Sehe ich ähnlich...ohne Umschweife kann ich gerne auch noch eine Anekdote aus meinem Berufsleben kund tun.
Achs-Meßstand...und Mechaniker, zwei Welten prallen auf einander!!!
Es ist leider der Fall...und ich erzähle hier jetzt keinen Mist!...daß es in den Reifenbuden etliche Monteure gibt, die sich mit den Geräten auskennen, aber dennoch nicht wissen, was sie tun.
Und wenn ich hier erzähle, daß etliche Aspiranten wegen der Achsvermessung durch die MEISTER-Prüfung fallen...kann man davon ausgehen, daß in den Werkstätten nicht alles glänzend ist...was Fahrwerk angeht.
Fragt mal euren MEISTER, was Nachlauf und Spreizung bedeutet...und welche Auswirkungen auf das Fahrverhalten am Auto.
Tja, ich habe 1980 noch mit Spiegel gelernt (wen es interessiert,
https://www.google.com/url?sa=t&rct.../EFAW440.pdf&usg=AOvVaw3-_KctKSx9S1ixGxRE_7g5 ), das war aufwändig aber wenn man es beherscht hat, genau. Wir haben hier einen Baumarkt mit Werkstattanschluß, dieser hat ein Laser Achsvermessungsgerät, im Vertrauen in die Technik und die Ausbildung des oder der Kollegen an diesem Gerät, hatte ich dort meine Achse vermessen lassen.( kein Saab ein Citroen C4 Grand)
Als ich dann die WInterreifen montierte stellte ich fest das die Sommerreifen innen abgefahren waren.
Ich begab mich darauf hin zu einem alten Meister im Nachbarort dieser arbeitet noch nach der alten Methode, siehe der Sturzwert Wert stimmte nicht,die Technik mag ja gut sein,aber, man muß die Leute die diese arbeiten durchführen auch richtig an diesen schulen.
Was beinhaltet die Achsvermessung, fangen wir mal mit den Begriffen an:
Spur
Die Gesamtspur einer Achse wird aus der Differenz zwischen dem vorderen und hinteren Abstand der Räder einer Achse ermittelt, gemessen an den Felgenhörnern. Die Einzelspur bezeichnet den Winkel eines einzelnen Rades - an der Hinterachse gemessen - in bezug auf die Fahrzeuglängsmittel-ebene, aber an der Vorderachse gemessen in bezug auf die geometrische Fahrachse. Weist ein Fahrzeug an der Hinterachse ungleiche Einzelspurwerte auf, müssen für die Geradeausfahrt die Vorderräder so eingeschlagen werden, daß die Winkelhalbierende der Vorderachsgesamtspur parallel zur Winkelhalbierenden der Hinterachsgesamtspur (= geometrische Fahrachse) steht. Dadurch fährt das Fahrzeug im „Dackellauf", und das Lenkrad steht auf einem leichten Lenkeinschlag.
Die Spur der Vorderräder wird auf die geometrische Fahrachse (1) bezogen. Nur dann fährt das Auto geradeaus. Die Spur der Hinterräder wird auf die Fahrzeuglängsmittelebene (2) bezogen.
Fehlerauswirkung:
- Negative Spur (Nachspur): Reifenverschleiß innen, schwammiges Fahrverhalten
- Positive Spur (Vorspur): Reifenverschleiß außen, nervöser Geradeauslauf
Spurdifferenzial
Der Spurdifferenzwinkel ist die Winkelstellung des Kurveninnenrades zum Kurvenaußenrad bei Kurvenfahrt. Die Lenkung ist so konstruiert, daß sich die Winkelstellung der Räder zueinander bei zunehmendem Lenkeinschlag ändert. Der Spur-differenzwinkel gibt Auskunft über die jeweilige Arbeitsweise des Lenktrapezes bei Links- und Rechtseinschlag der Lenkung von der Mittelstellung aus. Ein richtig eingestellter Spurdifferenzwinkel ergibt gleich große Werte beim Links- und Rechtseinschlag unter Berücksichtigung der zulässigen Winkeltoleranzen. Die Messung erfolgt bei 20° Lenkeinschlag des Kurveninnenrades. Durch den Meßablauf wird die Vorspur berücksichtigt.
Fehlerauswirkung:
- erhöhter Reifenverschleiß
- Fahrzeug bricht bei Kurvenfahrt aus
- schlechte Lenkradrückstellung bei großem Lenkeinschlag
Der Spurdifferenzwinkel, gemessen über eine 20° - Lenkeinschlagroutine, gibt Auskunft über das Lenktrapez.
Spurweite
Die Spurweite ist das Maß von Reifenmitte zu Reifenmitte. Bei Zwillingsbereifung wird von Mitte Zwillingsrad zu Mitte Zwillingsrad gemessen. Sie hat einen maßgeblichen Einfluß auf das Kurvenverhalten eines Fahrzeuges. Eine große Spurweite ermöglicht eine höhere Geschwindigkeit in Kurven.
