Spannung reicht nicht - erst nach Gasstoß

PS. Entschuldigung für den langen "Rosamunde Pilcher (oder wie die heisst?) Roman" ! ;-)

Hielt sich doch in Grenzen...
Klarer kann man es wohl kaum erklären.

Nun sollte man das geschätzte Publikum nur noch darüber informieren, was es bedeutet wenn die Ladekontrolle im Fahrbetrieb anfängt zu "glimmen"
(...Obwohl - diejenigen, die es interessiert dürften es dem Schaltplan entnommen haben und diejenigen die es noch nicht kapiert haben, sollte es nicht interessieren...)

Ich bekomme nämlich immer einen Hals, wenn mir in der Werkstatt ein "Wertzuschätzender Kunde" - also selbsternannter Elektriker - über den Weg läuft und ständig darüber faselt, seine Ladekontrolleuchte glimmt - und deshalb hätte der Stromkreis einen "Kurzschluß"

Ich geb mittlerweile als Standardantwort "Ist wohl Wasser im Tacho..." - und Ruhe ist.
Sorry, das musste einfach gesagt werden - jetzt geht's mir besser.
 
diejenigen, die es interessiert dürften es dem Schaltplan entnommen haben

Hmmm, also ich hätte da als erstes den Keilriemen im Verdacht, aber das geht ja nun nicht aus dem Schaltbild hervor. Ansonsten meine Vermutung: Die Leistungs-Gleichrichterdioden haben eine andere Kennlinie und damit einen anderen Spannungsabfall in Durchgangsrichtung als die Erregerdioden, sodaß durch den Ladestrom aus der Statorwicklung beim Laden eine Spannungsdifferenz zwischen den beiden Anschlüssen der Ladekontrollleuchte entsteht, was zum Glimmen führen würde. Unterschiedliche Temperaturkennlinien der verschiedenen Diodentypen tun ein Übriges. Aber da lasse ich mich gerne korrigieren, denn das interessiert mich jetzt wirklich... :D

Grüße
Ron.


P.S.: Tut mir ja Leid um Deinen Hals...
 
Eine weitere Möglichkeit z.B. ...

... nehmen wir mal an, es würde durch eine "lecke" Diode, oder einem sonstigen Defekt an Lima, Regler, oder einfach nur durch Korrosion am Stecker (hab ich auch schon gehabt !), nicht ausreichend "Gegenspannung" an der "Zwitterklemme" D+ (Zur Erinnerung: Bei Stillstand Masse, bei Ladung Plus !) aufgebaut/erzeugt, dann würde die Ladekontrolleuchte z.B. während der Fahrt auch sporadisch "glimmen" usw. und (hoffentlich) dem geneigten Fahrer mitteilen; Junge, deine Lima lädt nicht ausreichend, oder garnicht mehr ... ;-)

Lichtmaschine-600.jpg


Bietet noch jemand evtl. weitere theoretische (und praktische) Möglichkeiten für sporadisches Glimmen, im Gegensatz zu Dauerleuchten ? ;-)

Guten Morgen allerseits,
heut gibt's in Abensberg den letzten Spargel mit Schinken und Sauce hollandaise (oder wie man das schreibt ?) und dazu; nein, diesmal keine Bratkartoffel, sondern Pellkartoffel...) *g*
Mahlzeit !
Gerd B.
 
Bietet noch jemand evtl. weitere theoretische (und praktische) Möglichkeiten für sporadisches Glimmen, im Gegensatz zu Dauerleuchten ? ;-)
Damit wäre die Ladekontrolleuchte so ziemlich die einzige, die NICHT wegen einem Massefehler aufglimmen könnte ;)
 
Tjaaaa - nun, wer genau hinschaut hat - wie Du - geblickt, daß an besagter Leuchte weit und breit nichts von Klemme31 zu sehen ist. Genau das meinte ich mit "...die es interessiert dürften es dem Schaltplan entnommen haben..."
Wobei ein Defekt im Regler durchaus zu einem "echten" Masseschluß der Leuchte führen kann...
Viel häufiger ist dagegen eine mürbe Diode - oder ein sonstiger Schaden im Ladekreis, der das "Spannungsgleichgewicht" welches dazu führt, daß die Leuchte dauerhaft erlischt, massiv stören würde...
 
Wie sieht's eigentlich mit dem Innenwiderstand der Batterie aus (und damit ihr Ladezustand /Alter/Größe)? Der müßte doch auch einen Einfluß darauf haben, wann genau das "Spannungsgleichgewicht" hergestellt ist und die Leuchte ausgeht? Oder ist dessen maximal mögliche Abweichung vernachlässigbar klein im Vergleich zu den übrigen Faktoren?
 
