SAAB, Opel und wie's weitergeht... / Muller/NEVS reloaded

Jetzt ist man immerhin Erster beim Pleitemachen.:cool:

Nochmal zum Thema: Mal Butter bei de Fische: Wie hätte Saab vor 20 Jahren auf die richtige Spur gebracht werden können?

Die Situation war ja: Man hatte zwei Modelle, eins total veraltet und eins, das in Kooperation mit Fiat entstanden war und keine standesgemäßen Motoren bot. Selbst Land Rover hat heute zumindest eine umfangreichere Modellpalette. Um weiterzukommen, hätte man nicht nur die vorhandenen Modelle überholen müssen, man hätte zumindest noch ein komplett neues, einen Kompaktwagen entwickeln müssen. Drei Baureihen wären immer noch ein Witz, aber wenigstens das absolute Minimum.

Wer hätte die Entwicklung bezahlen sollen und können? Saab nicht, und andere Autohersteller auch nicht. Jeder andere hätte, wie GM, vorhandene Technik zum Saab umgemodelt. GM hat es vermasselt, aber wer hätte es damals anders machen können? Ford hat schon Volvo am Bein, die deutschen Hersteller ihre eigenen Premiummarken und Japaner kaufen so eine Baustelle nicht.

Die Franzosen hätten so eine Marke noch gebrauchen können, aber die kriegen in der Klasse ja nicht einmal ihre eigenen Kisten auf die Reihe.

Also, vielleicht tröstet es: Wenn GM damals nicht zugeschlagen hätte, wäre es damals schon vorbei gewesen.
Gruß

Das war noch die Vor-Skoda-Zeit und der ganze andere Tinneff, wie Bugatti, Lamborghini und dergeleichen War auch noch nicht da. Für mich hätte Saab als neben Audi positionierte puristischere Marke mit weniger Plüsch- oder Leder-Barock im VW-Konzern damals Sinn gemacht. Aber die sind 1991 ja Pilsken saufen gegangen.
 
...und im nächsten semester folgt dann das proseminar "bericht, reportage, kommentar und glosse: die diversität der journalistischen kategorien - unterschiede, abgrenzungsmerkmale und verständnishilfen".

:hmmmm::hmmmm::hmmmm:

bis dahin: frohe weihnachten und ein gutes neues jahr, liebe tina. :smile:

Och Menno

wir hatten ja gehofft, dass der gemeinsame Urlaub Euch irgendwie näher gebracht hat .....
 
Pagani...

*grööööööhl*
Wo denkst Du hin...?
Bis zum Jahresende werden hier noch *mindestens* ein Dutzend irrelevanter Kleinserienhersteller als potentielle Retter durchgehechelt. Das *muss* einfach sein, denn Realitätsverweigerung ist des Deutschen liebste Sportart. Traumtänzer und Phantasten, die auf den rettenden Märchenprinzen vom Nordkap hoffen, der mantelwehend auf seinem Schlitten nach Trollhättan gereist kommt... - Jawoll, der Aufschwung ist da und unsere ehemaligen Arbeitslosen sind ausgerückt, um die blühenden Landschaften zu bewässern...

Also - große Preisfrage - Welcher Kleinstserien-Hersteller auf "dieser-unseren" Welt baut weniger als neun Fahrzeuge pro Jahr und qualifiziert sich hierdurch als künftiger Übernahmepartner...?!?
Marcos ist Großindustrie, kommt nicht in frage.
Hat irgendwer eine Alternativ-Idee oder Gegen-Vorschlag...?

Knapp 80 Fahrzeuge in elf Jahren...
Firmenname klingt irgendwie so ähnlich wie der Name eines berühmten Geigers.

Hallo, :biggrin:
auch wenn zeitlich/inhaltlich überholt: Du meintest Pagani; hat übrigens mit Paganini wenig zu tun, die einen kommen aus der Region Modena bzw. aus der Emilia-Romagna, der Virtuose wurde in Genua/Ligurien geboren (wie dort auch mein alter Saab erstmalig zugelassen :cool:).
Grüße
Andreas
 
Ein Grund für die Passivität in Schweden dürfte auch sein, dass die Politik dort sich grundsätzlich gegen "alte" Industrien und für "neue" = grüne positioniert - möglicherweise ohne genügend zu berücksichtigen, dass es noch auf längere Sicht illusionär ist, mit Windkraftanlagen etc. einen ähnlichen Wohlstand wie im "Ölzeitalter" zu erwirtschaften.

