SAAB, Opel und wie's weitergeht... / Muller/NEVS reloaded

der grosse Deal von 330 Mio € von der US endeavoradvisorygroup reicht sowieso nur für ein paar Monate bis maximal Dezember, wir brauchen im Moment einen Automobilinvestor und keinen Finanzinvestor
 
"unser Plan ist, die Löhne zu zahlen" und nicht "wir zahlen pünktlich"

Hätte man da schon vor Monaten Kurzarbeit angesetzt und moderaten Personalabbau vollzogen, hätte man ein schönes Sümmchen sparen können - haben währende der Krise alle - außer SAAB und einigen anderen genau so gemacht!
 
Ich versuchs mal so kurz wie irgend möglich um diesen Fred nicht völlig in O.T. zu führen:
Die Euro-Bonds über die gerade diskutiert wird, sind quasi Staatsanleihen auf den Euro als solches. Es gäbe dann also keine griechischen Staatsanleihen mehr, sondern Griechenland könnte dann Staatsanleihen auf den Euro ausgeben, für die alle Euro-Länder gesamtschuldnerisch haften. Ginge Griechenland pleite, müsste also auch Deutschland dafür einstehen, ausgeben kann diese Anleihen aber dennoch Griechenland ganz alleine ohne Deutschland zu fragen.
Gedachter Sinn: statt 15% Zinsen müsste Griechenland dann nur noch 3% zahlen weil ja u.a. auch Deutschland dafür bürgt. So billiges Geld ist natürlich ein enormer Anreiz für Staaten wie Griechenland und Portugal, da massig Anleihen auszugeben, damit steigen dann aber auch die Schulden von Deutschland, bis irgendwann nichtmehr sicher ist, ob Frankreich und Deutschland das noch jemals zurückzahlen könnten was Griechenland, Irland, Portugal, Spanien und Italien über Euro-Bonds an Geld aufgenommen haben. Simple Folge: genau wie bislang die Staatsanleihen von Griechenland, Irland, Portugal, Spanien und Italien würden dann auch die Euro-Bonds teurer (Risiko-Aufschlag) und weil es dann auch keine deutschen Staatsanleihen mehr gibt (die würden dann ja keinen Sinn mehr ergeben) zahlt dann auch Deutschland höhere Zinsen für seine Schulden, also Du und ich!
Ginge dann irgendwann die ganze Euro-Zone pleite, weil Deutschland und Frankreich die Schulden der restlichen Länder auch nichtmehr zahlen können, sind natürlich auch unsere privaten Renten, Ersparnisse, Lebensversicherungen, etc. futsch.

Deswegen lehnt ja das Murksel diese Euro-Bonds auch noch ab, aber die hat schon viel abgelehnt und dann bewiligt, denn natürlich will jedes Euro-Land das derzeit noch höhere Zinsen für Staatsanleihen zahlt als Deutschland, diese Euro-Bonds unbedingt haben.

Danke!
 
Guten Abend in die Runde,

also wenn es echte Investoren gibt, dann müsste auch ein Zahlungsplan vorliegen ... mit einer Liste der offenen Posten (OP) und einer Reihenfolge
wann was kommen muss. Ohne einen solchen Zeitstrahl kann es nicht funktionieren. Ein Rettungsplan soll ja nicht nur Löcher stopfen, sondern vor
allem auch den weiteren Betrieb nebst Produktion & Auslieferung sicherstellen.

Laut J.P. Schuhmacher liegen einige Bestellungen auf Halde und man würde an einer Alternative arbeiten zu IAA. Das ist auch bitter nötig denn es
geht hier nicht nur um das "wie es weitergeht" sondern vor allem "wann was weitergeht"; die Kunden werden bei solchen Botschaften die nichts halbes
und nichts ganzes sind nicht warten sondern irgendwann nach einer echten Alternative Ausschau halten. Vom Management und auch vom Vertrieb ein
mehr als fragwürdiges Verhalten, aber ich denke keine von weiß was zwischen Trollhättan und Frankfurt-Fechenheim vereinbart ist!

Saab wird doch den Investoren etwas angeboten haben ... darauf gibts eine Ausarbeitung bzw. einen Vertrag bzw. eine Ausarbeitung.
Also das Krisenmanagement ist da nicht wirklich optimal ... auch ein Investor sollte Interesse daran haben, dass sein Geld auch dazu
eingesetzt wird das nicht alles "vor die Wand" fährt.

