SAAB, Opel und wie's weitergeht... / Muller/NEVS reloaded

Ich möchte mir den Text gerne ausdrucken und als Trostpflaster in meinen 900i legen. Ginge das?
 
@Christoph: Prima, prima, prima, obwohl: unsere Turbos machen auch viel Spaß!:biggrin:. Und unser 901er ist mit dem 2,1 16V ebenfalls sehr munter! Sicher kein Vergleich zum FPT, aber für den Alltagsbetrieb:tongue:

@dmb: :flowers: Danke, denn jetzt sind wir wirklich alle "ausgestorben" und pflegen im Grunde die gleiche Legende.

@all: Gute N8! Morgen früh ruft der Michel :viking:

LG KonradZ
 
@Christoph: Prima, prima, prima, obwohl: unsere Turbos machen auch viel Spaß!:biggrin:. Und unser 901er ist mit dem 2,1 16V ebenfalls sehr munter! Sicher kein Vergleich zum FPT, aber für den Alltagsbetrieb:tongue:

@dmb: :flowers: Danke, denn jetzt sind wir wirklich alle "ausgestorben" und pflegen im Grunde die gleiche Legende.

@all: Gute N8! Morgen früh ruft der Michel :viking:

LG KonradZ

Ach verdammt... sitze immer noch vor dem Rechner und versuche irgendwo im Netz eine optimistischere Meldung über Saab zu finden... vergeblich.

Saab war und ist für mich nicht nur meine Chrombrille, sondern ein Kindestraum, den ich mir später durch die Firmenwagenrichtlinien in Deutschland nie erfüllen konnte. Nur zweimal (Ende der 90er) war es mir möglich, mal das vorgeschriebene deutsche Fabrikat geschickt bei Langzeitmiete in einen 9-5er einzutauschen. Es sollte wieder 10 Jahre dauern, bis ich endlich einen Saab mein Eigen nennen konnte und das ist die Chrombrille. Ich hab quasi 25 Jahre gewartet und jetzt machen die einfach die Tore zu.

Viele hier sind der Meinung, daß die sogenannten GM-Saab keine richtigen Saabs sind. Mag sein,
für mich ist das nicht so, denn letztlich war und ist auch in der Chrombrille genügend Saab, damit ich meinen Jugendtraum von damals stillen konnte. Ein fantastisches, unbeschreibliches Gefühl, als ich
im Mai in meinen Schweden stieg. Mich interessiert nicht, was der ein oder andere für einen echten oder
unechten Saab hält.... mein Auto kommt aus Trollhätan und erweckt in mir die Gefühle, die ein Saab
haben muß! Ich war damals 12 Jahre alt... Danke 9000i
 
Ich möchte mir den Text gerne ausdrucken und als Trostpflaster in meinen 900i legen. Ginge das?


klar geht das...

Adieu, SAAB – Abschied von einem automobilen Kulturgut

DKULTUR – Fazit (18. Dezember 2009)



Es ist vorbei und es ist gut, dass es vorbei ist. Das Leiden hat endlich ein Ende. Und gelitten haben wir SAAB-Fahrer nun wahrlich genug – nämlich fast 20 Jahre lang. So lang ist es her, dass General Motors sich bei SAAB einkaufte und die Macht in Trollhättan übernahm – ausgerechnet General Motors, der unambitionierteste, uninspirierteste, langweiligsten, bürokratischste, kurz: der abstoßendste der damals noch großen drei Autokonzerne aus den USA. Und wir SAAB-Fahrer wussten von Anfang an, dass das kein gutes Ende nehmen konnte.