Die Politik in D drückt sich bisher noch um eine solche grundsätzliche Entscheidung pro oder kontra Automobilindustrie. Einerseits wird "grün" gespielt, andererseits Opel halbherzig "gerettet" und mit der Abwrackprämie gepäppelt, die zwecks konsequenter Verkleisterung "Umweltprämie" heißt. Es mag sein, dass die bisherige Autoindustrie mehr und mehr "unzeitgemäß" wird. Aber was ist die Alternative? Elektroautos bestimmt nicht. Weltmarktführung im Solaranlagenbau auch nicht.
 
Das sehe ich allerdings auch so. Was heißt auch "unzeitgemäß"? Wer bestimmt das immer? Irgendwelche grünen Aktivisten? Die sind mir herzlich piepe. Deswegen stehe ich zu meinen Holden V 6 und werde ihn erst recht behalten, natürlich nicht für alle Tage, aber am Wochenende oder bei schönem Wetter fahre ich richtig gerne mit einem Motor, der gegen die ganzen Außendienstlerdieselzerknaller noch wie ein Motor klingt, obwohl er sicherlich nicht mehr zeitgemäß ist. Und die Autoindustrie wird die Halbwertszeit der gegenwärtigen Amatuerpolitakrobaten in Berlin und sonstwo noch lange überdauern.
 
Was solls. Totgesagte leben länger.
Bei mir gehen seit gestern schon stündlich die Beleidsbekundungen der Ver- und Bekanntschaft zum Ableben von Saab ein:cool:

@Christoph: vielen Dank für den Kommentar im Radio!
 
Tja,

Wat nu?

Seit über 30 Jahren kämpfe ich mit "Macken und Marotten", erst mehr, dann weniger.
Seit über 30 Jahren hasse und liebe ich sie, meine "Trolls".
Irgendwann habe ich SAAB als Firmenwagen ausgemustert, ich konnte mir das nicht mehr "leisten", bei bis zu 100.000 KM pro Jahr mussten die Autos laufen.
Andererseits: bei SAUWETTER musste dann doch immer ein SAAB ran. Und irgendwie: bis nach Hause haben sie es immer noch geschafft!

Seit gestern überlege ich: ab mit dem "Turbinchen" in die Halle zu den V8 Coupe´s aus Sindelfingen? Zu schade für das Wetter, selbst in Köln liegt Schnee und ist Salz auf den Straßen!? Es ist nur ein 98ér 9.5, aber I.Hand und erst 69.000 KM gelaufen. Der letzte seiner Art, den ich mr seinerzeit noch gegönnt habe, nachdem mein 9000 AERO wilde Probleme mit diversen Computern gemacht hatte. Und meine Idee, noch eine gelbes 9.3 Aero Cabrio zu kaufen kann ich nun wohl auch direkt mit "beerdigen", und den Austausch des 9.5 I gegen einen 9.5 II wohl auch.

Traurig traurig, vor allem für die SAAB Mitarbeiter, und das kurz vor Weihnachten. Ich kannte sogar 2 der 4 Leute persönlich, die meinen 96er der letzten Baureihe in Uusikaupunki zusammengebastelt hatten.

Wieder eine Konstante in meinem Leben weggebrochen........

R.I.P. SAAB,

ein trauriger Daimler Small :frown:
 
ich glaube, das geldverdienen stand in trollhättan nie so wirklich weit oben auf der prioritätenliste. da hat vor GM ganz offensichtlich nie einer gesagt: "das wird zu teuer, lass es...!" nein, da wurde entwickelt und entworfen und dann hat man halt geschaut, ob's einer kauft.

Damals konnte der SAAB-Konzern auch noch die Verluste der PKW-Sparte mit den Gewinnen der Nutzfahrzeug- und Flugzeugsparte ausgleichen. Ändert aber auch nichts an der Tatsache, daß man mit Autos kaum/kein Geld verdiente.