Zudem hat Saab Deutschland ja leider auch mitgeteilt, dass man sich dieses Jahr auf der IAA nicht präsentieren wird um Geld zu sparen.

Das ist in meinen Augen aber der falsche Weg ... das sollte allen Beteiligten auch klar seien ... wer sich nicht zeigt wird nicht gesehen und
der kann auch keine positiven Signale setzen! Ganz zu schweigen vom deutschen Markt, denn negative Nachrichten verbreiten sich ja
bekannter maßen nicht nur schnell sondern auch gründlich.

Fakt ist nur, dass die Uhren nicht nur in Schweden sondern allgemein am Markt nicht stillstehen und man möchte schließlich in Zukunft
nicht nur über eine Marke diskutieren sondern es muss klare Signale geben ... und das sehe sehr schnell!

Drücke weiterhin die Daumen für die Menschen hinter der Marke Saab und hoffe, dass es trotzdem noch zu einem positiven Ergebnis kommt!

Gruß,
Ted


PS:

Wenn ich sehe wohin in den letzten Wochen Milliarden geflossen sind - für die nächsten Jahre - da würde doch eine einzige nach Schweden nicht auffallen
und könnte sicherlich sehr viel bewirken ... wenn man das Geld dann richtig einsetzen würde ... aber so ist die Politik halt, leider!
 
wir brauchen im Moment einen Automobilinvestor und keinen Finanzinvestor



... das ist sicher ein zweischneidiges Schwert, aber bevor alles den Bach runter geht wäre ein Geldgeber der "sein Handwerk soweit versteht" sicher die
beste Lösung .... vielleicht sitzt ja doch noch jemand im Hintergrund und wartet einfach die für Ihn "beste Situation" ab, zerschlägt dann hoffentlich nicht
alles und pickt sich die Juwelen raus, sondern schlägt mit Geld und dem notwendigen know-how zu damit es weiter geht ...
 
Knapp 2,5 Mio. gehandelte Aktien heute, alle wollen raus .... und Tina klingt auch sehr pessimistisch ... dann kann es ja bald wieder aufwärts gehen ... :biggrin:
 
...Wenn ich sehe wohin in den letzten Wochen Milliarden geflossen sind - für die nächsten Jahre - da würde doch eine einzige nach Schweden nicht auffallen und könnte sicherlich sehr viel bewirken ... wenn man das Geld dann richtig einsetzen würde ... aber so ist die Politik halt, leider!

Ist schon richtig, dass "die Politik" so ist.

Wieviel Geld soll sie denn reinschiessen ?

GM hat in den letzten Jahren bereits über 2,5 Milliarden Euro in Saab versenkt.Bara de senaste elva åren har Saab redovisat förluster på över 25 miljarder kronor

Ohne Erfolg.

Warum soll gerade jetzt eine neue Finanzspritze die Wende bringen?

Ohne grundsätzliche Änderung der Saab Führung samt Geschäftsplänen wird es NIE besser werden.

Die schwedische Regierung kannte Mullers Pläne und hat sich entsprechend verhalten.
Zurecht.
 
Sehr Interessant in Hinblick auf die Händlersituation.

http://www.ftd.de/unternehmen/indus...-pleite-saabs-schleichender-tod/60094403.html

Besonders das Angebot des Saab Händlers aus der bayerischen Hauptstaat (Ende Seite 2 des Berichtes) dürfte nicht das sein was ein Saabkäufer lesen will.

Der Vorsitzende des Händlerverbandes hat recht. Das "Netz" ist definitiv über'n Jordan.
Aus Sicht der Händler ist das Abwandern nur zu verständlich.

Die Arschkarte liegt wie üblich beim Kunden.
 
Du meinst wohl "Saab-Fan" und nicht "Saab-Käufer". Was ein Saab-Fan über solche Äußerungen denkt, muss Bauer egal sein. Er braucht keine Fans, er braucht Kunden. Und zum Glück (!!!) hat Bauer Volvo dazu bekommen und fährt damit auch ganz gut. Dass nebenbei die Wartung für Saabs erhalten werden kann, sollte viele "Saab-Fans" (!) erfreuen. Mehr kann man nicht erwarten.
 
