@JanJan
Das fiktive Szenarario 3 ...wird wohl der Realität entsprechen. Bis zu dem Zeitpunkt, wo der Prüfer seine eigene Mängel-Statistik aufruft und feststellt, daß er momentan hinterher hinkt.
Ob der obere Feldherr diese Statistiken monatlich oder Quartalsmäßig auswertet...liegt vielleicht auch am Leiter der Dienststelle.
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Meine persönliche Erfahrung, als Meister in einer Werkstatt...der fast täglich mit diversen Prüfern zu tun hat, ist leider anders, wie Du sie gerne sehen würdest.
Ich habe regelmäßig mit rund 12 Prüfern zu tun. Und dies seit 12 Jahren. Also keine grüne Jungs mehr, was ihren Job betrifft.
Seit der Einführung des "Mängelbaums" sehe ich immer wieder Gesichter, deren Züge entgleisen, weil sie den Mangel nicht abändern können.
Die Kollegen fühlten sich um ihre Kompetenzen beschnitten und schoben einen dicken Hals.
Inzwischen haben sie sich dran gewöhnt...und schreiben sich ihre Liste von Hand auf, bevor sie die Karre durchfallen lassen.
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Der größte Unterschied bei den HU besteht wohl darin, ob das Fahrzeug von Privat zur Prüfstelle gebracht wird, oder eine Werkstatt das Fahrzeug dort vorstellt, oder die Prüfung in der Werkstatt stattfindet.
Ich stelle jedesmal fest, daß die Prüfung in der Werkstatt, wo das Fahrzeug schon vorher durchgesehen wurde, wesentlich entspannter abläuft...wie in der Prüfstelle nebenan.
Da spielt das gegenseitige Vertrauen eine ganz große Rolle!!!
Würde ein Prüfer in MEINER Werkstatt ein Fahrzeug abnehmen und einen groben Mangel finden...trotz vorheriger Durchsicht...wäre ich persönlich beleidigt.
Ich stelle selber die Mängel fest, führe das Fahrzeug vor, und bespreche mit dem Prüfer, was und wie der Mangel beseitigt werden muß/soll.
Und wenn der Prüfer dann noch selber was findet...dann ist es der Seitenblinker rechts am Kotflügel....oder sonst ein Kleinkram.
Bin ich als Meister der Meinung, das Fahrzeug ist nicht verkehrssicher...dann bekommt der Prüfer dies sofort erklärt.
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Und jeder Prüfer hat sein "Steckenpferd".
BMW oder Mercedes oder AUDI oder VW oder OPEL...nebst Tuning und allem was machbar ist.
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Gibt´s bei SAAB nicht!!!
Da blicken selbst die ehemaligen Händler nicht mehr durch, was original, von Hirsch oder noch früher von Heuschmid war oder ist.
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SAAB-technisch kenne ich vielleicht 2 Prüfer, die regelmäßig einen Saab sehen, in meinem Landkreis.
Und dies in der ehemalgen Saab-Werkstatt, wo sie auch heute noch die HU durchführen.
Die Kunden tun sich nicht den Stress an, selber die nächste Prüfstelle anzufahren und sich selber mit dem Prüfer auseinander zu setzen.
Inzwischen gibt es aber auch noch andere Nischen-Marken, wo die Prüfer nicht unbedingt glücklich werden.
Bei der HU gehört ja auch die AU dazu.
(welches der eigentliche Grund diesen Threads ist)
Freie Werkstatt mit HU/AU im Hause und dies über 12 Jahre.
Immer die AU durch die Werkstatt durchgeführt...und fast immer sofort bestandene AU.
(Durchfallquote unter 2%)
Dann war das Gerät defekt und die Prüfer mussten selber die AU fahren.
Da habe ich so manchesmal geschmunzelt...bevor ich geholfen habe.
Innerhalb der Werkstatt...ohne Zeugen...kann ich mich mit dem Prüfer locker und easy über alles mögliche unterhalten.
Und vor dem Kunden bin ich immer derjenige, der den Entscheid des Prüfers entgegen nehmen muß.
Ob mir das gefällt , oder nicht,