Andererseits sollte man auch mal kritisch die Opels der 80er des vergangenen Jahrhunderts betrachten. Rundgelutschte Etwasse, die den stolzen Namen Kadett trugen, klapperten und gammelten was das Zeug hielt. Geiz (am Material und der Verarbeitung) ist eben nicht immer geil. Sogar die Daewoo Nexias gammelten an den gleichen Stellen.

Die SAABs dieser Zeit waren ausgereift und solide. Evolution statt Revolution war bis GMs Einstieg bei SAAB die Devise. Vielleicht hätte man sich darum bemühen sollen, ein ausgereiftes Automobil kostengünstiger zu produzieren anstatt alles einzustampfen und ein mit der heißen Nadel gestricktes Baukastenauto als Nachfolger auf die Straße zu schicken.
 
Moin,

"Die SSAB´s dieser Zeit (80er Jahre des verg. Jahrhundert´s) waren ausgereift und solide...."

Hmmm, lieber Karlsson,

dann müssen die Autos, die ich seinerzeit von einer gewissen "Fa. SAAB" gekauft habe,und das waren einige, in Wirklichkeit von einem anderen Hersteller gewesen sein!?

Die ersten 900 Turbos die ich hatte, mein 96er, also das waren wahre Rostlauben! Und als Neuwagen gekauft. Und die technischen Probleme der ersten Turbo´s, zumindest derer mit den "B" Motoren, waren auch nicht ohne!

Bei SAAB wurde entwickelt und gebaut, aber ohne große Tests, das machten dann die Käufer. Tolle Ideen, auch tolle Autos, aber alles andere als ausgereift! Und Garantie oder gar Kulanz war, zumindest für SAAB Deutschland, vielfach eine völlig unbekannte Vokabel!

In meinen Augen wurde das tatsächlich mit dem Einstieg von GM eher besser, was die Qualität betrifft. Die 9000er waren keine schlechten Autos, zum. was Rost betrifft. Und technisch haben die die Probleme bis heute teilweise nicht wirklich in den Griff bekommen. Was an meinem 9.5er in 69.000 KM schon alles getauscht wurde........

Somit ist das für mich als Kunde nicht sonderlich verwunderlich, dass SAAB immer schon finanzielle Probleme hatte, und das, obwohl gerade die SAAB Klientel zu den treuesten und schmerzfreiesten Kunden in der Automobilwirtschaft gehörte.

Ich mag die Autos auch, auch heute noch, aber die SAAB Probleme einfach wegwischen macht die Chose auch nicht besser. SAAB, mit Macken und Marotten, so hieß das immer schon!

Knall un wech, der
DS
 
Gutes Beispiel.
Nur wenn der Ingenieur sich nichts sagen lässt, da er sich für kompetenter hält ?
Und feuern kannst Du ihn auch nicht, da er gewisse Spezialkenntnisse hat, was dann ?

So ähnlich wars bei GM-Saab.


Also wenn sich ein Unternehmen in dieser Art von Mitarbeitern abhängig macht und in diesem Unternehmen nur mehr "unersetzliche" und damit unkündbare Spezialisten herumwerkeln, die sich von niemandem etwas sagen lassen (müssen), dann ist der wirtschaftliche Misserfolg natürlich vorprogrammiert.....

da wären dann halt echte und fachlich kompetente Manager gefragt gewesen, um diese Mißstände zu beseitigen.....

aber diese Manager hätte halt die "Mutter GM" finden und installieren müssen.

Auch ein Versäumnis kann schuldhaft sein, das könnte man (um leicht verständlich zu bleiben:smile:) auch mit unterlassener Hilfeleistung vergleichen.


Abgesehen davon bin ich mir allerdings nicht sicher, ob da nicht schon irgendwo im Hintergrund ein Szenario durchgespielt wird, das Saab (alllerdings in stark verkleinerter Form) noch eine Zukunft geben kann.
 
Also wenn sich ein Unternehmen in dieser Art von Mitarbeitern abhängig macht und in diesem Unternehmen nur mehr "unersetzliche" und damit unkündbare Spezialisten herumwerkeln, die sich von niemandem etwas sagen lassen (müssen), dann ist der wirtschaftliche Misserfolg natürlich vorprogrammiert.....

da wären dann halt echte und fachlich kompetente Manager gefragt gewesen, um diese Mißstände zu beseitigen.....

aber diese Manager hätte halt die "Mutter GM" finden und installieren müssen.

