Naja, ich würde mal eher sagen:
Wenn man das so sehen will!
Es gibt schon Fakten dass z.B. Regenwald abgeholzt wurde und wird und dort jetzt etwas angebaut, auf dessen ehemaligen Anbauflächen nun "Biosprit" gedeiht!
Ob der deutsche BP-Konsum darauf nun Einfluss hat oder nicht, ich denke das kann man weder klar belegen noch widerlegen.
Fakt ist wohl auch (habe nicht die Ausbildung das nachzurechnen) dass die gesamten Ackerflächen in D nicht ausreichen würden um Erdöl generell durch Bio zu ersetzen.
Dazu kommt noch, dass derzeit vorhandener Biosprit auch in Blockheizkraftwerken verbrannt werden kann und wird, was weitaus mehr ökologische Vorteile bietet als in Autos (Stichwort Bedarfsverteilung und Wirkungsgrad) und angeblich schon hier der Bedarf größer ist als das Angebot.
Summa summarum habe ich bislang noch von keiner Seite eine vollstände Argumenation gesehen, die von der anderen nicht in ihrer Stichhaltigkeit zerlegt werden konnte, zumindest wenn sich E85 weiter verbreiten würde. Man kann also nicht sagen dass E85 der Umwelt wirklich was bringt, aber auch nicht dass es auf keinen Fall was bringt, dazu sind die Zusammenhänge viel zu kompliziert!
Dasselbe in Grün bei Lebensmittel für arme Länder:
Es ist wohl unstrittig dass viele Lebensmittel in Folge von Überangebot billiger verkauft werden als Biosprit derselben Anbaufläche und da Anbauflächen nunmal begrenzt sind sinkt damit zwangsläufig das Überangebot und nach den Gesetzen der Wirtschaft steigt der Preis!
Allerdings werden diese billigen Lebensmittel durchweg subventioniert und man könnte mit diesen Subventionen den Preis weiterhin unten halten oder sie anderweitig zur Hilfe einsetzten, ebenso könnte die Preissteigerung zu mehr Eigenbau in diesen Ländern führen (oft sind dort nämlich die importierten Lebensmittel billiger als die dortigen Bauern es selbst zur Eigenversorgung anbauen könnten).
Irgendjemand hier, der zufällig genau weiß wie die derzeitigen Subventionen dann eingestetzt werden wenn man damit nichtmehr den Preis in den Erzeugerländern stabil halten muss? Oder der genau weiß ob das mit dem Eigenanbau dieser Länder dann so funktionieren wird?
Auch hier wieder: theoretisch könnte schon, aber wird es auch praktisch in unserem heutigen Turbokapitalismus?
Man weiß es einfach nicht, deswegen bleibt es eine Glaubensfrage und eben kein Faktum!
Hatte mit Dir schon gerechnet!!!

Genau, laßt uns alle Scheichsuppe tanken, da alles ANDERE bestimmt auch nicht umweltfreundlicher ist! Dann führen die sog. (Scheichsuppen-) Experten an, daß irgendwo auf der Welt Tropenwälder geholzt werden um Platz für die böse Ethanol-Gewinnung zu schaffen!
Natürlich ist das wieder so ein Phrasen-Argument, welches schnell gesagt wurde und einfach mal wie
Beton im Raum steht.
Ich glaube, man muß die Thmatik erstmal differenzieren:
Fakt ist,....
1. daß, der CO2 Ausstoß beim Verbrennen während der Wachstumsphase des jeweiligen Grundstoffs/Pflanze
neutralisiert wird! Anders als bei Autogas, Benzin, Diesel & Co. wird somit kein zusätzliches CO2
freigesetzt!
2. daß Bioethanol nicht nur aus Palmen (der besagten Tropenwaldrodungen) sondern aus zig anderen
Rohstoffen hergestellt werden kann (z.B. HOlzabfälle, Algen etc...)... somit ist es nur eine Phrase,
wenn man immer mit der Ölpalme und dem Tropenwald argumentiert.
3.daß mit der geplanten Beimischung von heute 5% Ethanol in unseren Standardkraftstoff (Benzin/Super)
auf 10% ein dadurch viel größerer Bedarf an Bioethanol geweckt worden wäre als es eine 1000mal so
große E85 (Stand heute) Nachrage erreichen könnte. Bereits heute snd die beigemischten 5%
Bioethanol eine ganz andere Hausnummer.
4.Den Tropenwaldstaaten scheint es ziemlich egal, ob sie aus dem Saft der Palme oder aus dem Holz
des Baumes oder oder Profit ziehen. Wäre es nicht der Biosprit, so ist es eben das Holz etc...
und wenn es das nicht ist, dann wird es Ackerfläche für Kartoffeln, Rüben etc..
Bioethanol bietet in meinen Augen so verdammt viele Chancen, aus dem umweltbelastenden Kraftverkehr
zumindest einen umweltfreundlichere Verkehr zu machen. Bereits heute kann man Ethanol aus so vielen
Grundstoffen/Pflanzen herstellen, daß die Rodung des Tropenwalds dafür sicher nicht herhalten müsste.
Aber wie oben geschrieben, ist nicht die Bioethanolgewinnung für den Tropenwald das Problem, sondern
der Fakt, daß diese 3te-Weltsländer eben nicht direkt Geld aus einem intakten Tropenwald ziehen können.
Verabschiedet Euch also von dem Gedanken, daß ein Verzicht von Bioethanol dem Tropenwald auch nur
ansatzweise nützen könnte.