*Interessanterweise zahle ich für die Fläche wo ich üblicherweise wasche, eine "Versiegelungsabgabe", quasi als Ausgleich dafür, daß der Regen nicht in den Boden eindringen kann und das Regenwasser als Abwasser anzusehen und zu bezahlen ist. Daraus schließe ich, daß also diese Fläche an die Kanalisation angeschlossen ist und die oben erwähnten Bedingungen gelten.
Und abschließend, mir reicht`s so.
Grüße
Ralf
Das kommt eben stark darauf an, wie die weitere Entwässerung beschaffen ist. Diese Versiegelungsabgabe oder "Regensteuer" (bei uns glaube ich Niederschlagsabwassergebühr) ist meist eingeführt worden, weil ein separate Regenwasserkanalisation gebaut wurde. Dies geschieht um die Klärwerke nicht auf den maximalen Durchfluss von Schmutz- und Regenwasser auslegen zu müssen (grob vereinfacht).
Ich wäre eigentlich der Meinung, man dürfte nicht zulassen, dass absolut unbehandeltes Regenwasser von der Straße direkt in die Vorflut eingeleitet wird. Leider ist es in den meisten Gemeinden aber so realisiert, d.h. Ölverluste von Autos, Waschwasserreste von Waschstraßen, Asbeststaub, Kühlflüssigkeit und vieles mehr werden direkt in Flüsse und Seen eingeleitet. Insofern stimmt das mit der Gewässerbelastung (und letztendlich der des Grundwassers) schon.
Es wird nur immer mit dem Erhalt des Grundwasserbestands argumentiert, weswegen möglichst wenig Flächen versiegelt sein sollen. Nur haben wir damit leider überhaupt kein Problem, siehe Zitat in Post#10 von Saabotör.
Man hat also damit angefangen, Schmutz- und Regenwasser zu trennen, indem man die alte Mischleitung für das Schmutzwasser genommen und darüber, also höher, eine neue Regenwasserableitung gebaut hat (damit, wenn eine Schmutzwasserleitung undicht wird, diese Aussickerungen nicht das Regenwasser verunreinigen können - coole Argumentation, oder?).
Zwei Probleme dabei:
1) Die meisten Schmutzwasserleitungen sind in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts gebaut und davon meist auch von ´50 bis ´70. Weisen also durchaus viele Undichtigkeiten auf und verschmutzen so das Grundwasser erheblich. Kaum eine Gemeinde investiert ernsthaft Geld in die Sanierung von Abwasserleitungen, wenn nicht absolut nötig, da sie keines haben!
2) Da die meisten Mischleitungen ja für den Durchfluss von Schmutz- und Regenwasser ausgelegt sind, fehlt eine entsprechende Auslastung der Kanäle, d.h. sie werden bei einem Starkregen nicht mehr "durchgespült". Das hat zur Folge, dass hier in den umliegenden Straßen, wo vor ca. 10 Jahren Schmutz- und Regenwasser getrennt wurden, ca. alle halbe Jahre ein Spülwagen umherfährt, der Ablagerungen abfräsen muß. Haben die Kommunen jetzt tatsächlich gespart? Unterhaltung eines 2ten Rohrnetzes und erhöhter Aufwand für den Erhalt des 1ten? Ich glaub eher nicht.
Aber dies ist dann tatsächlich schon fast ein politisches Thema, denn demnächst werden wir sowieso, der EU sei Dank, alle dazu verpflichtet sein, unsere Kanalgrundrohre auf Undichtigkeiten prüfen zu lassen.
P.S.: Hatte ich vergessen: In der Innenstadt stinkt es seit der Schmutz- und Regenwassertrennung an warmen Tagen teilweise fürchterlich!
Meine eigene Meinung zum Ursprungsthema: Ich würde es für mein eigenes "Umweltgewissen" nicht machen, obwohl ich weiß, dass es auch nichts schadet.