SAAB, Opel und wie's weitergeht... / Muller/NEVS reloaded

  • 1998 bestes importiertes Auto der Oberen Mittelklasse - Auto, Motor und Sport
  • 1999 Schwedischer Designpreis - Schwedische Gesellschaft für Fahrzeuge und Design
  • 2001 Bestes Auto (Klasse von $ 30.000–35.000) - American Automobile Association
  • 2002, 2003 Sicherstes Auto in Schweden - Folksam Versicherung (Schweden)
Soviel zum Saab 9-5... kann ja nicht die GM-Schrottgurke gewesen sein....
 
völlig richtig, aber GM beherrscht diese strategie im gegensatz zu VW nicht.

skoda, vw, audi - alles der gleiche brei aber alle marken sind perfekt positioniert.

bei seat klappt das noch nicht ganz so gut aber grundsätzlich beherrschen die das im gegensatz zu GM.

Von VW hätte GM in der Tat lernen können.... wollte damit eben nur ausdrücken, daß GM nicht
die Wurzel allen Übels ist... aber den Eindruck erhält man halt leider immer. Als Betriebswirt kann
ich Bergsaab nur zustimmen. Qualität und Preis muß im Einklang mit der Positionierung und dem
Marktumfeld stehen.
 
hier noch eine Geschichtsstunde :

http://www.saabsunited.com/

I hear a lot of outcry against General Motors for the current state of Saab. After all, they've owned Saab for almost twenty years and they're the ones pulling the plug so it has to be their fault, yes?
At least partly true.
However, there are several other things hidden from us by the passage of time. Let me remind you of a few things.
Saab was already in a little bit of trouble when GM bought them in 1991. The Wallenberg family, who had controlling interest in SAAB (the aircraft, automobile and defense technology conglomerate) already had many mounting financial difficulties. In a failed attempt to gain some financial synergy, the Wallenbergs had merged the Saab automobile operations with the Scania truck and bus operations. Things weren't getting any better, and the Swedish financial crisis in the early 1990's sealed the fate of the vast Wallenberg empire. Thus they elected to sell Saab to General Motors in 1991.
Think about the condition of Saab at the time: the C900 was 12-13 years old in 1991, and the 9000 was 5-6 years old. How many car companies can live like that? Not many. The Swedish ownership group had not invested in Saab in some time. In fact, the joint development of the 9000 with Alfa Romeo and Lancia was indicative of the challenges that Saab already faced: they needed help just to develop a single new car platform. Bob Sinclair himself commented on this issue after his retirement from Saab USA.
GM came along and created the NG900/9-3 largely from the Opel parts bin, which certainly boosted sales. The 9-5 was good, too, but it certainly never took off in North America as well as one would expect due to some pretty heady competition. European sales were better, I simply don't know by how much.
By the late 1990's, GM was in trouble of its own -- losing market share to the Japanese, it cut Oldsmobile and reorganized. Saturn was struggling and needed infusions, and GM became ever addicted to the SUV and small truck market, which it dominated. There simply wasn't much time for Saab. In fact, there never seemed to be time for Saab in the entire ten-year stretch from 1999 to today.
So, to sum up: Saab was neglected by the Wallenbergs, affected by the Swedish financial crisis of the early 1990's and then neglected by GM. There's plenty of blame to go around! Plenty.
 
kleines beispiel aus meinem büro: ich habe einen ingenieur diese woche gefragt was gerade rechnet...ein anschlußblech mittels aufwendigen rechenprogram und er war bereits über fünf stunden dabei!ich hab ihm sofor jede weitere arbeit an dem blech untersagt weil es eine aussteiffungsrippe (4xherstellen)im wertumfang von 20€ auch tut.die berechnung würde dem aufrageber min 250€kosten!
ich sehe es so ich als chef bin gm, mein ingenieur saab-wenn ich-gm derartiges tun nicht unterbinde gehen wir beide den bach hinunter. denn der auftraggeber-autokäufer lässt sich sowas ggf1 x bieten aber nicht 2x!

ach, ein bisschen spaß muss sein, ne tina...? :biggrin:

ansonsten hast du ziemlich anschaulich beschrieben, was bei SAAB passiert ist - immer schon: sie waren technik- und tüftelverliebt und haben sich in details verloren. nur war da scheinbar nirgends ein chef, der irgendwann mal gesagt hat: "sixten, verdammt nochmal, du musst den türgriff nicht neu erfinden, sowas gibt es schon. hilf mal lieber dem lasse dabei, das problem mit der kühlung beim 3.0 TiD in den griff zu kriegen."

