurückgeschreckt hätte, irgendwann überhaupt keinen "Schweden" mehr in Schweden bauen zu lassen. Die "paar" Autos baut Rüsselsheim in ein paar Wochen und aus eigenständigen Autos wären irgendwann nur noch irgendwelche ähnlichen Einheitskarren geworden, bei denen wie beim 9-2 oder 9-7 mal etwas an der Nase herumgespielt wird... fertig sind 4 "unterschiedliche" Autos! Sorry aber das will kein Saab-Fahrer haben... also ich nicht

@Tina - ich gebe Dir RECHT... ganz sollte sich Saab es sich mit Opel nicht verscherzen und aus der Abhängigkeit sollte eine Art Kooperation werden... denn Opel/GM Komponenten kann man sehr wohl einsetzen und sich so auf das Wesentliche konzentrieren.
 
@... aber das Saab ein GM-Anhängsel war liegt leider auf der Hand. Die hätten sogar Ihre Produktion vom 9-5er II(I) nach Rüsselsheim geben müssen...
Was hinter den Kulissen abgeht, bleibt uns sicher allen verborgen.
Man kann nur paar Fakten zusammenzählen und daraus seine Schlüsse ziehen.

Wenn GM 15 Jahre entspannt zusieht, wie Saab Geld verbrät, kann die Leine, an der Saab hängt nicht sehr straff sein.

Ich habe auch in der Saab Technik keine GM Leute gesehen und die Ingenieure versicherten immer stolz, dass sie allein entscheiden dürfen, was in ihre Autos kommt. Zuletzt hat es der Technik Chef in einen Zeitungs Interview bestätigt, dass zB der neue 9-5 eine Vorderachse erhält, die „sich Opel nicht leisten kann“. Und für diese geldfressenden Spezialentwicklungen gibts noch jede Menge Beispiele.

So sieht eine straffe Führung seitens GM sicher nicht aus.


Und was die gemeinsame Produktion in Rüsselsheim betrifft: das ist einfach logisch, die paar Saab auf der nicht ausgelasteten Insignia-Linie mit zu bauen.
 
@Tina - ich denke, die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Mit Sicherheit wird es auf allen Seiten hier und da ein paar Beispiele geben. Nichtsdestotrotz war Saab eng an der GM-Leine und hatte hier und da (genau wie die Opelaner) ein paar Freiheiten. Wenn ich mich nicht irre, ist der Saab im Vergleich zum Opel etwas hochwertiger (Premium) positioniert und kann sich daher auch ein paar "bessere" Extras leisten.

Fakt ist, daß Saab und Opel... wie alle anderen GM-Töchter deren ureigensten Umsätze erstmal komplett nach Amerika abgeben mußten. Dafür gab es dann eine Art Verrechnungsatz... zusätzlich übernahm Opel und ich nehme an auch Saab etliche (ich nenne sie mal) zusätzliche Kosten des Gesamtkonzerns, die nicht unbedingt was mit Saab zu tun hatte. Das hat zumindest bei Opel dafür gesorgt, daß trotz guter Verkaufszahlen und ordentlichem Management nicht viel übrig blieb.

Letztlich können wir ja froh sein, wenn sich Saab ein paar Freiheiten gönnte, denn sonst hätten wir bereits heute noch einige 9-2er etc. mehr auf den Straßen.

Ein guter Freund meines Bruders ist Ingenieur bei Opel und er berichtet ebenso stolz von zahlreichen Entwicklungsfreiheiten in Rüsselsheim... am Ende (die letzten beiden Jahre) mußte er aber dann auch immer öfter nach Amerika und deutsches Opel-Know-How mitnehmen. Wer und welches Werk was baut, war lange keine Markenentscheidung mehr... die Hinter- oder Vorderachsenentscheidung in Ehren... für GM Peanuts (zumindest damals) :eek::biggrin:

Letztlich waren für GM Opel und Saab nur noch ein paar Markenhüllen... auch wenn die Mitarbeiter in Rüsselsheim einen Blitz im Arbeitsvertrag hatten aber für GM waren das GM-Werke, GM-Lizenzen, GM-Fahrzeuge und GM-Mitarbeiter und jedes Werk konnte jedes Auto bauen. Man sieht es bei 9-2 und 9-7... nichmal in Europa gebaut und vertrieben.

