Da war doch vor kurzem ein Bericht in der ADAC-Motorwelt.
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Unfallrisiko: Nebensache Autofahren
Telefonieren, SMS schreiben, das Navi einstellen, essen, trinken – oder alles gleichzeitig: Immer häufiger sind Autofahrer im Blindflug unterwegs. Die Schalterflut in den Cockpits erschwert vorausschauendes Fahren zusätzlich[/TD]
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Besonders erschreckend fand ich diese Statistik:
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Alles, nur nicht aufpassen
Der Platz am Lenkrad: Dreh- und Angelpunkt aller möglichen Tätigkeiten. In einer Allianz-Umfrage sagen Autofahrer, was sie unterwegs so alles machen.
Zugegebene Nebenbeschäftigungen (in Prozent)
Streit/Intensive Gespräche (80)
Navi einstellen (55)
Essen und Trinken (50)
Bücken nach Gegenständen (50)
Handy ohne Freisprechanlage (40)
Spiegel- und Sitzeinstellung (40)
Beschäftigung mit Armaturen (35)
Lesen von SMS (30)
Körperpflege/Kleidung richten (30)
Schreiben von SMS (20)[/TD]
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Wenn ich teilweise beobachte, wie sich die Navigationslemminge durch den Straßenverkehr bewegen, wird mir übel. Der Orientierungssinn des durchschnittlichen Autofahrers verkümmert zusehens und viele sind schon nicht mehr in der Lage, selbst vertraute Strecken ohne Navigationsgerät zurückzulegen. Dazu kommen noch hektische Spurwechsel und Abbiegemanöver, weil Lisa oder Werner das jetzt gerade so wollen. Dabei vergessen die meisten wohl, dass ein Navigationsgerät keine Augen hat und noch andere Verkehrsteilnehmer auf der Straße sind.
Aber selbst mit den Grundfunktionen ihres fahrbaren Untersatzes kommen anscheinend viele nicht mehr zurecht:
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[TD]Und dazu kommt heute jede Menge Technik, die uns ablenkt. Prangten beim VW Käfer einst vier Schalter nebst zwei Radio-Drehknöpfen auf der Armaturentafel, so sind in der Mittelklasse heute mehr als zehn Mal so viele Schalter verbaut, darunter etliche mit Mehrfachfunktionen. Daneben gibt es den bunten Bildschirm mit umfangreichen Info- und Einstelloptionen. Und natürlich sind auch Internet und Fernsehen längst im Auto angekommen. Da den Überblick zu behalten, ist praktisch unmöglich.
Knapp 80 Prozent der Autofahrer geben in einer Umfrage der Dekra zu, Schwierigkeiten mit der komplexen Bedienung ihres Fahrzeugs zu haben. Sogar „Motorwelt“-Testredakteure beklagen die „frustrierend komplizierte“ Handhabung vieler neuer Modelle. Ein Praxistest des ADAC deckt die gravierenden Folgen der Hightech-Flut auf: Bis zu 15,6 Sekunden und elf Blicke benötigen Probanden fürs Einstellen einer Radiofrequenz, die Temperaturwahl braucht bis zu 5,5 Sekunden und drei Blicke, selbst das simple Einschalten des Fahrtlichts dauert im Schnitt 2,6 Sekunden.[/TD]
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Eine Bekannte (die zugegebenermaßen eine dezidiert technikfeindliche Einstellung hat) fuhr im Winter mal mit ihrem neuen Wagen in die Werkstatt, weil (O-Ton) "am Armaturenbrett ein Schneeflöckchen brannte".
Dieser Abschnitt des Artikels bringt es eigentlich auf den Punkt:
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[TD]Was gern vergessen wird: Autofahren allein ist bereits ist eine hochkomplexe Aufgabe. Jede weitere Tätigkeit ist eine zu viel, denn
„der Mensch als solcher ist nicht Multitasking-fähig“, wie ADAC Verkehrspsychologe Ulrich Chiellino klarstellt.
„Der Autofahrer glaubt es aber zu sein, weil er trotz seiner ablenkenden Aktivitäten jahrelang heil ans Ziel gekommen ist. Das viele Rumhantieren während der Fahrt wird also als Erfolgsmodell abgespeichert, bis es eines Tages vielleicht kracht – vorzugsweise auf vertrauter Strecke, die man schon Tausende Male gefahren ist.“
Zwei Faktoren sind verantwortlich dafür, dass die Ablenkung am Steuer noch weiter zunehmen wird: „Zum einen gilt das Auto seit jeher als mobiles Wohnzimmer, in dem allerlei private Verrichtungen erlaubt sein müssen“, so Chiellino. „Zum anderen werden wir den weiteren Einzug aller möglichen Multimedia-Funktionen ins Auto nicht stoppen können.“ Logisch: Vor allem die junge Generation, die im Zustand ständiger Erreichbarkeit groß wird, will ihren digital vernetzten Lebensstil auch auf vier Rädern pflegen. Das Auto als Offine-Zone? Nein danke![/TD]
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Dem ist eigentlich nicht hinzuzufügen, ausser vielleicht noch den Originalartikel im PDF-Format zum selberlesen:
Anhang anzeigen Unfallrisiko Nebensache Autofahren.pdf