im ernst: ich spreche nicht davon, dass die schweden alles richtig gemacht haben. ich kenne genug erzählungen von der arroganz der ingenieure in trollhättan, die sich immer irgendwie als opfer des einfalls der hunnen gefühlt und bisweilen wohl echte obstruktion gegen die amis betrieben haben. man fragt sich nur, wie es in einem konzern wohl zugehen muss, wenn der seiner schwedischen tochter einerseits die wirklichen innovationen vorenthält, die den premiumanspruch und damit auch die premiumpreise rechtfertigen könnten (also: wieso gab's abbiegelicht zuerst bei opel und dann bei SAAB? das ist ja so, als würde der VW-konzern die LED-technik erst beim polo und dann beim A8 eingeführt haben...), andererseits aber zulässt, dass in der tochterfirma das rad bzw. das navigationsgerät und der zylinderkopf und manches andere mehr täglich neu erfunden wird?

wir sehen: das ergebnis eines kulturkampfes, der sich aus einem kulturellen missverständnis entwickelt hat. cowboy meets wikinger im anzug. das konnte nicht gut gehen.




hm, sagen wir's mal so: die leserwahlen für das beste auto der welt bzw. des jahres bei auto, motor & sport kranken an demselben problem wie volksabstimmungen - es gibt keine kollektive weisheit... :tongue:
 
..ich sehe es so: ich als chef bin gm, mein ingenieur saab-wenn ich-gm derartiges tun nicht unterbinde gehen wir beide den bach hinunter.!!
Gutes Beispiel.
Nur wenn der Ingenieur sich nichts sagen lässt, da er sich für kompetenter hält ?
Und feuern kannst Du ihn auch nicht, da er gewisse Spezialkenntnisse hat, was dann ?

So ähnlich wars bei GM-Saab.

Ansonsten, was die verbalen Schüsse betrifft: beide sind doch sachlich, oder ???:smile:
 
Kommunalrådet Gert-Inge Andersson gick vägen mellan stadshuset och hemmet på Storgatan ungefär samtidigt som biobesökarna strömmade ut från Luftslottet som sprängdes, den film han skulle ha sett med hustrun Ella i går kväll. Istället fick han sitta i krismöten efter det tunga beskedet att GM lägger ner Saab.
"

luftslottet som sprängdes. der filmtitel passt leider...

bin raus, gehe ne runde kalte luft ansaugen und pulverschnee zerstäuben
 
Und mal ehrlich... ein 900 Cab gab es in den 80ern für 80.000 DM... also zum Preis einer S-Klasse. Wer von uns hier hätte sich denn so ein Auto neu gekauft?? Denn automobile, mackenfreie Spitzentechnologie gab es bei Saab auch vor 20 Jahren noch nicht. Und selbst die 80.000 DM haben nicht gelangt, damit das Produkt auf einen positiven Deckungsbeitrag kommt.

Liebe zum Detail ist eine Sache aber nicht dann, wenn sie im krassen Gegenspruch zum Produktergebnis steht und nur
Verluste einfährt. Hätte GM die Mentalität der damaligen Saab-Gemeinde richtig eingeschätzt, hätte GM nicht gekauft und auch kein Anderer, denn Wirtschaftlichkeit und Erfolg sollte trotz aller Liebe zum Autobau bei jedem Unternehmen an erster Stelle stehen. Das ist man schon den Mitarbeitern und Investoren schuldig. Die Frage ist nur, was ist ein vertretbarer Erfolg und was ist es nicht.
 
jetzt kriege ich fast angst: sollten wir uns inhaltlich mal am rande der eintracht bewegen? heiliger himmel, das muss weihnachten sein... :biggrin:

ansonsten hast du ziemlich anschaulich beschrieben, was bei SAAB passiert ist - immer schon: sie waren technik- und tüftelverliebt und haben sich in details verloren. nur war da scheinbar nirgends ein chef, der irgendwann mal gesagt hat: "sixten, verdammt nochmal, du musst den türgriff nicht neu erfinden, sowas gibt es schon. hilf mal lieber dem lasse dabei, das problem mit der kühlung beim 3.0 TiD in den griff zu kriegen."

Gutes Beispiel.
Nur wenn der Ingenieur sich nichts sagen lässt, da er sich für kompetenter hält ?
Und feuern kannst Du ihn auch nicht, da er gewisse Spezialkenntnisse hat, was dann ?

