SAAB, Opel und wie's weitergeht... / Muller/NEVS reloaded

...., stehe der Aktion aber mehr als skeptisch gegenüber.

Ich wünsche euch viel Glück:smile:
bis dahin
Niels

Niels, mach dir irgendwo (web.de) 'n account trag dich als "poolman" ein und schau was passiert :smile:
 
Von e.V. steht auf der HP noch nichts. Mir tun sich da auch Fragen auf, vor allem, wenn es ein Verein ist. Mehr als sieben Mitglieder gibt es wohl, das ist die leichteste Übung bei der Vereinsgründung. Aber wo und wer ist der Vorstand, wie sieht die Satzung aus und wo ist sie einsehbahr? Wann und wo war die Gründungssitzung, waren alle Mitglieder eingeladen? Ich kenne den Händler aus Dresden nicht, weiß nicht, wie der so tickt. Und bevor ich jetzt gesteinigt werde, ich unterstelle auch nichts, bin lediglich vorsichtig, schließlich wollen alle nur mein bestes, eben das Geld.

Versteht mich nicht falsch, ich mag SAAB ja auch (sonst wäre ich nicht hier), stehe der Aktion aber mehr als skeptisch gegenüber.

Ich wünsche euch viel Glück:smile:
bis dahin
Niels

Steht auf dem Twitter (http://twitter.com/rescuesaab) - ansonsten gebe ich Dir voll und ganz recht! Bis auf meinen Namen, haben die auch noch nicht mehr bekommen. Und wenn es an das Thema Geld gehen sollte - dann sind die von dir genannten Voraussetzungen zu erfüllen. Der Punkt Sympathiebekundung steht da bei mir auch an erster Stelle! Alles andere ist wohl auch mehr als Utopisch. :smile:
 
Habe vorhin mal mit Ex-Kollegen in Trollhättan telefoniert.

Sie arbeiten ganz normal weiter, Gehälter sollen vom Staat bezahlt werden.

Dennoch ist die Stimmung trübe, da eine aussichtsreiche Rekonstruktion nur mit einem deutlichen Abbau der Mitarbeiter realisiert werden kann.
 
Da könnte ich mir aber sogar vorstellen, dass die Opel gleich mit kaufen, denn Opel mit Toyota-Qualität könnte durchaus ein Erfolg werden in Europa!

Die glaube ich, haben die aktuellen Opel-Produkte in der jüngeren Vergangenheit bereits erreicht, wobei die nicht mehr wegdiskutierbare Verbesserung in der Opel-Qualität mit einem Nachlassen derselben bei Toyota einherging. Ob man sich damit nicht nur Konkurrenz ins eigene Haus holt?
 
"rescue saab":

Ich lehne mich jetzt mal ein bißchen aus dem Fenster: ich habe meine Zweifel, ob ausgerechnet das Dresdner Saabzentrum (oder wie das heißt) der geeignete "Rettungsanker" ist...
 
"rescue saab":

Ich lehne mich jetzt mal ein bißchen aus dem Fenster: ich habe meine Zweifel, ob ausgerechnet das Dresdner Saabzentrum (oder wie das heißt) der geeignete "Rettungsanker" ist...

ja, wie denn auch ... aber sie hinterlassen, egal wie, ein gutes "Kümmerer" Image ... das ist nicht schlecht fürs Geschäft ... weiter vorm im Thread wurden allerdings schon unschöne Details über das SZ DD genannt.
 
Wichtig ist doch, dass etwas geschieht! Und wen stört es denn, bitteschön, wenn außer dem Saabwerk noch jemand anders auch davon profitiert. Also ich finde die Idee klasse und vorbildlich - und Geld fleißt mit Sicherheit erst wenn alle rechtlich einwandfrei geregelt ist.

Entscheidend im Werk ist doch schließlich, dass Saab-Enthusiasten das Ruder übernehmen, dann stellt sich auch wieder der Erfolg ein. Es geht doch nicht darum, so weiterzumachen wie bisher.
 