Bei der Einzelradaufhängung, mit Quer- oder Schräglenkern, tritt beim Ein- und Ausfedern eine Spurweitenänderung auf. Diese erhöht den Rollwiderstand und den Reifenverschleiß. Bei zu großer Spurweitenänderung wird das Geradeauslauf-Verhalten des Fahrzeuges verschlechtert.
Spreizung
Die Spreizung ist die Schrägstellung der Schwenkachse gegenüber einer Senkrechten zur Fahrbahn (gesehen zur Fahrzeuglenkachse).
Spreizung und Sturz bilden zusammen einen Winkel, der beim Ein- und Ausfedern gleich bleibt. Durch die Spreizung wird das Fahrzeug beim Lenkeinschlag angehoben - was Rückstellkräfte erzeugt.
Fehlerauswirkung:
- Spreizung zu groß: hohe Lenk- und Haltekräfte
- Spreizung zu gering: schlechte Lenkungsrückstellung, anfällig auf Reifenfehler (Konizität, Winkeleffekt), kann zum Schiefziehen führen
- Spreizung rechts/links unterschiedlich: anfällig auf Schiefziehen.
Die Spreizung wird indirekt über eine 20°-Lenkeinschlag - Routine gemessen.
Sturz
Aufgabe
Die Seitenführung der Außenräder bei Schräglagen des Fahrzeugs zu verbessern. Der Winkel zur Fahrbahn bleibt trotz unterschiedlichem Einfedern in etwa gleich. Der Reifen hat dadurch mit der vollen Aufstandsfläche Kontakt.
Funktion
Der Sturz bezeichnet den Winkel, den das Rad zur Senkrechten hat. Er ist positiv, wenn das Rad oben nach außen geneigt ist und negativ bei Neigung oben nach innen. Positiver Sturz kommt eigentlich nur noch beim kurveninneren Vorderrad vor. Bei Geradeausfahrt ist der Sturz Null oder leicht negativ. Mit dem Einfedern wird er entsprechend dem Neigungswinkel des Aufbaus negativer. In günstigsten Fall bleibt das Rad dabei mit seiner vollen Reifenbreite auf der Fahrbahn. Nur bei Starrachsen hinten bleibt der Sturz immer Null. Zu viel negativer Sturz wirkt sich ungünstig auf den Geradeauslauf aus.
Lenkrollradius / Lenkrollhalbmesser
Der Lenkrollhalbmesser ist der Abstand von Mitte Radaufstandsfläche bis zum Durchstoßpunkt der verlängerten Lenkungsdrehachse (auch Spreizachse genannt) auf der Fahrbahn. Es gibt einen positiven (+) und negativen (-) Lenkrollhalbmesser sowie Fahrzeuge mit Lenkrollhalbmesser null (±).
Fehlerauswirkung:
- Lenkrollhalbmesser positiv: ergibt stabilen Geradeauslauf, erfordert aber bei ungleichmäßiger Bremswirkung ein Gegenlenken vom Fahrer
- Lenkrollhalbmesser negativ: stellt bei ungleichmäßiger Bremswirkung die Lenkung automatisch auf Gegenlenken ein, so daß der Fahrer die Lenkung nur noch festhalten muß
- Lenkrollhalbmesser null: verhindert die Übertragung der Störkräfte bei einseitigem Ziehen der Bremsen und bei Reifendefekt auf die Lenkung, hohe Lenkkräfte im Stand.
Der Lenkrollradius ist das Ergebnis aus Sturz , Spreizung und Einpreßtiefe der Felge.
Nachlaufwinkel / Nachlauf
Als Nachlauf bezeichnet man die Schrägstellung der Schwenkachse in Richtung der Fahrzeuglängsachse gegenüber einer Senkrechten zur Fahrbahn.
Beim positiven Nachlauf läuft der Radaufstandspunkt dem Aufstandspunkt der Schwenkachse nach (die Räder werden gezogen), was eine spurstabilisierende Wirkung hat. Beim negativen Nachlauf läuft der Radaufstandspunkt dem Aufstandspunkt der Schwenkachse vor (die Räder werden geschoben).
Fehlerauswirkung:
- Nachlauf zu positiv: hohe Lenk- und Haltekräfte
- Nachlauf zu negativ: schlechte Lenkungsrückstellung, anfällig auf Reifenfehler (Konizität, Winkeleffekt), kann zum Schiefziehen führen - Radflattern - seitenwindempfindlich
- Nachlauf rechts/links unterschiedlich: anfällig auf Schiefziehen.
Der Nachlauf wird wie die Spreizung über eine indirekte 20°-Lenkeinschlag - Routine gemessen.
Quelle Kfz.tech / Beissbarth
Jede einstellung setzt ein vorraus, das sich die Fahrwerkskomponenten in einwandfreiem Zustand befinden, sonst gehts es schief