Er relativiert den Kompromiss Volvo ja auch, Zitat: "Sie werden sich in einem Volvo (zwar nicht so wohl fühlen wie in einem Saab, aber)* so wohl fühlen wie wir." * von mir eingefügt
 
Hallo,

als SAAB- und Lancia-Fan möchte ich mal zu drei Äußerungen etwas anmerken:

1. Jemand bringt zum wiederholten Male die These, nur ein Autohersteller könne SAAB retten. Ich frage: WER DENN? Unter GM lief es ja auch nicht besonders gut, obwohl damals GM die Nr. 1 weltweit war und es sicher nicht an Kohle gefehlt hat. Ich vermute, dass SAAB als Hersteller sehr individueller und polarisierender Autos zu sehr unter den Vorschriften und Einmischungen der Mutter GM gelitten hat. Ohne nun eine Diskussion über die Verwendung von Opelkomponenten provozieren zu wollen, bleibt festzustellen, dass ein auf SAAB getrimmter Vectra erst einmal viele alte Stammkunden verschreckt hat. Bei Lancia erleben wir das gerade mit leicht modifizierten Chryslermodellen, denen man einfach ein Lancia-Logo anpappt. Kleiner Unterschied: Der Fiat-Konzern kann auf Stückzahlen in anderen Märkten kommen und der Erfolg in Europa und vor allem in Deutschland ist quasi unwichtig. Vor ein paar Jahren wäre es denkbar gewesen, dass SAAB an den Fiat-Konzern gegangen wäre und man aus SAAB und Lancia eine neue Marke gebastelt hätte. Schließlich passen beide Marken besser zusammen als SAAB mit Chinakisten oder Lancia mit US-Schiffen. Man hätte sich gut ergänzt. Es gab ja schon früher Kooperationen. Der Zug ist abgefahren. Ich sehe sonst keinen Hersteller, für den es Sinn machte, SAAB in die Familie aufzunehmen. Den Chinesen geht es nur darum, billig an Technologie zu kommen. Tata wäre vielleicht seriöser, ist aber mit Jaguar schon ausstaffiert. Also kann man diese Option getrost vergessen.

2. In diesem Zusammenhang fragte jemand, welcher kleinere Hersteller es denn ohne einen großen Bruder schafft.

Antwort: Morgan
Die Firma Morgan hat mit skurrilen Autos Kultstatus, schafft es, Autos gut zu verkaufen, die seit Jahrzehnten optisch nahezu unverändert daher kommen und verfolgt eine Firmenpolitik, die nicht auf Wachstum mit allen Risiken setzt. Der Fiat-Boss Marchionne betont immer wieder, ein Autokonzern könne nur überleben, wenn ca. 6 Mio. Autos p.a. abgesetzt würden. Dies mag für Massenprodukte zutreffen, aber es birgt auch das Risiko der Pleite, wenn eine größere Wirtschaftskrise kommt. Hätte die US-Regierung nicht mit Milliarden ausgeholfen, wären GM und Chrysler weg vom Fenster. Ford hat ja die Kurve gerade noch gekriegt. Bei der nächsten Krise könnte es sein, dass keine Hilfe kommt, da der US-Staat selbst eigentlich pleite ist. Ein Nischenhersteller kann durchaus überleben, wenn er geschickt Komponenten einkauft, das entsprechende Image hat und in Hochkonjunkturzeiten die Produktion NICHT erhöht. Lieferzeiten von mehreren Jahren sorgen dafür, dass betuchte Leute erst recht ihr Spielzeug haben wollen und bewirken auch einen sehr geringen Wertverlust. Es gibt noch ein paar unabhängige Kleinhersteller, aber ob die (s. Spyker) langfristig bestehen können, ist fraglich. Die einzige ältere unabhängige Firma ist Ginetta.

