Na, in dem Punkt sind wir uns einig. Deshalb schreibe ich V o l v o .
Wir sind uns auch einig, dass ein Crash mit 200 viel gefährlicher ist als einer mit 60 oder noch weniger.
Am gefährlichsten sind aber Fahrer, die entweder ungeübt sind und/oder sich selbst überschätzen oder
(im Winter) schon mit Angst auf die Piste gehen. Ich habe einige Zeit im Bayerischen Wald gewohnt.
Da hatte man nur Angst vor den Touristen aus dem Norden, die (nicht alle natürlich) normalerweise kaum
mit Schnee und Glatteis in Berührung kommen. Es ist immer die Frage, ob man den Verhältnissen gewachsen
ist und sich verantwortungsbewusst anpassen kann. Ich würde es nicht mit amerikanischen Cowboys
vergleichen, aber Reglementierungen (Speedlimits) verhindern nicht, dass ein großer Teil der Autofahrer
bestimmte Situationen falsch einschätzt. Und es ist immer noch Fakt, dass die in Polizeiberichten gängige
Formulierung "vermutlich infolge überhöhter Geschwindigkeit" keiner wirklich seriösen Untersuchung standhält.
Da könnte man eine politisch motivierte Anweisung vermuten.
Ich bin überzeugt, dass es nur ganz wenige Unfälle gibt, die ursächlich auf Tempi oberhalb der Richtgeschwindigkeit
geschehen. Rechnet man dann noch aus, wieviele Strecken tatsächlich nicht limitiert sind und wieviele davon
aufgrund von Baustellen, Verkehrsaufkommen usw. künstlich eingebremst werden, dann ist das alles reine Theorie
und man nur sagen, dass mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird. Es ist eben ein Lieblingsthema gewisser politischer
Gruppierungen, deren Anhänger oft mit den abenteuerlichsten Kisten unterwegs sind, also eigentlich überhaupt
nicht beurteilen können, wie sich ein Auto der oberen Mittelklasse bis Oberklasse im Vergleich mit den selbst
gefahrenen Rostlauben verhält. Das sind keine Vorurteile meinerseits, sondern Beobachtungen, mit welchen
Kisten solche Leute unterwegs sind.
Wenn mal ein 18-Jähriger (wie irgendwann im letzten Jahr geschehen) sich ein schnelles Auto ausleiht
und dann beim Ausloten der Höchstgeschwindigkeit die Kontrolle verliert, ist das sicher eine Ausnahme,
wobei ein Stufenführerschein hier helfen würde. Zumal dort ein Tempolimit bestand. Dieses hatte aber nicht
verhindert, dass ein Hirnloser viel zu schnell fuhr und crashte. Es war übrigens nachts und niemand sonst
beteiligt.
Ich bin sehr dafür, dass ein Führerscheinneuling erst mal mit etwas langsameren Autos anfängt, was ja
aus finanziellen Gründen auch oft so ist. Aber wenn ein durch das Abitur gerasselter Schüler "zum Dank"
von der reichen Mutter einen Porsche Turbo geschenkt bekommt, ist der der Sache gewachsen?
Ich bin auch für den Ausbau der variablen Tempolimits an den passenden Unfallschwerpunkten.
Man müsste auch mal untersuchen, wer angeblich die vielen tödlichen Unfälle baut. Alkohol, Drogen,
Ehekrach am Steuer, Selbstmörder, Geisterfahrer? Die alle werden nicht grundsätzlich durch ein
Tempolimit "entschärft".
Mir persönlich geht es ohnehin nicht um das Limit an sich, da es für mich und die von mir gefahrenen
Strecken ohnehin egal ist, sondern dass der Staat immer mehr die Kontrolle über den Bürger übernehmen
will, am liebsten ferngesteuert. Damit wird der Bürger quasi entmündigt und wird zur Marionette. Es
verkümmert aber auch das Bewusstsein für die Eigenverantwortung. Überspitzt formuliert:
Es knallt einer bei nassem Laub mit 70 km/h in den Wald und sagt dann: Da stand doch ein Schild mit 70.