Mal wieder was von der Front in Stuttgart

ok, das sich das gesamte in mehrere Planfeststellungsbeschlüsse zergliedert wusste ich nicht, kann aber durchaus Sinn machen - völlig unabhängig vom Projekt.

Irgendwas rechtskräftiges muss es nun aber doch schon geben, sonst wäre ja nicht mit dem Abriss begonnen worden. Mich interessiert, wer und wieviele haben in der Planungsphase überhaupt ihr Recht auf Widerspruch im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens wahrgenommen und ist ggf. gegen die Planfeststellungsbeschlüsse geklagt worden?
 
Jau!

Dass die Bestellung des Nahverkehrs just in dem Jahr der S21-Neuauflage exorbitant teurer war als die Jahre zuvor und auch als in vergleichbaren Städten ist keine Meinung, das ist Fakt!

Auch ein OB der aufgrund von 67.000 einen Bürgerentscheid vor der Wahl verspricht und nach der Wahl dann plötzlich als gleichzeitiger Leiter des Bauamts Verträge unterschrieben hatte (wohlgemerkt NACH der Unterschriftenaktion) die den Bürgerentscheid dann angeblich juristisch unmöglich machten ist weder eine Meinung, noch ein seriöses Verhalten eines Stadtoberhauptes, oder?

Wäre S21 kein Murks so wie es geplant war, gäbe es keinen Stresstest und keine Nachbesserungen der Planung seitens der Bahn, oder? Also auch keine Meinung und ein Großteil dieses "Murkses" kommt eben davon, dass für die Neuaufnahme des Projektes in 2007 erstmal ein paar Milliärdchen weggespart werden mussten, z.B. indem ICEs durch S-Bahn-Tunnel fahren und sich mit der S-Bahn die Gleise teilen sollen, plötzlich auch eingleisige ICE-Strecken dabei sind, der Flughafenbahnhof eingleisig ausgeführt werden sollte, Tunnelwandungen dünner als vorgeschrieben gemacht werden sollen etc.p.p.. U.A. sollten nach der bisherigen Planung aufgrund des Signalsystems ausschließlich ICE3 und hochmoderne Nahverkehrszüge die es noch gar nicht gibt durch den Tiefbahnhof fahren können.
 
U.A. sollten nach der bisherigen Planung aufgrund des Signalsystems ausschließlich ICE3 und hochmoderne Nahverkehrszüge die es noch gar nicht gibt durch den Tiefbahnhof fahren können.
Sehr gut, sollte man für BER übernehmen. Dann darf der nur von nicht existierenden Flugzeugen angeflogen werden.:smile:
 
Irgendwas rechtskräftiges muss es nun aber doch schon geben, sonst wäre ja nicht mit dem Abriss begonnen worden. Mich interessiert, wer und wieviele haben in der Planungsphase überhaupt ihr Recht auf Widerspruch im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens wahrgenommen und ist ggf. gegen die Planfeststellungsbeschlüsse geklagt worden?
Klar gibt es was rechtskräftiges, z.B. den Planfeststellungsbeschluss für den Tiefbahnhof. Der verläuft allerdings quer zu den heutigen Gleisen, endet daher wie gesagt ohne Abstellbahnhof und Filderauffahrt im Nichts! Aber auch die doppelte Menge als im Planfeststellungsbeschluss genehmigt an Grundwasser zu entnehmen, ist wegen mangelnder Gutachten noch nicht genehmigt worden, selbst der Tiefbahnhof an sich müsste somit unter Wasser gebaut werden! Technisch wohl möglich, finanziell aber nicht!
Genau das formte ja den Begriff des "Wutbürgers" hier, die kümmern sich einen feuchten um geltendes Recht, bzw. treten es mit Füßen!