Auch ein Versäumnis kann schuldhaft sein, das könnte man (um leicht verständlich zu bleiben:smile:) auch mit unterlassener Hilfeleistung vergleichen.


Abgesehen davon bin ich mir allerdings nicht sicher, ob da nicht schon irgendwo im Hintergrund ein Szenario durchgespielt wird, das Saab (alllerdings in stark verkleinerter Form) noch eine Zukunft geben kann.

Das war das erste, was ich mir bei der Pressemitteilung von GM gestern auch gleich gedacht habe...
"wir sind weiter offen für Angebote"... erstmal mit den Säbeln rasseln und dann gucken was kommt.
Würde ja zu GM passen... wenigstens diese kleine Chance bleibt noch.
 
@ Daimler, klein: Nunja, 83er bis 85er Baujahre sind ja schon recht rostresistent. Der 9000 sowieso - und gerade in den ersten Baujahren mit dem b202 auch untötbar. (Das war übrigens vor GM. :biggrin: )
 
also ich denke, wir haben alle ziemlich einen an der Mütze, wir mit unserem Saab-Spleen. Ich zähle mich jetzt einfach mal dazu, da erst seit dem 18.12.09 Besitzerin eines Saab (by the way: das ist ja wohl mal cool: Alle hätten am 18ten noch nen saab kaufen sollen *g), aber schon seit Kindesbeinen an infinziert.

Machen wir uns nichts vor: Wir - und auch Saab - sind Sinnbild des untergehenden Europas. Europa, welches seit dem WWII schleichend immer mehr an Kraft verliert und seine allgemeine ehemalige Vormachtstellung verliert, erst an die USA und dann langsam zwischen verscheidenen Polen aufgerieben wurde, wird in der Zukunft keine wesentliche Rolle mehr spielen, nicht nur nicht im Autobau, sondern überhaupt nirgends mehr: Unsere Geburtenraten sind zu niedrig, unser Know-How wird exportiert und kopiert, unsere Kosten zu hoch und unser Binnenmarkt zu billig-orientiert und zu wenig qualitätsorientiert (ohne Vorwurf:beides angesichts leerer Kassen unfreiwllig).

Wer da falsch kombiniert, wer zu klein ist, und auch vielleicht etwas zu hochnäsig und selbstverliebt, überlebt nicht lange. Der SAAB-Untergang ist eine Mischung aus allem, wie alles, was passiert.

Und seien wir ehrlich, und schauen uns an: Wer von uns hat jemals einen neuen Saab gekauft ? Und bitte dabei beachten: Wir sind schon die Fans. Also wie sollte die Firma überleben ? Wieviel hat Saab vom 9-3 Cabrio verlauft ? Und der war schon der Verkaufsschlager.

Nein, wir passen schon zu unserem Saab: intelligent, kulturbeflissen, individuell, etwas elitär, aber eben auch europäisch-veraltet mit angestaubter Patina inklusive romantischer Verklärung.

Alles dreht sich, alles bewegt sich, everything must change. 3500 Mitarbeiter arbeitslos ist schlimm, gerechnet auf den Erdball ist es nichts. In den nächsten Jahren wird sich halt alles ausnahmsweise von uns wegbewegen.

Was missmutig stimmt: Das einzige. was immer bleibt, ist der Gewinn der Großkopferten, der Bosse, die gewinnen immmer. Da ertappt man/frau sich dann in den letzten Jahren immer häufiger bei der erstaunlichen Frage: "Sach mal, was macht eigentlich die RAF ?".

Und wie nahe die Jacke und doch fern die Hose ist, merkt man an der Berichterstattung im Fernsehen: Über Opel wurde - verständlicher Weise - opulent berichtet, in Sachen Saab gibts nur ne Randnotiz. Aber genau das ist es ja, was die Europäer am Ende zur Strecke bringen wird: Diese Selbstverliebtheit und das ewige Denken noch in Zeiten der Misere: Schön, den Nebenmann hats zerrissen, ich aber komme durch.

