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Wir sind alle SAAB
Habs leider verpasst. Wird es den Beitrag noch mal zum nachhören geben?
@Christoph: Prima, prima, prima, obwohl: unsere Turbos machen auch viel Spaß!. Und unser 901er ist mit dem 2,1 16V ebenfalls sehr munter! Sicher kein Vergleich zum FPT, aber für den Alltagsbetrieb
@dmb:Danke, denn jetzt sind wir wirklich alle "ausgestorben" und pflegen im Grunde die gleiche Legende.
@all: Gute N8! Morgen früh ruft der Michel
LG KonradZ
Ich möchte mir den Text gerne ausdrucken und als Trostpflaster in meinen 900i legen. Ginge das?
Adieu, SAAB – Abschied von einem automobilen Kulturgut
DKULTUR – Fazit (18. Dezember 2009)
Es ist vorbei und es ist gut, dass es vorbei ist. Das Leiden hat endlich ein Ende. Und gelitten haben wir SAAB-Fahrer nun wahrlich genug – nämlich fast 20 Jahre lang. So lang ist es her, dass General Motors sich bei SAAB einkaufte und die Macht in Trollhättan übernahm – ausgerechnet General Motors, der unambitionierteste, uninspirierteste, langweiligsten, bürokratischste, kurz: der abstoßendste der damals noch großen drei Autokonzerne aus den USA. Und wir SAAB-Fahrer wussten von Anfang an, dass das kein gutes Ende nehmen konnte.
Stellen Sie sich einfach vor, McDonald’s hätte das Restaurant von Ferran Adrià mitsamt seinen Rezepten für die molekulare Küche aufgekauft, weil ein kleiner, aber treuer und vor allem zahlungsfreudiger Kreis von Feinschmeckern die molekulare Küche zu schätzen weiß. McDonald’s hätte dann feststellen müssen, dass die molekulare Küche entsetzlich aufwändig und entsetzlich teuer in der Herstellung ist und dass sich damit einfach kein Geld verdienen lässt. Woraufhin McDonald’s versucht hätte, den Liebhabern der molekularen Küche unter dem Namen Ferran Adrià pürierte Hamburger im Glas anzudrehen.
So ungefähr ist das mit General Motors und SAAB gelaufen.
Bevor die Amis in Trollhättan einmarschiet sind, war SAAB so was wie der Ferran Adrià des Automobilbaus – anders, exklusiv und innovativ. Die erste Scheinwerferreinigungsanlage der Welt. Die erste Sitzheizung der Welt. Lüftungsklappen, die mit Unterdruck gesteuert wurden. Ein Design, das nicht alt werden konnte, weil es niemals modisch war. Und vor allem ab 1979: Der erste alltagstaugliche Turbolader der Welt. Das war unsere Welt, die Welt der SAAB-Jünger, und der Turbo war die Zutat, ohne die ein SAAB kein richtiger SAAB sein konnte, wobei der einzig richtige SAAB sowieso der 900 war. Der sah verschlafen aus, aber mit erst 145, später 160 oder sogar 185 Turbo-PS konnte man lange Zeit Porsches erschrecken und auch sonst viel Spaß haben. SAAB, das war kein Auto – das war ein Statement, eine Philosophie, ein Lebensgefühl.
Blöd halt, dass mit dem Lebensgefühl kein Geld zu verdienen war, obwohl die SAABs irrsinnig teuer waren – der Mann, der 1990 das Cabrio neu gekauft hat, das zu fahren ich jetzt die Ehre habe, hat damals über 80.000 Mark hingelegt. Dafür gab’s zu Zeiten auch eine S-Klasse in der Geldsackausstattung. Trotzdem hat SAAB mit seinen Autos nie Geld verdient. Genaugenommen war SAAB schon vor 20 Jahren pleite, aber dann kamen die Amis aus Detroit. GM wollte irgendeinen schicken Namen kaufen – und bekam SAAB.
Die SAAB-Kunden bekamen daraufhin statt Ferran Adrià pürierte Burger im Glas: Sechszylinder statt Turbolader. Konzernplattformen. Gefälligeres Design. Gleichteilstrategie. Synergien. Kostensenkungen. Plötzlich pappten sie Schilder mit dem stolzen Name SAAB auf vierrädrigen Irgendwasse, die bestenfalls kostümierte Opels waren. SAApels, sozusagen. Inakzeptabel für einen echten SAAB-Fahrer und genau so erfolglos bei der breiten Masse wie alles, was vor General Motors in Trollhättan gebaut wurde.
Die echten SAAB-Fahrer beschlossen, ihre echten SAABs für immer und ewig am Leben zu halten, was übrigens leichter ist, als man denkt, wenn man denn die drei, vier guten Werkstätten für echte SAABs kennt, die es in Deutschland noch gibt. Und die anderen, die auf die Werbung für die späten GM-SAABs reingefallen sind, merkten bald, dass das Lebensgefühl, das sie mit dem Auto kaufen wollten, in Trollhättan längst nicht mehr im Angebot war.
20 Jahre lang hat sich General Motors nach Kräften bemüht, SAAB die Innovation, die Intellektualität, den Geist, das Leben auszutreiben. Jetzt ist GM am Ziel. Adieu SAAB. Du hast dir deinen Platz im Autohimmel redlich verdient.
Schön, aber das ist ein uralter Hut-...Ich habe da was Gefunden.---
Wie gehts weiter ? Saab hofft, dass BAIC möglichst viele Ingenieure anfordert, die beim Weiterbau der alten Modelle Hilfestellung leisten...
Schön, aber das ist ein uralter Hut-...
Wie gehts weiter ? Saab hofft, dass BAIC möglichst viele Ingenieure anfordert, die beim Weiterbau der alten Modelle Hilfestellung leisten-
Aber das bringts sicher auch nicht.
Ich frag mich im Moment - auch, wenn ich mir die Entwicklung bei Volvo vor Augen führe, bzw. den Gleichmut in der schwed. Bevölkerung zum Thema anschaue - ob es sich da um eine typisch skandinavische Lebenshaltung handelt, oder ob es vielleicht z.B. auch ein ganz spezifisches Führungsproblem der SAAB-Geschäftsleitung handelt.
Nur zwei Anmerkungen:..Täuscht mich meine Wahrnehmung ? Ist ein Teil der schwedischen Konsenskultur, oder ein Jan-Ake-Problem. Oder alles zusammen...
Nur zwei Anmerkungen:
Saab und Volvo lassen sich nicht vergleichen.
Eine Firma lag schwerverletzt am Boden, die andere hatte gerade mal eine kleine Beule.
Dass Saab so unbeschwert unterging, hat was mit dem Vertrauen auf die eigene "Premium Welt" zu tun.
So eine Firma war im Saab Denken unsinkbar, wie einst die Titanic.
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