Bevor die Trolle gleich wieder angehumpelt kommen: Natürlich ist es legal schonmal mit den genehmigten Teilen anzufangen, das würde nur keine Firma jemals machen, denn wenn der Rest nicht genehmigt wird oder nur mit Änderungen die jeden Kostenrahmen sprengen, hat man Milliarden für nichts versenkt! Bei der Bahn sind das aber ja nur Steuermilliarden, also macht man mal, wird sich eh keiner trauen die Genehmigungen dann zu verweigern, egal was kommt.

Gegen viele Planfeststellungsverfahren gab es schon auch gerichtl. Klagen, aber die waren natürlich sehr ideologisch, denn wie gesagt war bis letztes Jahr ja alles geheim, was da wirklich gebaut werden soll. Sicherlich wäre das teilweise auch durch die Planfestellungs-Unterlagen recherchierbar gewesen, allerdings nur dann, wenn schon für nur einen einzigen Teilabschnitt irgendwelche Baurechts- und Planungsexperten die 800 Seiten Planfeststellung durcharbeiten, die Ergebnisse dann an Bahnexperten weiterleiten die das auswerten und das Ganze dann mit Verkehrsplanern....laberblubb, für "das Volk" schlichtweg unmöglich! Erst nachdem dann letztes Jahr Stück für Stück rauskam was da abläuft, wurden die gegner in Stuttgart dann immer mehr. Dadurch kamen dann natürlich auch richtige Experten dazu wie Geologen, Verkehrsplaner, ehem. Bahnhofvorstände, Eisenbahnexperten, Baurechtler, etc.p.p., die brachten dann immer mehr ans Licht und es wurden dadurch noch mehr die dagegen auf die Straße gingen, usw.

Im übrigen, auch das mittlerweile bestätigter Fakt und keine Meinung mehr:
Mit dem Abriss wurde nur und ausschließlich begonnen, um die Demonstranten vor vollendete Tatsachen zu setzten! Den Steuerzahler kostet dieser bautechnisch unnötig verfrühte Abriss mehrere Millionen zusätzlich!
 
also wenn das ganze in den Planfeststellungsunterlagen steht, dann ist es ja nun nicht geheim. Klar kann von keinem Normalbürger verlangt werden, dass er sich durch die Akten gräbt, aber was ist mit den Interessengemeinschaften, die schon früh gegen den Bahnhof waren, hätten die sich nicht kompenten Rat holen können?

Die Klagen gegen die Planfeststellungsbeschlüsse sind alle zurückgewiesen oder in der Sache negativ beschieden worden?

Letzte Frage: der bestätigte Fakt, dass mit dem Abriss vollendete Tatsachen geschaffen werden sollten - wer hat das bestätigt?
 
also wenn das ganze in den Planfeststellungsunterlagen steht, dann ist es ja nun nicht geheim. Klar kann von keinem Normalbürger verlangt werden, dass er sich durch die Akten gräbt, aber was ist mit den Interessengemeinschaften, die schon früh gegen den Bahnhof waren, hätten die sich nicht kompenten Rat holen können?
Nee, nee, so einfach ist es nicht!
Zum einen geht es da um wirklich vertrackte Sachen, so wurde z.B. in den nachträglichen Einsparungen eine Sondergenehmigung für einen verengten Tunnelquerschnitt beantragt. Da gab es dann mit Gutachten der Feuerwehr schon Klagen dagegen, die eigentliche Crux war aber, dass da gar kein normales Signalsystem mehr reinpasste und deswegen nur ICE3 und hochmoderne noch nicht existente Nahverkehrszüge den Bahnhof durchfahren können. Da kommst Du so schnell nie drauf ohne einen ganzen Stab an Bahnexperten und die widerum müssen dann auch erstmal rausfinden, dass die Bahn gar nicht plant andere Züge auf das neue System (ETCS) umzustellen und somit auch die Gelder dafür (300.000 € je Triebkopf) nirgendwo eingeplant hat.
Erst bei der Schlichtung kam dann raus (weil das wurde eben nirgendwo veröffentlicht) dass im Störfall des S-Bahn-Tunnels (passiert jeden Monat 1-2 Mal) die S-Bahnen die da bislang über den Kopfbahnhof geleitet wurden, durch den Tiefbahnhof fahren sollen. Die S-Bahnen haben aber auch kein ETCS und es ist auch keines geplant, sie können also gar nicht und das hat dann peinlich, peinlich, sogar die Bahn selbst erst bei der Schlichtung bemerkt, nachdem sie von den Gegegnern darauf hingewiesen wurde.