Stellen Sie sich einfach vor, McDonald’s hätte das Restaurant von Ferran Adrià mitsamt seinen Rezepten für die molekulare Küche aufgekauft, weil ein kleiner, aber treuer und vor allem zahlungsfreudiger Kreis von Feinschmeckern die molekulare Küche zu schätzen weiß. McDonald’s hätte dann feststellen müssen, dass die molekulare Küche entsetzlich aufwändig und entsetzlich teuer in der Herstellung ist und dass sich damit einfach kein Geld verdienen lässt. Woraufhin McDonald’s versucht hätte, den Liebhabern der molekularen Küche unter dem Namen Ferran Adrià pürierte Hamburger im Glas anzudrehen.

So ungefähr ist das mit General Motors und SAAB gelaufen.

Bevor die Amis in Trollhättan einmarschiet sind, war SAAB so was wie der Ferran Adrià des Automobilbaus – anders, exklusiv und innovativ. Die erste Scheinwerferreinigungsanlage der Welt. Die erste Sitzheizung der Welt. Lüftungsklappen, die mit Unterdruck gesteuert wurden. Ein Design, das nicht alt werden konnte, weil es niemals modisch war. Und vor allem ab 1979: Der erste alltagstaugliche Turbolader der Welt. Das war unsere Welt, die Welt der SAAB-Jünger, und der Turbo war die Zutat, ohne die ein SAAB kein richtiger SAAB sein konnte, wobei der einzig richtige SAAB sowieso der 900 war. Der sah verschlafen aus, aber mit erst 145, später 160 oder sogar 185 Turbo-PS konnte man lange Zeit Porsches erschrecken und auch sonst viel Spaß haben. SAAB, das war kein Auto – das war ein Statement, eine Philosophie, ein Lebensgefühl.

Blöd halt, dass mit dem Lebensgefühl kein Geld zu verdienen war, obwohl die SAABs irrsinnig teuer waren – der Mann, der 1990 das Cabrio neu gekauft hat, das zu fahren ich jetzt die Ehre habe, hat damals über 80.000 Mark hingelegt. Dafür gab’s zu Zeiten auch eine S-Klasse in der Geldsackausstattung. Trotzdem hat SAAB mit seinen Autos nie Geld verdient. Genaugenommen war SAAB schon vor 20 Jahren pleite, aber dann kamen die Amis aus Detroit. GM wollte irgendeinen schicken Namen kaufen – und bekam SAAB.

Die SAAB-Kunden bekamen daraufhin statt Ferran Adrià pürierte Burger im Glas: Sechszylinder statt Turbolader. Konzernplattformen. Gefälligeres Design. Gleichteilstrategie. Synergien. Kostensenkungen. Plötzlich pappten sie Schilder mit dem stolzen Name SAAB auf vierrädrigen Irgendwasse, die bestenfalls kostümierte Opels waren. SAApels, sozusagen. Inakzeptabel für einen echten SAAB-Fahrer und genau so erfolglos bei der breiten Masse wie alles, was vor General Motors in Trollhättan gebaut wurde.

Die echten SAAB-Fahrer beschlossen, ihre echten SAABs für immer und ewig am Leben zu halten, was übrigens leichter ist, als man denkt, wenn man denn die drei, vier guten Werkstätten für echte SAABs kennt, die es in Deutschland noch gibt. Und die anderen, die auf die Werbung für die späten GM-SAABs reingefallen sind, merkten bald, dass das Lebensgefühl, das sie mit dem Auto kaufen wollten, in Trollhättan längst nicht mehr im Angebot war.

20 Jahre lang hat sich General Motors nach Kräften bemüht, SAAB die Innovation, die Intellektualität, den Geist, das Leben auszutreiben. Jetzt ist GM am Ziel. Adieu SAAB. Du hast dir deinen Platz im Autohimmel redlich verdient.
 

Anhänge

feiner Text, würdevolle Grabrede, wie immer wohltemperiert vorgetragen !!

Danke !!
 
Ich habe da was Gefunden.

Die Chinesen haben die Technologie vom "Alten" 9-5 und vom 9-3 und einen teil der
Fertigungsanlagen Gekauft.
Aber am Rest der Übrig bleibt soll jetzt doch wieder Spyker Interessiert sein.:deal:

Aber lest selbst.

