Bericht zu Rescue-Saab.com -Plattform
Berliner Zeitung, Ausgabe 1 vom 02.01.2010, S. C01
Auto & Straße
SAGEN SIE MAL
SAGEN SIE MAL
Herr Muck
Hdi.
Sie haben im Frühjahr, als der schwedische Autobauer Saab in die Insolvenz musste, Rescue-Saab.com mitgegründet. Würden Sie die Plattform heute als Erfolg bewerten?
Definitiv ja. Die Seite ist zu einer Kommunikationsquelle für Saab-Enthusiasten geworden, wie wir das nicht erwartet hatten. Gleich in der ersten Woche haben sich mehr als 10000 Mitglieder auf der Seite registriert, jetzt sind es fast 19000 und es werden immer noch mehr. Die Bieter, die an einer Übernahme Saabs interessiert sind, kennen uns, und natürlich kennt man uns auch bei Saab selbst. Wir haben erst kürzlich ein digitales Mosaik eines Rescue-Saab-Motivs gemacht, das aus rund 6000 Fotos von "Saab-Rettern" zusammengesetzt ist.
Noch am Abend als es fertig war, hat Saab das per Beamer an die Wand der Fabrik in Trollhättan projiziert.
Und ihr Interesse an der Rettung Saabs ist nicht primär wirtschaftlich?
Natürlich spielt das auch eine Rolle. Wir leben als Vertragshändler schließlich davon, Saabs zu verkaufen.
Und das ist anders, als andere Marken zu verkaufen?
Auf jeden Fall. Unser Geschäftsführer war von der Pike auf bei Saab, hat da gelernt, seine erste Werkstatt war eine Saab-Werkstatt, man hat schon deshalb ein besonderes Verhältnis zu dieser Marke. Und ich war früher auch bei anderen Marken, habe aber nie so eine emotionale Bindung aufbauen können wie zu Saab. Warum auch immer ... Die Kundschaft ist auch eine ganz andere.
Galt das noch unter General Motors?
GM hat glaube ich die Marke und ihre Kundschaft nie verstanden.
Saab war innovativ, in der Sicherheit aber eben auch in vielen kleinen Dingen, die den besonderen Charakter von Saab ausgemacht haben.
Das hat GM vernachlässigt und so sicher zum Niedergang der Marke beigetragen. Aber trotzdem hatte Saab noch immer ein besonderes Image.
Aber auch eine Zukunft?
Davon bin ich überzeugt! (hdi.)