Ehrlichgesagt hat aber auch selbst bei den Interessengemeinschaften gar niemand solch einen Murks vermutet bis letztes Jahr, da ging es eher um den denkmalgeschützten Bahnhof, den Park, um 10 Jahre größte Baustelle Europas mitten in der Innenstadt, um Umweltschutz (der neue Bahnhof wird wesentlich mehr Energie verbrauchen als der Alte, v.a. durch die extremen Steigungen) und um die irrwitzigen Kosten.

Es gab jedoch Gutachten von Experten (z.B. von SMA) im Auftrag der Landesregierung (wohlgemerkt der alten) die ziemlichen Murks bescheinigten und die wurden jahrelang geheimgehalten! Ebenso wie aktuelle Kostenschätzungen usw. Als die Mitte letzten Jahres ans Licht kamen explodierte die Bewegung regelrecht und erst ab da waren dann eben auch genügend Experten zur Verfügung um all die anderen Dinge aufzudecken!
 
also wenn das ganze in den Planfeststellungsunterlagen steht, dann ist es ja nun nicht geheim. Klar kann von keinem Normalbürger verlangt werden, dass er sich durch die Akten gräbt, aber was ist mit den Interessengemeinschaften, die schon früh gegen den Bahnhof waren, hätten die sich nicht kompenten Rat holen können?

Die Klagen gegen die Planfeststellungsbeschlüsse sind alle zurückgewiesen oder in der Sache negativ beschieden worden?

Letzte Frage: der bestätigte Fakt, dass mit dem Abriss vollendete Tatsachen geschaffen werden sollten - wer hat das bestätigt?

Danke dafür!

Nee, nee, so einfach ist es nicht!
Zum einen geht es da um wirklich vertrackte Sachen, so wurde z.B. in den nachträglichen Einsparungen eine Sondergenehmigung für einen verengten Tunnelquerschnitt beantragt. Da gab es dann mit Gutachten der Feuerwehr schon Klagen dagegen, die eigentliche Crux war aber, dass da gar kein normales Signalsystem mehr reinpasste und deswegen nur ICE3 und hochmoderne noch nicht existente Nahverkehrszüge den Bahnhof durchfahren können. Da kommst Du so schnell nie drauf ohne einen ganzen Stab an Bahnexperten und die widerum müssen dann auch erstmal rausfinden, dass die Bahn gar nicht plant andere Züge auf das neue System (ETCS) umzustellen und somit auch die Gelder dafür (300.000 € je Triebkopf) nirgendwo eingeplant hat.
Erst bei der Schlichtung kam dann raus (weil das wurde eben nirgendwo veröffentlicht) dass im Störfall des S-Bahn-Tunnels (passiert jeden Monat 1-2 Mal) die S-Bahnen die da bislang über den Kopfbahnhof geleitet wurden, durch den Tiefbahnhof fahren sollen. Die S-Bahnen haben aber auch kein ETCS und es ist auch keines geplant, sie können also gar nicht und das hat dann peinlich, peinlich, sogar die Bahn selbst erst bei der Schlichtung bemerkt, nachdem sie von den Gegegnern darauf hingewiesen wurde.