Viele Grüße und schönen Abend
DMB
 
Bei Opel sind es auch GM Werke - GM hat sie vor langer Zeit gekauft. Alles was dort entwickelt wurde, wurde von GM bezahlt. Egal wie das Logo auf dem Arbeitsvertrag aussieht.
 
So langsam frag ich mich wie oft dieses Bild uns noch "kommentarlos" belästigen wird...:rolleyes:
 
@gghh - richtig... alles was GM gehörte... egal mit welchem Logo war GM. Opel, Saab etc. waren nur noch Markenhüllen. Hatte der "nette" GM-Chef ja auch damals in Richtung Bundesregierung so geäußert "Was wollen sie in Deutschland überhaupt... alles was Opel heute noch hat ist der Name, der Rest gehört GM (Lizenzen, Werke etc) und ist an die amerikanische Regierung verpfändet worden.... Opel ist nur noch eine leere Hülle".
So war es mit Saab sicherlich auch oder zumindest ähnlich!!!

@wallander - also ich hab das Bild auch schon mal gesehen :biggrin:
 
@gghh - richtig... alles was GM gehörte... egal mit welchem Logo war GM. Opel, Saab etc. waren nur noch Markenhüllen. Hatte der "nette" GM-Chef ja auch damals in Richtung Bundesregierung so geäußert "Was wollen sie in Deutschland überhaupt... alles was Opel heute noch hat ist der Name, der Rest gehört GM (Lizenzen, Werke etc) und ist an die amerikanische Regierung verpfändet worden.... Opel ist nur noch eine leere Hülle".
So war es mit Saab sicherlich auch oder zumindest ähnlich!!!

frage mich nur wie sie dann die schulden berechnen....naja ist ja schon erörtert: luftbuchungen um steuern zu sparen==>also keine gnade mitden buchhalten in detroit!

wurde auch schon gesagt: die warheit liegt irgend wohl in der mitte! weder bringt endloses umkonstruieren des fahrwerkes am 93 vorteile gegenüber den opels(geschweige gegenüber den 900I..oder isses im 93 doch besser?:vroam:)außer kosten, noch ein liebloses vermixen von chevi-hummer-saab zum 9-7x. entweder müssen sie es besser verkaufen oder besser machen (audis und skodas sind auch blos vweees!). naja bin gespannt auf die ersten aktionen nach der übernahme:hmmmm2::five:
 
Hallo,
ich lese auch Spiegel oder befinde mich häufig bei SPON, aber über deren automobile Redakteure, insbesondere Thomas Hillenbrand, schweigt man wirklich besser.

hast Du evtl. einen Link zu einem aus Deiner Sicht besonders fragwürdigen Beitrag dieses Redakteurs?

LG ULI
 
@ Tina - Du kennst Dich bei Internas sicherlich sehr gut aus aber das Saab ein GM-Anhängsel war liegt leider auf der Hand. Die hätten sogar Ihre Produktion vom 9-5er II(I) nach Rüsselsheim geben müssen... wieviel Freiheit ist das denn dann noch.
Grundsätzlich sind Entiwicklung und Produktion erstmal zu trennen.
Die SAAB- und Opel! R&D Standorte waren Entwicklungsträger für GM, dass die Schweden und Deutschen da führend sind, muss auch den amerikanern keiner mehr zuflüstern. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass SAAB bewusst und trotz Verluste gehalten wurde um die SAAB R&D fuer GM nutzen zu können, was sicherlich auch in grossem Umfang geschehen ist. Bei Opel sieht's ein wenig anders aus, da Opel sogar Gewinne abwarf, wenn bei den US Marken nix mehr ging. Aber auch hier waren die R&D Zentren wichtig für GM, und nur deshalb hab GM auch den ganzen Patentquatsch übernommen, um hier ohne Know-How Verlust aus der Sache rauszukommen.

Was die Produktion angeht, so haben sowohl die schwedischen als auch die deutschen Arbeitnehmer eine recht große Lobby, so daß das nicht so einfach war, da was an den Kosten zu drehen. Das hat man ja in der Presse in den letzten Jahren mitverfolgen können.
Möglicherweise haben auch die jeweiligen Staaten, zumindest aber Schweden "irgendwie dazu beigetragen", die Produktionsstandorte zu erhalten, und wenn's mit verminderter Umsatzsteuer oder so gemacht wurde. Derer Mittel gibt es sicherlich.
 
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