SAAB, Opel und wie's weitergeht... / Muller/NEVS reloaded

Die Lokalzeitung hat einen fröstelnden Muller ( er kam gerade aus seinem Wohnsitz Mallorca ) auf der Taxifahrt zum Grand Hotel Stockholm interviewt. Titel „Bin ganz gut aus der Sache herausgekommen“. Das, obwohl er eigene 13 M€ in den Sand gesetzt hätte.

Er verteidigt den unschuldigen Antonov, schüttelt den Kopf, wie bösartig GM sich verhält und beschreibt sein heutiges Leben als „reinen Urlaub“ nach diesen beinharten Saabzeiten.



Wie seine Visionen heute aussehen, zeige ich nachher mit aktuellen Bildern vom Saab Werksgelände unter „Bilder-Berichte“
 
"eigene 13 Mio € " in den Sand gesetzt hätte ? Hatte er denn nicht einige Mio € Gehalt und Prämien von Saab erhalten, so wurde doch irgendwann hier mal berichtet ?
 
"eigene 13 Mio € " in den Sand gesetzt hätte ? Hatte er denn nicht einige Mio € Gehalt und Prämien von Saab erhalten, so wurde doch irgendwann hier mal berichtet ?

Gehalt...?!?

Nein, nein... - Das waren doch lediglich die paar mehrfach invers gegenkalkulierte Plankostenstellen, welche durch Umbuchung nach dem verlustbehafteten Ausbuchen wieder als Quartalsgewinn eingebucht und dann als Verlustabzug mit den Einnahmen der Übernahme für die Abtretung gegengerechnet wurden. Statt Prämie gab es dann auch nur den Verlustausgleich zur Gegenkontierung der Anteilsabtretung bei Gründung der Tochtergesellschaft seiner ursprünglichen Holding, die mittels Aktien-Splits dem Kapital bei der Übernahme der Personengesellschaft übereignet wurde.

Habt Ihr das *immer-noch-nicht* kapiert...?

*seufz*
 
Bob Lutz hat völlig recht. Es genügt im Prinzip SWs zitierten "Quote 2" zu lesen:

"Saab continued to operate largely autonomously, with all functions, including design, engineering, and purchasing, soldiering on as though they were still independent. The last Saab 9-3 was supposed to share most major systems with the well-engineered (but stylistically challenged) Opel Vectra. But, in a spirit of “we know better,” almost everything was changed, including the entire wiring and electrical system, as well as the engineering-intensive heating and air-conditioning unit. Since Saab sourced these and others to new suppliers, the economies of scale were lost, and the car became needlessly expensive. The fact that the specific Saab electrical system turned out to be heavily failure-prone didn’t help. This type of “brand character” can only be called wasteful stupidity. "

Genau das hat die Saab Verluste verursacht, obwohl GM immer wieder auf die lebensnotwendigen Einsparungen durch „common parts“ hinwies. Kein Wunder, wenn sie irgendwann genug hatten und sich von dem Dauerverlust Partner trennten.
 
typisch schwedisch... ich weiss wovon ich rede ;)

"tyskskiten"
 
hat denn von GM niemand versucht gemeinsame Komponenten duchzusetzen, sowie wie dies ja bei VW, Audi usw. funktioniert hat ?
 
Spielt doch jetzt wirklich keine Rolle mehr, auch wenn SU sicher noch in 10 Jahren über die neue Produktion und die vielen Interessenten in THN philosophiert.
 
Spielt doch jetzt wirklich keine Rolle mehr, auch wenn SU sicher noch in 10 Jahren über die neue Produktion und die vielen Interessenten in THN philosophiert.

Und ob das eine Rolle spielt. In einem Klima, in welchem immer noch die Schuld für das Desaster gebetsmühlenartig in den USA gesucht wird, sind solche Erkenntnisse von fundamentalem Interesse. Mit Saab verhielt es sich nicht wie mit Borgward. Das darf und sollte man ruhig Unkundige wissen lassen.

Allerdings behindert das die Götterdämmerung: Schon klar - wer eine Automarke zu seiner Religion gemacht hat, dem gefällt die Erkenntnis freilich nicht, dass sich sein Messias rückblickend als fehlbar erweist. Folglich braucht es einen Judas. :rolleyes:
 
Die Lokalzeitung hat einen fröstelnden Muller (...) interviewt.