Ehrlichgesagt hat aber auch selbst bei den Interessengemeinschaften gar niemand solch einen Murks vermutet bis letztes Jahr, da ging es eher um den denkmalgeschützten Bahnhof, den Park, um 10 Jahre größte Baustelle Europas mitten in der Innenstadt, um Umweltschutz (der neue Bahnhof wird wesentlich mehr Energie verbrauchen als der Alte, v.a. durch die extremen Steigungen) und um die irrwitzigen Kosten.

Es gab jedoch Gutachten von Experten (z.B. von SMA) im Auftrag der Landesregierung (wohlgemerkt der alten) die ziemlichen Murks bescheinigten und die wurden jahrelang geheimgehalten! Ebenso wie aktuelle Kostenschätzungen usw. Als die Mitte letzten Jahres ans Licht kamen explodierte die Bewegung regelrecht und erst ab da waren dann eben auch genügend Experten zur Verfügung um all die anderen Dinge aufzudecken!

Wie zweiundvierzig schon schreibt: Es war nichts geheim. Dafür hat man die öffentliche Beteiligung geschaffen. ("Unwissenheit schützt vor Strafe nicht!")
Aber es ist ja niemandem zuzumuten, sich durch 800 Seiten Akten zu wälzen?! Wo kommen denn jetzt die ganzen Beflissenen her, die das tun?
Abänderungen der Planfeststellung sind dann im übrigen nur in geringem Ausmaß möglich .
Und natürlich versucht die Bahn ihre Pfründe zu sichern. Nicht schön, ist aber so! Hinzu kommt sicherlich, dass sie am öffentlichen Tropf hängt und man insofern davon ausgehen kann, dass dann gesagt wird: "Uups, da ist uns jetzt ein klitzekleiner Planungsfehler unterlaufen, kostet jetzt so ca. 1,x Mrd. mehr. Nicht schlimm, oder. Die zusätzlichen Mittel werden sicher genehmigt!"
 
Wie zweiundvierzig schon schreibt: Es war nichts geheim. Dafür hat man die öffentliche Beteiligung geschaffen. ("Unwissenheit schützt vor Strafe nicht!")
Sorry, aber Du bist lästiger wie ein Pfund stinkender Fisch!

zweiundvierzig fragte und ich antwortete, jetzt drehst Du es wieder herum, natürlich waren diverse Gutachten geheim, die Stadt Stuttgart hat es eingeräumt, Du bestreitest es, legst es dann aber zweiundvierzig in den Mund, lustig! Dir sind selbst die Projektbeteiligten noch zuviel Gegner um deren Aussagen zu glauben, was willst Du eigentlich bezwecken? Rumstänkern um jeden Preis?


Aber es ist ja niemandem zuzumuten, sich durch 800 Seiten Akten zu wälzen?! Wo kommen denn jetzt die ganzen Beflissenen her, die das tun?
Auch das habe ich ausführlich erklärt, lustigerweise im selben Post aus dem Du die 800 Seiten zitierst! ...und dort stand auch, dass es zig Mal 800 Seiten waren bzw. sind, weil eben zig verschiedene Planfeststellungsverfahren!
 
...Natürlich ist es legal schonmal mit den genehmigten Teilen anzufangen, das würde nur keine Firma jemals machen, denn wenn der Rest nicht genehmigt wird oder nur mit Änderungen die jeden Kostenrahmen sprengen, hat man Milliarden für nichts versenkt!

...das stimmt so nicht ganz...es sei denn, du meinst mit "keine firma" die db ag. solltest du aber durch die db ag beauftragte ausführende firmen meinen, so gibt derer viele, die sich sogar die hände reiben würden, würde das von dir beschriebene szenario, die nicht erfolgende weitergenehmigung betreffend, eintreten sollte. vorausgesetzt, sie haben eine kundige rechtsabteilung und entsprechend gute verträge ausgehandelt...aber das würde schon wieder einen neuen thread geben...
 