3. Wenn man von einem ausreichenden Händlernetz im Bereich von 100 spricht, wage ich zu bezweifeln, dass dies reicht. Lancia hatte früher ca. 350 Vertragshändler. Nach der "tausendsten" Umstrukturierung gibt es aktuell 100, wobei ca. 60% ehemalige Chryslerhändler und nur 40% Lancia-Händler sind. Dies ist für Deutschland mit einem riesigen Markt zu wenig. Mein nächster Händler ist 160 km entfernt. Kann man vergessen. Wer fährt 320 km hin und zurück, den Zeitfaktor nicht vergessen, um eine Inspektion zu machen? Es ist ja nicht das Problem, 100 Händler gleichmäßig auf Deutschland zu verteilen, sondern 100 Händler am richtigen Ort zu finden. In diesem Fall kommt noch hinzu, dass alle Lancia- und Chrysler-Fahrer auch noch einen Händler brauchen, der sich mit ihren aktuellen Autos auskennt. Vor der SAAB-Krise war es diesbezüglich sogar sehr komfortabel. Ein reiner SAAB-Händler, seit Jahrzehnten dabei, ist 30 km weg und ein Opelhändler, der SAAB mit betreut nur 2 km. Der Opelhändler ist nicht auf SAAB angewiesen, der SAAB-Spezialist hat nur die Wahl, in Rente gehen oder eine andere Marke nehmen. Aber mit einem lückenhaften Händlernetz kann man keine Stammkunden halten.

Gruß Frank
 
"So können Sie bequem die Entwicklung bei Saab beobachten und sich mit Volvo vertraut machen."
(Und baldmöglichst zu Saab zurückkehren :biggrin:)
 
Ich vermute, dass SAAB als Hersteller sehr individueller und polarisierender Autos zu sehr unter den Vorschriften und Einmischungen der Mutter GM gelitten hat. Ohne nun eine Diskussion über die Verwendung von Opelkomponenten provozieren zu wollen, bleibt festzustellen, dass ein auf SAAB getrimmter Vectra erst einmal viele alte Stammkunden verschreckt hat

Jo! Ändert aber nicht an der Tatsache, dass es eben der 900I war, der Saab überhaupt in die Misere gebracht hat und man mit der Einführung des 900II erstmalig wieder ins Plus gekommen ist!

Wie jungerrömer schon schreibt: Saab braucht keine Fans, Saab braucht Kunden!
 
Nur zur Klarstellung.

Hatte nicht vor das betreffende Autohaus zu negieren.
Sollte nur aufzeigen wir schwierig die Situation für beide Seiten ist.
Das handeln des Autohauses ist absolut legitim und nachvollziehbar. Da stehen auch Arbeitsplätze dahinter dessen bin ich mir schon bewusst. Und natürlich ist es für alle dortigen Saabfahrer wünschenswert das dieser Händler zumindest (im schlimmsten fall für Saab) eine Servicestation für Saab am leben erhalten kann.

Allerdings bin ich der Meinung dass ein derzeitiger Saabkäufer in der Regel auch ein Fan ist.
Es mag Ausnahmen geben, welche sich in der momentanen Situation von den extremen Rabatten angezogen fühlen, aber dir Mehrheit der restlichen Käufer glaube ich würde sich ein Fan der Marke bezeichnen.
Als dieser würde ich bei aller Würdigung des Versuches des Autohauses mich weiterhin als Kunde an sich zu binden doch arg enttäuscht sein.
Der Käufer wollte bewusst einen Saab keinen Volvo.
Ob ich an seiner Stelle das Angebot annehmen würde weil ich ansonsten mit den Leistungen des Autohauses zufrieden bin oder mir Volvo als alternative Vorstellen kann steht auf einem anderen Blatt.

Sonningen Tag allen
 
...Ohne nun eine Diskussion über die Verwendung von Opelkomponenten provozieren zu wollen, bleibt festzustellen, dass ein auf SAAB getrimmter Vectra erst einmal viele alte Stammkunden verschreckt hat. ..

Das alte Vorurteil -Saab mit Opelteilen verseucht- scheint unkaputtbar. Hier haben die immer den gleichen Käse nachplappernden "Fach"journalisten einiges verbrochen. Tatsache ist, dass nur ganz wenige Teile austauschbar sind.

Aber zu den Händlern:

Auch in USA werden sie unruhig.Gerade mal 3855 Saab wurden die ersten 7 Monate dieses Jahres verkauft, 3600 stehen bei den Händlern herum. Der Hoffnungsträger 9-4X scheint auch nicht zu wirken, im Juli fanden nur 17 davon einen Käufer. (aus DI)

Der NA Chef siehts gelassen: nur 8 der 204 Händler wären bisher abgesprungen.
 
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