...ne Chance sollte man der Sache erst mal geben, finde ich; grad geht ja die erste Rundmail und bis jetzt machts einen durchaus seriösen Eindruck...
 
...ne Chance sollte man der Sache erst mal geben, finde ich; grad geht ja die erste Rundmail und bis jetzt machts einen durchaus seriösen Eindruck...

das sehe ich auch so. und ich finde den einsatz und die idee der dresden-leute klasse. wie sie selbst schreiben, die idee ist eigentlich irrwitzig, aber warum nicht auch mal verrückte wege gehen?
 
Ich lehne mich jetzt mal ein bißchen aus dem Fenster: ich habe meine Zweifel, ob ausgerechnet das Dresdner Saabzentrum (oder wie das heißt) der geeignete "Rettungsanker" ist...

Selbiges ging mir auch durch den Kopf und hält mich davon ab diese Sache zu unterstützen. Beim Impressum wurden unschöne Erinnerungen wieder wach:mad:
 
Niels, mach dir irgendwo (web.de) 'n account trag dich als "poolman" ein und schau was passiert :smile:

:confused: Was willst du mir sagen? Ist doch kein Problem. Und genau DAS ist das Problem. Dank der modernen Medien sieht alles so seriös aus, eine schöne HP bastelt man in einer Stunde.

Als Gedankenanstoß:

In Delmenhorst stand vor zwei Jahren ein Hotel zum Verlauf. Ein rechter Anwalt wollte es kaufen und ein Schulungszentrum für Nazis machen - Bürgerinitiative wurde gegründet, Geld zum Kauf gesammelt (unsere Stadt ist ja pleite....), Hotel von der Stadt gekauft, waren ja genügend Spenden da. Eine neue Nutzung konnte nicht hergestellt werden, jetzt wird das Ding abgerissen. Die Bürger, die sich auf die Liste geschrieben haben und Geld gespendet haben, finden ihren Namen jetzt nicht nur auf rechten Abschußlisten, das Geld ist auch weg, glaubtz mal nicht, das die Stadt was für die Spender tut.
Soviel zu "schön das einer was tut"..... :frown:

Ich finde Eigeninitiative voll in Ordnung, glaube aber in vielen Fällen nicht an das, was es erreichen soll, schon gar nicht, wenn man den Ausführenden nicht genauer kennt. Vielleicht tue ich da jemandem Unrecht, dann entschuldige ich mich schon mal, aber wenn es um Spendengelder geht- da gibt es so viele schwarze Schafe.... ich rufe nur zur Vorsicht.
 
Und wenn es nur der Denkansatz ist: als dunnemals Heinkel die Bach hinunterging, regte sich ebenfalls so einiges, was notabene denn auch bis zum 'Heinkel-Club' führte... nun, die existieren incl. Ersatzteilversorgung auch heute nach mehr als 40 Jahren immer noch, oder?
Okidoki, ein Saab hat natürlich mehr Einzelteile, welche weither vom fernen Schwedenland stammen, und dazu noch eine Vielzahl daran teilhabender Individualisten und was weiß ich sonst noch alles... aber lassen wir doch am Besten den Zeitgeist selbst sprechen, wenn er sich bei der Lederpflege tummelt, oder? ;-)
 
damals, 1990...

...schrieb die new york times das hier über den GM-einstieg bei SAAB (übersetzung, wie immer, dahinter...):