Maria
 
Das war das erste, was ich mir bei der Pressemitteilung von GM gestern auch gleich gedacht habe...
"wir sind weiter offen für Angebote"... erstmal mit den Säbeln rasseln und dann gucken was kommt.
Würde ja zu GM passen... wenigstens diese kleine Chance bleibt noch.

Eher nicht, derartige Untergangsdrohungen dienen einzig und allein dazu, dem Staat Kohle aus der Nase zu ziehen wie z.B. bei Opel. Schweden macht das aber ja nicht mit und hat sich da nunmal festgelegt, Investoren bzw. potentielle Käufer lassen sich hingegen nicht unter Druck setzen und vermehren sich dadurch auch nicht.

Der Ofen ist aus, Schluß, Ende, Finito, alles andere zu glauben ist völlig realitätsfremd.

Einzig das neue 9-5-Band samt den Rechten steht noch in den Sternen, ob es den neuen Senator liefern soll, einen neuen Chevi, einen Tsiang-Mau oder schlichtweg als Ersatzteilträger für die Rüsselsheimer Insignia-Bänder fungieren?
 
also ich denke, wir haben alle ziemlich einen an der Mütze, wir mit unserem Saab-Spleen. Ich zähle mich jetzt einfach mal dazu, da erst seit dem 18.12.09 Besitzerin eines Saab (by the way: das ist ja wohl mal cool: Alle hätten am 18ten noch nen saab kaufen sollen *g), aber schon seit Kindesbeinen an infinziert.

Machen wir uns nichts vor: Wir - und auch Saab - sind Sinnbild des untergehenden Europas. Europa, welches seit dem WWII schleichend immer mehr an Kraft verliert und seine allgemeine ehemalige Vormachtstellung verliert, erst an die USA und dann langsam zwischen verscheidenen Polen aufgerieben wurde, wird in der Zukunft keine wesentliche Rolle mehr spielen, nicht nur nicht im Autobau, sondern überhaupt nirgends mehr: Unsere Geburtenraten sind zu niedrig, unser Know-How wird exportiert und kopiert, unsere Kosten zu hoch und unser Binnenmarkt zu billig-orientiert und zu wenig qualitätsorientiert (ohne Vorwurf:beides angesichts leerer Kassen unfreiwllig).

Wer da falsch kombiniert, wer zu klein ist, und auch vielleicht etwas zu hochnäsig und selbstverliebt, überlebt nicht lange. Der SAAB-Untergang ist eine Mischung aus allem, wie alles, was passiert.

Und seien wir ehrlich, und schauen uns an: Wer von uns hat jemals einen neuen Saab gekauft ? Und bitte dabei beachten: Wir sind schon die Fans. Also wie sollte die Firma überleben ? Wieviel hat Saab vom 9-3 Cabrio verlauft ? Und der war schon der Verkaufsschlager.

Nein, wir passen schon zu unserem Saab: intelligent, kulturbeflissen, individuell, etwas elitär, aber eben auch europäisch-veraltet mit angestaubter Patina inklusive romantischer Verklärung.

Alles dreht sich, alles bewegt sich, everything must change. 3500 Mitarbeiter arbeitslos ist schlimm, gerechnet auf den Erdball ist es nichts. In den nächsten Jahren wird sich halt alles ausnahmsweise von uns wegbewegen.

Was missmutig stimmt: Das einzige. was immer bleibt, ist der Gewinn der Großkopferten, der Bosse, die gewinnen immmer. Da ertappt man/frau sich dann in den letzten Jahren immer häufiger bei der erstaunlichen Frage: "Sach mal, was macht eigentlich die RAF ?".

Und wie nahe die Jacke und doch fern die Hose ist, merkt man an der Berichterstattung im Fernsehen: Über Opel wurde - verständlicher Weise - opulent berichtet, in Sachen Saab gibts nur ne Randnotiz. Aber genau das ist es ja, was die Europäer am Ende zur Strecke bringen wird: Diese Selbstverliebtheit und das ewige Denken noch in Zeiten der Misere: Schön, den Nebenmann hats zerrissen, ich aber komme durch.