So ähnlich wars bei GM-Saab.
 
saab 9000 2.3 turboS mit vollausstattung 1991 gekauft von einer musikvertriebsfirma aus mülheim a.d. ruhr. kaufpreis inkl standheizung, wurzelholz, 2 sätzen 16" rädern, roter box auf 220ps und allem was die aufpreisliste hergab 110.718 DM.

kein witz, hab den kaufvertrag noch.

die fetten jahre sind in der musikindustrie aber lange vorbei, nun auch in der autoindustrie (porsche hat 2009 60% weniger 911er verkauft) - warte aber immer noch auf den, der mir sagt, welche industrien/dienstleistungsunternehmen in zukunft die leute beschäftigen und arbeitslosigkeit abbauen sollen.

aber das ist ein anderes thema.

turbowetter, ich muss raus, brauche nen klaren kopf
 
Und mal ehrlich... ein 900 Cab gab es in den 80ern für 80.000 DM... also zum Preis einer S-Klasse. Wer von uns hier hätte sich denn so ein Auto neu gekauft?? Denn automobile, mackenfreie Spitzentechnologie gab es bei Saab auch vor 20 Jahren noch nicht. Und selbst die 80.000 DM haben nicht gelangt, damit das Produkt auf einen positiven Deckungsbeitrag kommt.

Liebe zum Detail ist eine Sache aber nicht dann, wenn sie im krassen Gegenspruch zum Produktergebnis steht und nur
Verluste einfährt. Hätte GM die Mentalität der damaligen Saab-Gemeinde richtig eingeschätzt, hätte GM nicht gekauft und auch kein Anderer, denn Wirtschaftlichkeit und Erfolg sollte trotz aller Liebe zum Autobau bei jedem Unternehmen an erster Stelle stehen. Das ist man schon den Mitarbeitern und Investoren schuldig. Die Frage ist nur, was ist ein vertretbarer Erfolg und was ist es nicht.

ich glaube, das geldverdienen stand in trollhättan nie so wirklich weit oben auf der prioritätenliste. da hat vor GM ganz offensichtlich nie einer gesagt: "das wird zu teuer, lass es...!" nein, da wurde entwickelt und entworfen und dann hat man halt geschaut, ob's einer kauft.

aber war es nicht auch diese arroganz, dieses "nimm' mich oder lass' es", das die prä-GM-SAAB verströmt haben, was den reiz ausgemacht hat? ich finde schon.

SAAB (alt) war eben ingeniöser selbstzweck. l'art pour l'art sozusagen.
 
sinngemäß aus dem Buch "GEBRAUCHSANWEISUNG für SCHWEDEN"

Einem Schweden ist es peinlich der BESTE zu sein... denn etwas
besser zu machen als Andere ist eine Einstellung, die dem Schweden
höchst unangenehm erscheint.
 
sinngemäß aus dem Buch "GEBRAUCHSANWEISUNG für SCHWEDEN"

Einem Schweden ist es peinlich der BESTE zu sein... denn etwas
besser zu machen als Andere ist eine Einstellung, die dem Schweden
höchst unangenehm erscheint.

yeah, der einstieg ins kabarett ist gemacht... :biggrin:
 
@ schwedenteile und acron: werd auch gleich mal ne Runde drehen.
 
sinngemäß aus dem Buch "GEBRAUCHSANWEISUNG für SCHWEDEN"

Einem Schweden ist es peinlich der BESTE zu sein... denn etwas
besser zu machen als Andere ist eine Einstellung, die dem Schweden
höchst unangenehm erscheint.

Einem Schweden ist es peinlich der ERSTE zu sein... denn etwas
schneller zu machen als Andere ist eine Einstellung, die dem Schweden
höchst unangenehm erscheint.
 
Einem Schweden ist es peinlich der ERSTE zu sein... denn etwas
schneller zu machen als Andere ist eine Einstellung, die dem Schweden
höchst unangenehm erscheint.

Jetzt ist man immerhin Erster beim Pleitemachen.:cool:

Nochmal zum Thema: Mal Butter bei de Fische: Wie hätte Saab vor 20 Jahren auf die richtige Spur gebracht werden können?

Die Situation war ja: Man hatte zwei Modelle, eins total veraltet und eins, das in Kooperation mit Fiat entstanden war und keine standesgemäßen Motoren bot. Selbst Land Rover hat heute zumindest eine umfangreichere Modellpalette. Um weiterzukommen, hätte man nicht nur die vorhandenen Modelle überholen müssen, man hätte zumindest noch ein komplett neues, einen Kompaktwagen entwickeln müssen. Drei Baureihen wären immer noch ein Witz, aber wenigstens das absolute Minimum.

Wer hätte die Entwicklung bezahlen sollen und können? Saab nicht, und andere Autohersteller auch nicht. Jeder andere hätte, wie GM, vorhandene Technik zum Saab umgemodelt. GM hat es vermasselt, aber wer hätte es damals anders machen können? Ford hat schon Volvo am Bein, die deutschen Hersteller ihre eigenen Premiummarken und Japaner kaufen so eine Baustelle nicht.

Die Franzosen hätten so eine Marke noch gebrauchen können, aber die kriegen in der Klasse ja nicht einmal ihre eigenen Kisten auf die Reihe.

Also, vielleicht tröstet es: Wenn GM damals nicht zugeschlagen hätte, wäre es damals schon vorbei gewesen.
Gruß
 
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