Eigentlich darf ich nicht mitreden, weil ich mir nichtmal vorstellen kann, für 80.000 Ocken einen Neuwagen zu kaufen, aber zumindest theoretisch könnte ich, also steuere ich folgende Anekdote bei: ein Kollege von mir fährt einen ziemlich neuen SLK. Der sagt mir im Moment täglich zum Feierabend wo er geparkt hat, damit ich -wenn ich dann später fahre- nochmal schauen kann, ob er aus der Parkbox (Kopfsteinpflaster am Hang) rausgekommen ist oder ob ich ihn ziehen muß.
Hier liegt ja überall schön viel Schnee, durch den ich auf der Fahrt ins Büro und nach Feierabend genüsslich und ausgiebig zu driften pflege..
Darauf angesprochen geben die Kollegen mit ihren neuen (finanzierten/geleasten) Audis, BMWs usw Ausreden wie folgt zum besten: "nee, laß mal, nachher lande ich noch in der Leitplanke.. sooooviel spaß macht das jetzt auch nicht" usw.
Einer hat nen Passat CC 4Motion, der hat nicht mal mehr ne Handbremse
Klar, ich würde mich, nachdem ich meinen Leasingeimer unbestreitbar grob fahrlässig in die Leitplanke gedroschen habe, auch nur ungern den Fragen der Versicherung stellen.
Da weiß ich doch, warum ich ein Auto fahre, das ich mir tatsächlich leisten kann in dem Sinne:
Wenns kaputt ist: kauf ich mir einfach ein Neues (altes).
Wenns in Berlin angezündet wird: kauf ich mir ein Neues (altes).
Wenn ich ne andere Farbe will: kauf ich mir ein Neues (altes).
Wenn ich ein Neues will: kauf ich mir ein Neues (altes).
Ich finde das irgendwie entspannter, als mir immer Sorgen um die Kiste machen zu müssen. Im Grunde können sich Leute mit 80K€-Autos auch nicht das Auto leisten, sondern nur die Leasingrate.
Und die kann sich eigentlich auch jeder Student/Fabrikarbeiter leisten.
In dem Sinne sehe ich Saabfahren nicht als Eingeständnis, daß man sich nichts anderes leisten könnte, sondern als sinnvolle Ressourcenallokation.
Ich glaube, so ist auch dieser wiederkehrende Tenor: "Hier sind Leute unterwegs die sich noch was ganz anderes leisten könnten, als einen alten Saab." gemeint.