Also, außer bei einer Batterie die so platt ist daß sie unter einen Teppich passt, ist die an den Batteriepolen abgreifbare Spannung bei laufendem Motor quasi identisch mit der Ladespannung, die von der Lima kommt - und somit im Wesentlichen unabhängig vom Ladezustand. Schwankt also zwischen 13,5 und 14,2 (14,4) Volt.
(Ich vergesse jetzt einfach mal Übergangswiderstände und den sonstigen Spezialisten-Halligalli und halte auch keinen Grundsatzvortrag über U/I-Regelung)

Nur bei eingeschalteter Zündung und stehendem Generator merkt man einen geringen Unterschied - da ist dann ausschließlich die Ruhespannung (normal etwa 12,6 - 12,7 Volt) des Akkus von Bedeutung. Da der Regler in diesem Augenblick "Masse" simuliert, kann eine recht schlappe Batterie logischerweise dazu führen, daß die Kontrolleuchte etwas schwächer funzelt.
Das bewegt sich aber nur ein Bereich von ein paar zehntel Volt, ist fast nicht sichtbar - zudem einem in diesem Augenblick der direkte Vergleich fehlt, wie hell die Leuchte mit rappelvollem Akku wäre. Ist die Ruhespannung dagegen deutlich niedrigerer als oben angegeben, hat vermutlich mindestens eine Zelle aufgegeben. Das gesamte Cockpit wirkt dann illuminationstechnisch - insbesondere nachts - im Augenblick des Einschaltens der Zündung auffallend müde. Der darauffolgende Startversuch geht dann häufig ins Leere...

Der Spannungsabfall im gesamten Bordkreis durch Betätigen des Anlassers lässt die Birnchenswirschaft auch bei intakter Batteriewirtschaft für einen kurzen Augenblick so gut wie komplett zusammenbrechen, so scheint es zumindest optisch...
(Je nach Ladezustand der Batterie in Wirklichkeit nur auf etwa 8,5-10,5 Volt)

Ach ja, ich vergaß...
Wer mit eingeschaltetem Fahrlicht startet, also automatische Tagfahrbeleuchtung aktiviert hat, muß durch mehr oder weniger starke Spannungssprünge mit früherem Ausfall der Birnen rechnen. Denn auch ein Regler braucht einen kurzen Augenblick, um nach dem Quasikurzschluß, verursacht durch den Anlasserkreis, wieder die maximal zulässige Ladespannung einzustellen.
Voltmeter sind fast immer zu träge, um dieses Phänomen zu registrieren.
Aber die Wendel der Birnen vergessen dies auf Dauer nicht...

Sorry, und jetzt hab ich keinen Bock mehr auf weiterführenden Vortrag.
Schlaf bald im Sitzen ein - war ein langer Tag - vergebt mir...
 
Das Prinzip des Ladens beinhaltet, dass man die Batterie auf ihre Ladespannung "bringt", also sollten die Birne im Ladefall auf jeden Fall auf beiden Seiten die gleiche Spannung haben.

Vielmehr ist es so, dass sich durch den Innenwiderstand der Ladestrom anpasst und so die Spannung konstant gehalten wird.

@Josef_Reich: Was das Fahrlicht am Tage angeht... Ich konnte dergleichen bisher nicht feststellen.
 
Hallo,

was mir noch einfällt zu dem Phänomen Ladespannung erst nach 1x 3000 U/min überwunden: Möglicherweise ist ein altgedienter Rotor einer fremderregten (?) Lima im Laufe der Zeit etwas dauermagnetisch geworden. Das könnte - bei höherer Drehzahl - ausreichen, eine Spannung im Stator zu induzieren, auch wenn die Vorerregung durch das Lämpchen defekt ist. Sobald diese Spannung höher ist als die Bat.-Spannung, funktioniert die Magnetisierung des Rotors dann von alleine, auch bei niedriger Drehzahl.
Keine Ahnung, ob das wirklich stimmt, ließe sich aber durch Ausbau der Ladekontrolllampe kontrollieren.

Gruß, Frank
 
Das halte ich für unmöglich, da der Drehstromgenerator ja ein magnetisches Wechselfeld erzeugt, das jede Magnetisierung löscht. Eine bleibende Magnetisierung durch langen Betrieb wäre m.E. nur möglich, wenn der Strom in den Wicklungen immer in der gleichen Richtung fließen würde (oder heißt das jetzt etwa "flösse"? :smile: ).
 
Dafür haben wir ja die ganzen Dioden :-) Nach meinem Verständnis hat der Rotor einen "festen" Nord- und Südpol, erst wenn man die Spannung umpolen würde durch vertauschen der Anschlüsse änderte sich die Polung.
Gruß, Frank
 
Hast recht, Frank. Der *Rotor* selbst (bzw. seine Wicklungen) wird ja mit Gleichstrom gefüttert. :smile: Könnte also tatsächlich leicht magnetisch werden mit der Zeit...

Grüße
Ron.
 
Was ich kürzlich vergessen hatte zu fragen...

