Volvos freiwilliges 180km/h Limit - Bevormundung, sinnvoll oder Marketing-Gag?

...Brauchen wir Tempolimit? Kann man drüber streiten. Wenn man sich auf 130 oder 140 einigen könnte, wäre zumindest ich dabei oder würde nicht quaken.,.
Sehe ich genau so.

Zumal das in Deutschland bedeuten würde, dass man 150-160 fahren könnte....absolut ausreichend. Alles andere ist nur Egotriebbefriedigung und bringt zeitlich so gut wie garnichts...aber das können die wenigsten zugeben....
 
Ich denke das ist ein Marketing-Gag und man kann die Büchsen auch sicher "entkort" bestellen :rolleyes:
Ansonsten freut sich eben der gemeine (Haus-)Tuner.
Aber wird mich eh nicht treffen, da Volvo seit der Probefahrt mit dem S80 nicht mehr auf meiner automobilen Liste steht :biggrin:
(Ich war noch nie von einem Auto so enttäuscht)
 
Mir gefällt VoIvos Initiative aus vielerlei Gründen: Nachhaltigkeit, Sicherheit und nicht zuletzt die möglichen Auswirkungen auf den Federungskomfort(!).
Wenn die Kiste nicht mehr mit 250 durch die Autobahnkurve können muß, dann lässt sich sicher der eine oder andere Härtegrad beim Fahrwerk zurücknehmen.
 
Komisch, dass sich keiner darüber beschwert, dass kein Auto die dringend erforderlichen 500km/h erreicht.
Was für eine unsägliche Bevormundung...
 
Unfallstatistik:

Verkehrstote gesamt 2017: 3.180, davon

Landstraße 1.795 und Innerorts 976 und Autobahn 409

Auf Autobahn mit Geschwindigkeitsbegrenzung: 228, ohne Geschwindigkeitsbegrenzung: 181 Das sind Fakten.

Wegen überhöhter Geschwindigkeit sind das dann von den 181 noch mal erheblich weniger.

Statistik der Bundeanstalt für Straßenwesen: Verkehrstote pro 1 Mio gefahren Kilometer: 0,22 Verkehtstote auf Landstraßen, 0,09 Verkehrstote auf Autobahnen

Daran kann man sehen, dass es hinsichtlich der Verkehrstoten besser wäre, innerorts Tempo 30 flächendeckend und auf Landstraßen Tempo 70 flächendeckend einzuführen. Ich fürchte aber das will auch keiner :eek:

Dass es bei den beschränkten Bereichen zu mehr Verkehrstoten kommt könnte daran liegen, dass manche Bereiche vermutlich nicht ohne Grund geschwindigkeitsbegrenzt sind. Auf gefährlichen Abschnitten passieren eben auch mehr Unfälle. Es gibt auch ehemals freie Abschnitte auf Autobahnen, die aufgrund von schweren Unfällen begrenzt wurden und wo die Unfallzahlen anschließend zurückgegangen sind.

Man darf auch Landstraßen und Autobahnen eigentlich gar nicht vergleichen, denn auf Landstraßen gibt es Gegenverkehr und Kreuzungen/Einmündungen. Stellt euch vor, die gäbe es auf nicht tempobegrenzten Autobahnen! Wie dann wohl die Unfallzahlen aussähen? Aber bestimmt wären alle Autofahrer sich dann ihrer Verantwortung bewusst und würden aus freien Stücken situationsbezogen mit Augenmaß freiwillig langsamer fahren, gell?

Den konkreten Beitrag von Tempolimits zur Entlastung der Umwelt hat das UBA auf Basis von Daten aus dem Jahr 1996 berechnet. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind in der Publikation "Umweltauswirkungen von Geschwindigkeitsbeschränkungen" veröffentlicht. Wegen fehlender neuerer Erhebungen zum Geschwindigkeitsverhalten auf Autobahnen sind keine aktuelleren Aussagen möglich

Es wird also mit Daten, die fast 23 Jahre alt sind, argumentiert.

Das beschönigt die Situation mutmaßlich eher. Die Motorentechnik ist sind in den letzten Jahren zwar sparsamer und abgasärmer geworden, die Fahrzeuge sind aber immer schwerer geworden, besitzen mehr Stirnfläche und deutlich mehr Leistung. Dazu kommt eine deutlich höhere Verkehrsdichte und dadurch mehr hektische Manöver mit häufigen Beschleunigungsphasen. Grundsätzliches wie mit linear steigender Geschwindigkeit quadratisch ansteigendem Leistungsbedarf oder dass man bei hoher Drehzahl und hoher Last zunehmend die Kennfeldbereiche mit günstigem Wirkungsgrad verlässt gilt zudem weiterhin.
 