Interessant, wie man im Rahmen neutraler Berichterstattung ( ..was mal wieder was von der Front....) tendenziell die höchste Kraftausdrucksquote sein Eigen nennt....Ich bin ja schon als Schwätzer gebrandmarkt, dann leiste ich mir diesen Luxus eben, diesen Umstand hervorzuheben
Und der Herr Stadtrat Stocker hatte wohl nie Zugang zu irgendwelchen Unterlagen. Ja ne is klar.
Mitte der 90iger fanden seien Aktionen gegen S 21 so wenig Zuspruch, daß er bis bis 2007 auf sein nächstes Bürgerbegehren warten musste.
An das Planfeststellungsverfahren in der Rundsporthalle in Bernhausen im Rahmen des damaligen Flughafenausbaus erinnere ich mich sehr genau ( war Thema im Politikunterricht).
Ein Einsprecher aus Würzburg befürchtete, daß sein neben dem US- Army Flugplatz in Giebelstadt gelegene Eigenheim durch Kerosin- Niederschlag aus Stuttgart zu sehr belastet werden würde. Den Frankfurter Flughafen hatte er wohl übersehen....
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Viele hatten auch Angst vor nem Atomschlag der Sowjets, wenn man ner längere und verlegte Startbahn haben würde ( das NATO- Hauptquartier in Heidelberg und in Stuttgart wurde nicht mal erwähnt) Und die lautesten Gegner waren diejenigen, die damals verbilligtes, weil bezuschusstes Bauland am Flughafen erwarben und sich nach Fertigstellung des Traumhäuschens verwundert Äuglein und Öhrchen rieben, weil da plötzlich ein Flughafen war.
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Ein Professor aus Hohenheim menetekelte, daß die alten Pappeln am Ostende der Bahn ( gelegen an einem kleinen Stausee) wohl jämmerlich eingehen würden. In der Zeit , an dem ich am Flughafen tätig war, und ich in Bernhausen wohnte, schnitt man sie jedes Jahr zurück :biggrin:
Das Verkehrsaufkommen war nach Aussage der Schutzgemeinschaft Filder viel zu hoch angesetzt, der Flughafen würde niiiieeeeee so wachsen, wie prognostiziert. Tja was soll man sagen, jetzt denkt man über ne zweite Bahn nach......:biggrin:
Die Messe in STR war auch der absolute Brüller. Einer der Hauptprotagonisten verkaufte sein unersetzbares und achso wertvolles Ackerland in ner Nacht und Nebelaktion zu nem ansehnlichen Preis ( wie man munkelt) an den Bauträger der Messe und hat jetzt nen größeren Bauernhof bei Biberach. Tja, so kann man auch den Preis treiben. Schade um die öffentlich präsentierten Ideale ( vor sich hergetragen wie eine Bundeslade), aber als kleiner mittelständischer Landwirt muß man ja schauen wo man bleibt.
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Und das sind alles Beispiele aus der Region....
 
Ich bin mir sicher, daß er das nicht persönlich gemeint hat. Man schaukelt sich leicht in einer Diskussion hoch.....:five:
 
...das stimmt so nicht ganz...es sei denn, du meinst mit "keine firma" die db ag. ...
Ähmmm, nö, ich meinte mit "keine Firma" z.B. eine Spedition, die schonmal anfängt ihr neues Lager zu bauen, bevor die Baugenehmigung für eine neue Zufahrt über 2,8t überhaupt beantragt wurde.

Dass die Auftragnehmer der DB losbauen sobald die DB das freigibt, egal ob planfestgestellt oder nicht und die sich die Hände reiben, wenn dann doch nicht zu Ende gebaut werden darf, das ist klar.
 
jetzt nochmal die Frage, warum wurde nicht gegen die Planfeststellungbeschlüsse geklagt? Oder wenn doch - was wurde da raus?