Maria

Hallo Maria, Deine Kaufgeschichte ist schon was Besonderes... vorallem das Kaufdatum ist historisch. Letztlich ging es mir im Mai ähnlich. Träumte seit meiner Kindheit (damals der neue 9000i) von Saab... und wollte immer einen haben. Damals zu jung, später keine passende Firmenwagenrichtline wurde es erst dieses Jahr mein eigener erster (mal außer Acht die beiden langzeitmietfahrzeuge Ende 90er). Finde es gut, daß Du Dich dafür entschieden hast...

Deine Voraussagung bzgl. Europa sehe ich allerdings nicht so! Ich sehe im Wandel auch eine Chance... sicherlich gibt es auch für die Europäer einen Platz auf der WElt... wirtschaftlich und kulturell. Aufstrebene, potente Riesennationen wie China oder Indien werden den Weltmarkt verändern... ja aber durch die Entwicklung dort wird sich auch das Land selber verändern. Es wird den Wohlstand sehr schnell aufnehmen und in ein paar Jahren westlichen Nationen in nichts nachstehen.
Wir hatten das alles schon mal... vor ein paar Jahren mit der EU.. und natürlich hat es die alt eingesessenen EU-Staaten getroffen, als Länder wie Polen & Co. mit Billiglöhnen in die EU einfielen. Aber heute, heute sieht die Sache schon anders aus.. Polen zählt schon lange nicht mehr zum Billiglohnsektor und die letzten Differenzen bzgl. Wohlstand haben sich in spätestens 10 Jahren erledigt. Heute fahren Polen ebenso Deutsche Fahrzeuge und die sind nicht alle geklaut.
China ist für uns auch eine Chance... mit wachsendem Wohlstand benötigt das Land mehr und mehr Premiumprodukte. Machen wir keine Fehler, wird sich das als Win-Win ausbezahlen.

Ich sehe den Untergang Europas nicht!!! Ich sehe es als Chance. Schon heute gibt es Premiumqualität
in China.. in machen Sektoren... aber die kostet eben auch so viel, wie überall sonst auf der Welt.
 
Eher nicht, derartige Untergangsdrohungen dienen einzig und allein dazu, dem Staat Kohle aus der Nase zu ziehen wie z.B. bei Opel. Schweden macht das aber ja nicht mit und hat sich da nunmal festgelegt, Investoren bzw. potentielle Käufer lassen sich hingegen nicht unter Druck setzen und vermehren sich dadurch auch nicht.

Der Ofen ist aus, Schluß, Ende, Finito, alles andere zu glauben ist völlig realitätsfremd.

Einzig das neue 9-5-Band samt den Rechten steht noch in den Sternen, ob es den neuen Senator liefern soll, einen neuen Chevi, einen Tsiang-Mau oder schlichtweg als Ersatzteilträger für die Rüsselsheimer Insignia-Bänder fungieren?

Kann sein... aber eben auch nicht. Wir wissen das, was sie uns hinwerfen. Für Schweden stehen nun
5.000 Seelen + Zulieferer mehr auf dem Sozialstaatszettel und die Wirtschaft ist in dieser Region nicht gerade stark. Natürlich zieht GM alle Karten und Pokert mit hohem Einsatz... immer bereit, das Spiel auch
zu verlieren. Die Cowboymentalität bekommst Du dort nicht raus. Trotzdem, wenn auch gering, gibt es
eine Chance und warum soll ich mich jetzt an dem Abgesang beteiligen, wenn die Tore noch nichtmal geschlossen haben. Immerhin bestellen hier noch Leute neue Saabs, laufen neue Fahrzeuge vom Band...

Zugegeben... es ist mehr Wunschdenken als Realitätsnähe
 
Das ich mit meiner unkerei nicht recht behalten will, versteht sich von selbst und ich hoffe, dass das so kommt, wie von dir beschrieben. Aber die Europäer dürfen nicht schlafen, sonst gehts eben wie bei saab. Cancen sind gut und schön, am Ende muss man sie dann aber auch nutzen. Ich habe bei der etwas schwerfälligen selbstgefälligkeit der Europäer so manches mal meine ernsten Bedenken. Wir wären nicht die ersten, die untergehen und man danach feststellt: "oops war doch dar nicht nötig".