G.M. Goal: Restore Saab's Luster

By STEVEN PROKESCH, SPECIAL TO THE NEW YORK TIMES
Published: July 24, 1990

David J. Herman, the new chief executive of Saab Automobile A.B., faces more than the usual challenge in trying to turn a loss-ridden auto maker into one that can flourish in a crowded luxury car market.
.
The reason, as the native New Yorker and 17-year veteran of the General Motors Corporation acknowledges, is that not only must he improve Saab's performance to justify G.M.'s 50 percent stake, but he has to take on Sweden's social welfare state while trying. While that system has given workers a high standard of living and almost full employment, it has also delivered a 20 percent turnover and absenteeism.
''It's a paradox that these beautiful, healthy people should call in sick and not come to work,'' Mr. Herman said. ''But when they do come to work, they build high-quality'' products. ''So if you get that right, boy, you could really do something.''
To create an incentive for Swedes to work harder, the Social Democratic Government is slashing sky-high income tax rates while a debate rages about other steps to take. Mr. Herman, who joined Saab in January, has no intention of sitting on the sidelines.
He has no choice. At stake is not just the $600 million that General Motors paid to Saab-Scania A.B. for a 50 percent interest in Saab Automobile and the $100 million that G.M. injected into it. There is also G.M.'s future in luxury cars, a category in which the leading American car maker has been unsuccessful in Europe. A rejuvenated Saab could also help G.M. in the United States, where its Cadillac line, although on the rebound, lacks appeal to young, affluent professionals.
Mr. Herman's mission is to prove that G.M. was right in not seeking more of a sure thing: Jaguar P.L.C., the British car company that the Ford Motor Company bought last year after G.M., Jaguar's preferred partner, decided the price was too rich.
Some analysts think Ford's payment of $2.38 billion for Jaguar was far too high. Others say the Jaguar name is priceless. Saab has larger and more modern production capacity, they say, but its name does not carry the same cachet.
''Saab is a European name that has stood for high technology, performance and individuality,'' said Robert N. Murray, editor of Autocar and Motor, a British magazine for car enthusiasts. ''What Saab hasn't stood for is out-and-out luxury.''
Mr. Herman's financial strategy is to slash Saab's production costs, and his marketing strategy is to push Saab more firmly into the luxury car segment. There he hopes to compete against the likes of BMW and Mercedes-Benz by positioning Saabs as lower-priced alternatives.
Plans call for three models to be introduced by the mid-1990's. A replacement for the 900 line, which will sell for $17,000 to $25,000, is scheduled for late 1993. Next will be a top-of-the-line model, priced at $35,000 to $55,000, which will be positioned as a less expensive alternative to BMW's seven series. Then will come a replacement for the 9000, which will sell for $25,000 to $33,000, or just below the BMW five series.

Losses Continue This Year
The soft economies of Saab's three most important markets - the United States, Sweden and Britain -are not helping Mr. Herman and largely explain why Saab lost $163 million in the first four months of this year. Saab executives say they will be lucky if 1990 retail sales equal the 109,482 cars the company sold last year, when Saab lost $343.2 million on sales of $2.47 billion.
In 1989, Saab sold only 31,306 cars in the United States, its largest market, a sharp drop from the 47,414 sold in 1986, when total sales reached a record 127,180.
But Saab was so preoccupied in the fat years with meeting demand in the United States that it neglected to develop other markets, particularly in West Germany and France, which are now buoyant for other car makers.

Heritage in Aerospace
General Motors is striving to help Saab without destroying Saab's culture and brand uniqueness built on its heritage as an aerospace company. So G.M. sent only three executives to Saab: Mr. Herman; James P. Crumlish, the chief financial officer, and David West, head of long-term product planning.
Mr. West, a Briton, once designed cars for Aston Martin, the maker of hand-built, high-performance cars now owned by Ford. He combines that experience with 30 years at G.M. in Europe, where he last served as a product strategist.
Mr. Crumlish, an American, previously served as chief financial officer of G.M.'s Canadian joint venture with Suzuki, which makes small cars and utility vehicles that G.M. sells under the Geo name.
And Mr. Herman, who joined G.M. in 1973, has a record of improving worker productivity and lowering purchasing costs.

Earlier Battles
Mr. Herman, who is 44 years old, earned his ribbons in some tough battles. He had to deal with an economic depression in Chile, which caused the car market there to all but vanish, and with Government price controls in Colombia that made losses inevitable. He helped to develop Spain into an important manufacturing base for G.M. and persuaded Belgian assembly-line workers to accept 10-hour shifts. His last job was as executive director of parts and accessories at G.M. Europe. Along the way, he learned several languages and plans to add Swedish to his linguistic repertoire.
The responsibility for making sure G.M. does not steal Saab's soul weighs heavily on Mr. Herman. ''I'm ultimately making decisions about our future products,'' he said. ''If the team doesn't get that right, then we won't succeed. Believe me, that's something we remind ourselves of every single day.''

