Das ist meines Wissens nach nicht mehr der Fall.
Was der neuen Gesellschaftsform geschuldet ist und dem Umstand, dass das Königshaus dort noch keine Autos bezieht. Und das dürfte sich auch auf Dauer nicht ändern, da die Erneuerung der Flotte im Buckinghampalast mit Hilfe von Bentley in Angriff genommen wurde. Die alten Rolls-Royce Fahrzeuge (vor Rechteverkauft) werden übrigens, wie alle Rolls-Royce des Königshauses, direkt von Bentley in Crewe betreut. Das ist eine Ausnahme, sonst sind stets die Händler zuständig. Bentley übrigens ist auch offizieller Ersatzteillieferant für alles Rolls-Royce Fahrzeuge, die vor 2003 gebaut wurden. Bentley nimmt diese Aufgabe sehr ernst - mit ein Grund, weshalb ich persönlich nicht annehme, dass das Königshaus in absehbarer Zeit ein Fahrzeug in Goodwood kaufen wird. Es gibt aber zahlreiche Berührungen. Zuletzt spielten die Charles-Sprösslinge in einer Polo-Mannschaft, die von Rolls-Royce Motor Cars Goodwood (BMW Group) gesponsert wurde.
Im Fall Rolls Royce könnte man auch von einer Wiederbelebung sprechen, Royce war pleite und lag am Boden.
Das ist wirklich unzutreffend. Rolls-Royce war weder pleite, noch musste die Marke wiederbelebt werden. Im Gegenteil hatte man 1998 sogar noch ein neues Modell präsentiert, den Silver Seraph (und den Arnage). Zwar mit BMW-Komponenten, aber weitgehend unabhängig. Es stimmt aber auch, dass Rolls-Royce mit seiner Tochter Bentley nicht mehr zukunftsfähig war. Es fehlten schlicht die Entwicklungsressourcen und - ja - es fehlte auch an Geld. Pleite war man allerdings nicht. Wissenswert ist in dem Zusammenhang auch, dass Rolls-Royce die einzige Luxusfahrzeugmarke ist, unter welcher seit mittlerweile 104 Jahren (unterbrochen nur von einigen Kriegsjahren) Autos hergestellt werden, die weltweit nennenswerten Absatz finden. Die Marke ist bekannt und hat Reputation. Hier musste wahrlich nichts wiederbelebt werden. Die Kunst war jedoch, 2003 einen würdigen Nachfolger zu präsentieren, der nicht nur qualitativ überzeugen konnte, sondern auch als echter Rolls-Royce durchgehen konnte. Das ist BMW gelungen - nicht zuletzt, weil man sich unendlich lange mit Enthusiasten über Produkteigenschaften und Design unterhalten hatte und auch bei der Wahl der Designer und Ingenieure konzernexterne Lösungen suchte. Eben um keinen BMW im Rolls-Royce Kleidchen entstehen zu lassen. Ich habe mit Marek Djordjevic, dem Exterior- Designer des Phantom lang darüber lange gesprochen. Er ist sogar extra zu John Blatchley, dem legendären Designer (u.a.) der Shadow-Familie, gefahren und hat den damals rund 90 Jährigen noch besucht, um ihm sein Designbook zu zeigen. Auch dessen Favorit unter den verschiedenen Entwürfen war - der aktuelle Phantom. Es gibt unzählige solcher Geschichten...
Mercedes hat beim Launch der Marke und des gleichnamigen Fahrzeugs hingegen so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Angefangen von der Positionierung der Marke. Die war ja anfangs nur als Baureihe geplant! Was beweist, dass die Herren und Damen in Stuttgart nur MERCEDES können. Sie wollen aber - glaube ich - auch nichts anderes. Und das hat der Firma bereits Probleme bereitet und wird der Firma weiterhin Probleme bereiten. Im Falle Maybachs ist das Kind längst in den Brunnen gefallen, weil man - das glaube ich - "beim Daimler" einfach Mercedes-Wahnsinnig ist.
BMW hatte damals nur die Markenrechte erworben, das völlig veraltete Werk wollte wohl auch keiner haben.
Das ist unzutreffend. Das Werk in Crewe war zwar modernisierungsbedürftig, es war jedoch heiß begehrt. Es war und ist Heimstatt für Entwicklung und Prduktion und sorgt für wertvolle Authentizitiät. Noch lange Zeit wurde auf den Bändern, die noch in der Vor-VW-Zeit eingerichtet wurden, die Arnage- und Seraph Familie gefertigt. Heute boomt das Werk im alten Gemäuer.
Und die upper class in England war eben nicht amused, als die germans ihre Heiligtümer erwarben und wandte sich erschaudert ab.
In der Tat waren einige Traditionalisten anfangs nicht amused. Jedoch schon wenige Jahre nach der Übernahme findet man heute kaum mehr Stimmen, die sich gegen die Übernahme der beiden Traditionsmarken RR und B durch deutsche Konzerne richten. Im Gegenteil: Im Königreich ist man überzeugt, dass die beiden Käufer perfekt passen und das Maximum aus der Situation rausholen. Ich war letztes Jahr in Crewe für Interviews und Testfahrten und habe auch mit Fließbandarbeitern gesprochen. Dort herrscht beste Stimmung und großer Stolz auf das Werk und die Produkte. Und: Wie auch schon weiter oben geschrieben wird in Crewe massiv selbst entwickelt. Natürlich werden auch Ressourcen des Konzerns genutzt, aber nicht in einem Maße, wie das zB in der Beziehung bspw. zwischen Opel und Saab der Fall war. Die exotische Fertigung des Flying Spur in der Gläsernen Manufaktur war eine wenige Monate dauernde Ausnahme, die der enormen Nachfrage und einem Umbau in Crewe geschuldet war.
Der größte Rolls-Royce Händler der Welt steht heute in Doha. Und die Zielgruppe von Royce und Maybach ist eher im arabischen und amerikanischen Geldadel zu finden, bis vor kurzem auch beim einen oder anderen flüssigen Osteuropa Oligarchen. Und dieser Zielgruppe ist es sicherlich auch ziemlich egal, ob die Firma den einen oder anderen Spross eines Adelsgeschlechtes im alten Europa mit Fahrzeugen für lau gesponsert und im Gegenzug Steuererleichterungen bekam, er wird wahrscheinlich noch nicht einmal wissen, wer diese Länder aktuell regiert. Dort wird nach dem Preis gekauft, daher auch das Interessen für Exoten wie Koenigsegg, Spyker, Gumpert,.... Mit Tradition hat das nichts zu tun. Diese Titel waren und sind es noch immer - käuflich.
Dem stimme ich zu.