Die Verkehrstoten sind die eine Sache, die andere sind die Verletzten. Ich persönlich wäre bei einem Unfall lieber tot, als den Rest des Lebens schwerstbehindert. Der Verletzungsgrad steigt mit der Geschwindigkeit. Ich habe dazu schon mehrfach auf den physikalischen Zusammenhang hingewiesen. Bei 180 km/h hat ein Fahrzeug gleicher Masse die doppelte kin. Energie zu der bei 130 km/h. Irgendwann kommt es einfach zum Crash u. U. auch wenn man selbst nicht Schuld daran ist. Dann ist entscheidend, wie viel Energie auf welche Art und Weise vernichtet werden muss. Nicht jeder fährt LKW oder den dicken SUV mit Rundum-Airbags. Selbst unsere alten, ehemals top sicheren Saab-Fahrzeuge, würden dann den Kürzeren ziehen, ebenso wie die vielen neueren Kleinfahrzeuge auf relativ niedrigem Sicherheitsniveau.
 
@Onkel Kopp :
> Man darf auch Landstraßen und Autobahnen eigentlich gar nicht vergleichen, denn auf Landstraßen gibt es Gegenverkehr und Kreuzungen/Einmündungen. Stellt euch vor, die gäbe es auf nicht tempobegrenzten Autobahnen! Wie dann wohl die Unfallzahlen aussähen? Aber bestimmt wären alle Autofahrer sich dann ihrer Verantwortung bewusst und würden aus freien Stücken situationsbezogen mit Augenmaß freiwillig langsamer fahren, gell?

Die etwas älteren erinnern sich vielleicht: Es gab auf Landstraßen früher kein generelles Tempolimit. Als ich den Führerschein machte, waren Fahrstunden auf der Autobahn sogar verboten.
Die konnte man freiwillig buchen, nachdem man den Lappen hatte. War aber nicht nötig.
Dass es viel mehr Tote gab, lag wohl auch daran, dass die Knautschzonen gerade erst in Mode kamen. Es gab Autos, die nach einem Unfall mit relativ geringer Geschwindigkeit
fast unversehrt waren, aber die Insassen hat es innerlich zerrissen.
 
Schade, das fand ich ziemlich treffend formuliert und wäre auch ein Danke wert gewesen. Ganz ehrlich!


Das Problem mit der 180km/h-Beschränkung ist doch ganz einfach das man auf der BAB nicht mehr vorne mit dabei ist. Die Flottenfahrzeuge fahren ja so zwischen 200 und 220 km/h. Dann kommen die größer Motorisierten, die ab Werk bei 250km/h abgeregelt sind, und dann noch die Unbegrenzten die gerne mal über die 300km/h laufen.
Da kann man dann also mit so einem VoIvo bei der Hatz um die nächstbeste Platzierung in der Schlange hinter dem nächsten überholenden LKW/Bus/Gespann/Wohnmobil/Rentner/usw. nicht mehr richtig mitmachen. So bedeutend das dann mitleidige Blicke zu ernten nur weil man mit einem VoIvo unterwegs ist. Für viele gleichbedeutend mit Gesichtsverlust, schweren Minderwertigkeitsgefühlen, Ausgrenzung, Mobbing, oder sogar Impotenz. Das kann man doch keinem, und vor allem nicht sich selber, zumuten. Frei Fährt für freie Bürger! Das ist nicht so ganz ehrlich gemeint!
 
Laut Beschilderung an den einigen Grenzen könnte ich (per Gesetz legimitiert) schneller fahren, als es die Straßen tatsächlich zulassen oder mir auf den Straßen zutraue. Zu schmal, zu kurvig, zu schlecht einsehbar oder zu schlecht...
Manche sehen das anders und schaden am letzten Ende sich und vielleicht auch noch Anderen. Das ist höchst verantwortungslos und lässt die sittliche Reife vermissen, der Situation angemessen zu agieren.
Und so ist es, wie so häufig: Wenige machen es für Viele kaputt, wenn deswegen neue, restriktive Regeln auferlegt werden.

In jungen Jahren (mit entsprechend weniger Reife) bin ich gut 600km nach München gependelt. So richtig mit “gib ihm”. Am Termin angekommen hatte ich 2 Tankstops und einen nassen Rücken (unangenehm für meine Umgebung und mich). Dann bin ich mal bewusster (langsamer) gefahren: 1 Tankstopp und wesentlich entspannter - bei nur 20 Minuten langsamer. Erkenntnis: so what?
Seitdem fahre ich gleichmäßig (langsamer) und entspannter. Trotzdem macht es auch von Zeit zu Zeit einfach Spaß, den Boliden wieder zu stressen. Dabei habe ich noch nie den Kitzel besessen, die technisch maximal erreichbare Geschwindigkeit auszureizen. Auch damit begründet, dass ein Saab nicht mehr auf Bäumen wächst.
Anders herum: wenn wir mit unserer freiwilligen mobilen Selbstbeschränkung auf den Straßen unterwegs sind, werden wir gerne als Opfer gesehen und auch so behandelt. Da hilft es nur, sich noch weiter zurückzunehmen um Schlimmeres zu verhindern.