Bigger Engines Planned
While Saab's turbo-charged, four-cylinder engines deliver impressive power for their size, many German car buyers, for example, insist on bigger engines. G.M. Europe is developing a six-cylinder engine and hopes to provide Saab with a customized version in four years.
Engine aside, Saab's lineup is not in the same league as those of Mercedes and BMW. The 900, its biggest seller, has been continuously improved since its introduction in 1978, but it needs to be replaced. The bigger, more expensive 9000, which was introduced in 1984, suffers an uncommon detriment for a Saab: an undistinctive exterior. Moreover, Saab does not have anything that can compete with the likes of BMW's seven series of high-end luxury cars.
The hope is that this program will enable Saab to increase annual sales to 180,000 by the end of the decade. The ultimate goal is to increase sales to as much as 500,000, which would put Saab in the same league as Mercedes-Benz and BMW.

A More Urgent Task
Perhaps an even more urgent task is lowering production costs, which is vital if Saab is to break even by late 1991 as planned.
In June, Saab announced it was closing or selling four components plants in Sweden and Norway. That will reduce employment by more than 1,300, to at total of 16,000; save Saab about $35 million a year, and enable its engineers to focus on what really makes a Saab a Saab: a roomy interior, distinctive styling and the strong and efficient power train.
Sweden's Government has called on Saab to act responsibly and to try to find jobs for those laid off.
''The most caring thing a company can do for employees is survive and prosper,'' Mr. Crumlish said in an interview.

Production Shifts
The vast majority of 900-line production at a half-owned Finnish factory will be moved to a new plant at Malmo, in southern Sweden. In March, capacity-constrained G.M. Europe will begin assembling its new sports coupe, the Calibra, at the Finnish plant, whose other owner is Valmet of Finland. Saab's headquarters plant in Trollhattan, which is in southwestern Sweden, will continue to assemble the 9000.
That will leave Saab with a capacity to make 120,000 cars a year and it will be able to keep profits it would have had to share with Valmet.
In addition, Mr. Herman is enlisting G.M.'s clout to obtain better prices from outside suppliers for parts like steel, tires, batteries and windows. His goal is to reduce the component costs - now about $1 billion a year -by 20 percent within four years.

'Significantly Less Efficient'
High labor costs may prove the biggest challenge. A study by the Massachusetts Institute of Technology found that the average European luxury car maker uses 57 hours to weld, paint and assemble a car. ''Saab is significantly less efficient than the average,'' while Volvo, the leading Swedish car maker, is significantly better than average, said Daniel T. Jones, a professor of motor industry management at the University of Wales who was involved in the M.I.T. study.
Saab is slowly trying to pay more to workers with greater skills and a longer tenure, an unusual idea in a country that has long emphasized egalitarianism.
To get more workers to care, Saab is introducing career-development programs that get workers involved in decision-making.
''It seems like you have to get into a crisis before you change,'' Peter Moller, the 37-year-old production director, said. ''Now it's our turn.''
so, und weil nicht jedermanns englisch so ist, dass er sich einen ganzen times-artikel reintun kann, ohne das wörterbuch zu zerfleddern, hab ich mir mal die mühe gemacht, den sums zu übersetzen. (wenn die übersetzung sich seltsam liest, liegt das nur bedingt an meinen mangelhaften übersetzungskünsten: der artikel ist wirklich schrecklich geschrieben und noch schrecklicher strukturiert - meinen journalistenschülern hätte ich sowas als unredigierbar zurückgereicht. aber egal...)

GMs Ziel: SAAB soll wieder glänzen

Von Steven Prokesch
Erschienen am 24. Juli 1990

David J. Herman, der neue Geschäftsführer von SAAB Automobile AB, steht vor einer außergewöhnlichen Herausforderung: Er soll den verlustgeplagten Autohersteller im überfüllten Luxussegment zu neuer Blüte führen.