Ein Vorbild von ihm scheint ja Steve Jobs zu sein. VM hatte Spaß an der Lektüre Jobs' Biographie und musste ständig lachen beim Lesen. Trotz seines Übermuts habe dieser stets richtig gehandelt und man könne von ihm viel in Sachen Unternehmertum und Entstehung von Innovationen lernen.

– Jag läste hans biografi och skrattade hela tiden. Han var så uppkäftig, men han hade ju rätt hela tiden. Där kan man verkligen lära sig mycket om entreprenörskap och hur innovationer kommer till.
 
Genau das hat die Saab Verluste verursacht, obwohl GM immer wieder auf die lebensnotwendigen Einsparungen durch „common parts“ hinwies. Kein Wunder, wenn sie irgendwann genug hatten und sich von dem Dauerverlust Partner trennten.

Mit "Man-Müsste-Mal"-Methoden bekommt man kein defizitäres Unternehmen sarniert.
Die Amis waren schlicht und einfach zu doof, den Saustall auszumisten.
Jeder durfte mal "managen" - aber keiner bekam etwas auf die Reihe.

Mit halbherzigen "Hinweisen" ist es wie mit unverbindlichen Preisempfehlungen - Keine Sau interessiert es.
Entweder verbindliche Ansagen bringen und diese auch konsequent durchsetzen - oder zuschauen, wie der Laden den Bach runtergeht.

Zweiteres ist wohl eingetreten...
 
..Die Amis waren schlicht und einfach zu doof, den Saustall auszumisten.
Jeder durfte mal "managen" - aber keiner bekam etwas auf die Reihe...

So viel ich weiss, hatte Saab nur 2mal echte GM Chefs: Dave West und Bob Hendry. Aber genau unter diesen beiden gabs die geringsten Verluste.

Erst mit den farblosen Peter Augustsson und Jonsson gings rapide bergab.
 
So viel ich weiss, hatte Saab nur 2mal echte GM Chefs: Dave West und Bob Hendry. Aber genau unter diesen beiden gabs die geringsten Verluste.

Erst mit den farblosen Peter Augustsson und Jonsson gings rapide bergab.

Auch "Geringste Verluste" heißt für mich nichts anderes als - Versagt.

Wenn dann zusätzlich noch die einheimischen *Irgendwas*-sons glauben, unbeaufsichtigt tun und lassen können was sie wollen, dann sind sie erst recht ein Fall für die Personalabteilung - Als Muster ohne Wert zurück zum Unternehmensberater, von dem sie "empfohlen" wurden.
 
wer will noch einen der letzten Saab's ? ANA hat die restlichen unfertigen auf dem Produktionsband aufgekauft und will diese nun fertig bauen.
 
...Entweder verbindliche Ansagen bringen und diese auch konsequent durchsetzen - oder zuschauen, wie der Laden den Bach runtergeht....

Verbindliche Ansagen lassen sich auch aufweichen.
Als Insider im "Geschäftsleben" wird es dir vielleicht bekannt vorkommen.

Unser Nachbar hat mal die Saab Methode erläutert.

Wenn aus Detroit unangenehme Direktiven kamen, hat sich einer der Saab Chefs mit seinem GM Partner zum Golfen in einem der edlen und sündhaft teuren Country Clubs in Farmington Hills verabredet. Während der 18 Löcher gabs genügend Zeit und entspannte Atmosphäre um zu erläutern, warum Saab dieser und jener GM Forderung unmöglich nachkommen könnte. Und dass nur so nächstes Jahr Gewinne zu erwarten wären.
Was unter diesen angenehmen Begleitumständen fast stets akzeptiert wurde.

So einfach ists manchmal.
 
Verbindliche Ansagen lassen sich auch aufweichen.
Als Insider im "Geschäftsleben" wird es dir vielleicht bekannt vorkommen.

Unser Nachbar hat mal die Saab Methode erläutert.

Wenn aus Detroit unangenehme Direktiven kamen, hat sich einer der Saab Chefs mit seinem GM Partner zum Golfen in einem der edlen und sündhaft teuren Country Clubs in Farmington Hills verabredet. Während der 18 Löcher gabs genügend Zeit und entspannte Atmosphäre um zu erläutern, warum Saab dieser und jener GM Forderung unmöglich nachkommen könnte. Und dass nur so nächstes Jahr Gewinne zu erwarten wären.
Was unter diesen angenehmen Begleitumständen fast stets akzeptiert wurde.