Erfahrungen sind da, um gemacht uzu werden. Es hilft leider Nichts, nur davon erzählt bekommen. Verpflichtende Kurse, Lehrgänge und Stufenführerscheine würden Einiges zu verhindern wissen. Gab es schon in früheren Zeiten beim Motorrad. Okay: da lag auch noch die freiwillige Begrenzung der Industrie bei 98PS.
Alternativ auch denkbar: das Autofahren wieder “anstrengender” machen: Schulterblick statt Totwinkelassistent - ihr wisst, was und wie ich das meine.
Und: ich möchte mich nicht stigmatisieren lassen und auf gleiche Stufe mit einem Schwerverbrecher gestellt werden, wenn ich für kurze Zeit auf 210 beschleunige.
 
200 km/h des Einen, bei entsprechenden Verhältnissen, sind möglicherweise
weitaus weniger kriminell als die 60 km/h eines Anderen, wenn Glatteis oder
extremer Nebel im Spiel ist. Pauschal etwas festzulegen, ist absoluter Blödsinn.
Und kein Tempolimit kann manche daran hindern, die Situation einfach zu ignorieren
und sich anzupassen.
 
200 km/h des Einen, bei entsprechenden Verhältnissen, sind möglicherweise
weitaus weniger kriminell als die 60 km/h eines Anderen, wenn Glatteis oder
extremer Nebel im Spiel ist. Pauschal etwas festzulegen, ist absoluter Blödsinn.
Und kein Tempolimit kann manche daran hindern, die Situation einfach zu ignorieren
und sich anzupassen.
Naja,

das ist doch wirklich Quatsch. Der Impuls, den ein Fahrzeug mit 200 km/h hat kannst Du bei weitem nicht ansatzweise mit 60 km/h (auch bei Glatteis) vergleichen.

Unfälle mit Geschwindigkeiten über 180 ( oder selbst 160) gehen so gut wie immer tödlich aus. Wie auch anders.

Und klar ohne Tempolimit fahren die Leuite langsamer...:tongue:

Das muss echt gutes Zeug sein...:biggrin:
 
Den 200 km/h-Impuls kann man aber, günstige Bedingungen vorausgesetzt, sehr viel einfacher und zielführender kontrollieren und dirigieren als 60 km/h im Nebel mit spiegelglatter Bahn!
Dir hamse scheinbar das gute Zeug weggenommen?
NIemand zwingt dich zum Schnellfahren....
 
Und ich habe den Artikel gelesen und es ist mir egal.
Ich fahre gern mal schneller, mein Säugling ist schon ganz fix, braucht aber, und das Cabrio ist mir ab 200 zu laut.
Für lange Strecken über freie unbegrenzte Autobahnen empfinde ich selbst 150-160 als am entspannensten, alles andere darüber ist für ungeübte über längere Zeit einfach zu anstrengend, weil man sich trotz aller Assistenzsysteme sehr konzentrieren muss.
Nicht umsonst sind Rennfahrer körperlich austrainiert, um das abzufangen.
 
Den 200 km/h-Impuls kann man aber, günstige Bedingungen vorausgesetzt, sehr viel einfacher und zielführender kontrollieren und dirigieren als 60 km/h im Nebel mit spiegelglatter Bahn!

Bei 200 km/h kontrollierst ein Nicht-Profi am Lenkrad gar nichts mehr, wenn z.B. die Hinterachse an Haftung verliert. Wer mal ein Fahrsicherheitstraining gemacht hat wo einem die Hinterachse per beweglicher Platte seitlich weggezogen wird bekommt eine Ahnung davon, was nur ein paar km/h für einen Unterschied machen können, was die Kontrollierbarkeit angeht. turbo9000 ging es aber im Hinblick auf "Impuls" eher um den Unterschied in der kinetischen Energie und welch unterschiedliches Zerstörungspotential dahinter steckt.
 
Geile Aktion.
Ich will E Autos forcieren, bei Vollgas wird's was Reichweiten angeht mau.
So wird jetzt schon mal gedrosselt, unter neuem Vorwand.
Dann fällt es später nicht auf.
Dem Flottenverbrauch ist es auch zuträglich, wenn die 2 Liter Motörchen nur noch 180 fahren dürfen.
Echt? Gute PR!
Das können Chinesen.

Frage bleibt, warum dann 300PS und mehr?
 
Zwei unterschiedliche Betrachtungen der Gefährdungsbeurteilungen:
Eintrittswahrscheinlichkeit und erwartete Schadensschwere.
Wenn mit 200 was schief geht, wirds blöd - keine Frage. Aber, gute Rahmenbedingungen angenommen, wie wahrscheinlich ist das?
Daß 60 auf der Eisbahn an die Wand oder gegen den Baum gehen, ist dagegen fast sicher. Und auch dabei wird eine "hinreichende" Wirkung zu verzeichnen sein, bleibt das getroffene Hindernis standhaft, dann gehen auch hier aller Wahrscheinlichkeit nach die Lichter aus.....
 
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