Der gebürtige New Yorker, ein Veteran mit 17 Dienstjahren bei GM, räumt ein, dass er nicht nur die Effizienz bei SAAB verbessern muss, damit das 50-Prozent-Engagements von GM Sinn macht, er muss sich dabei auch mit dem schwedischen Wohlfahrtsstaat anlegen: Einerseits hat das System den Arbeitern einen hohen Lebensstandard und nahezu Vollbeschäftigung beschert, andererseits verführt es zu hoher Personalfluktuation und einem Krankenstand von fast 20 Prozent.

„Es ist paradox, dass all diese gutaussehenden, gesunden Menschen sich krankmelden und nicht zur Arbeit kommen“, so Herman, „denn wenn sie arbeiten, dann stellen sie wirklich Produkte in hervorragender Qualität her. Mann, wenn man das richtig hinbekäme, könnte man wirklich etwas daraus machen.“

Um die Arbeitsmoral der Schweden zu stärken, hat die sozialdemokratische Regierung beschlossen, die schwindelerregenden Steuersätze zu senken und dabei eine Debatte über weitere Maßnahmen losgetreten. Und Herman, der im Januar zu SAAB kam, hat nicht vor, dabei vom Spielfeldrand zuzuschauen.

Er hat auch keine Wahl: Auf dem Spiel stehen nicht nur die 600 Millionen Dollar, für die GM 50 Prozent der Anteile an SAAB Automobile von SAAB-Scania AB übernommen hat, und die 100 Millionen Dollar an frischem Kapital, die GM beigesteuert hat. Es geht auch um die Zukunft von GM im europäischen Luxussegment, einem Feld, auf dem Amerikas führender Autobauer bisher erfolglos war. Eine Revitalisierung von SAAB könnte GM auch auf dem US-Markt helfen, wo die Marke Cadillac trotz einer gewissen Erholung keine rechte Anziehungskraft auf junge, finanzkräftige Kunden entfaltet.

Hermans Auftrag ist es, zu beweisen, dass GM richtig lag, als der Konzern die britische Marke Jaguar angesichts des hohen Kaufpreises der Ford Motor Company überließ. Einige Analysten glauben, dass Ford mit 2,38 Milliarden Dollar entschieden zu viel für Jaguar gezahlt hat. Andere sagen, der Name Jaguar sei unbezahlbar. SAAB habe zwar die moderneren Fabriken und die größeren Produktionskapazitäten, so die Einschätzung, der Name transportiere aber kein vergleichbares Prestige.

„SAAB ist ein europäischer Name, der bislang für fortschrittliche Technologie, Sportlichkeit und Individualität stand“, sagt Robert N. Murray, der Herausgeber von „Autocar and Motor“, einem britischen Magazin für Autofreunde, „wofür SAAB aber nicht steht, ist verschwenderischer Luxus“.

Die Finanzstrategie von David J. Herman zielt darauf ab, die Produktionskosten bei SAAB drastisch zu verringern. Seine Marketingstrategie sieht vor, SAAB fest im Segment der Luxusfahrzeuge zu positionieren. Dort, so die Hoffnung, sollen die Fahrzeuge als preisgünstige Alternativen mit BMW und Mercedes-Benz konkurrieren.

Die Pläne sehen vor, bis Mitte der Neunziger Jahre drei Modellreihen auf den Markt zu bringen. Für Ende 1993 ist der Nachfolger der 900-Reihe angekündigt, der zwischen 17.000 und 25.000 Dollar angeboten werden soll. Danach soll ein neues Topmodell kommen, das mit Preisen zwischen 35.000 und 55.000 Dollar als preiswerte Alternative gegen den 7er-BMW antreten soll. Und schließlich wird es für den 9000 einen Ersatz geben, der mit Listenpreisesn zwischen 25.000 bis 33.000 Dollar knapp unterhalb des 5er-BMW liegen soll.

