Geradeaus auf der Autobahn mit 250 km/h zu fahren ist doch wahrlich kein Kunstwerk, von Fahrkünsten kann man da doch nicht wirklich sprechen . Wenn ich an die Zeit denke, als ich noch Bergrennen gefahren bin, war es mir selbst manchmal mulmig , obwohl ich privat damals schon Motorrad gefahren bin ( Honda 750 Four ) ,denn der Osella beschleunigte von 0 auf 100 in 2,5 Sec und das am Berg . Das schaffte die Honda nicht einmal . da muss man so konzentriert fahren können, um nicht einen Abflug zu machen , wenn man am Limit die Fuhre den Berg rauf jagt . Für den Zuschauer sieht das einfacher aus, als es wirklich ist . Der kleinste Fahrfehler und man fliegt von der Strecke . Herbert Stenger , mehrfacher Bergmeister , über Jahrzehnte immer erfolgreich Bergrennen bestritten , hatte mal ein Spoilerteil verloren und sich deshalb mehrfach überschlagen . Er sagte nur damals : ich hatte keine Möglichkeit den Unfall abzuwenden , das ging alles in Bruchteilen von Sekunden . Also wir sprechen da von einer Geschwindigkeit von etwa 140 - 160 km/h als der Unfall stattfand . Da sind halt keine Auslaufzonen wie bei der Formel 1 , sondern Felswände oder Leitplanken . Aber selbst mit Tourenwagen der Gruppe 2 sind Unfälle keine Seltenheit , weil man sich überschätzt wenn man am Limit sich bewegt , obwohl da bedeutend langsamer unterwegs zu sein . Um erfolgreich Rennen bestreiten zu können, gehört nicht nur ein top Fahrzeug dazu , das Talent ist noch viel wichtiger . Natürlich kommt mit den Jahren auch die Erfahrung zum tragen . Aber für mich war Michael Schumacher so ein Ausnahmetalent, der auch mit einem unterlegenen Auto siegen konnte . Das hat mir an ihm so gut gefallen . Mit dem Leistungsdruck muss man erst mal fertig werden - über all die Jahre immer vorne mitzumischen ist nicht einfach .
Aber wie gesagt, wer gerne hohe Geschwindigkeiten fahren möchte, kann ja Motorsport auf abgesperrten Strecken betreiben und sich da voll austoben . Im Straßenverkehr ist man eben nicht alleine und abgesehen von der eigenen Familie hat man ja auch Verantwortung zu tragen . Selbstüberschätzung kann schlimme Folgen tragen , wobei ich glaube , viele erkennen diesen Punkt einfach nicht , da sie noch keine Erfahrung mit Unfällen bei so hohen Geschwindigkeiten selbst hatten ( zum Glück ) . Je nach Streckenverlauf ist bei 140 Sachen der Ofen schon aus . Von daher wird es eh kurz über lang zu gewaltigen Veränderungen kommen müssen - Verkehrsdichte , Umweltschutz , Energie haushalten müssen , all solche Dinge verändern alles, ob es uns passt oder nicht . Oder warum redet es sich manch einer schön, was er jetzt so tut ? So stark davon überzeugt zu sein , das Richtige zu machen , na ja , vor ein paar Jahren hätte man es schon sich anders vorgestellt , als wie es nun läuft , da nehme ich mich auch nicht aus .
Wir hatten 1960 auch geglaubt , in einer Kraftfahrzeugwerkstatt zu arbeiten , aber es war halt doch nur ne VW Werkstatt