Ich frage nicht von ungefähr. Wir haben wir bei uns auch ein nettes Projekt - die CO-Pipeline der Fa. Bayer. Das ist das hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/CO-Pipeline_der_Bayer_AG

Hier soll Kohlenmonoxid durch dicht besiedeltes Gebiet geleitet werden. Ob das jetzt sinnvoll ist oder nicht, ob sicher oder nicht - das sei erstmal egal. Fakt ist, zunächst sollte das ganze auch recht klamm-heimlich über die Bühne gehen, aber die Bürger wurden aufmerksam. Jetzt kommt es - gestoppt wird das ganze hier auf dem Klageweg. So schaut es bisher aus:

http://www.stopp-co-pipeline.de/

Und so ein Planfeststellungsbeschluss für so eine Röhre ist auch nicht eben nur ein kleiner Schnellhefter. Deswegen bin ich einfach neugierig und mag wissen, in wie weit die Gegner des Bahnhofs alle rechtlichen Mittel ausgeschöpft haben.
 
Im übrigen, auch das mittlerweile bestätigter Fakt und keine Meinung mehr:
Mit dem Abriss wurde nur und ausschließlich begonnen, um die Demonstranten vor vollendete Tatsachen zu setzten! Den Steuerzahler kostet dieser bautechnisch unnötig verfrühte Abriss mehrere Millionen zusätzlich!


1. Fände ich es wie viele andere hier auch gut, wenn Du deine Beiträge ohne persönlich Kraftausdrücke einleiten würdest. - Auch wenn wir unterschiedlicher Ansicht sind, muss das auch anders gehen.

2. Ist es nach meiner Erfahrung in einem Großprojekt, auch wenn es am Anfang steht, wenig sinnvoll, schnell mal mit einem Abriss rein aus Provokationsabsichten zu beginnen. Jedes Projekt läuft nach einer vorher festgelegten "Orchestrierung", die zwar Puffer und an verschiedenen Stellen Handlungsoptionen enthält, deren Einhaltung aber - da sie den optimalen Projektablauf darstellt - idealerweise strikt eingehalten werden sollte. Insofern halte ich es für ziemlich unwahrscheinlich (eher völlig absurd), dass man einen Projektschritt unnötig vorgezogen hat, allein um zu provozieren. Die Bahn will/muss bauen, d.h. sie will/muss ihr Projektablauf durchlaufen lassen, wenn sie den Auftrag hat, bzw. der Meinung ist, dass der Bahnhofsumbau sinnvoll ist. - Ein Provozieren, welches einen bereits geplanten Projektablauf zusätzlich stört, mach aus meiner Sicht daher überhaupt keinen Sinn.

3. Auch wenn Du deine Beiträge häufig mit "mittlerweile bestätigten Fakten" einleitest, handelt es sich m.E. zumindest bei dem von Dir unterstellten "Provokationsabriss, um riene Meinung. (Sicherlich um die Meinung vieler, die ebenso wie Du gegen den Bahnhof sind; aber eben auch dann ist es noch kein Faktum.)

4. Und dann frage ich mich auch immer wieder, wie viele der Gegner den Bahnhof eigentlich tatsächlich nutzen. Wer viel mit der Bahn fährt, kapiert relativ schnell, welche Nachteile ein Kopfbahnhof hat, bzw. mir fällt wenig ein, was für mich als Bahnfahrer für einen Kopfbahnhof spräche. - Natürlich hat jeder Stuttgarter das Recht zu sagen, dass ich als Ankommender oder Durchfahrender gefälligst ruhig zu sein habe, wenn es nicht um meinen "eigenen" Bahnhof geht. Andererseits ist der Bahnhof einer Stadt per se ein supra-regionales Gebäude, so dass die Formulierung von "Fremdinteressen", die einen Bahnhofsbau gut finden durchaus legitim ist. (Unabhängig davon, dass Mehrheitsentscheidungen in einer Demokratie ohnehin legitimiert sind. :-) - Ich dachte, ich erwähne es noch mal. Wer weiß, wofür es gut ist.)
 