Weitere Verluste in diesem Jahr

Allerdings schwächelt die Wirtschaft auf den drei wichtigsten Absatzmärkten von SAAB – in den USA, in Schweden und Großbritannien -, was es David J. Herman nicht leichter macht und darüber hinaus erklärt, weshalb SAAB in den ersten vier Monaten dieses Jahres einen Verlust von 163 Millionen Dollar eingefahren hat. Aus der Geschäftsführung von SAAB ist zu hören, dass man schon zufrieden sein müsse, wenn die Verkäufe 1990 an die 109.482 Fahrzeuge herankommen, die das Unternehmen im vergangenen Jahr absetzen konnte und mit denen SAAB bei einem Umsatz von 2,47 Milliarden Dollar 343,2 Millionen Dollar Verlust schrieb.

In den USA, dem größten Markt, setzte SAAB 1989 nur 31.306 Wagen ab – ein steiler Absturz gemessen am Jahr 1986, in dem das Unternehmen auf dem US-Markt 47.414 und insgesamt die Rekordzahl von 127.180 Fahrzeugen verkaufen konnte.

Aber in den guten Jahren war SAAB so sehr damit beschäftigt, die Nachfrage in den USA zu befriedigen, dass darüber die Entwicklung anderer Märkte, namentlich Westdeutschland und Frankreich, vernachlässigt wurde, die inzwischen andere Autohersteller unter sich aufgeteilt haben.

Das Erbe der Luftfahrt

General Motors bemüht sich, SAAB aufzuhelfen, ohne dabei die SAAB-Kultur und die Einzigartigkeit der Marke zu zerstören, die auf der Vergangenheit als Luftfahrtunternehmen gründet. Deswegen hat GM nur drei Manager zu SAAB entsandt: David J. Herman als Geschäftsführer, James P. Crumlish als Finanzchef und David West, den Chef der langfristigen Produktplanung.

Der Brite David West war früher einmal Designer bei Aston Martin, dem Hersteller von handgefertigten Hochleistungssportwagen, der nun Ford gehört. Die Erfahrungen von damals verbindet er mit 30 Berufsjahren bei GM in Europa, wo er zuletzt im Bereich Produktstrategie arbeitete.

James P. Crumlish ist Amerikaner und war zuvor Finanzchef bei dem kanadischen Joint-Venture von GM und Suzuki, das Kleinwagen und Nutzfahrzeuge herstellt, die GM unter dem Markennamen Geo vertreibt.

David J. Herman schließlich, der 1973 zu GM kam, hat sich schon in der Vergangenheit dadurch hervorgetan, dass er die Arbeitsproduktivität verbessert und die Einkaufskosten gesenkt hat.

Die Schlachten der Vergangenheit

Der 44-jährige Herman hat in der Vergangenheit schon schwere Schlachten geschlagen: Er musste mit der Wirtschaftsdepression in Chile zurechtkommen, die den Automarkt dort zum Erliegen brachte, und mit staatlichen Preisvorgaben in Kolumbien, die zwangsläufig zu Verlusten für die Autohersteller führten. Er half dabei mit, Spanien zu einem wichtigen Produktionsstandort für GM zu machen, und brachte belgische Fabrikarbeiter dazu, Zehn-Stunden-Schichten zu akzeptieren. Zuletzt war er Vorstand für Teile und Zubehör bei GM Europa. Nebenbei hat er mehrere Fremdsprachen gelernt und er hat fest vor, seinem Sprachrepertoire nun Schwedisch hinzuzufügen.

Die Verantwortung dafür zu tragen, dass GM nicht SAABs Seele stiehlt, lastet schwer auf Herman: „Ich treffe letztendlich die Entscheidungen über unsere künftigen Produkte“, sagt er, „und wenn das Team das nicht versteht, dann werden wir scheitern. Glauben Sie mir, daran erinnern wir uns gegenseitig jeden Tag.“

Größere Motoren geplant

Die turbogeladenen Vierzylinder-Motoren von SAAB liefern, gemessen an ihrer Größe, beeindruckende Leistungswerte, insbesondere die deutschen Autokäufer aber verlangen größere Maschinen. GM Europa entwickelt derzeit einen Sechszylinder und hofft, in vier Jahren auch SAAB mit einem entsprechend adaptierten Motor versorgen zu können.