Tjaaaa - nun, wer genau hinschaut hat - wie Du - geblickt, daß an besagter Leuchte weit und breit nichts von Klemme31 zu sehen ist.
... was meinst Du mit "Klemme31" bitte, danke !

und Gruss

Gerd B.:confused:
 
Klemme31 = "echte" Masse = ungeschaltetes Batterie-Minus

Also diejenige - dank Korrosion mehr oder weniger vorhandene - direkte Verbindung über Schweißbolzen zur Karosserie, die unmittelbar anliegt, ohne zusätzlich zwischengeschaltete Baugruppen, und normalerweise bei *fast* allen Anzeigeleuchte den Stromkreis schließt...

Wogegen der Regler für die Ladeleuchte nur zeitweise diese Funktion übernimmt.
Also durchschaltet, allerdings mit variablem Spannungsabfall.
Sonst würde sie ja auch ständig funzeln...
 
Hatte beim Aufbauen vom KJ 900 auch eine flackernde Ladekontrolle: rhytmisch passend zur Drehzahl. Andere Lichtmaschine eingebaut, die tat aber das gleiche !!!! Verh"§$%ter Schei§$%$§eck ! Es war dann das Käbelchen zwischen LiMa und Kontrolleuchte, das war durchgescheuert, vermutlich vom Keilriemen und zwar beim Vorbesitzer.

K-Jettie
 
Wen's interessiert, ich hab vor vielen Jahren mal folgende Benzisparidee zum Patent angemeldet:
Wenn man an der blauen Schnittstelle (ST1) die Erreger-Ableitung über den Regler zur Masse auftrennt und mit einem Schalter verbindet, kann man die Kraft, welche die Lima zum Laden über den Keilriemenantrieb verbraucht, sprich dem Motor entzieht (das können bis 5 PS lt. Boschmessung sein), mit diesem Schalter vorübergehend aufheben.
Ich hab die Nachladephasen in die Fahrzustände ohne Beschleunigung, also Schiebebetrieb und Abbremsen verlegt (das spart sogar zusätzlich Bremsbeläge !) - Beim Beschleunigen hab ich Schalter ST1 geöffnet, dadurch läuft die Lima vorübergehend leer in den Lagern ohne Kraft zu verbrauchen, allerdings auch ohne zu laden.
Die Ladebilanz hat am Ende trotzdem gestimmt (das hab ich anhand von vielen eingebauten Messgeräten eindeutig nachweisen können), zumal wenn man St1 mit St2 verbindet und dadurch den Regler (der im Prinzip nicht anderes als ein gegen Masse geschalteter, veränderlicher Widerstand ist) überbrückt, dann lädt die sonst spannungsgeregelte Lima mit Maximalleistung und holt jegliches "Beschleunigungsdefizit" in kürzester Volladezeit wieder auf. - Eine Batterie mit ausreichend Kapazität puffert sowas problemlos, meine hat während meiner fast zweijährigen Versuchsfahrten nie Schaden genommen. Ausführlichere Erklärung würde hier und jetzt zu weit führen.

Ich hab damals die ganze Beschleunigungs-Verzögerungs-Schalterei am Früh-und Spätunterdruck vom Ansaugkrümmer entnommen und über mechanische Unterdruckschalter (wie z.B. der Fuelcut-Druckwächterschalter beim 900 Turbo) betätigt.
Die Memorychip-Ladebilanz-Nachladeelektronik (gibt's z.B. für Standheizungs-Kurzsteckenfahrbetriebler zu kaufen), hat inzwischen all meinen damaligen mechanischen Aufwand relativiert. Sch... (soll "Schade" heissen *g*)
Grüsse vom darüber traurigen Grufti Gerd B.

Hallo Grufti,

die Bazis von den Bayrischen Motoren-Werken bauen sowas jetzt in Ihre Einser ein zum Spritsparen, wenn ich's recht gelesen habe. Mal höflich nachfragen, ob Dein Patent noch läuft ?!?

Und soweit ich weiß wird diese Schaltung im Rennsport in Marken-Cups gern mal verwendet, um einen kleinen Beschleunigungs-Vorteil zu erzielen =:-)

Hardy
 
...Wen's interessiert, ich hab vor vielen Jahren mal folgende Benzisparidee zum Patent angemeldet:
...
Die Ladebilanz hat am Ende trotzdem gestimmt
... dann lädt die sonst spannungsgeregelte Lima mit Maximalleistung und holt jegliches "Beschleunigungsdefizit" in kürzester Volladezeit wieder auf. - Eine Batterie mit ausreichend Kapazität puffert sowas problemlos, meine hat während meiner fast zweijährigen Versuchsfahrten nie Schaden genommen. Ausführlichere Erklärung würde hier und jetzt zu weit führen.

Hallo Gerd,

sehr interessanter Beitrag.
Für meinen Teil würde ich gern mehr erfahren.
Magst Du mehr über Deine Realisierung ausführen?
Denke auch das es villeicht auch andere interessiert.


Viele Grüße
Martin
 
ich auch.... kann man die Information, in welchem Betrieb sich der Wagen befindet nicht auch von der LH abgreifen ? dann braucht man nicht so viel "Elektromechanik"... ;)

/To
 
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