Moin Halvar,

ich nehme die Gegenargumente schon mal vorneweg.

- Systempresse; Fokus sowieso das systemaffinste Medium mit wenig intellektuellem Anspruch (was m.E. ausnahmsweise mal stimmt, also das mit dem Anspruch :-)
- etc., etc., die übliche Verschwörung eben.

Mir ist eben beim Filmchen gucken noch mal bewußt geworden, wie knall hart die Fakten hier so sind. Ein Mann mit Glatze und dunkler Jacke auf einem Handy-Video; und dass von hinten !!! Da kommt tatsächlich nur einer in Frage.:confused::confused:

Und das "Präventiv-Ohren-zuhalte-Argument", wonach die Polizei schon vor der Detonation des Knallkörpers die Ohren zugehalten hat, halte ich für ebenfalls nur noch sehr dünn, wenn ich an die Silvester-Ballerei meiner Jugend zurückdenke. - Kurzum: Auch wenn ich heute so etwas fliegen sehe, halte ich mir instinktiv die Ohren zu, weil ja klar ist, dass es gleich knallt.

Aber egal. Ich prophezeie mal, dass das Fokus-Video nicht wirklich als Fakten-Journal akzeptiert werden wird. - Aber das wird dich sicher ebenfalls nicht überraschen. :smile::smile::smile:

Gruß

J
 
Viel Ironie und Sarkasmus!

Guten Morgen mein lieber Kuckucksheim- Mitbewohner,
mit der Vorwegnahme hast du dich, was Präzision und Wertigkeit angeht, selbst übertroffen.
Nun, ich denke nicht, daß der eine Polizist sich die Ohren zuhielt. ich denke mal eher er hat sein Funkgerät benützt. Er schaut auch nicht auf die Uhr am linken Arm, nein er zog sich seinen linken Handschuh aus.
Und uns war auch anscheinend nicht bewusst, daß allerhand medinzinische Koryphäen in den Reihen der Hofberichterstatter der S21- Gegner zu finden sind, die alleine aufgrund des Studiums eines oder mehrerer Youtube- Videos in der Lage sind eine Gehirnerschütterung oder eine Kehlkopf-Verletzung kategorisch auszuschliessen.
Und ein Mann mit Glatze und schwarzer Jacke ist nie unter den Reihen der Bahnhofsgegner zu finden. Jeder weiss doch, daß dies die bevorzugte Aufmachung von Rechtsradikalen und Polizisten in Zivil ist. Warum man aber den Polizisten nicht schon alleine aufgrund dieser Tatsache nicht schon viel früher als agent provocateur ausfindig machen konnte, entzieht sich meiner Kenntnis.
Nein, der modebewusste Demonstrant bevorzugt heute und auch wie damals ein T-Shirt mit dem Konterfei von Che Guevara. Das sogenannte Bambi der korrekten Gesinnung. Der Mann, der in Bolivien einen der grausamsten Guerilla- Kriege führten wollte, eigentlich ein Handlungsreisender in Sachen Töten und Umsturz war, die totale Unterordnung im Kollektiv predigte, den Atomkrieg mittels Terroranschläge herbeisprengen wollte und als selbsternannter Staatsanwalt an mindestens 160 Todesurteilen aktivst mitgewirkt zu haben scheint. Hierzulande trat schon ein MP wegen seiner Vergangenheit als Marinerichter im 2. WK. zurück, aber wenn man Argentinier ist, dann darf man auf T- Shirts weiter als Guerrillero Heroico Werbung machen....:biggrin:
Man sieht, alles eine Frage der Prioritätensetzung.
Komischerweise ist aber ein 160facher Mörder ein Symbol des Individualismus in der Pop- Kultur und sowas wie ein Erkennungsmerkmal für Wertigkeit,Nachhaltigkeit, Planungssicherheit, ökologischen Städtebau und korrekte Verkehrsplanung.....
 
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