Nicht nur bei den Motoren spielt die Modellpalette von SAAB nicht in derselben Liga wie Mercedes oder BMW: Der 900 wurde zwar seit seiner Vorstellung 1978 kontinuierlich verbessert, doch er braucht dringend einen Nachfolger. Der größere, teurere 9000, der 1984 vorgestellt wurde, leidet unter einem für SAAB eher ungewöhnlichen Nachteil: Seinem wenig markanten Äußeren. Darüber hinaus hat SAAB nichts im Angebot, was mit luxuriösen Oberklassefahrzeugen wie dem 7er-BMW konkurrieren könnte.

Die Hoffnung besteht nun darin, dass ein neues Modellprogramm SAAB in die Lage versetzt, die Verkäufe bis zum Ende des Jahrzehnts auf 180.000 Einheiten pro Jahr zu steigern. Langfristig sollen jährlich sogar 500.000 Fahrzeuge abgesetzt werden, womit SAAB auf Augenhöhe mit Mercedes-Benz und BMW wäre.

Die dringendste Aufgabe

Die vordringlichste Aufgabe aber wird es sein, die Produktionskosten zu senken, was unerlässlich ist, wenn SAAB wie geplant Ende 1991 ohne Verlust arbeiten soll.

Im Juni kündigte SAAB an, vier Komponentenwerke in Schweden und Norwegen zu schließen. Die Zahl der Beschäftigten sinkt damit um mehr als 1.300 auf 16.000. SAAB will so 35 Millionen Dollar pro Jahr sparen und es den Ingenieuren ermöglichen, sich wieder auf das zu konzentrieren, was einen SAAB ausmacht: Ein großer Innenraum, ein markantes Styling und starke, sparsame Antriebseinheiten.

Die schwedische Regierung hat SAAB unterdessen aufgefordert, verantwortungsvoll zu handeln und für die Entlassenen neue Jobs zu finden.

„Das sozialste, was ein Unternehmen für seine Mitarbeiter tun kann, ist zu überleben und zu wachsen“, sagte James P. Crumlish dazu in einem Interview.

Verlagerung der Produktion

Von dem zur Hälfte SAAB und zur Hälfte der finnischen Valmet gehörenden Werk in Finnland wird der größte Teil der 900-Produktion in eine neue Fabrik im südschwedischen Malmö verlagert. In der finnischen Produktionsstätte lässt GM Europe, das von Kapazitätsengpässen geplagt ist, künftig das neue Sportcoupé Calibra fertigen. Das SAAB-Stammwerk im westschwedischen Trollhättan wird weiterhin den 9000 bauen.

Auf diese Weise soll SAAB eine Produktionskapazität von 120.000 Fahrzeugen erhalten – und mögliche Gewinne aus der 900-Produktion müssen nicht mehr mit Valmet geteilt werden.

Zudem setzt David J. Herman auf die Durchsetzungskraft von GM gegenüber den Zulieferern, um künftig beispielsweise Stahl, Reifen, Batterien und Scheiben günstiger einkaufen zu können. Als Ziel hat er ausgegeben, die Einkaufskosten – derzeit rund eine Milliarde Dollar jährlich – innerhalb von vier Jahren um 20 Prozent zu reduzieren.

„Deutlich weniger effizient“

Die größte Herausforderung dürften aber die hohen Arbeitskosten sein: Eine Untersuchung des Massachusetts Institute of Technology (MIT) stellte fest, dass die Produktionszeit für europäische Luxusfahrzeuge im Durchschnitt 57 Stunden beträgt. „SAAB ist signifikant weniger effizient als der Durchschnitt“, sagt Daniel T. Jones, Professor für Fahrzeugindustriemanagement an der Universität Wales, der an der MIT-Studie beteiligt war, während der führende schwedische Hersteller Volvo deutlich besser als der Durchschnitt sei.

SAAB beginnt allmählich damit, seine Arbeiter nach Leistung und nach Betriebszugehörigkeit zu entlohnen – eine ungewöhnliche Idee in einem Land, das so lange den Egalitarismus gepflegt hat.