So einfach ists manchmal.

Wenn die Hohlköpfe von GM sich wie Anfänger haben besabbeln lassen dann ist das zunächst Ihr Problem. Vermutlich haben sie vorher versehentlich den einen oder anderen Golfball an die Rübe bekommen. Anders lässt sich die wohl Unfähigkeit, den Laden in den Griff zu bekommen, nicht erklären.

Die Schweden dagegen, als die aktiven Besabbeler, hätten statt dessen einfach kalt abgebürstet werden müssen. Schließlich haben sie schon lange vor der GM-Zeit bewiesen, daß ihre Methoden nicht funktionieren. Schade, daß gerade die Werker die Sache ausbaden müssen.

Aber wie Du schon schreibst - So einfach ist das halt...
 
Schade...

Hier im Forum gab's doch mal einen Link zu einer Studie "Who Killed Saab Automobile?" (Matthias Holweg, Cambridge Judge Business School und Nick Oliver, University of Edinburgh Business School).
Quintessenz: Porsche-Stückzahlen zu Audi-Preisen

Wenn dann noch 70% und mehr komplett selbst entwickelt werden, statt die Gleichteilebasis zu übernehmen, muss doch irgendwann das Geld ausgehen. Ob GM oder VM oder <WeissDerGeierWer> ist dabei doch völlig egal.
Die lieben Medien wiederholen gebetsmühlenartig "Da steckt ein Opel drunter! (Iiiiiiihhhhgitt!!)". Da gibts dann eher Opel-Preise und noch geringere Stückzahlen. Obwohl ich gar nicht weiss, ob der Opel-Verweis im Hauptabsatzmarkt US überhaupt gezogen hat. In Nr. 2 (GB) mit Vauxhall ganz bestimmt.

So weh es auch tut, ohne grundlegende Veränderung konnte es wohl kein anderes Ergebnis geben. Lieber aufrecht in den Untergang, als anpassen.
Wenigstens wird das Museum als Schrein und Wallfahrtsort noch eine Weile erhalten bleiben.

Rest In Pieces, SAAB.


Gruß vom Troll
 
Wenigstens wird das Museum als Schrein und Wallfahrtsort noch eine Weile erhalten bleiben.

Nö. Meine Wall-"Fahrt" beginnt tagtäglich immer dann, wenn ich in eines von den *Dingens* vor der Türe einsteige und den Schlüssel umdrehe. Einfach deshalb, weil der 9k in jeglicher Hinsicht so ziemlich 100%ig wie für mich gemacht ist. Wäre da noch das Zündschloß in der Mitte statt an der Lenksäule und der Fernlichtschalter mit "normaler" Lichthupe zum Tasten statt zum Einrasten geschaltet, wär's der perfekte Wagen - alle anderen Hersteller konnten dann von mir aus eingestampft werden.

Etwas blöde gelaufen - Es kam genau umgekehrt - Das Zündschloß ist an der falschen Stelle, die Lichthupe hat keinen Taster sodern rastet ein - und statt allen anderen Herstellern wurde Saab eingestampft. Verrückte Welt...
 
Etwas blöde gelaufen - Es kam genau umgekehrt -

hm, ist da wo ein roter Faden ?

Investor Antonoff, der *stinkreiche* Investor geht kurz nach dem Scheitern des Saab-deals mit seiner 'Convers Sports Initiatives" pleite .....

obwohl er doch zuvor noch "North One Sport" samt bestehenden Verträgen mit der FIA gekauft hatte.

Bankbeteiligungen, Anteile an Fluggesellschaften, Spyker ... :canabis: .. ja - der mit dem Formel 1 - Desaster ....alles futsch.

Nicht einmal der harte Job als kaufmännischer Direktor der Rallyeweltmeisterschaften ist Ihm geblieben.

Sein Busenfreund und Tulpenraucher hat nach eigenen Angaben mit Saab auch zig Millionen in den Sand gesetzt .....

trotz der allerbesten Voraussagen ever heard, erschwerend vermerkt muss allerdings werden, dass er die ja selbst erstellt hat.




.......... vielleicht sollten wir ja eine Sammlung veranstalten ?
 
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