Link: http://www.autozeitung.de/saab-wird-chinesisch

Vielleicht ist SAAB ja doch noch nicht Gestorben.:confused:
 
Was ist eigentlich mit Saab Technologies? Die sind ja nun mal weit von der Pleite entfernt und ich versteh nicht, warum die nicht ihre Schwester retten (wollen/können).
Zm Nachruf: Sehr schön. Wirklich. Mir sind ein paar Tränen gekommen.
Jetzt fahren wir alle historische Autos, wir sollten uns gut um sie kümmern...und außerdem schwarze Schleifen an den (einfahrbaren) Antenne montieren.
 
Vielen Dank!!! :smile:
@Saab 900 fahrer 89: Ich denke, die Teile, auf die du dich beziehst stammen aus einem älteren Artikel und stehen nicht im Zusammenhang mit den letzten Ereignissen. Mit dem "Rest von Saab", den Spyker gerne kaufen würde, war wahrscheinlich der Teil vor der Pleite gemeint.
 
Ich habe da was Gefunden.---
Schön, aber das ist ein uralter Hut-...

Wie gehts weiter ? Saab hofft, dass BAIC möglichst viele Ingenieure anfordert, die beim Weiterbau der alten Modelle Hilfestellung leisten-
Aber das bringts sicher auch nicht.
 
Wie gehts weiter ? Saab hofft, dass BAIC möglichst viele Ingenieure anfordert, die beim Weiterbau der alten Modelle Hilfestellung leisten...

Das einzige, was die anfordern werden, sind aus der nächstbesten Zeitarbeits-Bude einige Rotten Billiglohn-Sklaven mit Schlagschraubern, um die Anlage möglichst *günstig* in die Container zu bekommen - aber vermutlich selbst das nicht, denn meistens bringen sie ihre Leute zu solchen Ausschlacht-Orgien selber mit.
 
Schön, aber das ist ein uralter Hut-...

Wie gehts weiter ? Saab hofft, dass BAIC möglichst viele Ingenieure anfordert, die beim Weiterbau der alten Modelle Hilfestellung leisten-
Aber das bringts sicher auch nicht.


Also, was mich jetzt schon wieder auf die Palme bringt....


wenn dem wirklich so ist, hab ich mal ne Frage an die Skandinavisten hier im Forum:

Mir geht dieses kaugummigleiche und passive "Sich-immer-wieder-naiv-hoffend-an-die-sich-absehbar-noch-ein-weiteres-mal-verschlechternde-Lage-anpassende-und-dann-wieder-Hoffnungsparolen-ausgebende" Getue von Jan-Ake langsam echt auf den Keks.

Wenn ich mir so die letzten 12 Monate anschaue, frag ich mich langsam schon auch, ob die Entwicklung (nicht nur, aber auch) der letzten Wochen, immer nur deshalb so war, weil die Amis und GM solche A... sind.

Stecken wir, weil wir ja irgendwie auch alle betroffen sind (also ich empfinde im Moment grad so), das arme Unternehmen in die "Opfer-Ecke", oder gibt´s da auch ganz andere Gründe.

Ich frag mich im Moment - auch, wenn ich mir die Entwicklung bei Volvo vor Augen führe, bzw. den Gleichmut in der schwed. Bevölkerung zum Thema anschaue - ob es sich da um eine typisch skandinavische Lebenshaltung handelt, oder ob es vielleicht z.B. auch ein ganz spezifisches Führungsproblem der SAAB-Geschäftsleitung handelt.

Ich setze mich berufsbedingt mit solchen Themen auseinander und hab mich schon oft gefragt, ob Jan-Ake in seiner blaßen Rolle "Opfer des Systems" oder "Teil des Systems/Problems" ist.