Damit sich die Arbeiter verantwortlich fühlen, hat SAAB Personalentwicklungsprogramme gestartet, bei denen die Beschäftigten an den Entscheidungsprozessen mitwirken können.

„Offensichtlich braucht es erst eine Krise, bevor sich etwas ändert“, sagt Peter Moller, der 37-jährige Produktionsdirektor: „Jetzt sind wir an der Reihe.“
naja, was soll man dazu noch sagen? das ergebnis ist ja bekannt... :frown:
 
...schrieb die new york times das hier über den GM-einstieg bei SAAB (übersetzung, wie immer, dahinter...):

so, und weil nicht jedermanns englisch so ist, dass er sich einen ganzen times-artikel reintun kann, ohne das wörterbuch zu zerfleddern, hab ich mir mal die mühe gemacht, den sums zu übersetzen. (wenn die übersetzung sich seltsam liest, liegt das nur bedingt an meinen mangelhaften übersetzungskünsten: der artikel ist wirklich schrecklich geschrieben und noch schrecklicher strukturiert - meinen journalistenschülern hätte ich sowas als unredigierbar zurückgereicht. aber egal...)

naja, was soll man dazu noch sagen? das ergebnis ist ja bekannt... :frown:

und heute geht es der New York Times selbst so .. ... ... ... . :frown:
 
Alexander..so früh unterwegs:confused:
 
pruuuust.... da wunder sich mal einer. Wo sind meine Schuhe...

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:confused: Was willst du mir sagen? Ist doch kein Problem. Und genau DAS ist das Problem. Dank der modernen Medien sieht alles so seriös aus, eine schöne HP bastelt man in einer Stunde.

Ich finde Eigeninitiative voll in Ordnung, glaube aber in vielen Fällen nicht an das, was es erreichen soll, schon gar nicht, wenn man den Ausführenden nicht genauer kennt. Vielleicht tue ich da jemandem Unrecht, dann entschuldige ich mich schon mal, aber wenn es um Spendengelder geht- da gibt es so viele schwarze Schafe.... ich rufe nur zur Vorsicht.

Vorsicht ist auf jeden Fall angebracht! *Danke-Button drück*
 
Vorsicht ist auf jeden Fall angebracht! *Danke-Button drück*

Denke ich auch, zumal es in Dresden langsam in den Bereich Größenwahn rutscht:

http://www.dresden-fernsehen.de/default.aspx?ID=1988&showNews=378213

Eine (nach heutigem Newsletter-Erhalt und mich nachdenklich stimmenden Hinweis auf "einen notariellen Eintrag ins deutsche Vereinsregister"!?!) so eben erfolgte Nachfrage beim
Registergericht Dresden (hier zu verifizieren: AG Dresden, Vereinsregister Tel. 0351-446-3630) ergab zudem, dass weder eine Eintragung ins Vereinsregister erfolgte,
respektive vorliegt, noch ein entsprechender Antrag zur Bearbeitung eingereicht wurde.

Ich finde nicht, dass ein e.V. (scheinbar dann entgegen eigener Aussagen doch noch "in Gründung") über Optionsscheine und klare Aussagen, dass die Vereinsmitglieder Aktionäre werden, äußern sollte.
Das geht eindeutig in den Bereich der Unseriosität, auch wenn ich die Grundidee als solche nicht schlecht finde und ich mich auch - wenn auch wohl vorschnell - eingetragen habe.

Aber hier versuchen allem Anschein nach eindeutig kleine Fische großes Business.

Ob dieser Schuh am Ende mal nicht zu groß ist?

TD :confused:
 
Machen wir uns doch nichts vor!? Wer würde schon - wen auch marginal - Anteile seiner Firma an eine derartige "Einrichtung" abtreten. Hilfe hin oder her. Ich nicht und Saab erst recht nicht. Ich wage auch zu bezweifeln das die Jungs aus DD da wirklich wissen was sie da tun. Vielleicht tritt mal jemand an die Presseabteilung von Saab heran - das würde in DD zu mindestens dann Zugzwang generieren.:biggrin:
 
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