Im übrigen noch mal zu FINITO: Bei Kaymann standen auch schon die Bänder still und der Insolvenverwalter übernahm das Zeper und fand am Ende nen Käufer. Was aber etwaig bei GM gar nicht mal ansteht: Diese Affen machen den laden einfach zu, habe Befürchtung, dass es da gar nicht zum Insolvenzverfahren kommt.
 
Das ich mit meiner unkerei nicht recht behalten will, versteht sich von selbst und ich hoffe, dass das so kommt, wie von dir beschrieben. Aber die Europäer dürfen nicht schlafen, sonst gehts eben wie bei saab. Cancen sind gut und schön, am Ende muss man sie dann aber auch nutzen. Ich habe bei der etwas schwerfälligen selbstgefälligkeit der Europäer so manches mal meine ernsten Bedenken. Wir wären nicht die ersten, die untergehen und man danach feststellt: "oops war doch dar nicht nötig".

Im übrigen noch mal zu FINITO: Bei Kaymann standen auch schon die Bänder still und der Insolvenverwalter übernahm das Zeper und fand am Ende nen Käufer. Was aber etwaig bei GM gar nicht mal ansteht: Diese Affen machen den laden einfach zu, habe Befürchtung, dass es da gar nicht zum Insolvenzverfahren kommt.

Guckt man sich den FALL "TRANSRAPID" an, müßte man Deiner Befürchtung RECHT geben aber es gibt noch ein paar Schlüsseltechnologien in Europa, die wir geschickter vermarkten werden. Letztlich ist das europäische Kapital nicht die günstige Arbeitskraft, sondern unser Wissen, die Bildung. Natürlich kein Monopol auf Lebenszeit aber ein guter Ausgang.
Ich bin mir sicher, daß der Wohlstand ein nicht aufzuhaltener Freund unseres europäischen Businessplans darstellt... hoffe, ich hab RECHT! :biggrin:

Bei Saab gibt es kein Insolvenzverfahren... leider, denn das wäre in der Tat eine Chance. Nein, die Amis nutzen das Recht der persönlichen Abwicklung als Eigentümer und schließen einfach die Tore. Das hat Vor- und Nachteile. Einer der wenigen Vorteile ist, daß GM die Garantierechte und Ersatzteilversorgung übernimmt. Es bleiben aber nicht viele Vorteile übrig. Leider ist der Saab-Verkauf immer abhängig von den Cowboys aus Detroit.. auch in Zeiten des finalen Untergangs. Wie egoistisch die Amerikaner denken, haben wir bei Opel mitbekommen.

Trotzdem... in der Pressemiteilung von GM ist der Punkt eines Verkaufs nach wie vor zentraler Bestandteil. Es gehört einfach zum Pokerspiel, wobei sie sich nicht zu schade sind, die Hände schmutzig
zu machen. Es bleibt eine winzig kleine, klitzekleine Chance... Abhängig von Gnaden Detroits.
 
Das stand bei BILD:

Der nicht mehr ganz so große US-Autoriese General Motors (GM) wickelt seine schwedische Marke Saab ab. Der Verkauf an den niederländischen Sportwagenbauer Spyker Cars sei gescheitert, teilte GM mit.

Als Konsequenz für diesen gescheiterten Deal lässt der US-Autobauer die Marke Saab nun sterben. Der Verkauf der Opel-Schwester könne nicht abgeschlossen werden. Die Geschäftstätigkeit von Saab werde eingestellt, den 3400 Mitarbeitern werde von Januar an gekündigt.
Damit werden viele dieser Kult-Modelle über Nacht zum gefragten Sammlerobjekt. Was auch viele US-Promis freuen wird. So bekennen sich Microsoft-Gründer Bill Gates, Bestsellerautor Stephen King oder auch TV-Moderator Jay Leno bei jeder Gelegenheit gerne zu „ihrem“ Saab.
Für 2010 ist mit dem 9-5 ein neues Modell von Saab angekündigt. Die Baupläne für diese Baureihe wie auch für den Saab 9-3 hat der Auto-Konzern BAIC erworben.


Wenn das so ist, könnte doch Bil Gates mal einspringen. Der weiß doch angeblich nicht wohin mit seiner Kohle...
 
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