Wenn ich danach ginge, hätte ich weder meinen weißen 8V noch Anfang des Jahres den Anniversary für ihre jeweiligen Preise verkauft. Der angemessenste Preis ist nicht der, den der allg. Markt hergibt, sondern der, mit dem beide Seiten zufrieden sind - und wenn sich ein Käufer für den Buchhalter-9000er in Leipzig findet, der bereit ist, einen vierstelligen Betrag mit einer 2 am Anfang zu zahlen, dann kann und will ich das gutheißen.
Sicherlich finde ich auch den silberfarbenen Anniversary interessanter, und sollte ich für 2.500 Euro einen 9000er aussuchen, dann wäre ich auch eher beim Anni als beim Leipziger, zumindest zur Besichtigung.
Soo groß ist die Auswahl nun auch nicht mehr, dass man stets nur noch über Vergleiche die Preise festlegen sollte... sicherlich dienen die der Orientierung, letztlich weiß man aber auch seltenst, zu welchem Endpreis nun dieser oder jener Wagen tatsächlich verkauft worden ist. Sofern ich, weil das der Großteil für realistischer/angemessener hält (allerdings überhaupt kein Kaufinteresse am Wagen hat), einen 9000er wie oben den Leipziger für sofort 1,nochwas VB reinstelle, bleibt doch kaum mehr was übrig - für ein Auto, an dem es womöglich technisch kaum etwas auszusetzen gibt.
Mir fällt es daher inzwischen schwer, dieser Pauschalaussage "da gibt der Markt nicht mehr her" bloß unumwunden zuzustimmen - und bevor wieder Vor-Urteile fallen und gefällt werden, besichtige ich das Auto lieber... gerade dafür, um nicht alles in einen Ein(fach)topf zu werfen.
Wer ist denn der Markt? Der Markt setzt sich dahingehend zusammen aus Verkäufer (erstmal bloß Angebot) und Käufer (erstmal bloß Nachfrage) - und sofern sich diese beiden Beteiligten zusammenfinden, kann man im Fall der Fälle eben auch sagen: der Markt gibt sowohl kettenbekurte '95er 9000 2.3t mit knapp 140.000km und anständiger Karosseriebasis für 650 Euro her (Verkäuferangebot), der Markt gibt es aber auch her, 9000 Anniversary mit 175.000km und noch anständigerer Karosseriebasis für 3.900 Euro zu verkaufen (Käuferbereitschaft).