Ich hab außer einem Freund in Malmö, der sicher nicht für DAS SCHWEDISCHE an sich repräsentativ ist, leider keine empirische Basis, um mir die Frage zu beantworten.

Ich könnte mir aber schon vorstellen, dass eine Unternehmensleitung mit einem Vorstand an der Spitze, der es schafft, extern Aufmerksamkeit zu erzeugen, intern in Richtung GM zu provozieren und sich selbstbewußt vor das Unternehmen und GM zu stellen, vielleicht doch an der ein oder anderen Stelle etwas bewegt hätte. Saab selbst hat nach meinem Empfinden ja nie - weder extern, noch intern - Druck aufgebaut, sondern sich immer nur treiben lassen. - Ich hab mich manchmal gefragt, ob nicht ein Typ wie Wiedeking, oder Mehdorn bei den Schlafmützen mal ganz gut getan hätte, indem er der Truppe mal ordentlich die Leviten gelesen hätte. - Sowohl intern als auch extern. (Und jetzt bitte keine Mehdorn-, oder Bahn-Diskussionen. Mir geht es um das Thema SAAB, auch, wenn speziell zu dem einen Thema immer jeder eine Meinung hat... SAAB ist das Thema !!!)

Täuscht mich meine Wahrnehmung ? Ist ein Teil der schwedischen Konsenskultur, oder ein Jan-Ake-Problem. Oder alles zusammen.

Gruß

Jochen
 
Ich frag mich im Moment - auch, wenn ich mir die Entwicklung bei Volvo vor Augen führe, bzw. den Gleichmut in der schwed. Bevölkerung zum Thema anschaue - ob es sich da um eine typisch skandinavische Lebenshaltung handelt, oder ob es vielleicht z.B. auch ein ganz spezifisches Führungsproblem der SAAB-Geschäftsleitung handelt.

Die Skandinavier, die ich persönlich kenne, verhalten sich eigentlich ähnlich. Unglaubliche Gelassenheit, tendieren sogar dazu, in absolut ausweglosen Situationen statt einem Wutausbruch eher einen Kicheranfall zu bekommen.

Aber wehe, wie fühlen sich persönlich bedroht oder ungerechtfertigterweise angegriffen - dann wird's heftig.
 
..Täuscht mich meine Wahrnehmung ? Ist ein Teil der schwedischen Konsenskultur, oder ein Jan-Ake-Problem. Oder alles zusammen...
Nur zwei Anmerkungen:
Saab und Volvo lassen sich nicht vergleichen.
Eine Firma lag schwerverletzt am Boden, die andere hatte gerade mal eine kleine Beule.

Dass Saab so unbeschwert unterging, hat was mit dem Vertrauen auf die eigene "Premium Welt" zu tun.
So eine Firma war im Saab Denken unsinkbar, wie einst die Titanic.
 
Nur zwei Anmerkungen:
Saab und Volvo lassen sich nicht vergleichen.
Eine Firma lag schwerverletzt am Boden, die andere hatte gerade mal eine kleine Beule.

Dass Saab so unbeschwert unterging, hat was mit dem Vertrauen auf die eigene "Premium Welt" zu tun.
So eine Firma war im Saab Denken unsinkbar, wie einst die Titanic.


Tina,

mit deinem Hinweis magst Du recht haben. Es geht mir nicht um den Vergleich SAAB-Volvo, sondern um den grundsätzlichen Umgang mit Krisenthemen. - Also, wie erlebst Du die schwedische Gesellschaft in solchen Rahmenbedingungen ?

Die Heftigkeit bzw. Ausprägung derselben ist für diese Frage m.E. irrelevant.

Gruß

Jochen
 
Ich HOFFE das, irgend ein Modellauto Hersteller den 9-5 ll Sedan & Kombi baut, am besten 1:18 oder noch besser 1:10, da wär mir auch der Preis egal, ich würd sie beide Kaufen!
 
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